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Es ist schwierig als Laie die Rückgaben von außereuropäischer Kunst und ethnologischen Objekten an die Ursprungsländer zu beurteilen. Da spielen viele Faktoren eine Rolle.(Geschichtlich, Juristisch....)
Klar kann man sagen, einfach zurückgeben.
Finde ich nicht.
Die Hartmut Dorgerloh's kommen und gehen.(Vielleicht nicht ganz so schnell)
..: „Die Menschen werden uns die Bude einrennen.“..
Das ist doch auch nicht schlecht. Multiplikator der Kunstbetrachtung.
PS
Also, das die original Gläserne Blume aus dem PdR nicht restauriert wurde und ausgestellt wird, da gibt es keine alten Besitzansprüche, ist traurig.!
@Ringelnatz1 Alles zurückgeben, bei dem man nicht nachweisen kann, dass es in einem fairen(!) Handel erworben wurde. Danach kann man nett fragen, ob man einzelne Stücke als Leihgabe erhält und ob man evtl. bei der Einrichtung angemessener Museen helfen kann.
@164 (Profil gelöscht) Wichtig ist ja zu wissen an WEN zurückgeben. Wer sind die Rechtsnachfolger?... denn die Kolonialisten haben ja nicht wenige Völker vollständig ausgelöscht.
@164 (Profil gelöscht) Fair s.@FLY.
.. bei der Einrichtung angemessener Museen helfen kann...
Ja!
@Ringelnatz1 Dass die Beninbronzen überhaupt "gehandelt" werden konnten ist das Ergebnis dieser unrühmlichen britischen "Strafexpedition", bei der die Stadt samt Palast dem Erdboden gleichgemacht wurde. Selbst wenn dann in der Folge etwas gezahlt wurde für einzelne Stücke, dann darf man doch ganz stark bezweifeln, dass das in irgendeiner Weise dem Wert angemessen war. Das meiste werden sich Leute vor Ort aber mit mehr oder weniger Gewalt angeeignet haben.
@164 (Profil gelöscht) Was „fair“ war, ist doch heftig umstritten. So wird man es nicht lösen können.
@fly Wenn man sich die Geschichte der Benin-Bronzen so durchliest - da werden nicht viele ordentliche Geschäfte zu finden sein.
@164 (Profil gelöscht) Bzgl. Rückgabe könnte man gar keine pauschale Strategie anwenden. Eigentlich muss jede Transaktion/Handel/Aneignung durchleuchtet und gefragt werden: Gab es einen Deal? War der rechtskräfig? An wen wird zurückgegeben? Wer ist historisch und juristisch ein legitimer Rechtsnachfolger?
Bei vielen Artefakten in den Museen lassen sich diese Fragen nicht eindeutig beantworten...
@02881 (Profil gelöscht) Ich sehe einfach kein gutes Argument dafür, dass sich z.B. die "Stiftung preußischer Kulturbesitz" mit dem kulturellen Erbe Benins oder Nigerias schmückt. Die Forderung nach detailierter Provenienzforschung ist vorgeschoben. Man konnte die seit den 70ern machen, solange bestehen die Rückgabeforderungen. Man hat das aber einfach ignoriert. Hier 2 Beiträge zum Nachhören: www.deutschlandfun...:article_id=489623 www.deutschlandfun...:article_id=489346
Die EZB hat ihre Leitzinsen gesenkt, mit 3,5 Prozent bleiben sie aber hoch. Was einst gegen die Inflation notwendig war, spielt nun den Populisten in die Hände.
Digitale Eröffnung des Humboldt Forums: Die Kritiker umarmen und erdrücken
Die Kolonialismusdebatte rund um die Ausstellungsstücke im Humboldt Forum nimmt zur Eröffnung groteske Züge an. Überraschend ist das nicht.
