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Erster Tag im NSU-ProzessDie Ungerührte

Beate Zschäpe ist wegen zehn Morden angeklagt. Zum Prozessauftakt vor dem Münchner Gericht gibt sie sich abgeklärt und kühl.

Beate Zschäpe Saal des Münchner Oberlandesgerichts. Bild: dpa

MÜNCHEN taz | Viele merken es erst gar nicht, dass Beate Zschäpe den Sitzungssaal A101 betreten hat. In ihrem dunkelblauen Hosenanzug und der weißen Bluse sieht sie nicht aus wie eine mutmaßliche Neonaziterroristin, sondern bei einem flüchtigen Blick eher wie eine Anwältin.

Kurz schaut Zschäpe in den hinteren Teil des Sitzungsovals, wo Angehörige der zehn Mordopfer des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) und von den zwei Bombenanschlägen der Terrorgruppe Betroffene sitzen. Dann flackern die Blitzlichter.

Zschäpe dreht sich um, kehrt den Fotografen den Rücken, verschränkt die Arme. Sie steht dort fünf Minuten, zehn Minuten, zwanzig Minuten. Am Ende wird es eine halbe Stunde sein. Sie blickt kühl und abgeklärt. Dann redet Beate Zschäpe anscheinend gelassen mit ihren drei Verteidigern, legt den Kopf in den Nacken, lächelt immer wieder. Und kaut Kaugummi. Im Gerichtssaal herrscht zwischenzeitlich gespenstische Stille.

„Unfassbar“, raunen sich Zuschauer oben auf der Empore zu. Wie kann eine Frau, die als zehnfache Mörderin angeklagt ist, so selbstbewusst auftreten? Später, als die Fotografen und Fernsehteams draußen sind, blickt sie ohne erkennbare Rührung lange in Richtung der Hinterbliebenen der Opfer. Diese Frau soll Teil eines Tötungskommandos gewesen sein, das ihre Väter und Männer „hinrichtungsgleich“ erschoss, so sieht es die Bundesanwaltschaft. Mehrere Opfer-Angehörige, so man das von oben erkennen kann, haben Tränen in den Augen.

So hat am Montag der lang erwartete Prozess gegen Beate Zschäpe, das mutmaßlich letzte lebende Mitglied des NSU, und vier Helfer der Terrorgruppe begonnen. Mit einem Auftritt der 38-jährigen Hauptangeklagten, der verstört angesichts der ihr drohenden Strafe: lebenslange Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung.

Anträge vor der Anklageverlesung

Danach ging es weiter, wie viele Beobachter erwartet hatten: zäh. Noch bevor die Bundesanwaltschaft die Anklage verlesen konnte, stellten die Verteidiger der Angeklagten diverse Anträge. Mehrmals musste der Prozess unterbrochen werden.

Zschäpes Verteidiger Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm hatten schon zwei Tage vor Prozessbeginn einen Befangenheitsantrag gegen den Vorsitzenden Richter Manfred Götzl an das Münchner Oberlandesgericht gefaxt, den einer von ihnen am Montag länglich vortrug. Sie halten Götzls Verfügung, alle Rechtsanwälte aus Sicherheitsgründen durchsuchen zu lassen – Richter, Bundesanwälte, Justizbedienstete und Polizisten dagegen nicht –, für „offene Diskriminierung“.

Einer der Nebenklagevertreter, Reinhard Schön aus Köln, warf den Zschäpe-Anwälten darauf vor, den Beginn des Prozesses zu verschleppen und so die „Qualen der Opfer zu verlängern“. Das sei angesichts der schlimmsten faschistischen Verbrechen der Nachkriegsgeschichte ungehörig. Zschäpes Anwälte wiesen das zurück. Ihre Mandantin sei mit der „maximalen Anklage“ konfrontiert. Da müsse sie sich mit allen Mitteln verteidigen, ergo auch einen Befangenheitsantrag stellen dürfen.

Am Nachmittag folgte noch ein Befangenheitsantrag eines weiteren Angeklagten gegen mehrere Richter. Und weil das Gericht über diese Anträge erst mal in Ruhe entscheiden muss, hat der Senat zwei weitere Prozesstermine für diese Woche abgesagt. Die Anklage konnte gar nicht mehr verlesen werden.

