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EU-Referendum in GroßbritannienUkip-Chef will linken Labour-Chef

Querfront auf der Insel? Der rechte EU-Gegner Nigel Farage will gemeinsam mit Mitte-Links-Kräften für einen EU-Austritt Großbritanniens kämpfen.

„Ja“ zu einer linken Labour-Führung, „Nein“ zur EU: Nigel Farage. Foto: reuters

London afp | Der britische Rechtspopulist Nigel Farage hofft auf einen Sieg des linken Politikers Jeremy Corbyn bei der Wahl eines neuen Labour-Vorsitzenden. Er wolle gemeinsam mit Corbyn für einen EU-Austritt Großbritanniens kämpfen, sagte Farage am Freitag.

„Obwohl wir bei fast allen Themen uneins sind, würde ich gerne mit ihm auf dem Weg zum Referendum eine Plattform teilen“, sagte Farage. Er plane bis zur Volksabstimmung über die EU-Mitgliedschaft Großbritanniens mehr 300 öffentliche Veranstaltungen, um für einen Austritt zu werben.

Der britische Premierminister David Cameron hat unter dem Druck von EU-Kritikern in seiner konservativen Tory-Partei ein Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union versprochen, das spätestens 2017 stattfinden soll.

Farage und seine europafeindliche UK Independence Party (Ukip) kämpfen für einen EU-Austritt Großbritanniens. Corbyn hat sich anders als seine Konkurrenten um den Parteivorsitz nicht eindeutig für einen Verbleib in der EU ausgesprochen, die er als unsozial kritisiert. Ein Nein zur EU beim Referendum schloss er nicht aus.

Farage sagte, seine Partei wisse, dass sie das Referendum nicht gewinnen könne, wenn sie nicht zahlreiche Bürger aus dem Mitte-links-Lager gewinnen könne. „In dieser Hinsicht wäre ein Sieg Corbyns ein gutes Ergebnis“, sagte er mit Blick auf die Labour-Urwahl, deren Ergebnis am 12. September verkündet werden soll. Corbyn gilt als Favorit.

Farage sagte, seine Partei habe eine groß angelegte Kampagne begonnen, in deren Rahmen bereits drei Millionen Flugblätter verteilt worden seien und ebenso viele noch in diesem Jahr verteilt würden. „Wir wollen unser Land zurück“, sagte der Ukip-Chef. Cameron will sein Land in der EU halten, als Bedingung aber die Verträge zwischen London und Brüssel neu aushandeln.

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4 Kommentare

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  • Böttcher schreibt: "Hieraus aber Corbyn einen Strick zu drehen,.."

    Wo wird denn in dem taz-Artikel Corbyn ein Strick gedreht? Der Artikel referiert ausschließlich die Haltung Farages. Über Corbyn wird gar nichts gesagt, außer daß er sich in Sachen EU-Austritt noch nicht festgelegt hat.

  • Kommentar entfernt. Bitte vermeiden Sie Unterstellungen und Beleidigungen.

  • Der obige Artikel bildet ein geradezu lehrbuchhaftes Beispiel zur Illustration der Gründe, warum gut ausgebildete und politisch ernsthaft reflektierende Menschen nicht mehr bereit sind, für die halbgar verbackene Aufbereitung zunächst defragmentierter Einzeldaten aus den Newstickern zu einer mainstreamigen Diffamierungskampagne auch nur einen Cent zu bezahlen.

    Wieder einmal meint hier jemand, eine „Querfront“ entdeckt zu haben …:

    Diese Vokabel ist im Moment schwer en vogue; aber ein Begriff ist dabei schon lange nicht mehr beim Worte. Denn historisch weist diese Bezeichnung auf den (zunächst missglückten) Versuch eines Staatsstreichs des nationalkonservativen Kabinett Schleichers im Jahr 1932 mit Hilfe eines taktischen Paktes mit nationalbolschewistischen Gewerkschaftlern des ADGB (Allgemeiner Deutscher GewerkschaftsBund) und dem Gregor-Strasser-Flügel der NSDAP, welcher schließlich an der Absage der Nazis scheiterte.

    Was dieses Phänomen jedoch mit den Realitäten in Großbritannien zu tun haben soll, ist mehr als fraglich: Dass die neoliberale Kahlschlagideologie des Thatcherismus und ihre anschließende Übernahme durch eine früher einmal ernst zu nehmende sozialdemokratische Parteien zunächst in England selbst, dann auch in Deutschland und Frankreich eine neoliberale europäische Politik zementierte, die es geraten lassen scheint, die EU zu verlassen, um überhaupt wieder auf souveränen Pfaden zur Sozialdemokratie zurückkehren zu können, ist eine Absurdität, die eines Kafkas würdig wäre.

    Hieraus aber Corbyn einen Strick zu drehen, indem er als Genosse Farages diffamiert wird, ist eine demagogische Finte, die beweist, dass die TAZ längst zu einem hegemonialen Blatt geworden ist.

  • Bin ich eigentlich der Einzige, der die "whinging poms" nicht vermissen würde ?