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Drogen nehmen in BerlinEinmal Fair-Trade-Biokoks, bitte

Für Berliner Partygänger hat ein Dealer etwas ganz Besonderes. Er vertickt reines Biokoks. Guter Stoff, noch besseres Gewissen.

Koks. Bild: Dye / photocase.com

BERLIN taz | Sonntagmorgen in der Berliner „Panoramabar“. Das Licht ist hier etwas heller als im eigentlichen „Berghain“, die Musik sanfter, das Publikum gemischter. „Andere Läden betritt man, bleibt eine Weile und fährt dann woandershin. Hier bleibt man. Der Rest der Welt verschwindet“, schreibt der frühere taz-Redakteur Tobias Rapp in seinem Buch „Lost and Sound“ über den mutmaßlich besten Club der Welt.

Pascal* sitzt in der Lounge und zündet sich eine Zigarette an. American Spirit, gelbe Packung. Eben war er mit Freunden auf dem Klo, die erste Line der Nacht ziehen. Für ihn ist der Rest der Welt nicht verschwunden, noch nicht. „Politisch ist das mit dem Koks ein Problem“, sagt er. „An unseren Partys klebt Blut.“ Wumms.

Es gibt Sätze, die sind wie Fallbeile; Sätze, die etwas, das eben noch als fröhlich und gut daherkam, schlagartig als schmutzig und hässlich erscheinen lassen. Im Berlin der neunziger Jahre, als etliche illegale Clubs von einem leerstehenden Haus ins andere zogen, lautete so ein Satz: „Wir feiern in arisiertem Eigentum.“ Bäng. „An unseren Partys klebt Blut.“ Wumms.

„Eigentlich ist mir dieses Moralisieren zuwider“, sagt Pascal nach einer Pause. „Ich bin für Freude, Lust und Genuss für alle Menschen, und zwar im Hier und Jetzt.“ Und wer zum Feiern Drogen nehme, solle dies tun können, sofern er einen „aufgeklärten Umgang“ damit finde.

Pascal ist Mitte 30, hat kurze hellbraune Haare und ein paar Bartstoppeln. Er arbeitet als Texter in einer Werbeagentur, und seine Freunde, die schon in der tanzenden Menge verschwunden sind, entstammen demselben Milieu: Sylvana forscht an der Universität, Farid ist Anwalt und Sünje arbeitet bei einer Fernsehproduktionsfirma. Sie machen Sport, Yoga oder Tai-Chi. Sie beziehen Ökostrom und kaufen oft Bioprodukte. Und sie reisen viel. Pascal will in diesem Jahr mit seiner Freundin durch die USA fahren, from coast to coast – es sei denn, sie kaufen sich eine Eigentumswohnung.

Biomarkt und Koks

Wie Biomarkt und Koks zusammenpassen? „Bio ist für mich nichts Ideologisches“, antwortet Pascal. „Das Ziel ist nicht das gesunde, sondern das gute Leben. Dazu gehört Gesundheit genauso wie feiern gehen.“ Pascal unterscheidet zwischen ausgehen und feiern gehen. Ausgehen, das ist Kino, Kneipe, Freunde treffen.

Wenn er jedoch feiern geht, kann ein Wochenende schon mal so aussehen: Freitagabend in eine Kneipe und dann in einen Club, das linke „About Blank“ oder die „Wilde Renate“ mit ihrem Bauwagencharme, gegen Mittag vielleicht ins schickere „Watergate“, am Nachmittag entspannen, im Sommer gern bei einem kleinen Open Air, dazwischen etwas essen (man muss nur dran denken), dann wieder losziehen, am frühen Sonntagmorgen ins „Berghain“, und zum „Tatort“ nach Hause.

Die 10.000ste taz

Diesen und viele weitere spannende Texte lesen Sie in der 10.000sten Ausgabe der taz. Am Dienstag, den 8. Januar 2012, am Kiosk oder eKiosk. In der Ausgabe schreiben ehemalige und jetzige taz-RedakteurInnen, was sie schon immer einmal schreiben wollten.