Mit Sonnenbrille im Gerichtssaal

Spannend war an diesem ersten von womöglich über 200 Prozesstagen also vor allem, wie sich die fünf Angeklagten präsentierten. André E., 33, ein überzeugter Neonazi, dem die Bundesanwaltschaft unter anderem Unterstützung einer Terrorgruppe vorwirft, kam mit Sonnenbrille in den Gerichtssaal. Später fläzte der muskulöse Rechtsextreme provokativ auf der vordersten der drei Anklagebänke. Von ihm ist kaum Reue zu erwarten. Zu den Vorwürfen schweigt er.

Von dem ehemaligen Thüringer NPD-Funktionär Ralf Wohlleben, 38, darf man auch keine Abkehr von seiner Hassideologie erhoffen. Ihm wird Beihilfe zu neun Morden vorgeworfen; er soll dem NSU die Pistole verschafft haben, mit der die Terroristen in Nürnberg, München, Kassel, Hamburg, Dortmund und Rostock neun Migranten erschossen.

Wohlleben wird vor Gericht von der Szeneanwältin Nicole Schneiders vertreten, die früher einmal im selben NPD-Kreisverband wie er mitmischte. Beim Prozessauftakt hatte Schneiders zwischen ihren Unterlagen eine verschwörungstheoretische rechte Postille liegen. Für die weitere Verfahrensstrategie lässt das Übles befürchten.

Neonazis auf der Empore

Auf der hinteren Anklagebank sitzen mit Holger G., 39, und Carsten S., 33, dagegen zwei Männer, die zwar mutmaßlich ebenfalls schwere Schuld auf sich geladen haben, allerdings mit ihren Aussagen gegenüber den Ermittlern schon einiges zur Aufklärung der Taten beitrugen.

Auf der Zuschauerempore fand sich zum Auftakt des Prozesses auch eine Delegation türkischer Parlamentarier ein, zu erkennen an ihren roten Ansteckern. Auch der türkische Botschafter, Hüseyin Avni Karslioglu, saß mit dabei. „Es ist wichtig, dass der Prozess nun endlich angefangen hat, vor allem für die Familien der Opfer“, sagte Karslioglu in einer Pause. „Wir verfolgen das weitere Verfahren mit großer Aufmerksamkeit.“ Doch auch zwei Neonazis gelangten auf die Empore. Weil sie nicht störten, durften sie bleiben.

Der NSU-Prozess wird am 14. Mai fortgesetzt. Mit einem Urteil ist womöglich erst für das Jahr 2015 zu rechnen.

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47 Kommentare

 / 
  • R
    Rührseelig

    @Ein TAZ-Leser

     

    Man ist nun also schon ein Nazi wenn man gegen die Todesstrafe ist?

    Die Machenschaften des Verfassungsschutzes sind dir egal, du hast gerichtet und hast das Urteil aller Gutmenschen verkündet.

     

    Blut-Rache, Tod, Vergeltung, Auge um Auge...

     

    Und ein TAZ-Leser ist selbstverständlich besser informiert als ein Richter oder Anwalt und weis im Vornherein wer gemordet hat.

    Du bist Richter und Henker in einem, der Verfassungsschutz wird dir mit Sicherheit bald ein Dankschreiben schicken.

    Wozu überhaupt noch ein Gericht? Die Propagandamedien haben ja zum Glück eine Menge Unterstützung,

     

    Wann kommen denn endlich die Rufe nach Umerziehungslager für alle die nicht nach der Todesstrafe rufen und Aufklärung statt Propaganda wollen?

  • ET
    Ein TAZ-Leser

    @Rührseelig:

     

    was für einen perverser Mensch bist du denn. wo waren die Gutmenschen wie du als die Nazis 10 unschuldige Menschen ermordet haben. Sie haben nicht anderes verdient. Du bist so armselig. Du tut´s mir so leid.

  • H
    Hügel

    Nun habe ich alle diese Kommentare gelesen. Am meisten beeindruckt hat mich der Kommentar von nicho.

    Aber insgesamt frage ich mich doch, wer und was hier so kommentiert wird.

