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EU-Hilfen für syrische FlüchtlingeGestrandet in Istanbul

Europa zahlt Milliarden an die Türkei, damit diese Flüchtlinge versorgt. Kommt das Geld auch bei den Menschen an? Nicht immer.

Flüchtlingskinder in der Türkei lernen das Alphabet. Künftig läuft der Unterricht auf Türkisch Foto: Chris McGrath/Getty Images

ISTANBUL taz | Fatma Abbas, sie trägt einen langen schwarzen Mantel und ein schwarzweiß gemustertes Kopftuch, das Gesicht ist blass und ungeschminkt, bildet eine Sitzreihe mit ihren Kindern. Das sind: Mustafa, 12, Hana, 9, und Rima, 5; die dreijährige Tiçen spielt noch unten im Haus. Die Mädchen tragen Zöpfe und bunte Schleifen, der Junge hat dafür abstehende Ohren. 2014 floh die Familie aus Aleppo in die Türkei. Fatma Abbas, die in Wahrheit einen anderen Nachnamen trägt, lächelt schüchtern und etwas gequält, da sie sich bereit erklärt hat, Journalistenfragen zu beantworten. Ein Zeichen guten Willens für gute Taten, die ihr im Gemeindezentrum des türkischen Halbmonds in Sultanbeyli, einem Vorort Istanbuls, zuteil werden. Arztbesuche, Impfungen, sozialpsychologischer Dienst, Dolmetscher. Auch jetzt ist einer zur Stelle.

Der zwölfjährige Mustafa, links neben seiner Mutter sitzend, hatte sich nach zwei Jahren plötzlich geweigert, zur Schule zu gehen. Er besuchte eine türkische Schule. „Ich habe ihn nicht gedrängt“, sagt die Mutter, „ich wollte keinen Druck machen. Er hat nichts gegessen und nur geweint, wenn ich ihn nach der Schule gefragt habe.“ Mustafa schweigt, grinst. Nach einiger Zeit hat ein Sozialarbeiter des Gemeindezentrums interveniert, der Junge geht jetzt wieder zum Unterricht. Er habe sich wohl gemobbt gefühlt, sein Türkisch sei anfangs noch schlecht gewesen, meint die Mutter. Heute übersetzt Mustafa oft für sie, denn anders als für Kinder gibt es für die syrischen Erwachsenen in der Türkei keine Sprachkurse.

Fatma Abbas und ihre Familie profitieren von einem Programm, das vom türkischen Familien- und Sozialministerium verwaltet und überwiegend aus EU-Geldern finanziert wird. Es nennt sich Conditional Cash Transfer for Education, übersetzt etwa „bedingter Bildungszuschuss“ und abgekürzt CCTE. Dadurch erhalten Familien zur Unterstützung für jedes zur Schule gehende Kind eine eher symbolische Summe von 35 bzw. 40 Türkischen Lira (etwa 6 bzw. 7 Euro). In der Oberschule gibt es 15 bzw. 20 Lira mehr, für Mädchen prinzipiell die höhere Summe. „Das Geld hilft uns“, sagt Fatma Abbas diplomatisch. Sie erhält die Summe zusätzlich zu den 120 Lira (22 Euro), die sie aus dem Hilfsprogramm der EU für syrische Flüchtlinge in der Türkei bekommt.

Zuschüsse in eher symbolischer Höhe für den Schulbesuch

3,9 Millionen Flüchtlinge leben nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks inzwischen in der Türkei, das sind mehr als in jedem anderen Land der Welt; 3,5 Millionen von ihnen sind Menschen aus Syrien – allein in Istanbul sollen es um die 700.000 sein. Weniger als 10 Prozent von ihnen leben in Lagern, die Mehrheit zieht zu Verwandten und Bekannten, taucht in die Anonymität der Großstädte ein – und sie sind meist sich selbst überlassen.

