Eine Ausstellung im Centre Pompidou zeigt die Beat Generation. Das war zu einer Zeit, als Kultur noch wichtiger als Fußball war.
Auch hier: Kultur schlägt Fußball – Eingang zum Centre Pompidou in Paris
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imago/Ilma Valdone
Es ist rührend, wenn Allen Ginsberg vom Krieg erzählt. Also, von seinem Krieg. Gegen das Establishment. Das war damals das puritanische Amerika, McCarthy, Eisenhower, Nixon.
Im Centre Pompidou gibt es gerade eine Ausstellung über die Beat Generation. 50er, 60er Jahre, das war damals, als Kultur und Literatur noch wichtiger waren als Fußball.
Beim Vorbeischlendern begegnet einem die fantastische Rolle, 170 Fuß lang, auf die Jack Kerouac „On the Road“ getippt hat, das eine zentrale literarische Werk dieser ästhetischen, existenziellen und sexuellen Freiheits- und Aufbruchsbewegung. Das andere ist das Gedicht „Howl“ des schwulen jüdischen New Yorker Intellektuellen Ginsberg, der da auf einem Bildschirm spricht. Es wurde zunächst zensiert, was ideal war, denn dadurch ging es erst richtig ab.
Die Jungen traten damals gegen die Alten an, die ihnen die Zukunft zu verwehren schienen.
San Francisco, Big Sur und Paris
Heute sind sie die Alten, die den Jungen die Zukunft verwehren. The times they are a-changing. (Dylan kommt in der Ausstellung auch vor.) Die Beatniks drehten jede Menge Filme von sich, auf denen sie einfach im Raum sind oder vor sich hin brabbeln. Sie fotografierten sich beim Essen oder beim Schönsein. Will sagen: Sie waren ein modernes soziales Netzwerk.
Ihre Sehnsuchtsorte waren allerdings analog: San Francisco, Big Sur und Paris, Frankreich.
EMtaz: Und raus bist du!
Die Ästhetik des Scheiterns: Antoine Griezmann nach dem Finale. Was für ein grandioses Turnier für Frankreich.
dpa
Raus im Halbfinale. Der Weltmeister auf dem Niveau von Wales. Aber: Vorher gegen Italien gewonnen, starkes Achtelfinale gegen die Slowakei. Gruppenphase ganz okay. Gutes Turnier, trotz alledem.
dpa
Wir zitieren an dieser Stelle aus Gründen einfach mal den Fan-Chant der Waliser: "Don't take me home, please don't take me home. I just don't wanna go to work, I wanna stay here and drink all ya beer! Please don't, please don't take me home!" Schön, dass ihr da wart und so lange geblieben seid. Danke.
dpa
Raus mit ganz viel Applaus und einem letzten UH! Kolbeinn Sigthorsson und Island sind nach Wales das größte Überraschungsteam dieser Euro. Nach dem 2:5 im Viertelfinale gegen Gastgeber Frankreich geht's zurück auf die Insel.
dpa
Flogen nach endlosem Elfmeterschießen gegen Deutschland im Viertelfinale raus: die Italiener. Als Gianluigi Buffons Tränen nach dem verwandelten Elfer von Jonas Hector auf der Videowand im Stadion gezeigt wurden, gab es Szenenapplaus. Schnüff.
ap
Im Viertelfinale gegen Wales traf Belgiens Radja Nainggolan zum 0:1. Reicht sicher, dachten sich die Belgier daraufhin und hauten die Handbremse rein. Das ging gehörig schief, Wales' Kicker Williams, Robson-Kanu und Vokes drehten den Spieß um, 3:1 für die Dragons! Nainggolan und Co. packten die Koffer.
dpa
Endstation im Elfmeterschießen: Was bei den Polen im Achtelfinale noch gut klappte, wurde ihnen im Viertelfinale zum Verhängnis. Mit 3:5 unterlag die Mannschaft von Trainer Adam Nawalka Portugal. Die Tore in der regulären Spielzeit hatten Lewandowski und Sanches erzielt. Vom Punkt verfehlte nur Jakub Blaszczykowski (2. v.r.).