    Auch ich war vom Auftreten der Frau unangenehm berührt. Aber damit hat sich das Thema für mich auch schon erschöpft.

    Laßt das Gericht mal machen. Ich vertraue mal darauf, dass genügend Journalisten zuschauen und mich daraufhinweisen, dass . . .

  • I
    Imnamendesvolkes

    Was mir im Zusammenhang mit dem NSU-Prozess auffällt ist die Bezeichnung der Angehörigen oder Nebenkläger als Opfer. Der Opferanwalt ist der Staatsanwalt. Die sogenannten Opferanwälte sind die anwälte der Nebenklage

  • JL
    Jakob Licht

    @Detlev:

     

    was soll sie sagen - wenn sie eh von allen für schuldig gehalten wird?

    In Heilbronn wurde bereits eine Gedenktafel für die getötete Polizistin aufgestellt, auf der zu lesen ist:

    "neonazistische Mörder hätten sie umgebracht..."

    - obwohl noch gar kein Prozeß stattfand und die

    Augenzeugen von damals KEINEN der angeblichen Täter Mundlos und Böhnhardt wiedererkannten.

     

    Kaum einer, der hier postet, weiß, daß die 2 Polizisten damals NICHT mit der omipräsenten Ceska

    erschossen wurden - sondern mit einr angeblichen Wehrkriegspistole, die auch NICHT im ausgebrannten

    Wohnmobil gefunden wurde.

    Sie tauchte vielmehr in der explodierten Wohnung

    der "Nazibraut" auf; wie praktisch, daß diese offenbar so blöd war, anzunehmen, daß eine Pistole einfach VERBRENNT (und sie deshalb auch nicht mitgenommen hat, um sie z.B. irgendwo in einem Teich zu versenken, wo

    sie niemand gefunden hätte).

    Und das sind nur 3 Merkwürdigkeiten von über zwei

    Dutzend, die den Prozeß begleiten.

    Warum z.B. hat Beate Zschäpe 2011 an einer Doku des

    NDR mitgemacht - obwohl sie angeblich 10 Leute auf

    dem Gewissen hat?

    Welcher 10fache Mörder, der im Untergrund lebt, hält

    sein Gesicht in eine Fernsehkamera?

    http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/videos/minuten887.html

  • A
    anon

    @Opa:

     

    150 Migrantenmorde waren 150 Morde, weil sie nicht von hier waren. Unter den 3000 Morden an Deutschen, die ich Dir nun einfach mal glauben mag, waren sicherlich einige dabei, deren Grund "der ist Deutscher" war. Der Großteil dürfte aber wegen sonstiger Streitigkeiten gewesen sein und damit nicht faschistisch aus meiner Sicht.

     

    Insgesamt klingt Dein Vergleich -Pardon- ein wenig nach Rechtfertigung. Dummerweise rechtfertigen beide Seiten ihre Taten mit den Taten der anderen Seite. Gut ist das glaub nicht. Irgendwann endet das so wie mir das bei Palästinensern und Israelis vorkommt und keiner will aufhören, weil sich immer einer ungerecht behandelt fühlt und Rache will. - Aber das ist alles ein langes und großes Extrathema. - Vielleicht wäre es aber gar nicht so kompliziert, wenn jeder mal mehr Mensch wäre und weniger "Land", "Religion", usw.

     

    Daß es wie hier geschrieben nach ungerechtfertigten Prozessgewinnen oder milden Strafen von Migranten Jubel u.ä. gab, stimmt sicherlich. Ähnliches dürfte es jedoch auch bei Deutschen, resp. Neonazis gegeben haben oder indirekt bei Neonaziaufmärschen. Dazu dann die offen und am Arbeitsplatz/Stammtisch/whatever jubelnden Menschen, die sich beipflichten. Ich seh da nicht viel Unterschied.

     

    Wie gesagt, alles schwer zu vergleichen, aber mir gings auch eigentlich nur darum, daß die Taten des NSU als etwas so besonderes dargestellt werden.

     

    Gestört sind die allesamt und ich hab schon mit beiden Gruppierungen Probleme gehabt und das nur als Mensch, weil ich denen halt nicht gepasst hab.

