piwik no script img

Energiewende, philosophisch betrachtetMilan gegen Windrad

Ein schneller Umbau zu Erneuerbaren Energien oder doch lieber Naturschutz – welche Entscheidung ist moralisch richtig?

Verliert leider bei der ethischen Abwägung: Roter Milan Bild: Sebastian Willnow

Die Energiewende sorgt für Konflikte zwischen Natur- und Klimaschutz. Dieselben Menschen, die einst friedlich auf der Anti-AKW-Demo nebeneinander hergingen, bekriegen sich nun in Bürgerbewegungen für oder gegen Windräder, für oder gegen Pumpspeicherkraftwerke, für oder gegen Strommasten.

Soll man die besten Standorte für Windkraft ungenutzt lassen, weil dort zum Beispiel rote Milane nisten? Der Hegauer Vulkan Hohenstoffeln wäre aufgrund des starken Windes der beste Platz im Landkreis Konstanz. Doch seit 1941 ist der markante Doppelgipfel Naturschutzgebiet und somit erübrigt sich jede Diskussion. Welche Entscheidung ist nicht nur politisch machbar, sondern moralisch richtig?

Diese Frage als erstes zu stellen, sollte doch eigentlich das richtige Verfahren sein, denn einfach nur eine durchsetzbare Lösung zu suchen, das ist Politik ohne Visionen und Ideale, ist eine legitimitätsfreie Machtinszenierung. Was sagt also die philosophische Ethik dazu? Es gibt vier Positionen, die sich hier zu Wort melden.

Was der Utilitarismus rät

Jeremy Bentham meinte, eine Handlung sei moralisch, wenn sie so viel Glück auf der Welt schaffe wie möglich (Utilitarismus). Es zählt das Glück aller, auch der Tiere. Hier fällt die Rechnung einfach aus: Der Klimawandel ist die größte Bedrohung für menschliches Glück, die wir derzeit kennen. Zudem ist er auch die größte Bedrohung tierischen Glücks, denn es gibt keine größere Gefährdung der Artenvielfalt und des Lebens einzelner Tiere aus sensiblen Arten als den Klimawandel. Das wiegt zu Ungunsten der Milane.

Der „Energie-Gipfel“

Am Dienstag brachte der „Energie-Gipfel“ eine Einigung in der Großen Koalition darüber, wie die Erneuerbaren künftig gefördert werden. Für Windkraft ging es glimpflich aus, der Ausbau könnte weitergehen. Bei Biomasse und Photovoltaik kommt es auf die Details an: Die Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) soll innerhalb eines Monats in erster Lesung durch den Bundestag. Danach durch den Bundesrat. Die dort vertretenen Landesregierungen haben schon harte Verhandlungen angekündigt.

Tragen aber Windräder in Deutschland überhaupt effektiv zum Klimaschutz bei? Deutschland emittiert nur wenige Prozent des weltweiten CO2. Aber: Wenn wir in Deutschland die technisch besten erneuerbaren Energien wettbewerbsfähig machen, können wir sie exportieren. Schwellenländer wie China und Indien können es dann vermeiden, den Umweg zur Industrialisierung über zu viele Kohlekraftwerke zu gehen und das bringt handfeste Emissionssenkungen.

Wettbewerbsfähig werden erneuerbare Energien nur durch Massenproduktion, das haben die „Skaleneffekte“, d.h. die enorme Verbesserung und Verbilligung dieser Techniken in der Vergangenheit gezeigt. Daher: Wir brauchen möglichst viele Windmühlen in Deutschland. Also: Gemäß dem Utilitarismus bringt Klimaschutz einen enormen Glückszuwachs und die Milane müssen weichen.

