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Ermittlungen gegen PolizistenMit Schlagstock gegen Steinewerfer

Zwei Polizisten nahmen einen Steinewerfer gewaltsam fest. Nachdem ein Video im Prozess gegen Jugendpfarrer Lothar König die Szene zeigte, wird nun gegen sie ermittelt.

Polizisten auf der Anti-Nazi-Demo in Dresden 2011. Bild: dpa

BERLIN taz | Eine gewaltsame Festnahme bei der Antinazi-Demo im Februar 2011 in Dresden hat ein juristisches Nachspiel. „Wir haben Ermittlungen gegen die beiden beteiligten Polizisten aufgenommen, sagte der Sprecher der Dresdner Staatsanwaltschaft Lorenz Haase am Dienstag der taz. Der Vorwurf laute „Körperverletzung im Amt“.

Am 19. Februar 2011 hatten zwei Bereitschaftspolizisten einen flüchtigen Steinewerfer verfolgt. Der junge Mann fuhr ein Stück außen an einem VW-Bus mit, wurde von den Polizisten eingeholt und von einem der Polizisten mit dem Schlagstock an Kopf und Schulter getroffen.

Ein Video, auf dem die Szene zweifelsfrei zu erkennen ist, wurde am Mittwoch vergangener Woche im Prozess gegen den Jenaer Jugendpfarrer Lothar König gezeigt. Das Video hatte die Verteidigung in den Prozess eingebracht. Im Nachgang habe die Sitzungsvertreterin der Staatsanwaltschaft geprüft, ob ein Verfahren gegen die Polizisten eingeleitet werden müsse, so Sprecher Haase. Es sei dann zudem eine Anzeige eingegangen.

Die Staatsanwaltschaft wirft König unter anderem vor, dass er dem damals festgenommenen 20-Jährigen zur Flucht verhelfen wollte. Auch soll König zu Gewalt gegen Polizisten aufgerufen haben. König bestreitet die Vorwürfe und diese sind nach fünf Prozesstagen auch immer weiter zerbröckelt.

Ohne Vorwarnung zugeschlagen

Denn die Videoaufnahmen, die von Mitgliedern der Jungen Gemeinde Stadtmitte Jena aufgenommen wurden, widersprechen deutlich den Aussagen, mit denen Polizisten König belasten. Gegen den Vorgesetzten der beiden Beamten werde „derzeit nicht“ ermittelt, so Haase. Dieser hatte vergangene Woche als Zeuge vor Gericht ausgesagt.

Alexander E.s Aussage widersprach deutlich dem Geschehen, wie es in dem Video zu sehen ist. E. behauptete, seine Kollegen hätten den Festgenommenen vor der Festnahme angesprochen. In Wahrheit schlug ein Polizist ohne Vorwarnung mit dem Schlagstock zu. E. will nicht einmal mitbekommen haben, dass sein Kollege einen Schlagstock in der Hand hatte.

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35 Kommentare

 / 
  • W
    wauz

    Das Gewaltmonopol ist eine Lüge!

     

    Und zwar eine doppelte Lüge. Es gibt weder ein Gewaltmonopol des Staates noch ein Gewaltmonopol der Polizei. Tatsächlich darf jeder Gewalt anwenden, wenn es nötig ist. Und die Bedingungen, unter denen Bürger und Polizisten Gewalt anwenden dürfen, unterscheiden sich nicht. Der einzige Unterschied ist, dass Polizisten eine Erlaubnis zum Führen von Waffen haben. Das hat allerdings keine Auswirkung auf die Rechtmäßigkeit der Ausübung der Gewalt. Wenn ich als Bürger in eine Notwehrsituation gerate, darf ich dabei auch eine Waffe verwenden, die ich nicht legal führen darf. z.B. eine heruntergefallene Waffe eines Polizisten.

    In der Praxis benutzt die Polizei die falsche Diskussion um ein "Gewaltmonopol" dazu, von ihrem eigenen Verhalten abzulenken. 85% aller Gewaltanwendungen der Polizisten sind illegal. Nur findet sich leider selten ein Richter, der verurteilt. Deutsche Richter unterstützen durch Ignoranz, Voreingenommenheit und Überheblichkeit die Lügenkartelle der deutschen Polizeien, unter anderem mit dem juristischen Konstrukt, dass Polizei-Aussagen grundsätzlich als wahr anzusehen sind.