Eine offizielle Arbeitserlaubnis besitzen nur die wenigsten, die bürokratischen Regularien sind kompliziert. Die meisten Menschen arbeiten deshalb in Bereichen, für die die Bezeichnung informeller Sektor zutrifft – so wie Fatma Abbas’ Ehemann, der „etwas in der Textilbranche macht“.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan betrachtet die syrischen Flüchtlinge als „Gäste“ – sie genießen „zeitweiligen“, aber keinen „internationalen Schutz“, sind daher zwar registriert, dürfen aber kein Asyl beantragen. Sie können bleiben – für einige Zeit.

Wie lange noch? Die Zeit macht die Wartenden wie die Helfenden mürbe, der Krieg in Syrien währt nun schon sieben Jahre. Wird er bald zu Ende sein, und können die Syrer in ihre Heimat zurückkehren? Soll die Türkei diese 3,5 Millionen Menschen sozial und ökonomisch integrieren?

„Ich habe keine Antwort darauf“, sagt der EU-Botschafter in der Türkei, Christian Berger. „Aber man spürt, dass diese Diskussion im Gang ist.“ Schätzungen gehen davon aus, dass etwa die Hälfte der syrischen Flüchtlinge in der Türkei bleiben wird – je länger der Krieg dauert, desto mehr werden es sein.

Berger, im dunkelblauen Anzug und hellblauen Hemd, mit rotem Schlips und etwas schütterem Haar, ist an diesem Tag mit einem Team des UN-Kinderhilfswerks Unicef aus der türkischen Hauptstadt Ankara in das Gemeindezentrum nach Sultanbeyli gekommen, schließlich unterstützt die EU – als Teil der EU-Türkei-Vereinbarung – mit insgesamt 6 Milliarden Euro die Flüchtlingshilfe in der Türkei, um die Flüchtlinge und Mi­gran­ten von Europa fernzuhalten. Die Gelder werden projektbezogen vergeben: Die erste Tranche von 3 Milliarden Euro wurde vor zwei Jahren bewilligt, die Auszahlung der zweiten Tranche ist so gut wie beschlossen. Ein Gremium aus Vertretern von EU-Kommission und Mitgliedstaaten entscheidet über die zu fördernden Projekte und die Partnerorganisationen, die türkischen Vertreter haben darin nur eine beratende Funktion.

Im Kern wird sich nicht viel ändern: Knapp die Hälfte geht in die direkte humanitäre Hilfe, der Rest fließt in nichthumanitäre und infrastrukturelle Projekte: Schulen, Hospitäler, Management, Beratung, Schulung. In der letzten Woche erst sei der Bau von 200 neuen Schulen beschlossen worden, verkündet EU-Botschafter Berger zufrieden. Der Unicef-Vertreter in der Türkei, der Franzose Philippe Duamelle, spricht von einer „kons­truk­tiven Arbeitsbeziehung“ mit der Türkei. Er glaubt, dass es das Land mit der Integration der syrischen Flüchtlinge ernst meine. Und er betont, dass Unicef auf die institutionellen Strukturen in der Türkei aufbauen könne.

Die Kinder sollen in türkischen Klassen integriert werden

Etwa eine Million der 3,5 Millionen Syrer im Land sind Kinder im Schulalter, schulpflichtig sind sie in der Türkei nicht. Bislang gab es für syrische Kinder syrische Schulen, die von Emigranten und Lehrern im Exil gegründet worden waren und in denen sie auf Arabisch unterrichtet wurden. Diese Schulen, Temporary Educational Centers (TEC) genannt, sind seit einem Jahr ein Auslaufmodell. Wer in die erste, fünfte oder neunte Klasse geht, muss nun auf Anweisung der Regierung eine türkische Schule besuchen. Ab dem nächsten Schuljahr kommen das zweite, fünfte und zehnte Schuljahr hinzu. Doch ab der sechsten Klasse steigt auch die Quote der Schulabbrecher dramatisch, gerade in Istanbul, viele Kinder werden von ihren Familien gedrängt zu arbeiten oder zu betteln. Weshalb Philippe Duamelle von Unicef fragt: „Was passiert mit den Kindern, die wir nicht erreichen?“