Kant hat kein Herz für Tiere

Aber Immanuel Kant lehnte den Utilitarismus radikal ab. Gibt es bei ihm mehr Hoffnung für Milane? Handlungen, deren Grundsätze sich nicht widerspruchsfrei zum allgemeinen Handlungsgesetz machen lassen (kategorischer Imperativ), sind falsch, egal wie viel Glück sie in die Welt bringen. Leider hatte Kant kein Herz für Tiere oder die Natur: Seine Ethik geht von Menschenwürde aus und Tiere muss man nur berücksichtigen, wenn indirekte Auswirkungen auf den Menschen bestehen. Auch nach Kant haben die Milane schlechte Karten, wenn der Klimaschutz dem Menschen mehr nutzt als die Milane.

Bernward Gesang

ist Philosoph und Wirtschaftsethiker an der Uni Mannheim. Mehr zum Thema gibt es hier.

Thomas Hobbes und seine Vertragstheoretiker schließen sich dem ohne Abstriche an.

Der Biozentrismus fliegt vom Platz

Albert Schweizer vertritt: Alles Leben ist „heilig“ und schützenswert (Biozentrismus). Das klingt äußerst Milan-freundlich. Aber selbst Schweizer meint, dass das Lebensrecht „niederer“ Lebensformen manchmal dem von „höheren“ Lebensformen weichen muss.

Nur meint er, dass wir uns bei jeder Tötung schuldig machen. Wenn Schweizer uns damit anhält, uns schuldig zu fühlen, wenn wir die Erreger der Schlafkrankheit töten, weil auch Bakterien leben, dann ist das allerdings skurril. Eine Ethik überfordert uns, wenn sie uns zwingt, jeden Schritt den wir tun, zu überdenken, weil er eine Ameise das Leben kosten könnte. Sie wird undurchsetzbar und damit sinnlos. Das besagt die alte Regel, dass „sollen können voraussetzt“. Also: Zum Leidwesen der Milane wird der Biozentrismus vom Platz gestellt.

Ökozentrismus ist willkürlich

Aldo Leopold hat einen „Ökozentrismus“ propagiert. Dieser spricht der Natur und je nach Spielart auch allen Lebewesen darin einen Eigenwert zu, weil sie natürlich sind. Aber leider sind die Gründe für diese Ethik denkbar schlecht. So berufen sich ihre Vertreter auf die Theologie (Natur als Mitgeschöpf) oder auf Erfahrungen der Einheit von Mensch und Natur in der Mystik. Aber Ethik muss gegenüber allen begründbar sein, nicht nur gegenüber Gläubigen oder Mystikern. Wenn man die Welt als einen Superorganismus auffasst, kann man eventuell verteidigen, dass Mensch und Natur beide gleichberechtigte Teile in diesem Weltganzen sind.

Viele Ökozentriker behandeln „die Natur“ als ein Subjekt, dem Interessen und daher auch ethische Rechte zukommen. Aber „die Natur insgesamt“ besitzt, nach allem was wir wissen, keine der Eigenschaften von Subjekten, sie kann nichts empfinden, ist sich ihrer selbst nicht bewusst, kann nicht handeln oder rational überlegen. Etwas als Subjekt zu behandeln, das keine der Eigenschaften eines Subjekts hat, ist willkürlich. Die Position ist mit einem modernen wissenschaftlichen Weltbild kaum vereinbar.

Fazit: In der philosophischen Ethik lässt sich gut dafür argumentieren, dass der Klimaschutz klare Priorität vor dem Naturschutz haben sollte. Auch wenn man sich nach Kräften bemühen muss, möglichst beides zu gewährleisten, denn Mensch und Tier profitieren vom Naturschutz, wenn auch nicht in gleicher Stärke wie vom Klimaschutz. Dieses Ergebnis sollte die Politik als Orientierungspunkt im Ringen der Interessen um eine Lösung im Auge behalten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

12 Kommentare

 / 
  • Bei B. Gesang kommt es zu einer gelinde gesagt bizarren Bestimmungen von Ökozentrismus. Der wolle dem Weltbild der Aufklärung entsagen und appelliere ans Gefühl statt an die Ratio als Richtinstanz, er habe ein mythisches Weltbild, gehe hinter den Kenntnisstand der Aufklärung zurück.

    usw. Wieso hinter den Kenntnisstand der Aufklärung? Wer will das? Dem Ökozentrismus geht es darum, die Gleichwertigkeit menschlicher und ökologischer Bedürfnisse durchzusetzen, und damit der schrankenlosen Befriedigung menschlicher Bedürfnisse die Erhaltung der Erde gegenüberzustellen, die mit der bedenkenlosen, allseitigen Expansion des Menschen ihrer Fähigkeit zu Regenerierung verliert, d.h. abstirbt. Man könnte sich z.B. die Bestimmung in der englischsprachigen Wikipedia ansehen.