Ohne stimulierende Drogen ist ein solches Drei-Tage-Wach-Druff-Druff-Druff-Programm natürlich nicht durchzuhalten. Pascal trinkt nicht viel Alkohol, „schon gar nicht beim feiern gehen“, sagt er und nimmt einen Schluck aus einer Flasche „Club Mate“, an der er seit einer Stunde nuckelt. Dafür nimmt er MDMA und Speed, am liebsten aber Kokain.

Früher war Pascal in der Antifa tätig. Doch der „linke Politkram“ sei ihm zu viel geworden. Und er habe viele seiner früheren Gewissheiten verloren. „Wenn es wichtig ist, geh' ich immer noch auf eine Demo“, sagt er. Drogen habe er zu seiner Zeit an der Uni und in der Antifa auch manchmal genommen, aber seltener als heute. „Dann hast plötzlich mim Schlucka ogfanga, und i glaub, a bisserl aufgebn hast damals scho“, singt Konstantin Wecker in seiner Ballade auf seinen 68er-Genossen Willy, und bei Pascal war es vielleicht ähnlich, nur dass er halt mit dem Schnupfa ogfanga hat.

Vier Millionen Europäer, so schätzt die Europäische Drogenbeobachtungsstelle, haben im Jahr 2011 mindestens einmal gekokst. Gleichwohl habe die Attraktivität dieser Droge zuletzt abgenommen. Und das könnte auch mit den Begleiterscheinungen des Kokainhandels zu tun haben, die Pascal Unbehagen bereiten.

Politisch korrektes Koks

„Für politisch korrektes Koks würde ich mehr zahlen“, sagt er und beugt sich vor, als würde er erst jetzt über ein Thema sprechen, das Diskretion gebietet. Er habe da etwas von Bekannten gehört, aber wisse nicht, ob es stimme: fair gehandeltes Kokain.

Das Landeskriminalamt hat davon, wie eine spätere Nachfrage zeigt, noch nichts gehört. Auch Pascals Bekannter weiß nicht viel mehr, außer auf einen anderen Bekannten zu verweisen. Einige Wochen und weitere Bekannte und Bekannte von Bekannten später fällt endlich ein Name: Freddy. Und irgendwann ist der Kontakt hergestellt. Nach einigem Zögern lässt sich Freddy auf ein Treffen mit der taz ein. Die Bedingung: kein Wort zu seiner Person, nur zum Geschäft.

taz
DENIZ YÜCEL

39, hat die 10.000. Ausgabe der taz koordiniert und arbeitet seit 2007 für die taz. Bio hält er immer für Schwindel.

Gut, dieser Berufsstand stand noch nie im Ruf, besonders pünktlich zu sein; „First thing you learn is you always gotta wait“, sangen The Velvet Underground in ihrer Dealerhymne „I'm waiting for the man“. Freddy verspätet sich um über eine Stunde, aber immerhin kommt er tatsächlich mit seinem Kleinbus angefahren. Kurzer Blickkontakt, ein Nicken, einsteigen.

Es ist Freitagnacht, Freddys Arbeitswoche hat begonnen. Er ist auf Tour. Er bekommt einen Anruf, man verabredet einen Treffpunkt, Freddy kommt, fährt mit seinen Kunden ein-, zweimal um den Block und wickelt dabei beiläufig den Handel ab. „Alles läuft über persönliche Kontakte. Ich bin nicht so gierig und ich will nicht in den Knast.“

„Fair gehandelt und bio“

Und sonst? „Ja, mein Koks ist fair gehandelt und bio“, sagt Freddy. Fair-Trade-Biokoks – klingt nach einem doppelten Widerspruch in sich. Nach einem Dioxymoron.

– „Wie kannst du garantieren, dass der Stoff fair gehandelt ist?“

– „Garantieren kann ich nix, das sage ich auch allen. Aber ich habe Argumente.“

– „Die wären?“

– „Ich kriege das Koks von Leuten, die es selber importieren.“

– „Und woher kriegen die es?“

Freddys Handy klingelt. Er hebt ab, das Gespräch ist kurz: „An der Ecke wie immer. Alles klar, halbe Stunde.“ Routiniert nimmt Freddy den Gesprächsfaden wieder auf.