Und das sind viele. Kinder wie die von Kenana Khalaf al-Kurdi, die aus Deir al-Sor stammt, einer Stadt in Ostsyrien. „Aus einer bedeutenden Familie“, wie sie betont. Heute lebt die 32-Jährige in einer kleinen Zweizimmerwohnung im Istanbuler Stadtteil Beyoğlu, die sie sich mit lila Sofaüberwürfen, Häkeldeckchen und Plastikblumen behaglich eingerichtet hat, die Wände, in zartem Rosa mit schwarzen Tupfern, hat sie selbst gestrichen. Ihr Vater, einst ein regimetreuer Mann und Arzt, sei unter Assad verhaftet worden und im Gefängnis gestorben, die Mutter nach sieben Monaten Haft wieder frei gekommen, sagt sie. Al-Kurdi landete selbst mehrfach im Gefängnis, entschloss sich zu fliehen. „Für meine Kinder“: Shirin, 7, und Keyser, 5.

Es ist ein sonniger Vormittag in Istanbul, die Gassen in Beyoğlu sind schmal, unten im Haus befindet sich eines der typischen Männercafés. Shirin und Keyser schlafen noch, Shirin besucht sonst die erste Klasse einer türkischen Schule, aber heute ist sie zu Hause geblieben, weil Ramadan ist und Al-Kurdi die ganze Nacht Freunde empfangen und das Fastenbrechen gefeiert hat. „Ich bin eine gläubige Frau, ich trage Kopftuch“, sagt die Alleinerziehende, und: „Ich habe deswegen Angst vor Europa.“

Kein Geld, weil die Mutter in Haft war

Al-Kurdis Geschichte ist speziell, vielleicht untypisch. Aber ist das nicht jede individuelle Geschichte? Sie spricht mehrere Sprachen, hat der Welthungerhilfe nahe der syrischen Grenze bei der Registrierung von Flüchtlingen geholfen und in Istanbul zwischen türkischen Behörden und der syrischen Übergangsregierung vermittelt. „Ich kam in die Türkei, weil ich ein besseres Leben für meine Kinder wollte, und sie haben mich ins Gefängnis gesteckt!“ Schon in Anatolien war jemand in ihr Haus eingebrochen, hatte ihren Computer geklaut, mit Daten und Namen. Deswegen kam sie vor anderthalb Jahren nach Istanbul, fing noch mal neu an, immer nah dran am politischen Geschehen, an den politischen Institutionen.

Bis sie im vergangenen Jahr von der Straße weg verhaftet wurde. Sie weiß bis heute nicht, warum. Auch nicht, weshalb sie nach sieben Monaten wieder frei kam. Der Vorwurf lautete Verdacht auf Terrorismus und brachte ihr eine Registriernummer als mutmaßliche „ausländische Kämpferin“ ein, ein Label, mit dem unliebsame Flüchtlinge belegt und des Landes verwiesen werden können. Eine durchaus gängige Praxis, wie Pro Asyl bestätigt. „Ich bin keine Feindin“, erklärt al-Kurdi wiederholt. „Ich bin eine aufrichtige Frau, das wissen sie!“

Seither lebt sie in Angst vor der Abschiebung. Ihre Kinder waren mit im Gefängnis und haben dort Türkisch gelernt. Shirin kommt deswegen in der Schule gut mit, erklärt die Mutter. Anfangs hätten die türkischen Kinder sie als „dreckig“ gehänselt, jetzt nicht mehr. Die Siebenjährige ist aufgestanden und malt am niedrigen Couchtisch eine rosa gekleidete Prinzessin mit Krönchen auf dem Kopf. Etwas Englisch haben sie auch schon in der Schule gelernt. Shirin wird nicht zur „verlorenen Generation“ gehören, wie EU-Botschafter Christian Berger befürchtet.

