EU-Schutz für Stahlindustrie: Stützen für den Stahl
Die EU-Kommission verspricht der Stahl- und Aluminiumindustrie Schutzmaßnahmen. Grund dafür ist der Handelsstreit mit US-Präsident Trump.

„Immer mehr Drittländer ergreifen Maßnahmen zur Begrenzung der Einfuhren auf ihre Märkte“, heißt es in den Vorschlägen der Kommission. „Das führt dazu, dass der EU-Markt zum größten Auffangbecken für weltweite Überkapazitäten wird.“ Deshalb sollen bestehende Schutzmechanismen an die „neuesten Marktentwicklungen“ angepasst werden. Es sei zudem notwendig, eine „langfristige Maßnahme“ über den 30. Juni 2026 hinaus einzurichten.
Dann läuft der bisherige Mechanismus nach WTO-Regeln aus. Bislang gilt eine Obergrenze für zollfreie Stahleinfuhren, die die EU während der ersten Amtszeit Donald Trumps 2018 eingeführt hatte. Wird die festgelegte Menge überschritten, greifen Zölle in Höhe von 25 Prozent. In den vergangenen Jahren war die Obergrenze allerdings mehrfach nach oben gesetzt worden, sodass weniger Zölle fällig wurden.
Auch Zölle auf Jeans, Whisky oder Motorräder geplant
Auch in der Aluminiumindustrie rechnet die EU-Kommission mit negativen Auswirkungen des von Trump angezettelten Handelsstreits. „Die kürzlich angekündigten US-Zölle auf Aluminium dürften die Situation weiter verschlimmern“, heißt es in den Vorschlägen. Die Kommission bereitet nach eigenen Angaben deshalb eine Untersuchung weiterer Schutzmaßnahmen für die Aluminiumindustrie vor und hat begonnen, die notwendigen Nachweise dafür zu sammeln.
US-Präsident Donald Trump hatte zum 12. März Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte in die USA verhängt. Die EU reagierte umgehend mit einer Reihe eigener Aufschläge auf Einfuhren aus den USA. So sollen ab dem 1. April zusätzliche Zölle etwa auf Jeans, Whiskey und Motorräder fällig werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!