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FDP-Politiker für EuropaDie Stunde der Außenseiter

Hasso Mansfeld bewirbt sich bei der FDP für einen Listenplatz zur Europawahl – als unabhängiger Kandidat. Erfahrung in Krisenkommunikation hat er.

„Es muss sich was ändern bei der FDP“, sagt Hasso Mansfeld. Bild: privat

Womöglich könnte es klappen für Hasso Mansfeld. Am Wochenende bewirbt sich der FDPler um einen Listenplatz zur Europawahl. Und wie das so ist bei Parteien im Umbruch: das Chaos ist die Stunde der Außenseiter. Und Hasso Mansfeld ist so einer.

Der 51-Jährige kämpft beim Europaparteitag der FDP um einen der vorderen Listenplätze. Das sind nach der verlorenen Bundestagswahl und einer aktuellen Zustimmung zur FDP von etwa vier Prozent die Plätze 1 bis 4. Vielleicht auch Platz 5, aber nur, wenn es für die Liberalen bei der Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai gut läuft. Und wenn nicht zu viele bisherige FDP-Wähler der Alternative für Deutschland ihre Stimme geben.

Am Sonntag geht es in Bonn also um die wenigen repräsentativen und einflussreichen Posten, die die FDP überhaupt noch zu vergeben hat. Der neue Parteichef Christian Lindner hat schon gesagt, wen er auf den ersten drei Plätzen sehen will: Alexander Graf Lambsdorff, Michael Theurer und Gesine Meißner. Der Außenseiter Hasso Mansfeld aus Rheinland-Pfalz würde sich gern direkt dahinter einreihen.

Der Inhaber einer PR-Agentur mit dem zur Lage der FDP passenden Schwerpunkt „Krisenkommunikation“ hat während des Bundestagswahlkampfes mit anderen die Kampagnen-Website „FDP Liberte“ gemanagt. Statt mit den ewig gleichen Steuersenkungs-Slogans und dem wächsernen Gesicht von Spitzenkandidat Rainer Brüderle haute man mit Slogans zu den Grünen als „Verbotspartei“ beherzt auf den politischen Gegner ein.

Genützt hat es bekanntlich nichts. Die FDP flog erstmals in ihrer Geschichte aus dem Bundestag. Die alte Führung trat zurück, neuer Vorsitzender ist der 35 Jahre alte Lindner. Und der hat sicher ein Interesse daran, dass sich am Sonntag in Bonn alle an die Parteitagschoreographie halten. Hasso Mansfeld mit seiner Einzelbewerbung und ohne Unterstützung seines Landesverbandes Rheinland-Pfalz fällt schon mal nicht in diese Kategorie.

„Es muss sich was ändern bei der FDP, auch was das Personal für die Europawahl betrifft“, sagt Mansfeld der taz. Deshalb und weil er in den zurückliegenden Wochen hunderte Unterstützungsunterschriften gesammelt hat, rechne er sich „auch als unabhängiger Kandidat“ Chancen aus. Ob seine Rechnung aufgeht, wird man sehen.

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