    In letzter zeit kommen auf der Straße wie auf dem Fußballplatz der Videobeweis immer mehr in Mode. das führt dann dazu, dass im Falle öffentlicher Aufmerksamkeit ein scheinbar strenges Urteil gefällt wird, nur um es dann in zweiter Instanz zur Lachplatte verkommen zu lassen.

    Ein deutscher Polizist darf alles, außer Kollegen beklauen und Vorgesetzten widersprechen. Und natürlich vor Gericht die Wahrheit sagen, wenn das einen Kollegen belastete.

  • P
    peterpeterson

    einige kommentatoren scheinen hier noch im mittelalter zu leben. wer in der schule nicht aufgepasst hat und auch sonst sich im leben keine zeit nahm, um sich mit den gängigen prinzipien eines rechtstaates zu beschäftigen, sollte da etwas nachholen, denn bald ist der rechtstaat sonst kaputt und die diktatur wieder da.

     

    die niedlichen schlagstöcke der polizei sind übrigens keine gummiknüppel von früher -sondern ziemlich effektive waffen, genannt "MES schwer" (Mehrzweckeinsatzstock, schwer) besser als Tonfa bekannt. damit kann man extreme kräfte entwickeln und mit einem schlag töten. das darf man nicht vergessen.

    Nach § 42a Waffengesetz ist das Führen von Tonfas in Deutschland grundsätzlich verboten!

     

    nun zum stein. der kann auch töten und ist wohl die erste wurfwaffe des homo sapiens gewesen, wurde jedoch noch nicht verboten und auch das mitführen steht nicht unter strafe. das fallenlassen ist strafwürdig, wenn es in einem kontext steht, welcher eine straftat darstellt. der besitz in gewissen situationen kann als straftat ausgelegt werden.

     

    ein polizist darf sein gewaltmonopol jedoch nur unter gewissen bestimmungen anwenden. welche das sind, sollten sie mal selbst heraus finden, vielleicht wirds dann was mit den grauen zellen.

  • E
    emil

    nur mal angenommen, das wäre nicht gefilmt worden. dann hätte der polizeioberfeldwebel das gleiche erzählt und man hätte ihm einfach geglaubt? das ist doch echt ein armutszeugnis, dass die menschen, die für recht und ordnung sorgen so unaufrichtig sind, dass sie in keiner gesellschaftlichen position, aber in ihrer am wenigsten, tragbar sind.

  • O
    OhMan

    @ Jantje

     

    Hallo??? Am Anfang des Videos, was auch auf Spiegelonline zu sehen ist, sieht man eindeutig, wie die Person einen Stein auf die Beamten wirft und sich dann am Wagen festhält. Die Beamten rennen mit voller Montur hinter her und schlagen ganze zwei Mal mit dem Schlagstock zu, um ihn festzunehmen. Was für eine abscheuliche Polizeigewalt!!! Gehts noch? Wenn mich einer absichtlich mit einem Stein bewirft, und sich dann bei der Festnahme ab Wagen festhält, hätte ich ihn wesentlich unsanfter bearbeitet! Was sind die meisten Foristen hier nur für Menschen! Ist ja egal, Steine auf Bullen gehört ja für manch Linken anscheindend zur Lebenseistellung. Widerlich!

  • FI
    Frankfurt ist überall

    @gerd

     

    http://www.taz.de/!57482/

     

    @Markus, @Aha, @alter Rammler

     

    mal angenommen, sie zeigen einem Autofahrer einen Vogel, weil der sich grob verkehrswidrig verhält und als Reaktion darauf fährt er sie über den Haufen und zum Krüppel. VERHÄLTNISMÄSSIG?

     

    Die "Ordnungs"kräfte sollten in der Lage sein, angemessen und rechtsstaatlich vorzugehen. Auch bei erkennungsdienstlichen Maßnahmen, Ingewahrsamnahmen, Verhaftungen etc. Wie vielen das nicht oder nur unzureichend gelingt, läßt tief blicken. Sowohl in die Defizite der Ausbildung, als auch in die mangelnde persönliche Eignung der Beteiligten und deren Vorgesetzen. Die Videos belegen nur den inakzeptablen Zustand der heutigen Polizei. Nicht die Demonstranten, die Schergen der Staatsmacht stellen zunehmend eine Gefahr für die Demokratie und die freiheitliche Grundordnung dar.

  • L
    lowandorder

    @Klammerbeutelgepuderte

     

    Hi folks,

    versucht doch wenigstens mal,

    in unserem Rechtsstaat anzukommen,

    der auch der eure ist und sich aus guten

    Gründen nicht mit zwei großen "s" schreibt.

