Erklärung der Taliban in Afghanistan: Waffenstillstand mit Lücken
Die radikal-islamistischen Taliban rufen zum Ende des Ramadan eine dreitägige Waffenruhe aus. Aber sie behalten sich vor, sich zu „verteidigen“.
Sollte „der Feind“ aber in dieser Zeit angreifen, sollten sich die Taliban verteidigen, hieß es weiter einschränkend. Talibankämpfern wurde es in der Erklärung untersagt, die von der Regierung kontrollierten Gebiete zu besuchen oder „feindlichem Personal“ den Zugang zu von den Islamisten kontrollieren Gebieten zu gewähren.
Die auch Eid al-Fitr genannten Feiertage beginnen am Mittwoch oder Donnerstag, abhängig von der Sichtung des Mondes. Bereits in der Vergangenheit hatten die Taliban zum Ende des Ramadans das Feuer eingestellt.
Die Ankündigung des Waffenstillstands folgte auf einen verheerenden Bombenanschlag auf eine Schule in Kabul, bei dem am Samstag mindestens 68 Menschen getötet worden waren, darunter viele Schülerinnen zwischen elf und 15 Jahren. Die Taliban versicherten, sie hätten mit diesem Angriff in einem vorwiegend von Schiiten bewohnten Viertel nichts zu tun und verurteilten ihn.
Wenige Stunden vor der Waffenstillstandserklärung wurden zudem bei einem Bombenanschlag auf einen Bus in der Nacht zum Montag mindestens elf Menschen getötet. Wie das Innenministerium in Kabul mitteilte, wurden 28 weitere Menschen bei dem Anschlag in der Provinz Sabul im Südosten des Landes verletzt, als eine Bombe am Straßenrand explodierte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
BGH-Urteil gegen Querdenken-Richter
Richter hat sein Amt für Maskenverbot missbraucht
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen
BSW stimmt in Sachsen für AfD-Antrag
Es wächst zusammen, was zusammengehört
Absagen vor Kunstsymposium
Logiken der Vermeidung