    Ökozentrismus ist kein Pantheismus, dem immerhin die Stoiker, Giordano Bruno, Goethe, Einstein, Paul Tillich und viele andere anhingen. Aber es gibt eine Kongruenz. Ökozentrismus ist noch weniger zu identifizieren mit dem Animismus der Naturvölker (das wird von B. Gesang unterstellt). Die Behauptung, dass der Ökozentrismus zu vorzivilisatorischen Zuständen "zurückkehren" wolle, hat die Qualität von Sprüchen wie "Zurück auf die Bäume" über den (durchaus problematischen) Rousseau, oder über Darwin "Wir stammen also vom Affen ab?" So argumentiert, wer seine im allgemeinen Konsens ruhende Meinung bedroht sieht.

    Für ihn "zählt nur der Mensch" (so der Vorstand von Deutschland Microsoft u.v.a) und "Wohlstand durch Wachstum".

    Ökozentrismus ist mit allen westlichen Werten und den Menschenrechten vereinbar. Nur nicht mit Wachstum al gusto. Das ist es, was optimistische Nachhaltigkeitsökonomen an ihm stört: Für den Ökozentrismus gewinnt der rote Milan gegen Windräder. Weniger Strom verbrauchen!

    Martin Vetter

  • Reiner Metzger , Autor , Leiter Wochenendtaz

    Teil 2 der Anmerkungen zu seinem Text:

     

    Das will keiner, aber zu begründen, warum das eine richtig ist, das andere nicht, wird schwierig. Ebenso ist es kaum befriedigend, auf Gefühle zurückzugreifen: Die unterscheiden sich von Mensch zu Mensch und sind daher kein unstrittiger Maßstab. Innehalten und einfach nicht technisch auf die Krise zu reagieren wird schwierig, wenn man ein galoppierendes Bevölkerungswachstum im Rücken hat, mit bis zu 9 Milliarden Menschen, die ein Recht auf ein würdiges Leben haben. Wenn wir "innehalten", dann auf deren Kosten.

    Das heißt ja nicht, man könne die Krise nur mit Technik lösen, das wäre naiv. Aber eben auch nicht ohne, auch das zu meinen wäre naiv.

     

    Zudem argumentiere ich in dem Artikel nicht für eine bestimmte Position, sondern gebe einen Überblick über die Hauptströmungen der modernen Ethik. Dass ich dabei auf Details - etwa bei Kant - nicht eingehen kann, liegt in der Natur der Sache.

    Vorwürfe wie der, dass ich für Menschen als "höhere Lebewesen" oder die Abholzung des Schwarzwaldes etc. plädieren würde, sind reine Missverständnisse. Als Pathozentrist halte ich Menschen und Tiere mit

    ZNS für gleichberechtigt, was ein Recht auf Schmerzfreiheit angeht. Und Wälder haben eine Funktion für Mensch und Tier, wieso sollte man sie

    alle abholzen, wenn z.B. nur bestimmte Höhenlagen für Windräder sinnvoll sind?

     

    Herzlich:

    B. Gesang

  • Reiner Metzger , Autor , Leiter Wochenendtaz

    Der Kommentar wurde eingestellt für den Autor, Bernward Gesang, Teil 2 folgt:

     

    Liebe Taz-Leser,

     

    auf einige der Kritikpunkte, die Sie gegen meinen Artikel "Milan gegen

    Windrad" vorbringen, möchte ich kurz reagieren.