    Danke.

     

    Ihr seid nämlich auch froh, daß ihr nicht morgens mit

    nem Sturmgewehr zur Arbeit fahren müßt.

    Das - ist der Vorteil des sogenannten Gewaltmonopols

    der Polizei.

    Dafür ist diese aber in besonderem Maße verpflichtet,

    sich an die rechtlichen Regeln zu halten.

    Dazu gehört der Schlagzeugeinsatz gegenüber einem

    wehrlos am Boden liegenden ganz offensichtlich nicht.

    Das zeigt klar das Video und das war/ist auch den beteiligten

    Polizisten einschl. Einsatzleiter klar.

    Punkt. Und Ende im Gelände.

    Der Rest ist Sache der Justiz.

    Also hört auf rumzuramentern.

  • K
    Korn
  • F
    forenmob

    "Wie bescheuert ist das denn, man sollte diesen Steinewerfer gerade nochmal verprügeln und die Polizisten belobigen."

     

    Ich begebe mich ja ungern auf Ihr Schläger-Niveau, aber damit Sie es kapieren, ist es nötig: Ihr Aufruf zur Gewalt ist kriminell, das qualifiziert Sie ganz sicher für eine Runde Schlagstock, oder?

     

    War aber klar, dass der Forenmob sich hier wieder austoben darf.

  • N
    nö-mann

    "Ach bitte, als ob der Steinewerfer nicht "ohne Vorwarnung" geworfen hätte! Solche Asis verdienen eine entsprechend harte behandlung"

     

    Sie meinen Asis (=Asoziale), die ohne Vorwarnung mit einer Hiebwaffe gegen den Kopf schlagen? Da haben Sie Recht. Komischerweise scheinen Sie das geil zu finden. Was für eine "Behandlung" verdienen Sie wohl?

  • B
    balub

    Gewalt ist Gewalt, da gibts keinen Unterschied.

    Wenn Mr. Steinewerfer für seine Gewalt erst Prügel und dann ein Verfahren bekommt, sollte Ihrer Logik dann nicht auch dasselbe dem Polizisten für seine widerrechtliche Gewalt geschehen? Hoffentlich verläuft die Anzeige nicht im Sande und es kommt zur Anklage wegen genanntem Tatbestand.

  • AR
    @Alter Rammler

    Der Steinewerfer hat 10 Monate auf Bewährung für den Wurf auf ein Polizeifahrzeug bekommen.

     

    Was denken Sie, bekommen die beiden Beamten, die während der Fahrt mit dem Schlagstock auffen Kopf dreschen?

     

    Das erste war Landfriedensbruch mit Sachbeschädigung, die Aktion der Beamten miiiiindestens gefährliche Körperverletzung, wären die Rollen vertauscht versuchter Totschlag. Erst vor Tagen eine solche Anklage gelesen, wo ein Mann einem behelmten Polizist eine Pulle übergezogen hat.

     

    Was man will? Gerechtigkeit. Und keine kaugummi kauenden, glatzköpfigen, schlecht tattowierten Anabolika Proleten und dummdreist, arrogant provozierenden Schläger auf der anderen Seite des Gesetzes.

  • RD
    Rainbow Dash

    Liebe Empörte im Dienste der Polizeigewerkschaft:

    es ist doch wirklich nicht schwer zu verstehen, wie Rechtsstaat funktioniert. Wir haben hier Gewaltenteilung und deutsche Polizisten sind nicht Judge Dredd. Dass heisst, nur weil die Polizei sagt "der Mann ist ein Steinewerfer" heisst das nicht, dass jedes Mittel gegen diesen Mann eingesetzt werden darf. Er ist unschuldig, bis die Schuld erwiesen ist und die Polizei hat nur die Aufgabe, ihn mit verhältnismäßigen Mitteln der Justiz zuzuführen.

     

    Wenn das Begehen von Straftaten hieße, dass sich auch die Verfolgungsbehörden dann nicht mehr an geltendes Recht zu halten hätten, "weil das ja schließlich ein Verbrecher ist" wäre das ganze Prinzip Gesetz und Polizei als das enttarnt, was es ja eigentlich ist: Augenwischerei und schöne Fassade für ein Machtinstrument.

     

    Traurig, wenn gegenüber den Radikalen immer auf Rechtsstaat gepocht wird - selbige Rechtsstaatsvertreter im Ernstfall aber wohl doch nicht soviel darauf halten.

