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Energiesicherheit in BerlinJarasch sieht keine Gaskrise mehr

Die Gasspeicher seien voll, berichtet die Umweltsenatorin. Das auf 9 Euro verbilligte Sozialticket könnte es über den März 2023 hinaus geben.

Jarasch in einem Wärmespeicher Foto: dpa | Christophe Gateau

Berlin taz | Gas fällt irgendwie unter Klima, und auch fürs Klima ist im rot-grün-roten Senat Verkehrs- und Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) zuständig, die zugleich Vize-Regierungschefin ist. Die hat nun die Gaskrise quasi für beendet erklärt, jedenfalls, was die Angst vor einer kalten Wohnung angeht. „Es wird zunehmend unwahrscheinlicher, dass wir in eine Gasmangelllage hineinrutschen“, sagte sie am Dienstag nach der Senatssitzung vor Journalisten. Basis für ihre Zuversicht: „Die Gasspeicher sind voll.“

Trotzdem ermunterte Jarasch, weiter Energie zu sparen. Denn aus ihrer Sicht ist nicht nur dieser, sondern auch der nächste Winter, also 2023/24, noch zu überstehen, auf den sie ihre Aussage nicht ausweiten wollte. Energie zu sparen sei zudem angesichts der gestiegenen Preise „bares Geld“.

Wie stark das Interesse daran ist, lässt sich laut Jarasch an der Nachfrage nach Energieberatungen ablesen: Die seien in ganz Berlin ausgebucht, egal ob bei landeseigenen Angeboten oder anderen, etwa dem Stromspar-Check der Caritas, dem Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche. Schriftliche Informationen dazu soll es auch auf Türkisch, Arabisch, Russisch und Ukrainisch geben.

9-Euro-Sozialticket

Entlastend soll auch wirken, dass es im Zuge günstigerer Nahverkehrstickets auch ein deutlich billigeres Sozialticket geben wird. Kaufen kann es, wer Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld bezieht. Bislang kostet es für den Bereich AB, und damit das gesamte Stadtgebiet, 27,50 Euro – kaum weniger als das für alle erhältliche 29-Euro-Ticket.

Doch von Januar bis März soll es für 9 Euro zu haben sein. Das hat der Senat beschlossen, und so ist es laut Sozialsenatorin Katja Kipping fest mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) verabredet. Kipping will mit dem VBB noch aushandeln, dass danach nicht Schluss ist: „Sie können davon ausgehen, dass das Sozialticket nicht am 1. April abbricht.“

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3 Kommentare

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  • Frau Jarasch, sie waren doch am "Erfolg" gar nicht beteiligt.



    Ihre eigentliche Aufgabe vernachlässigen sie. Wo ist denn der versprochene Fahrradschnellweg zwischen Berlin und Potsdam. Die Fahrradwege sind kaputt und werden einfach nicht repariert.



    Absperrungen von Baustellen ohne Ende, ohne dass sichtbar dort gebaut wird, Kaiserdamm-Bismarckstraße - man steht an jeder Ampel!



    Wie definieren sie ihren Job? Busspuren auf der Clayallee malen und die dann wieder mit einem X überkleben?

  • Vielleicht sollte erwähnt werden, dass die "vollen" Gasspeicher für etwa 2 Monate ausreichen- es ist also eine mehrfache Nachbefüllung über den Winter notwendig.

    • @Nachtsonne:

      Natürlich geht man legitimerweise davon aus, daß die jetzigen "Russlandfreien" Gasmengen weiterfließen. Warum auch nicht.

      Daher kann die Einschätzung schon stimmen.

      Berlin hat vermutlich kaum gasverarbeitende Industrie und benötigt daher im Verhältnis eventuell deutlich weniger Gas als andere Bundesländer.