Einen Tag nach Syrien-Gipfel: Türkei beschießt Kurdenmiliz in Syrien
Die Türkei beriet sich gerade erst mit anderen Ländern über den Friedensprozess in Syrien. Nun feuern türkische Streitkräfte auf Stellungen der Kurdenmiliz YPG.
Man habe damit „Terroraktivitäten unterbinden“ wollen. Die Stellungen hätten östlich des Euphrat-Flusses gelegen. Bisher unterhält die Türkei nur westlich des Euphrats Besatzungszonen, hat aber angekündigt, ihre Aktivitäten auch weiter nach Osten ausdehnen zu wollen.
Die Türkei sieht in den mit den USA verbündeten kurdischen Milizen in Nord-Syrien Terroristen. Die YPG steht der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK nahe, die in der Türkei und Europa als Terrororganisation eingestuft ist. In Nord-Syrien kämpft die YPG gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Der Nachrichtenagentur DHA zufolge liegt die beschossene Gegend nahe der türkischen Grenzprovinz Urfa. Beim Gipfel in Istanbul hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Samstag gesagt, dass sein Land weder an seinen Grenzen noch in Syrien Terrororganisationen dulden werde.
Das Treffen Erdogans mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hatte mit einem Beschluss für eine Wiederbelebung des Friedensprozesses geendet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Zwei Tote und zwei Verletzte
Entsetzen nach Messerattacke auf Kinder in Aschaffenburg
Kommunikationswissenschaftler
„Fake News muss man schon glauben wollen“
1,5 Millionen Euro für die AfD
Unternehmer spendet Rekordsumme für rechte Hetze
Aus dem Leben eines Landwirts
Gerhard versteht die Welt nicht mehr
Messerverbotszonen
Ein verzweifelter Versuch von Kontrolle
taz Talk über Friedenspolitik
„Sie denken nur in Raketen, Panzern und Bomben“