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Extinction Rebellion in GroßbritannienBlockade britischer Druckereien

Die Gruppe Extinction Rebellion hat Zeitungsdruckereien in Broxbourne blockiert. Die Aktivist*innen kritisieren die Berichterstattung über den Klimawandel und Migration.

Die Aktivist*innen blockierten die Druckerei unter anderem der Zeitungen „The Sun“ und „The Times“ Foto: Yui Mok/dpa

London dpa | Nach neuen Protesten der Umweltbewegung Extinction Rebellion am Samstag, 5. September, haben viele Brit*innen am Morgen ihre Tageszeitung vermisst. Mehr als 100 Aktivist*innen hatten zuvor die Zufahrtsstraßen zu Druckereien blockiert. Sie nutzten unter anderem Fahrzeuge als Sperren für ihre Proteste in Broxbourne nordöstlich von London und in Knowsley nahe Liverpool. Die Polizei nahm Dutzende Menschen fest.

„Dieser Angriff auf unsere freie Presse, Gesellschaft und Demokratie ist völlig unakzeptabel“, twitterte Innenministerin Priti Patel. Betroffen waren Druckereien, die Zeitungen des Rupert-Murdoch-Konzerns druckten, etwa die Boulevardzeitung „The Sun“, die ähnlich wie die BILD in Deutschland zu den einflussreichsten und auflagenstärksten Zeitungen des Landes zählt. Außerdem werden in der Druckerei „The Times“, „The Daily Telegraph“, „Daily Mail“ und „Financial Times“ gedruckt. In sozialen Medien warfen Aktivist*innen ihnen Falschberichterstattung vor: „Die Berichterstattung in vielen der hier gedruckten Zeitungen verschmutzt die nationale Debatte über Klimawandel, Einwanderungspolitik... und über Dutzende anderer Themen“, hieß es.

Das Vorgehen der Demonstrant*innen stieß nicht nur auf Protest der Regierung, sondern auch von der Opposition. Insgesamt zehn Tage will Extinction Rebellion vor allem in London gegen die Untätigkeit der Politik beim Handeln gegen die Klimaerwärmung protestieren. Viele Aktivist*innen klebten sich in den vergangenen Tagen auf dem Asphalt im Regierungsviertel fest. Seit Dienstag. 1. September, sind bereits mehrere Hundert Menschen festgenommen worden.

Die Polizei ist mit einem großen Polizeiaufgebot am Parlament vertreten. „Wir verstehen, dass die Menschen das Recht haben, zu protestieren. Aber sie haben kein Recht, das Leben von Menschen zu stören“, sagte Laurence Taylor von Scotland Yard zu den Festnahmen.

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