  • R
    Rührseelig

    @Wahrheitssager

    @Taz

     

    "Deshalb bin ich dafür, dass der Staat sie in kurze mit einer Giftspritze (wie in USA) zu töten."

     

    Es ist unglaublich das die TAZ solch einen menschenverachtenden Kommentar veröffentlicht und das noch kommentarlos.

    Wie tief sind die Leser der TAZ verkommen, wenn sie schon nach der Todesstrafe rufen. Oder ist die Todesstrafe eine Strafe mit der die TAZ liebäugelt?

  • Z
    zwickauer

    Ein Tribunal auf Basis von Indizien hatten wir schon einmal!Die Öffentlichkeit wird durch "demokratische Berichterstattung" ,eh nur das erfahren und hören ,was sie hören darf! Halt genau wie in Nürnberg

  • L
    Loi

    Ich fand sie sieht traurig aus und ist einsam.

  • HK
    Hady Khalil

    Das Herr Daimagüler, Anwalt der Opfer das Verhalten derr Angeklagten kritisiert, seh ich genauso. Nicht aber die moralische Keule zu schwingen, dagegen, das die Anwälte der Angeklagten ihr gutes Recht in Anspruch nehmen, wenn sie daran zweifeln, bei dem Gericht nach dem Vorlauf einen fairen Prozess zu bekommen. Das hat nichts mit der integrität des Gerichtes selbst zu tun. Selbst Breyvik stand ein rechtsstaalicher Prozess zu. Ich verstehe, das die Angehörigen dieser ganze Prozess solange auf den Beginn zu warten , mit dem vorlauf ,auf diese Weise hinzieht, emotional sehr mitnimmt. Dabei hat der Prozess noch gar nicht Richtig begonnen. Und doch, der P r o z e s s hat schon längst begonnen. Die Entscheidung des Gerichts sich für die Anträge soviel Zeit zu nehmen, bedeutet nicht unbedingt, und meiner Meinung nach nicht, das das Gericht verschleppen, verzögern...will, sondern, das es die Anträge ernst nimmt und ernsthaft prüft. Dagegen ist doch nichts einzuwenden. Der Kommentar des Reporters impliziert, meiner Meinung nach, das In Frage stellen, eines fairen Prozesses sei nur ein formaler Akt.: Als unbescholtener Bürger, der nur mit ca 8 Jahren in eigener Sache persönlich einen Gerichtssaal von Innen gesehen hat, hoffe das das an deutschen Gerichten nicht so ist.

  • G
    Giovanni

    Kein Mensch regt sich auf über die Alt-nazis in der Justiz: der ehemalige Richter am

    Bundesverfassungsgericht veröffentlichte dauernd bis zu ßeinem Tod 1993 in der

    Rechtsradikalen Nationalzeitung des DVU-Gründers üblen braunen Geankenmüll:

    Die Justiz hat also "mitgeschossen". Das sollten die ausländischen Blätter und

    TVs mal bringen.

  • E
    Ernesto

    Mein lieber "von Wahrheitsfinder": Da haben Sie sich aber ganz schön verrannt mit Ihrer Anschauung. Mit der Aussage "Deshalb bin ich dafür, dass der Staat sie in kurze mit einer Giftspritze (wie in USA) zu töten", passen Sie ideologisch eigentlich sehr gut zum Nazisumpf. Sofort alle Menschen die anders denken töten. Benutzen Sie mal Ihren Verstand, falls dieser vorhanden.

  • D
    Demokratin

    Auch wenn ich Frau Zschäpe und ihre beiden ehemaligen Mitstreiter für Vollpfosten halte, frage ich mich, was an ihrem Auftritt vor Gericht so verwerflich sein soll?

     

    Beleidigend waren Auftritte von Baader, Ensslin und Co. in Stuttgart.

     

    Verhöhnend sind unzählbare Auftritte von Migranten, nachdem sie freigesprochen oder verurteilt wurden (Jubel der Angehörigen, Beleidigungen der Opfer, Abklatschen der Angeklagten untereinander; alles keine Seltenheit).