„Keine Mafia, keine Toten“

– „Direkt von Kooperativen in Südamerika. Kokabauern, die sich zusammengeschlossen haben und auch das Kokain selber herstellen. Wenige Zwischenhändler, keine Mafia, keine Toten. Fair Trade.“

– „Warst du selbst schon mal bei dieser Kooperative?“

–„Kein Kommentar.“

– „Könnte die Mafia das nicht an sich reißen wollen?“

– „Woher soll ich das wissen?“

– „Sorry. Bist du der Einzige, der den Stoff in Berlin verkauft?“

– „Kein Kommentar.“

– „Und deine Kunden nehmen dir das Label Fair Trade ab?“

– „Sie tun es oder sie lassen es. Ein staatliches Siegel habe ich nicht. Aber ich habe was anderes.

– „Und zwar?“

Wieder klingelt das Handy. „Hallo, ja, gut, alles klar.“

– „Qualität. Mein Koks ist nur etwas teurer als das Koks, das du sonst in Berlin kriegst. Aber es ist viel sauberer. Gutes Koks zu fairen Bedingungen. Willst du mal probieren?“

– „Nein danke.“

Pause. Und leider klingelt jetzt kein Handy.

– „Wer sind deine Kunden?“

– „Leute, die guten Stoff und gutes Gewissen wollen. Lodas.“

– „Bitte was?“

– „Lodas wie Lohas, Leute mit Lifestyles of Drugs and …“

Freddy sucht das englische Wort für Nachhaltigkeit, das sich zum Akronym Lohas zusammenfügt, kommt aber nicht auf Sustainability. „Ist egal“, sagt er dann, „war nur so ein Spruch.“ Anfangen habe alles, erzählt Freddy weiter – es ist das erste Mal, dass er ungefragt etwas ausführt –, vor ein paar Jahren mit Marihuana aus ökologischem Anbau. Das sei einfach, das Gras stamme ja aus holländischem oder deutschem Anbau. Und dann sei es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis jemand auf die Idee mit dem Fair-Trade-Biokoks kam. „Wo Nachfrage, da Angebot“, sagt er.

Aber wie kann Koks bio sein? Streng genommen sei es nicht bio, das gebe es nur bei Gras oder halluzinogenen Drogen wie Pilzen. „Für die Herstellung von Koks nimmt man normalerweise Kerosin, Schwefelsäure und Kaliumpermanganat. Aber es gibt biologische Alternativen oder weniger giftige. Ich glaube, die sind da noch am Experimentieren. Wenn ein Flugzeug mit Biosprit fliegen kann, kann man auch Koks mit Sojaprodukten oder so was herstellen, meinst du nicht?“

Freddy ist schon zum vierten Mal dieselbe Runde gefahren. Er wird ungeduldig. Und er hat erzählt, was er erzählen wollte. „Ich kenne da einen Loda, der wäre bestimmt interessiert“, sage ich, um einen freundlichen Abschluss zu finden. „Dann wird er mich finden“, sagt Freddy und fährt rechts ran.

* Alle Namen geändert.

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47 Kommentare

 / 
  • Habe gerade mal nach dem ORGANIC YUMA Tabak gesucht, konnte aber nirgends etwas in diese Richtung vorfinden... (Ist selbst bei größeren Adressen wie tabakstore.de/

    Eine kurze Google-Suche ergab dann, dass es das entsprechende Tabakunternehmen angeblich nicht mehr gibt. Schade - hätte mich interessiert.

  • DF
    DJ Fuckface

    @Alf

    Hab das alles nur geklaut, SCREAMERS 1977, aba nix Elektropunk, das heisst Synth-Punk oder NDW. Die Partei (1982) und Palais Schaumburg. Kennt aba keiner, also hab ich's geklaut - äh gesampelt - und mache mit meinen Bässen seit 25 Jahren Magenkrebs.

    Ich selber höre den Dreck nich, krieg davon Paranoia, macht mich irre, deshalb brauch ich Drogen.