  • W
    wauz

    "Lernen durch Schmerz"

     

    Mit diesem Spruch rechtfertigen sich Bundespolizisten, wenn sie sich Strafgewalt anmaßen und sich dabei auch sonst über geltendes Recht hinwegsetzen und Straftaten begehen. "Lernen durch Schmerz" ist Teil der Ausbildung von Bundespolizisten und sehr wahrscheinlich auch Teil der Ausbildung der Bayrischen Staatspolizei. Anzuwenden ist die Methode vor Allem bei "Achmed und Ali" und auch sonstiger "Klientel".

     

    An Sebastian Erb: Nicht nur Angeklagte haben einen Namen, sondern auch Zeugen, Richter und Staatsanwälte. Gerade bei Zeugen, die dienstlich als Zeugen auftreten, ist es von öffentlichem Interesse, wenn diese nachweislich lügen. Darüber sollte berichtet werden. Dies gibt Verteidigern, Staatsanwälten und Richtern in Zukunft die Chance, die Qualität eventueller Zeugenaussagen dieser Leute anderweitig besser einzuschätzen. Es ist für das deutsche Rechtssystem und den Rechtsfrieden im Land von enormer Bedeutung, dass die juristische Fiktion, (Polizei-)Beamte lögen im Zeugenstand nicht, endlich gekippt wird.

    Deshalb: Vollständig berichten!

     

    Liebe taz-Redaktion: Achtet auf die Qualität eurer Zulieferer. Schließlich wollt ihr auch von den online-Lesern gerne Geld haben.

  • I
    Irmi

    04.06.2013 17:08 UHR

    von alter Rammler:

     

    Ist Gewalt gegen Polizisten weniger schlimm als Gewalt durch Polizisten?

     

    Gewalt durch Polizisten scheint legitim, Gewalt gegen Polizisten ist eine schwere Straftat. Das ist der feine Unterschied.

  • U5
    Uhli 56

    Ja ja, immer noch die gleiche Strategie. Vor gut 30 Jahren in Gorleben wurden Demonstranten schon kriminalisiert, weil sie "Steine geworfen...Polizisten angegriffen" haben. Komisch, ich war so oft dabei und habe immer nur die knüppelnden Polizisten gesehen. Auf welchem Auge bin ich denn bloß blind?

    Dresden und am letzten Samstag wieder Wolfsburg. Wir standen mittendrin, die Polizei, ausgerüstet wie Robocops startete durch, Leute wurden eingekesselt, in Gewahrsam genommen. Da flog kein Stein, da war kein Feuerwerkskörper zu hören und dennoch selbst in der TAZ war es zu lesen...es gab wieder Übergriffe...natürlich auf Polizisten. Der einzige Verletzte hatte Pfefferspray in die Augen bekommen.

    Mit diesen Storys werden die Menschen davon ab gehalten sich für ihre Überzeugung ein zu setzen.

    Hat ja in den letzten Jahrzehnten bestens geklappt.

  • GI
    Gerechtigkeit ist wohl nur in der staatl. Gewalt ?

    04.06.2013 16:40 UHR

    von Ted:

    Man weis ja nicht welche Instruktionen die Polizei vor so einem Einsatz bekommen hat.

    Wenn die Polizei behauptet der hat einen Stein geworfen, darum hab ich ihn mit dem Schlagstock verhauen, hat der niemals etwas zu befürchten.

     

    Ist doch genau wie der so geliebte Satz der Polizei, "Widerstand gegen die Staatsgewalt" rechtfertigt somit sein weiteres Handeln. Wer hat schon die Möglichkeit oder das Glück, Gewaltorgien der Polizei zu filmen, der Dumme ist immer der, der "Steine geworfen" oder sich gegen eine ungerechtfertigte Festnahme wehrt.

  • P
    paul

    Die Polizei sollte doch in erster Linie deeskalierend einwirken und bei den immer wieder kehrenden Spielchen von Demonstranten nicht auch noch mitmachen wie ein paar wilde 12 Jährige. Dafür werden sie doch auch jahrelang ausgebildet. Solche Situationen werden doch sicher auch immer wieder trainiert, be- und durchgesprochen und im Anschluss analysiert. Da muss einfach mehr Professionalität her. Das muss man doch erwarten dürfen. Auf Demonstranten einzuprügeln (wenn jemand am Boden liegt und ich haue weiter zu, ist das prügeln und nicht Notwehr oder Deeskalation), ist dabei weder hilfreich noch professionell. Das wirkt doch eher wie Frustbewältigung!

