Energieeffizienzgesetz im Bundestag: Ampel einig beim Stromsparen
Die Bundesregierung will, dass Unternehmen Energie effizienter nutzen und den Verbrauch transparent machen. Die Union jedoch warnt.
Berlin taz | Die Debatte um das Gebäudeenergiegesetz und Wärmepumpen schwelt. Währenddessen stritt der Bundestag am Donnerstag über ein weiteres Energiethema. Es geht um das Energieeffizienzgesetz, dessen Entwurf im Plenum diskutiert wurde.
Darin verpflichtet sich Deutschland zum Energiesparen. Der jährliche Energieverbrauch soll bis 2030 im Vergleich zu 2008 um 26,5 Prozent sinken. Bis 2045 werden sogar 45 Prozent angestrebt.
Im Haus von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wurde die Regelung entworfen, danach hing sie lange in der Ressortabstimmung fest. Die Bundestagsdebatte am Donnerstag zeigte, dass die Zustimmung bei den Mitgliedern der Ampelkoalition groß ist, auch die FDP-Fraktion sah diesmal nur wenig Nachbesserungsbedarf.
Die Opposition hingegen witterte darin eine Gefahr für die Wirtschaft. Die Regelung schafft laut Union zusätzliche Hürden für heimische Unternehmen und schwächt den Wirtschaftsstandort Deutschland. „Das ist Bürokratie hoch drei“, kritisierte Thomas Gebhart, CDU-Obmann im Klima- und Energieausschuss.
Rechenzentren müssen Abwärme nutzbar machen
Von den neuen Sparregelungen werden Unternehmen betroffen sein, die mehr als 3 Gigawattstunden Energie pro Jahr verbrauchen. Das ist etwa der durchschnittliche Jahresverbrauch von 1.500 Einpersonenhaushalten. Das Effizienzgesetz verpflichtet sie, Energie- und Umweltmanagementsysteme einzurichten, um den Verbrauch zu erfassen und zu optimieren.
Außerdem müssen Unternehmen Umsetzungspläne von Energiesparmaßnahmen erstellen, lizenzieren lassen und veröffentlichen. Beides wird stichprobenartig vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrollen kontrolliert. Die gleichen Regelungen sollen für öffentliche Einrichtungen wie Behörden gelten, die mehr als 1 Gigawattstunde Energie im Jahr verbrauchen.
Auch Rechenzentren sollen laut dem Gesetz ihre Effizienz steigern. Sie müssen zudem 10 Prozent ihrer Abwärme in städtische Wärmenetze einspeisen. Die Bundesregierung will außerdem ein Energieeffizienzregister einrichten, in dem Rechenzentren detaillierte Informationen zu Stromverbrauch und Abwärme speichern sollen.
Leser*innenkommentare
tomás zerolo
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sollndas
@tomás zerolo Danke für die Blumen.
Nachdem Sie so vorgelegt haben, darf ich mich wohl revanchieren: Sie auch nicht :-)
Können wir vielleicht mal wieder auf eine sachliche Diskussion zurück?
sollndas
"Ampel einig beim Stromsparen"
... und fordert und fördert E-Autos und Wärmepumpen? Also ich weiß nicht, so richtig durchdacht mag mir die ganze Sache nicht erscheinen...
Brot&Rosen
@sollndas mir auch nicht.
Gerdi Franke
Die Ampel ist sich einig. Die erneuerbare Energie reicht nicht für alle! Also muss per Gesetz gespart werden. Das heisst die Energie wird rationiert! Und in Deutschland wird es damit weiter abwärts gehen. Wie bescheuert sind wir denn?
tomás zerolo
Die CDU kennt sich ja bestens mit der Schwächung des Wirtschaftsstandorts Deutschland. So sehr, dass es für die Solarindustrie den Fachbegriff "wegaltmaiern" gibt!
Oder, um einen anderen Foristen zu zitieren: 🤪