ap
Hat Spaniens Trainer Vicente del Bosque den Achtelfinalgegner Italien unterschätzt? Mit 0:2 schied Spanien aus, wenig souverän wirkte der Titelverteidiger dabei. Sechs Punkte in Gruppe D, die Schwächen des Teams waren schon bei der Gruppenniederlage gegen Kroatien sichtbar.
dpa
Wieder nur das Achtelfinale erreicht: Mit 1:2 nach 1:0-Führung schied England aus – gegen Island. Vor dem Turnier hochgelobt, erwies sich England in der Vorrunde in Gruppe B als spielstarkes Team, das aber aus vielen Torchancen zu wenig zu machen wusste.
reuters
Applaus trotz Aus: Ungarn hatte beim 0:4 im Achtelfinale gegen Belgien keine Chance. Trotzdem war das Turnier für die Mannschaft ein großer Erfolg. In ihrer Gruppe ließen sie Portugal, Österreich und Island hinter sich. Besonders beim 3:3 gegen Portugal hat das Team um Coach Bernd Storck alle Fans mitgerissen.
ap
Mit Kind und Kegel heim fuhr die Slowakei nach dem 0:3 im Achtelfinale gegen Deutschland. Die Löw-Elf hatte das Team um Marek Hamsik im Griff, da half auch der furchteinflößende Blick von Kapitän Martin Skrtel nix. Zuvor ein starker Auftritt in Gruppe B, Sieg gegen Russland, vier Punkte, Platz 3.
reuters
Bittere Tränen weinte Irlands Torwartkoloss Darren Randolph nach dem verlorenen Achtelfinale gegen Frankreich. Dabei hat sich sein Team nix vorzuwerfen: Kämpferisch in allen Spielen top, fehlte dem Tabellendritten der Gruppe E letztlich einfach die spielerische Qualität. Die lautstarken und fairen irischen Fans werden dem Turnier fehlen.
dpa
Unsanft gelandet ist Kroatien im Achtelfinale gegen Portugal. Gegen Spanien überzeugten die Kroaten noch spielerisch, galten als Erster der Gruppe D als Titel-Mitfavorit und dann das: Gegen die Defensivtaktik von Fernando Santos fanden sie kein Mittel, der Trainer stellte sein Team falsch auf, ein und um. Kroatien blieb ein Versprechen.
ap
Schluss im Achtelfinale war auch für Nordirland. Dabei zeigte der Underdog im Inselduell gegen Wales, dass er auch offensiv spielen kann – nur ein Eigentor verhinderte ein noch größeres Wunder. Größtes Verdienst: die inoffizielle EM-Hymne "Will Grigg's on fire". In Gruppe C mit 2:2 Toren und drei Punkten als Tabellendritter weitergekommen.
reuters
Upsi – das Achtelfinal-Aus der Schweiz war ein Unglückliches. Granit Xhaka verschoss seinen Elfmeter gegen Polen. Dabei war das Spiel gegen Polen das ansehnlichste Schweiz-Spiel. Shakiris Fallrückzieher aus 16 Metern ist das bislang schönste Tor des Turniers. Zuvor 2:1 Tore, fünf Punkte, Zweiter in Gruppe A.
reuters
Aus dem Fernsehen erfahren, dass man raus ist: Albanien. Gruppe A, 1:3 Tore, drei Punkte. Der Eindruck täuscht ein wenig. Für Albanien war bereits die Qualifikation ein Erfolg, der Sieg gegen Rumänien die Kirsche auf der Torte. Ganz fürs Achtelfinale gereicht hat es nicht. Dafür hätte etwas mehr kommen müssen als ein Tor.
ap
Türkei, Gruppe D: 2:4 Tore, drei Punkte. Wie Albanien schaffte es auch die Türkei nicht unter die vier besten Gruppendritten. Trainer Fatih Terim war frustriert. Dabei hat er seine Spieler häufig auf den falschen Positionen aufgestellt. Nur gegen Tschechien konnte die Türkei durchgehend überzeugen. Zu wenig.