  • W
    Wahrheitssager

    @Rührseelig:

    @Antifa:

     

    ihr merkst noch nicht mal, wie armseelig ihr seid. Mit allem deutlichkeit sage ich hier. Ich bin nicht bereit mit meinem Steuern das Aufenthalt von den Nazi im Knast zu finanzieren. Deshalb bin ich dafür, dass der Staat sie in kurze mit einer Giftspritze (wie in USA) zu töten.

  • E
    Ernesto

    Also der Eindruck den die Frau macht ist schon beeindruckend. Da steckt eine tiefere Persönlichkeit dahinter und nicht nur eine Nazi Braut wie uns einige Medien weismachen wollen.

  • E
    Ernst?

    Wirklich? Schon erschreckend wie viele in Kommentaren und diesem Land mit Zschäpe sympathisieren. Die gleiche Sympathie hat zu den "Pannen" bei Polizei/VS geführt. Da kann man nur aus dem Film "Big Lebowski" zitieren:

     

    "Die bekackten Deutschen. Nichts hat sich geändert. Bekackte Nazis!"

  • G
    Gunter

    Warum wurde dieser Schauprozess nicht gleich nach Ankara verlegt ? Mit einem Strafrechtsverfahren hat das schon lang nichts mehr zu tun.

  • O
    Opa

    anon, lass uns mal Tacheles reden!

     

    Hoyerswerda, Mölln, Rostock-Lichtenhagen, Solingen?

     

    Seit 1990 gab es ca. 150 Morde an Migranten durch rechtsextremistische Idioten. Dagegen stehen ca 3000 Morde an Deutsche Staatsbürger.

     

    Jeder Mord ist einer zuviel!

  • D
    Detlev

    Sie hat wenig Chancen, jemals aus dem Knast zu kommen. Außerdem kooperiert sie nicht, sie hilft nicht, schwere Kapitalverbrechen aufzuklären und vertraut auf eher schwache Anwälte, die ihr offenbar sogar raten, einfach zu schweigen. In dubias res - ja, aber nur, wenn es nicht sehr zwingende Gründe für eine Mittäterschaft gibt. Die gibt es. Alleine die Vernichtung der Beweise und Wohnung weist auf eine tiefe Verstrickung hin. Ich gehe davon aus, dass sie erst in den Knast kommt und dann wohl in Sicherheitsverwahrung. Es sei denn, sie fängt an, zu reden.

  • B
    broxx

    @Antifa

    Nazis heissen die Leute mit den roten Ansteckern. Tss, das ausgerechnet einer der roten Fascholiga das nicht weiß!

     

    @vic

    You made my day, herlich gelacht über die 5. Liga

  • SG
    Schmidt Georg

    Bild ist wieder vorne dabei.mit Schlagzeilen-der Teufel hat ......!

    PS so nebenbei, es gibt einen vom Staat bezahlten Pflichtverteidiger, die Annahme, dass die anderen von der Nazi Scene bezahlt werden, ist falsch, die beiden anderen sind sozusagen Reserve, im Falle , wenn der erste ausfällt, also alle sind Pflichtverteidiger und werden vom Steuerzahler bezahlt! die ersten Anläufe zum Schauprozess sind erledigt-wir werden noch viele erleben-stellen wir uns auf 2-Jahre ein !

  • H
    Hasso

    Hätte sie das Vicktory-Zeichen angewendet, das wäre arrogant. Und demütig? Dann hieße es: Das hätte sie sich vorher überlegen müssen-, jetzt schmollt sie. Die Frau verhält sich angemessen.

  • N
    Nassauer

    Wie schön, dass auch türkische Parlamentsabgeordnete in München dabei sind! Dann müssen sie sich ein paar Wochen lang nicht im eigenen Land darum kümmern, dass dort mehr Journalisten einsitzen, als in den Münchener Gerichtssaal passen...

  • H
    Herbert

    Soweit mir bekannt ist, war Frau Zschäpe bei keinem der Morde am Tatort, sie war nichtmal in der Stadt. Ich habe auch bisher noch von keinen Beweis der Staatsanwaltschaft gehört, der ihre Mittäterschaft stützt. Deshalb ist die Formulierung von der 10-fachen Mörderin doch sehr populistisch.