„Die Schule ist nicht umsonst“, sagt al-Kurdi. Die alleinerziehende Mutter braucht Geld für den Bus, für Bücher, und sie kommt nicht in den Genuss des Schulgelds von der EU. Nicht einmal die Gratisbehandlung in türkischen Krankenhäusern steht ihr zu, weil man ihr den „Kimlik“, den Ausweis mit der Registriernummer entzogen hat. „Ich bin keine schlechte Frau“, „ich bin eine starke Frau“ – al-Kurdis Sätze klingen kraftvoll, stets ein bisschen dramatisch. Sie zündet Räucherstäbchen an, das entspannt sie. In ihrer Wohnung fühlt sie sich wohl, seit ihrer Verhaftung geht sie kaum noch auf die Straße.

Furcht vor der kulturellen Entfremdung

Der Vermieter, ein türkischer Kurde, schaut vorbei, lässt einen 100-Lira-Schein da. Eine Bekannte kommt vorbei, auf ihren Anruf hin, Nadia Mahmod Abdamada, 43, ist Syrerin wie al-Kurdi und Mutter von fünf Töchtern, die jüngste geht mit Shirin gemeinsam zur Schule. Auch Abdamada bekommt das Schulgeld nicht, weil die Familie aus der Südtürkei nach Istanbul gezogen ist, weil sie dachten, dass es für sie in der Großstadt leichter ist. Das Geld bekommt nur, wer seine Kinder dort in die Schule schickt, wo er oder sie registriert wurde.

Abdamada hat von ihren fünf Töchtern vor Kurzem zwei verheiratet – aus Not, erklärt sie. Ihr Ehemann, 53, sei zu alt, um zu arbeiten. Dass die Töchter lieber studiert hätten, dafür äußert die Syrerin Verständnis. Eine dritte Tochter arbeitet schon und belastet sie deswegen finanziell nicht, die beiden jüngsten gehen in die Schule. „Schule ist wichtig“, bekräftigt Abdamada, „aber die türkischen Lehrer verachten unsere Kinder.“

„Sie behandeln uns wie Spielfiguren. Die Regierung sagt, wir seien Gäste und keine Flüchtlinge“

Die syrische Mutter Keenana al-Kurdi

Kenana al-Kurdi mischt sich ein. „Sie behandeln uns wie Spielfiguren“, erklärt sie. „Die Regierung sagt, wir seien Gäste und keine Flüchtlinge.“ Gäste ohne Gastrechte – die Vereinten Nationen, die Europäische Union, die internationalen Nichtregierungsorganisationen, findet al-Kurdi, hätten sich zu sehr die türkische Sichtweise zu eigen gemacht.

Es klingelt, Adnan Alhalid kommt zur Tür herein. Der 38-Jährige ist Syrer mit türkischem Pass und managt eine Schule im konservativen Stadtteil Fatih. Dort leben viele Syrer, es gibt dort syrische Geschäfte und Restaurants. Die syrische Schule befindet sich im gleichen Gebäude wie die türkische, noch gibt es gemischte Klassen. „Das ist gut“, sagt der Schulmanager, „die Schüler müssen Türkisch lernen. Aber wir verlieren unsere Identität. Die Kinder wissen nichts über Syrien, nicht, wo sie herkommen. Deswegen sollten sie auch Arabisch lernen können.“

Sofern sie zur Schule gehen. Viele Kinder müssen arbeiten, um ihren Familien zu helfen, die oft aus Alten, Kranken und alleinerziehenden Müttern bestehen. Die Elfjährigen übernehmen Hilfsjobs, leichtere manuelle Arbeiten, in Hinterhof­ateliers zuschneiden oder nähen. Adnan Alhalid weiß, dass viele Kinder, selbst wenn sie morgens zur Schule gehen, anschließend arbeiten müssen. „Es gibt deswegen keine Hausaufgaben.“ Die türkische Regierung setze durchaus Sozialarbeiter ein. „Das Problem ist: Die wissen nichts über unser Land, unsere Kultur.“