  • MS
    Markus Stach

    ...beim Lesen dieses Artikels beschleicht mich das Gefühl, die Redakteure des "Postillion" hätten die Redaktion der "taz" erfolgreich und unbemerkt unterwandert...

  • B
    biokoks

    yücel sieht doch selber wie ein drogendealer aus.

  • M
    martin

    tja, so ist das wenn man mit Spießern feiern geht

  • IF
    isch-AG F Beigbeder

    Deniz Yücel, ich gehe fast jede Wette ein, dass genau die beschriebenen Personen die Ersten im Rollator aus dem Aldi sind. Soziale Verantwortung, ja..

     

    Die Realität ist komischer, biologischer als genannt. Die Zeit mit dem ein Werbetexter "Otto feinde ich gut" ECE lebenslang verdient, ist defacto vorbei. Die DDR Mauer zum gesteuerten unwohl frankreichs(77 vs. 87 mio.) ist gefallen. Otto und viele andere dazu. Nix mit bundesspaßausgleich die, wie sagte D.Nuhr es noch, Wichsvorlage Otto/Neckermann Katalog.

     

    Da könnte ich Storys erzählen, schwarze Kanal Sprecher war in west berlin im Kaufhaus KaDeWe. Danach hatte er ein blaues Auge und moderieren konnte er nicht. Bekommen durch einen West-Polizist.(Der war zivil sauer über die Verlogenheit)

     

    Alles gut, keinerlei staatstragenden Anträge. E. von Schnizler war nur für eine Woche "Fern-seh"-abwesend. Ob bei Kollegen Gauck im VW Bus ist unbekannt. Denoch der einzige Kanal-Ausfall des Karl Eduard von Schnitzler. Alle von`s nebst Feudalisten wurden seitens Kirche extrem gut in der DDR betreut und Petra Kellys Freund, der Sebastian kannte sich gut aus. Militär und Religion!

     

    Nee der Spaß ist meist mit 40-55 vorbei, eher am Ende, aufgefangen im med. sozialem Netz. Mit einem AOK Chopper Pöbeln die Texter noch die 400.-Euro Jobberin an und sich herum.

     

    Dennis, die Beschreibungen in "Schöner Leben mit Drogen" treffen zu.

    http://www.kein-plan.de/schoener/

     

    "le désengagement actif" wurde mir anderorts wegzensiert, würde aber inhaltlich, auch wenn Frau Corinne Maier passen.

     

    Deniz, egal ob verloren oder gewonnen, wann haben wir Spaß? Ich könnte da noch Inhalte aus dem Bergbau erzählen.. wie ein Flummie... oder Rechstanwälte und deren Gischt..ähhm Gesicht... aber auch Fraunhofer der verlogene Stall kommt lustig weg.

     

    Bio, ist es nicht egal ob die Kartoffelsorte Amflora, deren Samen biologisch oder industriell angebaut und verkauft wird? Die syllogistisch Irren, auch "Grüne" ohne Petra/Jutta genannt.

     

    Berliner Unis sollten den afghanischen Mohn genetisch untersuchen. Natürlich ist der Vatikan oder CIA die mit dem Flieger Registriernummer N900SA nebst 128 Koffer voller Koks abgestürzt sind, dagegen. Was für ein Spaß-Verlust.

  • K
    Karin

    An alf: " Koka ist in Teilen Südamerikas Alltagsware. Es wird konsumiert, egal wie scharf die Gesetzte sind. Klr, gesund ist es nicht"

     

    Sie machen den gleichen Fehler wie viele Europäer und US-Amerikaner und schenken der Anti-Drogen-Propaganda der USA zu viel Glauben. Die Kokapflanze (kurz Koka) ist KEIN Kokaein. Man bedarf sie als Grundlage für die Kokainherstellung, aber die Pflanze selbst ist eine Heilpflanze, die viele wertvolle Nährstoffe enthält und nachweislich gegen Kopfschmerzen, Hunger, Müdigkeit oder Höhenkrankheit hilft.

