„Ende Gelände“ in NRW: Braunkohleproteste haben begonnen
Aktivisten wollen den Braunkohle-Betrieb im Rheinischen Revier stören. Die Polizei rechnet mit Straftaten. Doch der erste Tag begann ganz ruhig.
In der Nacht zum Donnerstag war eine Frist abgelaufen, die ein Aktionsbündnis gesetzt hatte: Wenn RWE die Braunkohleförderung nicht bis zum 23. August einstelle, werde man das „selbst in die Hand nehmen“. Die Aktionen gehen von einem Protest-Camp in Erkelenz aus.
„Das ist die große Herausforderung für uns. Wir wissen nicht genau, wann wo und wie die Aktionen stattfinden“, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei geht davon aus, dass die Aktivisten die rheinischen Tagebaue Garzweiler und Hambach und Kohlekraftwerke im Visier haben. Nach Polizeiangaben gibt es jetzt ein weiteres Camp von Braunkohle-Gegnern in Bedburg in der Nähe des Kohlekraftwerks Niederaußem.
Die Linke Nordrhein-Westfalen unterstützt nach eigenen Angaben die die politischen Ziele der Klima- und Umweltschützer. „Auch wir verstehen uns als Teil des Widerstands gegen die Profitmaximierung der Energieriesen auf Kosten von Mensch und Umwelt“, stellte die stellvertretende NRW-Landesvorsitzende Sylvia Gabelmann in einer Mitteilung fest. Sie forderte die Polizei auf, Aktionen des zivilen Ungehorsams nicht zu eskalieren.
Zu den legalen Protestaktionen gehört eine Menschenkette der großen Umweltverbände am Tagebau Hambach am Samstag (26. August). Teilnehmer wollen sich zu einer etwa zwei Kilometer langen „roten Linie“ aufstellen, gegen Kohle und zum Schutz des Hambacher Waldes.
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