Helfen könnten da die vielen syrischen Lehrer und Lehrerinnen, offiziell sind es 13.000, die noch in den syrischen Schulen oder in den Übergangsklassen unterrichten – so wie die 39-jährige Shirin Bakri, die, seit zweieinhalb Jahren im Land, Arabisch- und Englischstunden erteilt. Auf dem Schulhof des Yıldırım Beyazıt Temporary Edu­cation Centre in Sultanbeyli spricht sie die Journalisten an. Aushilfslehrer und -lehrerinnen erhalten nur 1.300 Lira im Monat; statt der regulären 5.000, die Lehrer sonst verdienen. Doch die türkische Regierung blockt ihre Übernahme ab, noch werden diese Lehrer als „Volonteers“ von Unicef bezahlt. „Das Leben in Istanbul ist teuer“, sagt Bakri. Sie hofft auf einen Deal und ein ordentliches Gehalt, wenn die syrischen Schulen im Jahr 2019 ganz geschlossen sein werden.

Spannungen zwischen Türken und Syrern steigen

Bedarf besteht, beteuert EU-Botschafter Berger. Man wolle sowohl syrische als auch türkische Lehrer sprachlich und psychologisch schulen. Aber es gebe auch sehr viele arbeitslose türkische Lehrer, so erklärt Philippe Duamelle von Unicef den Unwillen der türkischen Regierung.

Die Spannungen zwischen Türken und Syriern nehmen dem Sommer 2017 drastisch zu, besonders in den Ballungszentren. Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen starben im vergangenen Jahr 35 Personen, davon 24 Syrer. Die wachsende Feindseligkeit hängt nach einer Studie der International Crisis Group auch damit zusammen, dass die Konkurrenz um Arbeit zwischen beiden Gruppen härter wird. Etwa 33 Prozent der türkischen Erwerbsbevölkerung, oft Kurden, schuftet auf dem Bau, in der saisonalen Landwirtschaft, in Textilfabriken; sie verlieren ihre Jobs oder bekommen noch weniger Gehalt als vorher. Die Löhne variieren von Ort zu Ort, in Istanbuler Textilfabriken verdienen Syrer zwischen 200 und 300 Lira, die Hälfte von dem, was türkische Arbeiter vorher bekamen.

Auch Kristian Brakel, Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Istanbul, die im zweiten Stock eines Hauses im Stadtteil Beyoğlu residiert, hat diesen Stimmungsumschwung bemerkt. Er sieht die türkische „Hilfsbereitschaft“ und Gastfreundschaft als eher „von oben verordnet“. Der rasante Währungsverfall und die Rezession verstärken fremdenfeindliche Tendenzen, dazu kommt die Ablehnung des Arabischen, die Angst vor Islamismus und dem nahen Krieg. Für Syrer gilt wieder die Visumpflicht.

Spielt das Thema denn im Wahlkampf eine Rolle? Islamwissenschaftler und Nahostexperte Brakel sagt, lange sei das kein Thema gewesen. „Jetzt kommt es mit umso größerer Wucht zurück. Gerade von Vertretern der Opposition hört man ständig, dass man die Geflüchteten nach Syrien zurückschicken müsste. Erst nachdem Frieden herrscht zwar – aber die Natur des syrischen Regimes, die auch nach einem Friedensschluss Oppositionelle verfolgen wird, blendet man dabei aus.“

Fatma Abbas im Gemeindezentrum des Türkischen Halbmonds in Sultanbeyli antwortet auf die Frage, ob sie sich wohlfühlt in der Türkei, schüchtern: „Die Türkei nimmt uns freundlich auf.“ Und setzt hinzu: „Meine Heimat vergesse ich nicht.“ Ihr Sohn Mustafa läuft zur Tür, in der seine kleine Schwester Ticen auftaucht. Sie ist drei und bereits in der Türkei geboren. Er flüstert seiner Mutter liebevoll etwas ins Ohr. Stille Post, auf Türkisch oder Arabisch?

Die Reise nach Istanbul wurde von Unicef Türkei finanziert.

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