Faustball-WM in Winterthur: Athleten der Faust!
Neuer, alter und beinah ständiger Faustball-Weltmeister ist Deutschland. Österreich unterlag der deutschen Nationalmannschaft im Finale 0:4.
Gespielt wird Faustball in Deutschland von über 40.000 Personen, wie der Deutsche Turnerbund mitteilt. Dort, bei den Turnern, die ihr Tun traditionell nicht als Sport, sondern als deutsche Form der Leibesübung verstehen, ist das angesiedelt, was Sportwissenschaftler Rückschlagspiel nennen.
Ob das Spiel schon wirklich Faustball war, als Goethe es in seiner „Italienischen Reise“ beschrieb, ist unklar. Jedenfalls wurde es als organisiertes Spiel ab 1870 in Deutschland entwickelt, 1885 beim Deutschen Turnfest präsentiert, und ein ordentliches Regelwerk gibt es seit 1894.
Der Eindruck, den man haben könnte, Faustball sei ein Weltsport, kommt aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg: Da waren es nämlich vor allem deutsche Auswanderer, die den Faustballsport in Länder wie Argentinien oder Brasilien trugen. Einen Weltverband, die International Fistball Association, gibt es seit 1960 und Weltmeisterschaften seit 1968.
Wie deutsch dieser vermeintliche Weltsport ist, offenbarte sich schon bei der ersten WM, ausgetragen im österreichischen Linz: Gold: BRD, Silber: Österreich: Bronze: DDR.
So ging es über die Jahre weiter. Nur die Schweiz und Brasilien konnten mithalten. Auch Länder wie Namibia erzielten schon mal Achtungserfolge. So wurde auch bei der 15. WM, die nun in Winterthur zu Ende ging, das Finale von Deutschland und Österreich bestritten. Dahinter „überrollte“ Brasilien die Schweiz, wie der Verband das Ergebnis des Spiels um den dritten Platz zusammenfasste.
Die nächste Faustball-WM findet übrigens 2023 statt, in Mannheim.
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