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Ermittlungen zu MegauploadDotcom will Geheimdienst verklagen

Wegen illegaler Abhöraktionen will Megaupload-Gründer Kim Dotcom den neuseeländischen Geheimdienst verklagen. Es könnte um hunderte Millionen Dollar gehen.

Will zurückschlagen: Kim Dotcom (Archivbild) Bild: reuters

WELLINGTON dpa/taz | Der Gründer der Internetplattform Megaupload, Kim Dotcom, darf die neuseeländischen Aufklärungsdienste verklagen. Das entschied eine Richterin am Donnerstag in Neuseeland.

Dotcoms Anwalt Paul Davison sagte Reportern anschließend, der gebürtige Kieler wolle wegen illegaler Abhöraktionen Schadensersatz einklagen. „Das dürfte uns teuer zu stehen kommen“, sagte Oppositionspolitiker Winston Peters. „Es geht womöglich um mehrere hundert Millionen Dollar.“

Der umstrittene Internetunternehmer kämpft seit Anfang des Jahres in Neuseeland gegen einen Auslieferungsantrag aus den USA. Auf der von Dotcom gegründeten Plattform Megaupload lagen unter anderem zahlreiche urheberrechtlich geschützte Filme und Musiktitel. Die US-Justiz wirft ihm ihm vor, diese systematisch ins Netz gestellt zu haben.

Im Sommer kam ans Licht, dass die neuseeländischen Behörden Dotcom auf Betreiben der USA, aber im Verstoß gegen heimische Gesetze, abgehört hatten. Die Regierung hatte sich dafür bei Dotcom entschuldigt.

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3 Kommentare

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  • SM
    Scheiss Mittelerde

    Neuseeland braucht sich nur für illegal erklären und braucht dann gar nichts bezahlen. Die Maori haben das Land der Queen nur geliehen. Hier geht's also nicht um illegale Downloads, sondern um viel schlimmere Geschichten: Völkermord, etc.

  • MA
    Musik auf Wikipedia

    Das fiese an der Geschichte ist allerdings, daß dazu noch Mediafire und andere einfach komplette Accounts gelöscht haben, weil sie zu faul sind Einzelfälle zu prüfen. Betroffen davon sind unzählige Blogs, die DIY-Musik in Netz stellten, die es überhaupt nicht mehr zu kaufen gibt und an denen kein Konzern irgendwelche Rechte hat und Vinyl zu digitalisieren ist echte Arbeit. Sicherlich werden die Daten noch gespeichert bleiben und irgendwann wird damit dann Geld gemacht. Es fängt bereits an, daß nicht-kommerzielle Musik trotz common licence einfach gegen Gebühr verlinkt wird.

  • N
    neubau

    Interessant ist doch, dass "Dotcom" gezeigt hat, wie's funktionieren könnte: Kultur frei zugänglich machen und damit dennoch Geld verdienen. Nicht mehr so viel, wie zuvor zwar - aber das wäre eine Möglichkeit in der "Urheberrechtsdebatte", die eigentlich doch mehr das Nutzungs- und Verwertungsrecht betrifft. Er war näher an der Kulturflatrate dran, als die Piratenpartei.