dpa
Österreich, Gruppe F: 1:4 Tore, ein Punkt. Die erweiterte Bundesligaauswahl versteckte sich besonders im Angriff zu oft. Torwart Robert Almer war der Held gegen Portugal, Tore schießen konnte er allerdings auch nicht. Österreich blieb eine einzige Enttäuschung.
dpa
Schweden, Gruppe E: 1:3 Tore, ein Punkt. Die Nationalmannschaftskarriere des großen Zlatan Ibrahimovic hat kein Happy End. Zu häufig war er in der Offensive auf sich allein gestellt. Sinnbildlich: Das einzige schwedische Tor war ein Eigentor der Iren. Vorlagengeber: Ibrahimovic, natürlich. Mach's gut, Zlatan.
ap
Tschechien, Gruppe D: 2:5 Tore, ein Punkt. Definitiv zu wenig. Große Comeback-Qualitäten nach einem 0.2-Rückstand gegen Kroatien. Das war's dann aber auch.
ap
Gruppe C, Ukraine: 0:5 Tore, null Punkte. Spielerisch besser, aber vom Ergebnis her schlechter als Russland. Au weia.
dpa
Schnell raus waren die Russen in Gruppe B: Zwei Tore geschossen, aber sechs kassiert, nur ein Punkt in der Vorrunde. Fünf gute Minuten gegen England, darauf lässt sich für die WM 2018 in Russland aufbauen.
ap
Waren als Erste weg, die Rumänen. Kein schlechtes Eröffnungsspiel gegen Frankreich, aber dann: Nur ein Tor geschossen, einen Punkt geholt (gegen die Schweiz) und im entscheidenden Spiel um Platz 3 in der Gruppe A gegen Albanien verloren.
reuters
Ginsberg war auch in Kuba. Er hielt sich für einen Marxisten, wurde dort aber schwer desillusioniert, als er sagte, er finde den Che „cute“, also süß. Da standen Fidels homophobe Supersozialisten aber so was von nicht drauf.
Ginsberg kriegt sich kaum ein, als er das in dem Filmausschnitt erzählt. Als er dann noch sagte, Raul Castro sei doch auch schwul, wurde er deportiert.
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Chefredakteur taz FUTURZWEI, Kolumnist und Autor des Neo-Öko-Klassikers „Öko. Al Gore, der neue Kühlschrank und ich“ (Dumont). Bruder von Politologe und „Ökosex“-Kolumnist Martin Unfried
"…Zu einem Eklat kam es während Ginsbergs Besuch in Prag, wohin er aus Kuba im Februar 1965 abgeschoben wurde. Ginsberg nahm dort im Mai 1965 mit seinen tschechischen Freunden am Majáles teil, einem traditionsreichen studentischen Maifest, das durch das kommunistische Regime aus politischen Gründen in der Regel jährlich verboten wurde. Ginsberg wurde dort zum traditionellen Majáles-König gewählt. Umgehend wurde Ginsberg wegen Alkoholismus, Narkomanie, Unruhestiftung und Propagierung der Homosexualität verhaftet und innerhalb von zwei Tagen aus der Tschechoslowakei ausgewiesen. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Allen_Ginsberg
Nich mehr gaanz soo - süß - Newahr!
Herr Autor!
(Ps - daß der Rauswurf aus der Spanischen KP
von Georg Semprún - nome de guerre Frederico Sanchez oder
Juan Larea zuvor 1964 ebenfalls in Prag stattgefunden hatte -
"..Ginsberg kriegt sich kaum ein, als er das in dem Filmausschnitt erzählt. Als er dann noch sagte, Raul Castro sei doch auch schwul, wurde er deportiert."
Sorry - Aber - Wie billig ist das denn!
Mc Carthy-Zeit & ihr Echo bis hin&zurück Europa - Nich auffem Schirm! -
Zu jung! - Oder was!
(& damit keine Mißverständnisse aufkommen - Mir ist Allan Ginsberg in Vielem - not my cup of tea!
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