  • M
    mir

    @alter Rammler: Ja

  • J
    Jantje

    @ Kimme

    ich gebe dir recht, ich würde mein Kleinkind auch nicht mit auf Demo nehmen (aus Angst vor der Polizei. Würde deren Gewalt in Kontext stehen zur "Gewaltausübung der Demonstrantinnen", wüsste man ja, wo man sich mit seinem Kind in einer Demo aufhalten kann und wo nicht. Aber es steht nicht fest, in welchem Rahmen das Kind verletzt wurde - ich würde davon ausgehen, dass das Kind ohne Demonstrationsteilnahme geschädigt wurde).

    Tatsache ist, dass der "gewaltbereite, schwarze Block" in Form von uniformierten Polizisten existiert hat. Die Demo war von den Aktivistinnen her komplett friedlich. Schaut euch die Videos an vom Blockupy, zwei davon hier zu finden (am Ende des Demonstrationsaufrufs):

    http://www.jenapolis.de/2013/06/demonstration-in-jena-gegen-polizeigewalt-und-willkuer/

  • C
    Cellsus

    Wenn ich das richtig verstehe, wurde ein Teil der Behauptungen von Polizisten durch nicht anzweifelbares Beweismaterial (Video) widerlegt. Wäre es nicht angebracht, die Aufklärung des Falles abzuwarten, bevor in blindem Vertrauen auf die Polizei deren Version nachgebetet wird?

     

    Und da sollte bei der Aufklärung nicht blind vorgegangen werden. Wenn da "Linke" und ein "linker" Pfarrer mit Falschaussagen von Polizisten verdächtigt worden sein sollten, hat das höchstwahrscheinlich eine extremistisch politische Motivation bei einigen Polizisten.

  • I
    Ingo

    @Gerd:

    Ich will hier weder das eine noch das andere rechtfertigen, aber Schlagstöcke können genauso töten wie Steine - je nachdem wie oft und wie stark man damit zuschlägt. Und Polizisten haben meistens bei derlei Demos einen Helm und einen Schutzschild - die Demonstranten nicht.

  • AR
    alter Rammler

    Ist Gewalt gegen Polizisten weniger schlimm als Gewalt durch Polizisten?

     

    Der Steinewerfer will nicht einmal mitbekommen haben, dass er einen Stein geworfen hatte!

  • K
    Kimme

    @AhaZurechtweiser:

    Asi schreibt man nur mit einem S. Es ist von dem Wort "asozial" abgeleitet.

     

    @Aha und Markus:

    Ein Schlag gegen den Kopf ist auf jeden Fall unverhältnismäßig, es sei denn es handelt sich um Notwehr. Diese kann man hier, denke ich, ausschließen. Die Verletzungen und dauerhaften Schäden, die dabei davongetragen werden können, sind nicht unerheblich und nicht zu kalkulieren.

     

    @Jantje:

    Es tut mir wirklich leid für das Kind, aber wer bitte schön nimmt ein zweijähriges Kind mit zu einer Occupy- oder Blockupy-Demo mit. Bei solchen Demos ist immer auch - aber auch wirklich IMMER - der schwarze Block vertreten, weswegen man von einer Eskalation leider ausgehen muss. Entsprechende Gegenmaßnahmen der Polizei sind auch bekannt. Deswegen haben, meiner bescheidenen Meinung nach, die Eltern fahrlässig gehandelt und ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt.

  • G
    gerd

    was soll das denn? Ein Steinewerfer bekommt ein paar mit dem Schlagstock und dann sollen die Polizisten angeklagt werden?? Wie bescheuert ist das denn, man sollte diesen Steinewerfer gerade nochmal verprügeln und die Polizisten belobigen. Ein Stein kann töten, mit dem Schlagstock gibts blaue Flecke

  • T
    Ted

    Auch wenn jemand eine Straftat begeht (z.B. Steine werfen) darf auf das Verhalten nicht mit einer Straftat (z.B. Schlagstockeinsatz ohne Vorwarnung) reagiert werden.

     

    Für die "harte Behandlung" ist das Gericht zuständig, nicht die Bullen.

     

    Und ob der Kerl überhaupt Steine geworfen hat, wissen wir nicht. Zeugenaussagen, selbst von Menschen, die in unserem Dienste stehen und die Wahrheit sagen sollten, sind nicht mehr zuverlässig.

