Erneute Eskalation im Nahost-Konflikt: Abzug aus Dschenin, Raketen aus Gaza

Während Israels Armee ihren Einsatz im Geflüchtetencamp Dschenin beendet, schießen Militante Raketen auf Israel. Nun soll der UN-Sicherheitsrat dazu tagen.

Ein Mann läuft durch eine leicht kaputte Straße

Der Einsatz des israelischen Militärs im Geflüchtetencamp Dschenin ist im Straßenbild sichtbar Foto: Mohamad Torokman/reuters

DSCHENIN/TEL AVIV rtr/afp | Die Auseinandersetzungen zwischen Israel und Palästinensern ebben auch nach dem Rückzug israelischer Truppen aus Dschenin im Westjordanland nicht ab. Militante aus dem Gazastreifen feuerten in der Nacht zu Mittwoch Raketen in Richtung Israel. Diese wurden nach Angaben der israelischen Armee abgefangen. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Die israelische Armee beschoss nach eigenen Angaben als Reaktion auf den Angriff mit Kampfjets eine unterirdische Anlage zur Waffenproduktion in Gaza.

Am späten Dienstagabend hatte die Armee mit dem Abzug ihrer Soldaten aus Dschenin begonnen. Militärfahrzeuge sollen den Ort nach Einbruch der Dunkelheit in Konvois verlassen haben.

Der dortige Einsatz, bei dem Israel nach eigenen Angaben Kampfdrohnen und mehr als 1.000 Soldaten einsetzte, hatte am Montag begonnen. Dabei kam es zu den schwersten Kämpfen in Dschenin seit mehr als zwei Jahrzehnten. Den Angaben zufolge starben zwölf Palästinenser, darunter mindestens fünf Kämpfer, und ein israelischer Soldat.

Nach Angaben der Armee richtete sich der Einsatz gegen militante Palästinenser-Gruppen, die das Flüchtlingslager als Rückzugsort genutzt und von dort aus Anschläge vorbereitet hätten. In Dschenin hatte es schon in den vergangenen Monaten wiederholt Razzien gegeben, bei denen auch immer wieder Menschen getötet wurden. Anlass waren zahlreiche palästinensische Anschläge in israelischen Städten und Siedlungen.

Just am Dienstag erschütterte ein weiterer Terroranschlag Tel Aviv. Bis zu sieben Menschen wurden nach Behördenangaben bei dem Angriff mit einem Fahrzeug und einer Stichwaffe verletzt, bevor ein bewaffneter Passant den Täter erschoss. Nach Angaben von Polizeichef Jakoov Schabtai stammte der Angreifer aus dem Westjordanland.

Der UN-Sicherheitsrat wird nach Angaben von Diplomaten am Freitag auf Antrag der Vereinigten Arabischen Emirate hinter verschlossenen Türen über die Entwicklung der Lage beraten.

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