Fernbusse in Deutschland: Bahn fährt weniger Bus
Auf dem Fernbusmarkt in Deutschland gibt es kaum noch Konkurrenz für Flixbus. Kritiker fürchten höhere Preise und schlechtere Angebote.
Der IC Bus soll das Fernlinienangebot der Bahn verstärkt ergänzen; Strecken und Fahrpläne werden aufeinander abgestimmt. Die getrennte Betrachtung des Bahn- und des Busmarktes ergebe wenig Sinn, „da sie die tatsächlichen Kundenbedürfnisse außer Acht lässt“, so DB-Vorstand Berthold Huber. Kunden können Fahrkarten für den IC Bus über alle DB-Vertriebskanäle buchen und dafür auch Bahncard- oder Sparpreisrabatte bekommen.
Der DB-Rückzug aus dem Fernbusgeschäft sei eine weitere schlechte Nachricht für Busreisende, kritisierte der Grünen-Verkehrsexperte Matthias Gastel. „Wenn ein Unternehmen wie Flixbus jetzt 90 Prozent Marktanteil hat, kann es keinen fairen Wettbewerb mehr geben.“ Weniger Wettbewerb führe zu schlechteren Angeboten und weniger Auswahl.
Der Fernbus sei eine umweltfreundliche Alternative zu Auto und Flugzeug und eine gute Ergänzung zur Bahn, so Gastel weiter. Der Bundestag habe 2013 den Fernbusmarkt aber nicht liberalisiert, damit der Markt wie im Schienenfernverkehr von einem einzelnen Unternehmen beherrscht wird.
Das Bundeskartellamt konnte bereits die letzte Fusion zwischen Flixbus und Postbus nicht prüfen, weil die Umsatzschwellen zu niedrig waren. Diesen Herbst wird das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen überarbeitet. Darauf setzt auch Gastel: „Dabei müssen wir diskutieren, ob Fusionen auch bei niedrigen Umsätzen geprüft werden sollten, wenn die Marktkonzentration bereits sehr hoch ist.“
Flixbus-Geschäftsführer André Schwämmlein erklärte hingegen, für sein Unternehmen ändere sich nichts. „Die Bahn bleibt für uns auf Schiene und Straße ein großer Wettbewerber, neben Pkw, Billigfliegern und Mitfahrzentralen.“
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