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Explosion in ÄgyptenAuto hatte Sprengstoff geladen

20 Tote haben ein Zusammenstoß und eine Detonation in Kairo gefordert. Erst war von einem Verkehrsunfall die Rede – nun spricht der Präsident von Terror.

Sonntagabend am Nilufer Foto: dpa

Kairo dpa/taz | Ägypten hat die Geisterfahrt eines Unbekannten durch die Innenstadt Kairos mit mindestens 20 Toten und 47 Verletzten als Terrorakt eingestuft. In dem Auto des Falschfahrers sei Sprengstoff entdeckt worden, teilte das Innenministerium nach einer Untersuchung des Fahrzeugs mit.

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi bezeichnete die Tat, bei der ein Unbekannter in der Nacht zum Montag einen Autounfall und eine schwere Explosion verursacht hatte, als „feigen Terrorakt“.

Angaben der ägyptischen Regierung zufolge ist die islamistische Terrorgruppe Hasm für den Anschlag verantwortlich. Diese habe das Auto für eine „Terroroperation“ präpariert. Hasm hatte sich mehrfach zu Anschlägen in Ägypten bekannt.

Die ägyptischen Behörden betrachten die Gruppe als bewaffneten Flügel der islamistischen Muslimbruderschaft, die 2013 durch das Militär unter Führung des heutigen Präsidenten Sisi entmachtet wurde. Seither ist sie in Ägypten verboten.

Der Geisterfahrer war in der Nacht zum Montag auf der Schnellstraße Corniche unterwegs, die am Nil entlang durch Kairos Zentrum führt. In der Nähe des staatlichen Krebsforschungsinstituts NCI stieß er offiziellen Angaben zufolge mit drei Autos zusammen, woraufhin es zu einer schweren Explosion kam. Laut Augenzeugen gingen in der Klinik durch die Wucht der Explosion mehrere Fensterscheiben zu Bruch.

In Ägypten kommt es vor allem im Norden der Sinai-Halbinel immer wieder zu Terroranschlägen und Razzien gegen islamistische Extremisten. Mitte Mai war nahe der Pyramiden von Giseh ein Sprengsatz explodiert, als ein Bus mit Touristen vorbeifuhr. Dabei wurden mehrere Urlauber aus Südafrika durch Glassplitter verletzt.

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