Fahrradherstellung in Deutschland: Weniger Räder made in Germany
Obwohl im Coronajahr 2020 viele aufs Rad umgestiegen sind, wurden hierzulande weniger Fahrräder hergestellt. Zugenommen haben aber die Exporte.
Auch die Importe von klassischen Fahrrädern waren 2020 rückläufig, sie sanken um 8 Prozent. Der größte Importeur war 2020 Kambodscha mit 593.000 Rädern, gefolgt von Polen und Bangladesch. Dagegen stiegen die Exporte von in Deutschland hergestellten Fahrrädern um 4 Prozent auf 958.000 Stück. Die meisten Räder gingen in die Niederlande und nach Österreich.
Einer vor kurzem veröffentlichen Studie des Wuppertal Instiututs für Klima, Umwelt, Energie zufolge ist die Fahrradbranche ein immer wichtigerer Wirtschaftsfaktor und Jobmotor. Der Wirtschaftszweig beschäftigt mit mehr als 281.000 sozialversicherungspflichtig Angestellten und Selbstständigen mehr als die Bahnbranche, in der 269.000 Menschen arbeiten. Umsatz- und Beschäftigtenzahlen steigen. In der Regel werden Rahmen und Hauptbestandteile in Asien produziert und hierzulande montiert. Der Umsatz der deutschen Fahrradindustrie ist im vergangenen Jahr laut Branchenverbänden um stolze 60,9 Prozent auf 6,44 Milliarden Euro gewachsen.
Getragen wird der Boom allerdings nicht von klassischen Rädern, sondern von E-Bikes. Sie werden dank steigender Reichweiten zunehmend zur Alternative zu Autos. 2019 wurden erstmals mehr E-Bikes verkauft als Pkw mit Dieselantrieb. Ein Grund für den Boom: Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeiter:innen Dienst-E-Bikes an. Auch Lastenräder gewinnen an Bedeutung.
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