  • N
    nihil

    Die sogenannte Arroganz, die Tschäpe an den Tag zu legen scheint... für mich ist das ein unbeholfener Selbstschutz. Wie hätte man es denn gern-,dass sie ein Tänzchen aufführt oder in der Nase bohrt? Die Frau hat einiges zu erwarten-, weinen kann sie später.

  • M
    M.U.

    Bei der Gerichtsverhandlung handelt es sich doch um einen ganz normalen Vorgang also Folge von nicht normalen Verbrechen.

    Wie soll die Angeklagte denn auftreten um konform zu erscheinen? Sie sieht sich als unschuldig in vielen Anklagepunkten. Soll sie in Tränen ausbrechen, beschämt auf den Boden schauen, oder was. Sie hatte monatelang Zeit, sich auf diesen Augenblick vorzubereiten.

    Anstelle ständig Rache und Genugtuung zu fordern, sollte man auf die eigentliche Arbeit des Gerichts zurückkommmen, nämlich die Angeklagten für die Taten zu verurteilen, die ihnen zweifelsfrei nachgewiesen werden können.

  • A
    anon

    Nachtrag: Ich hoffe und würde mir wünschen, sämtliche Behörden und Beteiligte, die mit all ihren V-Leuten und ihrem absoluten Pfusch sowas möglich machten, indem sie noch dazu mit unseren Steuergeldern irgendwelche scheiß Nazis finanzieren und sich nicht nur meiner Ansicht nach schon arg verdächtig verhalten haben mit ihren "Unfällen" und Pannen, stehen noch viel länger im Rampenlicht, ebenso mit vollem Namen und wandern auch in den Knast.

     

    Komischerweise hört man da nicht viel davon. Hat da keiner eine Nebenklage dazu eröffnet oder so? Kenne mich da nicht aus, aber wundere mich.

  • A
    anon

    "Das sei angesichts der schlimmsten faschistischen Verbrechen der Nachkriegsgeschichte ungehörig."

     

    Bitte? So rein spontan fallen mir da Hoyerswerda, Mölln, Rostock-Lichtenhagen, Solingen, etc. ein und auch wenn das alles schwer zu vergleichen ist, aber überall heißt es "schlimmstes Neonazi-Verbrechen" und ähnliches. Bei den anderen Sachen standen noch dazu hunderte Menschen applaudierend und billigend daneben und da gings um versuchten Mord in viel größerer Zahl, sowie begangenen Mord.

     

    Rassistische Mörder waren es auf jeden Fall. Aber ich glaub, es wird zu sehr "überbewertet". Sorry, mir fällt grad keine bessere Forumulierung ein. Hoffe, man versteht, worauf ich hinaus will.

  • AG
    Arno Greutz

    Wetten? Für Brandstiftung und Bildung einer terroristischen Vereinigung fährt sie 7 Jahre ein, wovon allein schon 3 Jahre durch die U-Haft abgegolten sein werden und der Rest wegen guter Führung zur Bewährung ausgesetzt wird...

    Der Rest, die Beteiligung an den 10 Morden, wird nicht nachweisbar sein. Und das wird in den Kreisen der hintergründigen Vorverurteiler für einen mächtigen Ärger sorgen vor dem mir jetzt schon gruselt!

  • R
    reblek

    "Beate Zschäpe ist wegen zehn Morden angeklagt. Zum Prozessauftakt vor dem Münchner Gericht gibt sie sich abgeklärt und kühl." - In dieser Hinsicht unterscheidet sie sich nicht von Legionen anderer Gewalttäter (seltener -innen) und Mörder (noch seltener -innen).

  • G
    Gonzi

    Bericht über eine Zirkusaufführung.

     

    So, da haben sich die Journalisten also in den letzten Wochen darum geschlagen, wer einen Platz für die wildeste Kaffeesatzlesung aus Kleidung und angeblicher Mimik zum Besten geben kann.

     

    Man wird sich fragen dürfen, wer da nun die Opfer gequält hat.

  • R
    Rührseelig

    @Antifa

    Es ist türkischer Nationalismus und dieser ist im Gegensatz zum deutschen Nationalismus nicht rechtsradikal. Diese Trainigsmaßnahme nach 1945 haben wir gelernt und sind Weltmeister. Deutschland hat keine Patrioten mehr, die sind alle von den Linken/Grünen in die Naziecke gedrückt worden.