     

    In Bolivien, Teilen Argentiniens und Peru ist diese Pflanze erlaubt und in Bolivien wird ihr Anbau sogar gefördert, der Konsum (bzw. das Kauen dieser Blätter) gehört für viele Menschen dort zum Alltag und ist ebenso ein Kulturgut. Studien haben ergeben, dass die Kokablätter keinerlei Abhängigkeit erschaffen.

     

    Nicht umsonst singen viele bolivianische Künstler und Bands immer wieder "La coca no es cocaina"

  • M
    Mirko

    Super! Yücel ist immer für eime Überraschung gut, inhaltlich und stilistisch. Der beste Grund, die taz zu lesen.

  • S
    Shanti

    Danke für diesen Beitrag. Ich habs ja nicht glauben wollen als ich kürzlich an der hiesigen Tankstelle Diesel aus Fairtrade-Bio-Öko-Öl gesehen habe. Auf Nachfrage bestätigte mir der Tankwart, dass dieses Öl ganz ohne Militäreinsatz, Umweltverschmutzung und Billiglöhnen gefördert und transportiert wurde. Quasi direkt aus dem Boden in den Autotank und das frei von finanziellen oder politischen Druck.

     

    Es wurden auch keine Bohrungen durchgeführt, sondern die Erde gab es freiwillig her. Wieso ich denn dann trotzdem mehr als für den bösen Diesel zahlen müsse fragte ich - naja, weil es sonst keiner glauben würde, dass es "sauber" ist. Ich dachte ja er veralbert mich, aber da es jetzt ja nachweislich auch Fair-Trade-Koks gibt, freu ich mich endlich wieder mit guten Gewissen aufs Gas zu treten - natürlich ohne Koks ... erstmal.

  • F
    Fair-Trade-Schnecke

    Die 2 ungeklärten Fragen die noch bleiben sind diese :

     

    - Ist der Getreidefaulbrei (Bier), den miesgelaunte Metall-Punk-Rocker trinken aus ökologischem Anbau ?

     

    - Kann man sicher sein daß die Jammerbalken (Gitarren) der miesgelaunten Metall-Punk-Rocker nicht aus Tropenholz geschnitzt sind ?

     

    Egal, Koks ist schwarz und macht Hochöfen süchtig.

  • H
    Hans

    @aurorua

    Keine Sorge, die sind alle privatversichert ^_^

  • A
    alf

    Da wurde der Nerv der Leute aber getroffen, bei den Kommentaren . Unerhört. Techno als Mutantenlala, Muzak... der Akustikfetish greift an. Da haben Leute einen kleinen Aufholbedarf, was elektronische Musik anbelangt.( Hört doch als Kompromiss Elektropunk) Seit doch nicht so verbittert, trinkt euer Bier und mokiert euch nicht über anderer Leute Lifestyle. Seht euch bei Youtube einen Vortrag von Dr. Christian Rätsch an, dann versteht ihr, was an diesem Techno so interessant sein könnte.

     

    Und nun zum eigentlichen: Wir haben nicht 1980, nicht jede_r User_in mutiert zu Christiane F.

     

    Drogen sollten, wie andere Produkte auch, -selbstverständlich- nachhaltig produziert und wissenschaftlich kontrolliert werden. Warum Biobier, aber kein Biokoks? Ideologische Scheuklappen sind unwissenschaftlich und kontroproduktiv. Koka ist in Teilen Südamerikas Alltagsware. Es wird konsumiert, egal wie scharf die Gesetzte sind. Klr, gesund ist es nicht, aber berggestiegen wird auch. Dann nicht doch leiber ins Berhain?

     

    Der prohibitive Ansatz ist historisch gescheitert. Legalisieren, besteuern, kontrollieren, oder den Status quo erhalten. Es gibt einige gute Ansätze der Grünen und der Linkspartei bei dem Thema. Dämonisieren bringt gloable Kriminalität und Leid.

  • M
    Morgenrot

    :D hab auch gut darüber gelacht! und auch die ach so ökologischen American Spirit Raucher^^ American Spirit gehört übrigens mittlerweile zum 2.größten amerikanischen Tabakkonzern (reynolds).

