Energieversorgung in Deutschland: Die Gasspeicher sind gut gefüllt

Attac protestiert vor einem Branchentreffen in Berlin. Die Ak­ti­vis­t:in­nen fordern die Vergesellschaftung von Energiekonzernen.

Wirtschaftsminister Habeck

Seine Energiepolitik wird von vielen Klimaaktivisten kritisiert: Wirtschaftsminister Habeck Foto: Fabian Sommer/dpa

BERLIN taz | Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ist zuversichtlich, dass die Energieversorgung in Deutschland im kommenden Winter zu günstigen Preisen gewährleistet ist. „Für das Jahr 2023 und den Winter 23/24 haben wir mehr als berechtigte Hoffnung, dass wir die Speicher ebenfalls zu Beginn des Winters voll haben“, sagte er bei einem Kongress der Wirtschaftszeitung Handelsblatt. An dem sogenannten Energiegipfel nahmen neben Habeck zahlreiche Spit­zen­ma­na­ge­r:in­nen aus der Branche teil.

Für die Preise im kommenden Winter sei entscheidend, wie gut die Speicher gefüllt seien, sagte Habeck. Nach dem aktuellen Lagebericht der Bundesnetzagentur vom Montag liegt der Füllstand der deutschen Gasspeicher bei 90,47 Prozent. Bundesregierung und Bundesnetzagentur gehen derzeit davon aus, dass die Speicher nach dem jetzigen Winter noch mindestens zur Hälfte gefüllt sind.

Vor dem Veranstaltungsort in Berlin demonstrierten Ak­ti­vis­t:in­nen des globalisisierungkritischen Netzwerks Attac für die Vergesellschaftung zentraler Bereiche der Energiewirtschaft, etwa von Konzernen wie RWE, und einen raschen Ausbau der erneuerbaren Energien auf 100 Prozent. Sie blockierten zeitweise den Eingang zum Kongress. „Während in Lützerath gerade das 1,5-Grad-Ziel den Profitinteressen von RWE geopfert wird, versucht die Fossillobby, sich bei diesem sogenannten Energiegipfel grünzuwaschen“, sagte Carmen Junge, Mitglied des Koordinierungskreises von Attac. Statt des „exklusiven Eliten-Talks“ werde ein Energiegipfel gebraucht, „bei dem die Menschen und das Klima im Mittelpunkt stehen und echte Alternativen angegangen werden“.

Nachdem die Aktion am Freitag angekündigt worden war, hatten die Kongressveranstalter eine Person von Attac spontan eingeladen, sagte Attac-Sprecher Marc Dengler der taz. Die Ak­ti­vis­t:in­nen lehnten ab. „Wir wollen nicht das Feigenblatt sein, sondern grundsätzlich die Beteiligung der Zivilgesellschaft an solchen Treffen“, sagte er. Dazu gehörten etwa die Ver­tre­te­r:in­nen von Natur- und Umweltverbänden. Flankiert wurde die Aktion vor dem Berliner Congress Center durch das Verteilen eines alternativen Handelsblatts, dem Wandelsblatt, in verschiedenen Städten. Darin erklären die Aktivist:innen, wie die Energiewende nach ihren Vorstellungen erfolgen soll. Für Haushalte solle es etwa bei Strom und Gas für die Grundversorgung einen günstigen Fixpreis geben, ein verschwenderischer Verbrauch soll progressiv höher besteuert werden. (mit reuters)

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