     

    Schade das die Türken in ihrem Land nicht so einen Druck auf die Regierung ausüben, aber wiederum auch verständlich, denn in der Türkei herrschen Willkür und die Menschenrechte sind auch nichts wert. Gefährliches Pflaster für Menschenrechtler und kritische Journalisten, darum lieber ab nach Deutschland, vielleicht kann man hier die gesamte türkische Bevölkerung als Opfer hinstellen und so noch etwas Geld ergattern.

  • V
    vic

    Der Staat wird seine Chefterroristin nicht fallenlassen. Sie wird freigelassen, muss nur die Klappe halten. Alles andere steht bereits in der Agenda.

  • KG
    Karl Gernholz

    Aristoteles....

     

    .....sagt in seiner zweiten Staatsformlehre zur Demokratie:

     

    "Das Volk soll alteingesessen, bodenständig und eingeboren sein. Eine Mischung mit Ausländern sieht er als Qualitätsminderung an (Autochthonia). Es soll sich selbstständig aus eigenen Mitteln versorgen können und auf fremde Waren und Götter verzichten, da dies nur zu Abhängigkeiten führt und damit im Widerspruch zur Freiheit steht und das freie Wachsen der eigenen Kultur beeinträchtigt (Autarkie)."

     

    Glauben Sie nicht, dann schalten Sie die Nachrichten an.

  • V
    viccy

    Liebe taz,

     

    könnt ihr nicht verhindern, dass irgendein Witzbold hier unter dem Namen "vic" schreibt?

     

    Kann doch eigentlich gar nicht so schwer sein...?

  • D
    dauermecker

    Die Namen der Zschäpe-Verteidiger klingen genauso wie sich die Neonazis die Welt vorstellen: Sturm - Heer - Stahl. Und sie findet es wahrscheinlich noch "voll geil" mit so vielen waffenstarrenden Polizisten im Blitzlichtgewitter zu stehen: Als Neonazi verherrlicht sie ja die autoritären Strukturen, die sich im Polizeiapparat wiederfinden.

  • LL
    Lirum, Larum, Löffelstiel

    "„Unfassbar“, raunen sich Zuschauer oben auf der Empore zu. Wie kann eine Frau, die als zehnfache Mörderin angeklagt ist, so selbstbewusst auftreten?"

     

    Da wir im Land der Richter und Henker leben und schon lange über die Angeklagte geurteilt haben, können wir uns nun über ihr Aussehen echauffieren.

    Die Berichterstattung gleicht einen Artikel aus der GALA, journalistischer Mainstream. Der Verrfassungsschutz ist stolz auf euch, soviel ist klar.

  • G
    gerrit

    Die Frau gibt sich abgeklärt und kühl, weil es hier bei dieser klasse Justiz möglich ist... da gehören noch ein paar Rotnasenclowns auf die Tribüne....Mal ehrlich: wo ist so etwas möglich? In KEINEM anderen Land. Kostet alles ein Steuerzahlergeld ohne Vorstellung mit 500 Seiten Anklageschrift für ein paar Killer...Prima.

  • MF
    Mein Freund, der Baum

    Also ich finde, dass es gute Gründe gibt, die NSU nicht zu mögen, das sind für mich wirklich keine Sympathieträger - aber eine so lahme, uninspirierte Berichterstattung wie hier in der taz hat die hübsche Beate echt nicht verdient. Kann die taz das echt nicht besser? Nur so langweilige, hölzern geschriebene Kommentare ohne jeden Inhalt? Ganz schwach.

  • N
    nicho

    Es liest sich schon etwas seltsam anmutend, wenn sich die TAZ verwundert zeigt, dass Zschäpe scheinbar ungerührt im Blitzlicht stehen kann, während von André E. selbstverständlich "kaum Reue" erwartet werden könne... Er die harte Nazi-Sau, sie die weiche Nazi-Frau?!

     

    Auch und gerade in der Taz sollte vielleicht nicht vergessen werden, dass die Taten der Gruppe in der eigenen Anschauung notwendig und zielführend waren. Wer sich zum Ziel setzt einen unfassbaren, industriellen, gefühl- und reuelosen Völkermord weiterzuführen, hat irgendwann die Schwelle, bis zu welcher Reue möglich ist, überschritten.