     

    Eine wirkliche alternative für einen ökologischen und fairgehandelten Tabak ist der ORGANIC YUMA Tabak. Der wird von Kleinbauern in Brasilien angebaut. Das Unternehmen ist auch relativ klein, deswegen findet man diesen Tabak fast nirgends. Man kann ihn nur manchmal über den Bioladen bestellen lassen oder sonst halt über Internet (zB: http://www.tabak-brucker.de/themes/kategorie/detail.php?artikelid=200633 auch als fertige zigaretten erhältlich)

    • @Morgenrot:

      Habe gerade mal nach dem ORGANIC YUMA Tabak gesucht, konnte aber nirgends etwas in diese Richtung vorfinden... (Ist selbst bei größeren Adressen wie onlinetabakshop.de/ nicht vorhanden.)

      Eine kurze Google-Suche ergab dann, dass es das entsprechende Tabakunternehmen angeblich nicht mehr gibt. Schade - hätte mich interessiert.

  • Y
    yücel-jünger

    Geniale Nummer, herrliche Parodie auf die grünen Hipster. Kein wirklich "echter" Yücel, da doch etwas weniger Brechstange, aber großartig wie immer. Genau so etwas erwartet man von einem Tucholsky-Preisträger (der übrigens dieses Jahr wieder fällig ist...?!).

     

    [dass die Leute das immer noch ernst nehmen, läd aber zu einem vernichtenden Urteil über das deutsche Bildungssystem ein - soviel zur "Herrenrasse"]

  • S
    Streetworker

    Faire-Trade-Bio-Koks. Würd ich auch behaupten, wenn ich Dealer wär. Wie kann man denn nur auf so einen Bullshit reinfallen?

     

    Dass "Bio"- und "Faire Trade"-Produkte meist nicht aus ethischen Gründen sondern aus einem Lifestylwahn heraus "konsumiert" wird, war mir ja bekannt. Dass weder das eine noch das andere zwingend besonders ökologisch ist oder den Menschen hilft, auch. Das Kokser aber jetzt auch schon die Illusion "Bio" und "Faire Trade" brauchen, um für guten Stoff (und das ist das einzige, dass ich eventuell bereit bin zu glauben in diesem Artikel) mehr Kohle hinzublättern, erstaunt mich jetzt doch.

     

    Unter den zugeballertsten Junkies im Frankfurter Bahnhofsviertel finden sich klügere Leute, die die Qualität des Stoffs an der Wirkung ausmachen, nicht am (erfundenen) Label.

  • M
    Marcus

    Wenn ich es nicht besser wüsste, zum Glück nehm ich keine Drogen, sonst könnte ich nicht, würde ich, nach diesem Artikel denken, heute ist der 1. April. Mal sehen, ob es einen Folgeartikel gibt, wo die ökologische Unbedenklichkeit all der Medikamente beschrieben wird die gegen die Folgeerscheinungen von Drogenkonsum gedacht sind, zB diverse Psychosen, Herz- Kreislaufbeschwerden usw.

  • VV
    Verus Votum

    Ist euch aufgefallen, dass "Pascal" der einzig deutsch klingende Namen in dieser Freundesgruppe war? Versuchte da jemand im vorauseilenden Gehorsam mögliche ausländerfeindliche Gedanken anzugehen, in dem er aus einem ausländisch klingenden Namen einen deutsch klingenden machte?

     

    Statistisch ist es nämlich mehr als unwahrscheinlich: 1 Deutscher, 3 Ausländer. Also wenn dann 50:50. Aber nicht 25:75.

  • MS
    meine sache

    Und es ist wie immer: Deniz schreibt und der Hass der anonymen Leserschaft komme über ihn!

     

    Es ist egal ob das Kokain nun bio ist oder nicht. Wenn es qualitativ gut ist und möglicherweise weniger oder gar kein Blut damit verbunden ist, ist dies die perfekte Bedingung für einen schöneren Schwarzmarkt.

     

    Und eigentlich ist es ja genau das was die Konsument_Innen wollen - das gute Gefühl beim Ziehen!

