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Ein parteiischer SpielberichtEin Februarmärchen

In einem Testspiel verputzt das taz-Fußballteam Panter FC RTL mit 5:0. Ein Gegner, der selbst gerade jemanden verputzt: Gruner & Jahr.

taz Panter im Siegesrausch, rechts der Vierfachtorschütze Ali Çelikkan Foto: taz

Den taz Panter FC, den ewigen Verlierer auf dem Platz und Gewinner der Herzen, schätzten in seiner bisherigen Clubgeschichte viele insbesondere für den großen Unterhaltungswert seiner spektakulären Niederlagen. Am Montagabend haben die Lila Panter aber gezeigt, dass sie nach Jahren des Wundenleckens auch zu sportlichen Höchstleistungen fähig sind – zumindest dann, wenn es um nichts geht.

Denn an diesem Abend haben die Lila Panter zu ihrem Raubkatzensein zurückgefunden und den Gegner RTL (Platz 10 in der vergangenen Saison) mit 5:0 verputzt. Der Gegner wiederum hatte in den letzten Tagen auf sich aufmerksam gemacht, weil er aktuell das große Hamburger Verlagshaus G+J verputzt.

Auf die öffentliche Mitteilung des Februarmärchens über den halboffiziellen Twitter-Account des Panter FC reagierten Fans ungläubig wie auch sonst, wenn ihre Équipe ausnahmsweise mal nicht alle Punkte liegen lässt: „Oha! Glückwunsch“, hieß es von der halboffiziellen Vorsitzenden des Panter-Fanclubs. „Nee, ne?“, von einer weiteren Unterstützerin und „Hä?“ von einem Mitspieler, der an diesem Abend nicht anwesend war und seine Abwesenheit wohl noch lange bereuen wird.

Ganze vier Tore gehen auf das Konto von Medienliga-Haaland Ali Çelikkan und die Null hinten (erst das dritte Mal in der Vereinsgeschichte) auf jenes von Medienliga-Courtois Lukas Wallraff. Auch jenseits der besonderen Einzelleistungen zeigte der Panter FC ein Spiel, das er sonst nur von anderen kannte: ruhiger und sicherer Spielaufbau statt panischer langer Bälle ins Nirgendwo, viel Ballbesitz, enorme Zweikampfstärke, kompakte und krafteffiziente Defensivarbeit und präzise Steckpässe nach vorne, auf die erfolgreiche Torabschlüsse folgten.

Das nächste Spiel gegen Correctiv

Was Ziele angeht, halten es die Lila Panter lieber mit dem roten als blauen Berliner Bundesliga-Club: Ein Big City Club wird der Panter FC niemals sein, und weil man in der zweiten Medienliga nicht absteigen kann, lautet das Saisonziel eben nicht Klassenerhalt wie beim aktuellen Bundesliga-Zweiten Union Berlin, sondern nach zwei Spielzeiten als Vorletzter: drittletzter Platz.

Am kommenden Montag (20.2.) steht ein weiterer Test an, gegen Correctiv. Dass die Raubkatzen auch liefern können, wenn es um etwas geht, wollen sie am 13. März im Berliner Cantian-Stadion beweisen, beim Saisonauftakt gegen Endava.

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