     

    Ausserdem sollte auch nicht vergessen werden, dass vielleicht nicht nur der rechtspolitisch aktive Mensch von nebenan, sondern vielleicht auch die ruhigen und unauffälligen Nachbarn Gabi und Hans-Jörg den Morden nicht nur Negatives abgewinnen können, und krasse Handlungen "gegen Überfremdung" befürworten und Zschäpe insgeheim für das Überschreiten dieser Schwelle beglückwünschen...

     

    Nebenbei: Heißen ihre Anwälte wirklich Heer, Sturm und Stahl???? Das ist ja mal zu geil. Das kann kein Zufall sein. Da muss doch Martin Sonneborn seine Finger im Spiel haben. So viel Humor haben Nazis nie im Leben...

  • VS
    Volker Schmid

    Ist es Zufall oder Absicht, daß die Anwälte von Frau Zschäpe Stahl, Sturm und Heer heißen? An Zynismus wohl nicht zu überbieten.

  • H
    hans

    Der Prozess ist an Vorverurteilungen kaum zu überbieten.

    Wozu gibt es überhaupt noch ein Gericht, wenn jeder bereits "weiss", dass lebenslang herauskommen muss.

    Vielleicht kann man noch etwas den Geist der Scharia einbringen und eine Hand abhaken ?

     

    Wer fleissig warnt, die Nazi-Strategie nicht zu wiederholen, hat selbst auch nicht das Recht, so gegen dem Nazi-Gedankengut als nahestehend Verdächtigten anzutun.

  • O
    Otto

    Sturm, Stahl und Heer - die Namen der Verteidung haben schon alleine eine Aussagekraft. Der andere wählt eine Verteidigerin mit NPD-Vergangenheit... Das ist Deutschland! Man vergleiche den Terrorakt in Boston und diesen Terrorakt hier , die Dauer der Aufklärung- Drei Tote dort, hier Zehn, hätte die Nagelbombe hier ebensoviel Verletze gefordert - man hätte es vermutlich trotzdem nicht als rechtsradikal eingestuft, nun dieser Prozess, der sich angeblich nur auf Indizien stützt - wo es doch soviele Instanzen gibt, die darin verwickelt sind und leicht Aufschluß geben könnten...Eine durch und durch erschreckende Geschichte - wird es wohl ein ebenso erschreckender Prozess?

  • V
    vic

    "drohenden Strafe: lebenslange Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung" - sachlich grotesk falsch, Sicherungsverwahrung steht gar nicht zur Debatte, kann noch gar nicht zur Debatte stehen. Am ersten Tag des Prozesses haut die taz so schlechte Beiträge raus? Mein Gott, das ist ja mehr als peinlich.

  • F
    Fäsch

    Die Verteidiger der Zschäpe heißen Heer, Stahl und Sturm? Astreine Realsatire!

  • V
    vic

    Beate Zschäpe ist unschuldig, deshalb ist sie ungerührt. Soll sie etwa schuldig schauen, nur weil die taz sie schon in vorauseilendem Gehorsam verurteilt hat? Zum Glück funktioniert das deutsche Rechtssystem dann doch etwas anders - das ist hier kein Gulag, auch wenn sich "Wolf Schmidt" das zu wünschen scheint.

     

    Und mal nebenbei: An einem Tag schreibt "Wolf Schmidt" in der taz neun Artikel zum Thema "NSU"? Bei der taz arbeitet nun eh nur die fünfte Liga der schreibenden Zunft, und dann aufgrund der taz-Hungerlöhne wohl auch noch im Akkord. Kein Wunder, dass da nur Schrott rauskommt.

  • A
    Antifa

    "Auf der Zuschauerempore fand sich zum Auftakt des Prozesses auch eine Delegation türkischer Parlamentarier ein, zu erkennen an ihren roten Ansteckern."

     

    Was für rote Anstecker? Etwa Pins der türkischen Flagge?

     

    Vor dem Gericht sind mir schon die ganzen türkischen Flaggen aufgefallen. Gerade bei dem Prozess sollte solcher Nationalismus unterlassen bleiben!