EU-Klimaziele: Österreich hat seinen Klimaplan
Weniger Vorteile für Dienstautos, mehr Wärmepumpen und unterirdisches Verpressen von Treibhausgas: So will Österreich die EU-Klimaziele erreichen.
Für Katharina Rogenhofer vom österreichischen Klimainstitut Kontext ist der neue Plan ein Schritt in die richtige Richtung. „Für klimaschädliche Subventionen gibt Österreich jährlich 5,7 Milliarden Euro aus“, sagte die Expertin der taz. Während jetzt die Pendlerpauschale sowie Steuervorteile für Diesel und Dienstwagen überarbeitet werden, sollen klimafreundliche Subventionen fortgesetzt werden.
Dabei handelt es sich vor allem um Förderungen für Gebäudesanierungen und die Installation von Wärmepumpen. „Österreich wird seine Klimaziele erreichen“, versprach die österreichische Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Dienstag.
Österreich muss seine Treibhausgase um 48 Prozent im Vergleich zu 2005 reduzieren. So sehen es die EU-Regeln bis 2030 vor. Die Vorgabe betrifft nicht die Energiewirtschaft und die Großindustrie, in denen die EU Klimaschutz mit einem länderübergreifenden Emissionshandel organisiert. Sie bezieht sich auf die restlichen Sektoren, etwa das Verkehrswesen oder das Heizen.
CO2 unterirdisch speichern
Im Detail sei der Energie- und Klimaplan allerdings schwammig, so Rogenhofer. Ob Diesel künftig gleich viel kostet wie Benzin oder nur leicht teurer wird, ist ihm zum Beispiel nicht zu entnehmen.
Vorgesehen ist auch der Einsatz von Carbon Capture and Storage (CCS) in energieintensiven Industrien wie der Abfallswirtschaft und der Zementproduktion. Das anfallende CO2 soll also abgefangen und im Untergrund gespeichert werden.
„In dem österreichischen Plan sind CCS-Verfahren bereits einberechnet und sollen dafür sorgen, dass rund 0,5 Millionen Tonnen CO2 weniger ausgestoßen werden“, erklärt Biologin Rogenhofer. Weil die Speicherung von CO2 in Österreich allerdings bisher verboten ist und es eine entsprechende Infrastruktur gar nicht gibt, hält Rogenhofer dieses Vorhaben aber für sehr unwahrscheinlich.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Haftbefehl gegen Netanjahu
Sollte die deutsche Polizei Netanjahu verhaften?
#womeninmalefields Social-Media-Trend
„Ne sorry babe mit Pille spür ich nix“
Buchpremiere von Angela Merkel
Nur nicht rumjammern
Deutscher Arbeitsmarkt
Zuwanderung ist unausweichlich
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
Rechtspopulistinnen in Europa
Rechts, weiblich, erfolgreich