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Durchsuchungen in Region LöcknitzWaffenähnliche Gegenstände entdeckt

Für Ermittlungen gegen das „Nationale Bündnis Löcknitz“ wurden rund 40 Immobilien durchsucht. Ermittler*innen vermuten Verstöße gegen das Waffenrecht.

Am 1. Oktober fanden bereits Durchsuchungen bei zwei Beschuldigten statt Foto: Bernd Wüstneck/picture alliance/dpa

Löcknitz/Rostock dpa/afp | Bei Durchsuchungen gegen eine rechte Gruppierung in der Region Löcknitz und der benachbarten Uckermark am Dienstag sind einige „waffenähnliche Gegenstände“ beschlagnahmt worden. „Wir prüfen nun, ob diese unter das Waffenrecht fallen“, sagte ein Sprecher der Rostocker Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Details zu den Funden wollte er nicht mitteilen.

Rund 300 Beamt*innen hatten am Vortag wegen möglicher Verstöße gegen das Waffengesetz etwa 40 Immobilien durchsucht, darunter Häuser, Wohnungen und Garagen. Das Verfahren richte sich gegen Mitglieder des „Nationalen Bündnis Löcknitz“, die im Verfassungsschutzbericht des Landes erwähnt wird und die „verfassungsfremde Ansichten“ vertrete, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Rostock am Dienstag. Zu den Verdächtigen gehörten weder Polizisten noch Bundeswehrangehörige.

Die Ermittlungen resultieren nach Angaben der Staatsanwaltschaft aus Durchsuchungen bei zwei Beschuldigten am 1. Oktober. Gegen sie besteht der Verdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Dabei handelt es um einen 44-Jährigen und einen 52 Jahre alten Verdächtigen. Der Ältere soll früher länger für die rechtsextreme NPD in Kommunalparlamenten agiert und sich nun der Reichsbürgerszene zugewandt haben. Die Auswertung der Durchsuchungen von Anfang Oktober dauere noch an.

160 Polizist*innen durchsuchten damals mehrere Grundstücke im Landkreis Vorpommern-Greifswald nach Waffen, Munition, Dokumenten und elektronischen Medien. Anhaltspunkte dafür, dass eine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung bestand, lagen den Angaben zufolge weder Anfang Oktober noch aktuell vor.

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