     

    Einmal wird das Argument gebracht, dass im Artikel ja für mehr Technik (=Windräder) argumentiert werde, und dass uns die Mentalität, unsere

    Probleme mit Technik zu lösen, gerade in unsere bedrohliche Situation gebracht habe. Daher sei es der falsche Weg, "den Bock zum Gärtner" zu machen und weiter auf Technik zu setzen, statt dem Weltbild der Aufklärung zu entsagen und z.B. zum Ökozentrismus zurückzukehren. Ebenso wird ans Gefühl statt an die Ratio als Richtinstanz appeliert.

     

    Das kann ich sehr gut verstehen. Der Weg der Aufklärung hat uns, wie

    Horkheimer und Adorno schon vertreten haben, eine "Dialektik"

    verschafft. Der Befreiungsanspruch der Moderne schlägt oft in neue

    Barbarei um. Gleichwohl hoffen diese Philosophen aber auf eine

    "kritische Vernunft", die den Weg der Moderne erst wirklich zum Ziel

    bringt. Die Alternative einfach zu mythischen Weltbildern wie dem

    Ökozentrismus zurückzugehen, überzeugt einfach nicht. Hinter den

    Kenntnisstand der Aufklärung, dass Wesen ohne Zentralnervensystem kein Bewusstsein haben, zurückzugehen, überzeugt nicht. Wieso dann nicht auch Hexenglauben?

  • Der Artikel stellt Immanuel Kants Theorie in einer verfälschten Weise dar, bzw. seine Kritik am Utilitarismus, bei der es nicht darum geht, das es ihm bei den Handlungsgrundsätzen egal ist, "wie viel Glück sie in die Welt bringen", sondern darum das der Begriff des Glücks hypothetisch ist und man garnicht wissen könne, wie viel Glück eine Handlung in die Welt bringen kann.

    Der Artikel verspricht mehr als er bereithält.

  • Dieser nihilistische Artikel kann nicht unwidersprochen bleiben. Er stellt allein rationale Gründe für den Naturschutz als berechtigt dar. Dabei wird aber eine wichtige Erkenntnis vergessen, dass nämlich ein Problem nicht mit den Mitteln zu bekämpfen sei, mit denen es verursacht wurde. Die Aufklärung und der unreflektierte Rationalismus hat uns genau in die heutige Auswegslosigkeit der Industriediktatur manövriert. Die Situation mit neuen Techniken verbesseern zu wollen und dabei neue Kollateralschäden zu verursachen macht nur kurzfristig Sinn. Denn der Mensch ist und bleibt nicht nur Ratio sondern auch fühlendes Lebewesen, das für seine Entfaltung auch auf anderes Leben angewiesen ist. Und was wäre so schlimm daran, tatsächlich einmal inne zu halten? Entschleunigen und Strom sparen, spazieren gehen und den Vögeln zuschauen, wäre nämlich auch eine Alternative für den Energiesektor. Aber nicht, weiter hohe Energiemengen für zweifelhafte Zerstreuungen durch weitere Zerstörung unserer Mit- und Umwelt. Da hat der Autor eindeutig zu kurz gedacht.

  • Dieser nihilistische Artikel kann nicht unwidersprochen bleiben. Er stellt allein rationale Gründe für den Naturschutz als berechtigt dar. Dabei wird aber eine wichtige Erkenntnis vergessen, dass nämlich ein Problem nicht mit den Mitteln zu bekämpfen sei, mit denen es verursacht wurde. Die Aufklärung und der unreflektierte Rationalismus hat uns genau in die heutige Auswegslosigkeit der Industriediktatur manövriert. Die Situation mit neuen Techniken verbesseern zu wollen und dabei neue Kollateralschäden zu verursachen macht nur kurzfristig Sinn. Denn der Mensch ist und bleibt nicht nur Ratio sondern auch fühlendes Lebewesen, das für seine Entfaltung auch auf anderes Leben angewiesen ist. Und was wäre so schlimm daran, tatsächlich einmal inne zu halten? Entschleunigen und Strom sparen, spazieren gehen und den Vögeln zuschauen, wäre nämlich auch eine Alternative für den Energiesektor. Aber nicht, weiter hohe Energiemengen durch weitere Zerstörung unserer Mit- und Umwelt. Da hat der Autor eindeutig zu kurz gedacht.