Raubkunst aus dem Benin in einem Hamburger Museum ausgestellt – Raubkunst gibt es auch in Berlin Foto: picture alliance/dpa/Daniel Bockwoldt
In Sachen Kolonialismusdebatte fährt das Humboldt Forum schon länger eine geschickte Strategie. Kritik wird nicht einfach niedergemacht oder ignoriert, sondern als „Stimme der Anderen“ im Sinne zeitgenössisch hipper „Multiperspektivität“ einbezogen. So wirkt man offen und diskussionsfreudig, ohne praktische Konsequenzen, die womöglich schmerzhaft für einen selbst wären, ziehen zu müssen. Dieses Vorgehen war auch bei der digitalen Eröffnung am Mittwochabend zu bewundern.
So wurde etwa der Vorwurf, das rekonstruierte Preußenschloss sei Sinnbild des deutschen Kolonialismus, mittels Kunst am Bau ins Gebäude integriert: Eine schwarze, deckenhohe Stange im Rolltreppenhaus trägt eine schwarze Fahne, die halb in der Decke verschwindet. Im Eröffnungsvideo erklärt der Künstler Kang Sunkoo, seine „Statue of limitation“ erinnere an den deutschen Völkermord an den Herero und Nama. Der obere Teil dieser Fahne auf halbmast solle im kommenden Jahr auf dem Nachtigalplatz in Wedding aufgestellt werden – also mitten im Afrikanischen Viertel, einem anderen Relikt aus Deutschlands kolonialen Zeiten.
Auch die Kritik, viele der künftigen Ausstellungsstücke der „Weltkulturen“ seien koloniales Raubgut, war bei der Eröffnung vertreten. In einem eingeblendeten Video durfte die britische Künstlerin Priya Basil sagen, dass Deutschland das größte Kulturprojekt des 21. Jahrhunderts eröffne, „das bald zum Teil gefüllt sein wird mit unrechtmäßig erworbenen Stücken, dem Eigentum von Kulturen aus der ganzen Welt“.
Einen Teufel werden wir zurückgeben
Dass diese Feststellung, die in den vergangenen Jahren viele prominente und berufene Fürsprecher hatte, absehbar ohne Folgen bleibt, ließ schon das Eingangsstatement von Generalintendant Hartmut Dorgerloh erkennen. Der antwortete auf die Frage, was er zu der Diskussion der letzten Tage über die Forderung Nigerias nach Rückgabe der Benin-Bronzen sage: „Die Menschen werden uns die Bude einrennen.“ Was nichts anders heißt als: Einen Teufel werden wir zurückgeben, schon gar nicht unsere schönsten Stücke!
Überraschend ist das nicht, genau das ist die Politik der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) der letzten Jahrzehnte. Seit bald 40 Jahren fordert Nigeria seine geraubten Kunstschätze des alten Königreichs Benin zurück, daran hat diese Woche die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy erneut erinnert. Genauso lange mauert die SPK.
Überraschend ist das nicht, genau das ist die SPK-Politik der letzten Jahrzehnte
Auch wenn man sich heute gesprächsbereit zeigt, etwa im Rahmen des Benin Dialogue mit Nigeria, und „grundsätzlich“ und „im Einzelfall“ Rückgaben nicht ausschließt: Tatsächlich ist bis heute kein einziges von den rund 530 (!) Stücken aus dem historischen Benin zurückgegeben worden, die Berlin „besitzt“. Auch sonst lassen sich die Rückgaben von außereuropäischer Kunst und ethnologischen Objekten an zwei Händen abzählen. Ein Armutszeugnis nach mehr als zehn Jahren Diskussion übers Humboldt Forum.
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Kommentar von
Susanne Memarnia
Redakteurin taz.Berlin
Jahrgang 1969, seit 2003 bei der taz, erst in Köln, seit 2007 in Berlin. Ist im Berliner Lokalteil verantwortlich für die Themenbereiche Migration und Antirassismus.
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Susanne Memarnia