     

    Und wenn das nun wirklich ein echtes Interview war: Respekt Deniz, dass du so sachlich und cool an die Sache ran gegangen bist und Respekt an "Pascal", dass du dich dafür bereit erklärt hast.

     

    Und an die unter (und wahrscheinlich auch über mir): Ihr zieht Leine! Ich zieh ne Line!

  • S
    SMT

    Ist das schon Gonzo Journalismus? Egal. Ist gut.

  • AN
    Arnold Nym

    Bio - riecht vermutlich noch nach der Scheisse aus dem Arsch des Bodypackers.

  • J
    Joe

    Haha, schon lange nichtmehr so gelacht. Es wäre zwar schön wenn man im internationalen Drogenhandel fair gehandelt würde, aber vor einer Legalisierung wird dies zumindest im transnationalen Drogenhandel nicht möglich sein(im nationalen Stil schon)...

     

    "Kollektiv aus Kokabauern die das Koks selber herstellen...." Ich frage mich wie naiv man sein kann soetwas zu glauben. Nicht dass viele Kokabauern das sehr gerne machen würden, aber die Kartelle wissen selbst am besten dass dies der Anfang vom Ende ihres Geschäfts wäre, daher unterbinden sie natürlich jede Eigeniniative der Bauern mit Waffengewalt. Da muss man kein ausgewiesener Südamerikakenner sein um sich auszudenken dass der unabhängige Kokabauer eine Illusion ist.

  • KS
    Klaus Steigmeier

    Genau wegen solchen bekackten und höchst überflüssigen "life style" Artikel, habe ich aufgehört, die taz zu lesen bzw. zu abonnieren!!!

  • KM
    Kann man Tabledance trinken?

    "Club Mate" ist Englisch für Stammkunde in Oben-Ohne-Lokal

  • N
    Nadi

    Da hat wohl jemand zu viel "Blockflöte des Todes" gehört. Biococa, fairtrade.... sischer dat! Cleveres Kerlchen, dieser Fredy! Möge seine Kundschaft möglichst lange glauben, was auch immer sie denn glauben will.

  • V
    vic

    @ "von sdfsdfsdf: Was für ein Schwachsinn!"

     

    Sowas hast du in der Großverbraucherpackung gekauft, was?

  • MD
    Mekanik Destruktiw Kommandöh

    Und dann soll Punk primitiv sein? Der primitivste Punk hatte immerhin drei Akkorde, aber diese Mutantenlala, die seit 25 Jahren quasi nur auf einem rum reitet, unglaublich.

     

    Schon alleine den Namen Berghain hält man nur mit Drogen aus, noch schlimmer wie Kreuzkölln und anderen Zugereistenmüll.

  • GS
    ginge schon

    Na Fairer Handel würde schon Sinn machen, schließlich handelt es sich bei vielen Drogen um "Dritte-Welt-Produkte".

     

    Noch'n Argument für Legalisierung. Unter den jetzigen Umständen kriegste da wohl kein Fair Trade Label draufgeklebt.

  • PF
    Pillen für Deniz

    Deniz Yücel enttäuscht nie wenn man etwas wirklich Krankes lesen will. Bester Club der Welt, also lokaler Größenwahn und die Weltverbesserungskokser soweit unfreiwillig unterhaltsam.

     

    Man weiß jetzt was er für Freunde hat. Die Bio-Junkies fehlen noch. Eigentlich egal, wenn nicht immer wieder Kids wegen solchen Leuten als Vorbild und Drogendealern elend verrecken würden. Die Entstehungsgeschichte der Texte des lieben Deniz ist jetzt aber erklärt. Eine Mischung aus Bio-Koks, Fair-Speed und einer spezilelle türkische Aufputschdroge namens Dütschlandhüss.

  • PF
    Plastic Food For Plastic People

    Wie kann man derartige Muzak auch nur im entferntesten als Musik bezeichnen?

     

    Wer einmal in seinem Leben in einer echten Fabrik gearbeitet hat, wird das nicht missen oder liegt das daran, daß es keine Fabriken mehr gibt und deshalb Fabrikmuzak kommerzialisiert wurde.