  • Das merkwürdige ist, das immer Windkrafträder die bösen sind. Wer öfter auf deutschen Strassen unterwegs ist, sieht wie viele Tiere, und ja, auch Greifvögel durch Autos umkommen. Aber noch hat kein sogenannter Naturschützer die Einstellung des Strassenverkehrs gefordert.

    Oder das Verbot von Wasserkraftwerken, die eher Fischshreddern entsprechen.

    Und das Atomkraft gar nicht geht ist wohl klar. Kohlekraftwerke sind CO2 Schleudern.

    Das gefährlichste an Windkraft scheint derzeit die Gefährdung der Profite von E-On , RWE, EnBW, Vattenfall und Co.

     

    Das gefährlichste an der

    • @Dodoist:

      Das Problem ist aber, dass die WKA zu den Straßen und dem sonstigen Technikschnickschnack und der ganzen Zersiedelung noch zusätzlich dazu kommen.

       

      Deshalb sollte immer ganz genau geprüft werden, ob neue WKA in Natur- und Landschaftsschutzgebieten genehmigungsfähig sind.

       

      Milan&Fledermaus und Co. schlagen daher im Zweifel die WKA. Das wird heute zunehmend schon so gehandhabt und das ist auch gut so.

  • Ich muß gestehen, daß ich mit den Folgen der Windkraftnutzung für die Natur nicht so vetraut bin. Gibt es eigentlich zuverlässige Angaben darüber, ob und wieviele Vögel an den Windräder verunglücken?

    Eine zweite Frage - der Wind, d.h. die Bewegung von Luftmassen, hat ja eine gewisse Funktion für unser Klima. Indem wir mittels der Windräder der Atmosphäre Energie entziehen, beeinflussen wir dadurch das Klima?

    • @Der_Peter:

      Die Anzahl der durch WKA verunglückten Vögel/Fledermäuse ist extrem standortabhängig: von Einzelfällen (leider dumm gelaufen) bis tragischerweise ziemlich vielen. Das kann nur durch spezielle Einzelgutachten quantifiziert werden.

       

      Deshalb wird heute bereits vor der Genehmigung einer oder mehrer WKA in einem durch Abstandsregelungen zuvor ermittelten Windvorranggebiet das Gefährdungspotential ermittelt. Ist dieses erhöht so ist das ein Ko-Kriterium für ein einzelnes Windrad oder sogar für einen ganzen Windpark.

       

      Eine genaue Prüfung ist dabei im Sinne der Investoren da bei nachträglich festgestellten massivem Vogel/Fledermaus"schlag" das WKA zu bestimmten Zeiten ausgestellt oder sogar ganz still gelegt werden muss.

       

      Einen allerersten Überblick zu dem Themenkomplex kann man sich im Wiki Artikel zur Windkraftanlage unter dem Kapitel "Vogel und Fledermausschlag" verschaffen.

       

      Ihre zweite Frage hat im weiteren Sinne etwas mit Entropie zu tun und sit wohl extrem komplex.

      Grundsätzlich hängt Alles mit Allem zusammen, allerdings wird der Wind ja auch durch große Bäume, Wälder, Hochäuser, Masten gebremst.

  • "Wo gehobelt wird da fallen Späne..."

     

    Ich bin ganz bestimmt nicht grundsätzlich gegen Onshore Repowering oder Neubau, aber liebe Winkraftfans: kommt mal von eurem hohen Ross runter.

    • @Waage69:

      Das alte Sprichwort war mir spontan zum Artikel eingefallen, ich habe es nicht selbigem entnommen, nicht das da wegen der Anführungszeichen ein Missverständnis entsteht...