  • H
    hundotto

    Nun ja,wenn Polizisten,die ja nachweislich vor Gericht schon anderweitig gelogen haben,behaupten er hätte mit Steinen geworfen beweist das für mich erstmal gar nix.Es ist wohl auch gut möglich das es eine Schutzbehauptung ist um das brutale Vorgehen zu rechtfertigen.

  • K
    Klaus

    Ich gehe recht in der Annahme, dass die überwältigte Person bereits wegen des Steinwurfs verurteilt wurde?

  • D
    Daniel

    Es geht nicht um "Solidarität mit Steinewerfern", wenn man gegen die Prügelstrafe ist und feststellt, dass die Polizist*innen hier gegen das Gesetz verstoßen haben. Es geht ja auch nicht um "Solidarität mit Mörderinnen", wenn man gegen die Todesstrafe ist.

  • J
    Jantje

    @Markus, @Aha..

     

    Ihr kennt doch die Hintergründe gar nicht. Es is erstens nicht erwiesen, dass der von der Polizei gewaltsam vom Wagen Geprügelte Mensch überhaupt Steine geworfen hat. Mit eurer selbstgefälligen Vergeltungsjustiz seid ihr ganz schön unvorsichtig (abgesehen davon, dass ich diese ablehne.) Was wenn es Menschen trifft, die nichts getan haben? Oder das 2-jährige Kind, das bei den Blockupy-Demonstrationen wegen Tränengasangriffen durch die Polizei behandelt werden musste?

    Zweitens geht es darum, wie die Polizisten mit Demonstrantinnen umgehen. Schaut euch das Video bitte an und überlegt dann nochmal, was ihr sagt.. Diese Menschen werden vom Staat, ergo von den Steuern aller Bürgerinnen bezahlt - dafür? Hakts?

     

    Dazu kommt die Falschaussage deren Vorgesetzten... es ist einfach nur widerlich, was da läuft!

  • S
    Supi

    @Aha, @Markus

     

    Na, ihr "Demokraten" ...

    Weder ist es Aufgabe der Polizei sich an Steinewerfern mit Knüppelhieben zu rächen, oder über Strafen zu urteilen und diese auch gleich zu vollstrecken, noch gibt es in zivilisierten Ländern überhaupt Körperstrafen.

     

    Die betroffenen Polizisten wissen schon, warum sie über die Vorgänge die Unwahrheit gesagt haben. Es ist ihre Aufgabe Straftäter, notfalls auch mit Gewalt, festzunehmen, nicht sie von hinten ohne Vorwarnung wortlos niederzuknüppeln.

     

    Das hat nichts mit "Solidarität mit Steinewerfern" zu tun, sondern mit Rechtsstaatlichkeit.

  • S
    Solidarität?

    Es geht nicht um Solidarität.

    Er hätte tot sein können.

    Seit wann hebt denn ein Unrecht ein anderes auf?

     

    Soviel ich weiß, ist der Steinewerfer zu 9 Monaten

    auf Bewährung verurteilt wurden.

    Und Polizisten dürfen zuschlagen, wie sie wollen

    und wohin sie wollen?

    Auch wenn dadurch Leben gefährdet ist?

     

    Krasse Meinung

  • A
    AhaZurechtweiser

    ...ASSI - schreibt man mit 2 mal "S". Aber sicher sind sie Polizist, da ist das mit der Rechtschreibung ja nicht so wichtig! ;)

  • A
    Aha

    Ach bitte, als ob der Steinewerfer nicht "ohne Vorwarnung" geworfen hätte! Solche Asis verdienen eine entsprechend harte behandlung

  • M
    Markus

    Solidarität mit Steinewerfern?

    Ihr habt sie doch nicht alle!!!

  • T
    Tortes

    Das ist ein ausgesprochener Vorteil der modernen Kommunikationstechnik; Handys mit Videofunktion.

     

    Egal, wer nun Gewalt anwendet, Polizei oder Demonstranten, sowas ist heutzutage leichter aufklärbar als noch vor 20 oder 30 Jahren.

     

    Früher konnte sich jeder Gewaltanwender sicher sein, dass bei widersprüchlichen Zeugenaussagen zu seinen Gunsten entschieden wurde.

    Heutzutage wird jede Gewaltszene sofort von mindestens 2-3 Handys mitgefilmt und ins Internet gestellt; da ist nix mehr vertuschbar !