Energieversorgung in Deutschland: Die Gasspeicher sind gut gefüllt
Attac protestiert vor einem Branchentreffen in Berlin. Die Aktivist:innen fordern die Vergesellschaftung von Energiekonzernen.
Für die Preise im kommenden Winter sei entscheidend, wie gut die Speicher gefüllt seien, sagte Habeck. Nach dem aktuellen Lagebericht der Bundesnetzagentur vom Montag liegt der Füllstand der deutschen Gasspeicher bei 90,47 Prozent. Bundesregierung und Bundesnetzagentur gehen derzeit davon aus, dass die Speicher nach dem jetzigen Winter noch mindestens zur Hälfte gefüllt sind.
Vor dem Veranstaltungsort in Berlin demonstrierten Aktivist:innen des globalisisierungkritischen Netzwerks Attac für die Vergesellschaftung zentraler Bereiche der Energiewirtschaft, etwa von Konzernen wie RWE, und einen raschen Ausbau der erneuerbaren Energien auf 100 Prozent. Sie blockierten zeitweise den Eingang zum Kongress. „Während in Lützerath gerade das 1,5-Grad-Ziel den Profitinteressen von RWE geopfert wird, versucht die Fossillobby, sich bei diesem sogenannten Energiegipfel grünzuwaschen“, sagte Carmen Junge, Mitglied des Koordinierungskreises von Attac. Statt des „exklusiven Eliten-Talks“ werde ein Energiegipfel gebraucht, „bei dem die Menschen und das Klima im Mittelpunkt stehen und echte Alternativen angegangen werden“.
Nachdem die Aktion am Freitag angekündigt worden war, hatten die Kongressveranstalter eine Person von Attac spontan eingeladen, sagte Attac-Sprecher Marc Dengler der taz. Die Aktivist:innen lehnten ab. „Wir wollen nicht das Feigenblatt sein, sondern grundsätzlich die Beteiligung der Zivilgesellschaft an solchen Treffen“, sagte er. Dazu gehörten etwa die Vertreter:innen von Natur- und Umweltverbänden. Flankiert wurde die Aktion vor dem Berliner Congress Center durch das Verteilen eines alternativen Handelsblatts, dem Wandelsblatt, in verschiedenen Städten. Darin erklären die Aktivist:innen, wie die Energiewende nach ihren Vorstellungen erfolgen soll. Für Haushalte solle es etwa bei Strom und Gas für die Grundversorgung einen günstigen Fixpreis geben, ein verschwenderischer Verbrauch soll progressiv höher besteuert werden. (mit reuters)
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
meistkommentiert
BSW in Thüringen
Das hat Erpresserpotenzial
Friedenspreis für Anne Applebaum
Für den Frieden, aber nicht bedingungslos
BSW in Sachsen und Thüringen
Wagenknecht grätscht Landesverbänden rein
Rückkehr zur Atomkraft
Italien will erstes AKW seit 40 Jahren bauen
Klimaschädliche Dienstwagen
Andersrum umverteilen
Tech-Investor Peter Thiel
Der Auszug der Milliardäre aus der Verantwortung