  • H
    horst

    fairtrade bio drogen? da gibts nur eine lösung: selbst anbauen oder herstellen.

  • R6
    Route 66

    PC-Urlaub im Besatzerland? Dann besorgt Euch schon mal Visa von den 500 Nations.

     

    cheez

    Homeland Security - Fighting Terrorism Since 1492

  • JM
    J. Murat

    Aber klar, und auf dem "Fair-Trade-Strich" versichert der Zuhälter, dass alle Sexarbeiterinnen freiwillig und unausgebeutet arbeiten... Deniz, Du laberst bullshit!

  • S
    sdfsdfsdf

    Was für ein Schwachsinn!

  • HR
    HP Remmler

    Ist Yücel jetzt ins Lager des investigativen Kretinismus umgestiegen? Keine schlechte Idee, aber wieso wird er nicht gleich Beifahrer von Henryk M. Broder?

  • BT
    Bruder Tack

    Haha, cool story bro

  • L
    Lesah

    Interessante Story. Eine Pointe wäre noch gewesen, wenn er mit dem SUV die Dauerschleife um'n Block fährt. ;-)

     

    Nachtrag zum Berghain: die in meinen Augen köstlichste Beschreibung lieferte ein Amerikaner, der angesichts des Treibens bemerkte: "In Texas würde man die alle erschießen."

  • A
    aurorua

    Solche Arschlöcher ohne jeglichen Selbstwert (ohne Drogen), haben zumeist noch einflussreiche Positionen innerhalb der Gesellschaft.

     

    Sobald der cerebrale Metabolismus durch künstliche Überreizung dann in die Psychose nebst Paranoia und ähnlichem führt, darf die Sozialgemeinschaft die Kosten für Therapeuten, Therapien, Entzug, Kliniken und oft Erwerbsminderung auf Lebenszeit übernehmen. Dankeschön. alles ÖKO oder was?

  • H
    Hans

    Wie immer herrlisch! Darauf muss man erst mal kommen, fair-trade-bio-Koks; man, Sachen gibts. Ob solche Szenen, wie der Autor sie beschreibt schon soziologisch ergründet sind, außer vielleicht von Frau Hegemann.

  • HB
    Heinz Boxan

    Klingt doch ganz ok mit dem Fair-Trade-Deal, wenn’s denn stimmt!? Gedrogt wird immer, dann lieber fair als über die Maffia. Besser ist allemal ohne, doch wenn’s sein muss: „Auf die Droge kommt es an“ (Bombastus)

     

    inribonax

  • A
    Aufrechtgehn

    Ein klarer Fall von Life imitating Art:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=k8tTgIHk3JM

  • L
    leo

    Haha - ja so ist das mit den Drogen, sie lassen die Hirnzellen schön langsam absterben. Träumt weiter von Fair Trade Bio Koks!

  • S
    Sedat

    Da hat wohl jemand zu viel "Blockflöte des Todes" gehört und einen netten Marketinggag für die Bionadenkundschaft ersonnen. Clever, dieser fredy, muss man ihm lassen!

     

    Bio Fairtrade Koks...aber sicher doch!

  • B
    blabla

    wers glaubt....

  • N
    Neo

    Willenschwache Personen auf Droge bringen!? Zur Charakterschulung empfehle ich folgende Filme Filmtipp: "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", "French Connection", Neo, die Unbestechlichen

     

    PS.: Schöne Gruesse von Lisbeth

  • W
    Womk

    Die rechtsextreme Terrororganisation AUC ("Autodefensas Unidas de Colombia") aus Kolumbien erzielt einen Teil ihrer Einnahmen aus dem Kokain-Handel:

     

    http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2007/09/20/a0043

    http://www.internationale-konflikte.de/kolumbien.htm

  • TL
    Tim Leuther

    Klingt als wurde das Witzlied "Fair Trade Koks" bzw. Alles Wird Teurer von Blockflöte des Todes vom TV-Total Bundesviosion Song Contest 2010 in einen Artikel gegossen. Vielleicht fällt aber jede bekloppte Idee mehreren ein.

     

    http://www.youtube.com/watch?v=k8tTgIHk3JM