Erste Frau wagt sich aus der Deckung: Karin Prien will CDU-Vize-Vorsitz

Die Politikerin aus Schleswig-Holstein will einen der fünf Vizeposten übernehmen. Ihre Kandidatur sei unabhängig und mehr als „Garnitur“ eines männlichen Vorsitzenden.

Karin Prien vor blauem Hintergrund. Sie ist eine Frau mittleren Alters, hat schulterlanges rötliches Haar und trägt am linken Ringfinger einen Ring. Sie gestikuliert und redet in ein Mikrofon.

Fünf Vize-Vorsitzende sollen es sein: Eine davon will Karin Prien werden Foto: dpa

BERLIN afp/dpa | Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien will als stellvertretende CDU-Chefin zur Erneuerung der Partei nach dem historischen Desaster bei der Bundestagswahl beitragen. „Ich will meine Erfahrungen und Perspektiven gerne in das neue CDU-Präsidium einbringen. Deswegen werde ich auf dem Parteitag als stellvertretende Parteivorsitzende kandidieren“, sagte Prien, die seit Januar dem CDU-Bundesvorstand angehört, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch).

Sie wolle einen der fünf Vize-Posten übernehmen und zwar unabhängig von der Besetzung des Vorsitzes, sagte die 56-jährige CDU-Politikerin. Sie verstehe ihre Kandidatur als eigenständig, betonte sie. Ihr sei wichtig, „dass ich nicht nur als Teil eines bestimmten Teams meinen Beitrag leisten kann und will“, sagte sie.

Derzeit scheine es nur noch darum zu gehen, „dass sich einzelne Kandidaten mit einer Schar weiblicher Mitstreitrinnen umgeben, die dann aber eher als Garnitur rüberkommen“, sagte Prien. Dies sei „kurios“ und auch „nicht mein Selbstverständnis“.

„Ich nehme für mich in Anspruch, eigenständige Akteurin zu sein. Es geht für die CDU um mehr als um die Frage, wie die Herren aus NRW zu ihrem Recht kommen“, betonte Prien.

Derzeit wird erwartet, dass der Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz, der Außenpolitiker Norbert Röttgen und möglicherweise auch Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus ihre Kandidatur für den Parteivorsitz erklären. Alle drei stammen aus Nordrhein-Westfalen.

Prien distanzierte sich von Merz' Darstellung der CDU als Sanierungsfall. Dieses Bild teile sie „ausdrücklich nicht“, sagte sie dem RND. Die CDU müsse aber sehr viel detailliertere Antworten auf Zukunftsthemen geben, zum Beispiel in der Renten-, der Bildungs-, der Klima- und der Flüchtlingspolitik.

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