Die ärmsten Länder Afrikas: Vom Kapital ganz abgeschnitten
Nur drei Prozent der weltweiten Auslandsinvestitionen gehen in die Länder Afrikas. Die ärmsten unter ihnen bekommen praktisch gar nichts ab.
![Ein Mann trägt einen Sack mit Reis oder Mehl auf dem Kopf Ein Mann trägt einen Sack mit Reis oder Mehl auf dem Kopf](https://taz.de/picture/2256187/14/NigerHungerhilfe.jpeg)
Die große Mehrheit der offiziell als „am wenigsten entwickelte Länder“ eingestuften Staaten befindet sich auf dem afrikanischen Kontinent. Einige Länder werden zudem als „fragiler Staat“ eingeschätzt – Länder, deren Regierungen grundsätzliche staatliche Funktionen nicht erfüllen können oder wollen, meist aufgrund von Konflikten.
InvestorInnen scheuen diese Instabilität. Doch auch die staatliche Entwicklungshilfe für die ärmsten Länder ist zuletzt gesunken, wie die Organisation für Wirtschaft und Zusammenarbeit (OECD) schon im April kritisierte. 2016 hatten die Industriestaaten nämlich 3,9 Prozent weniger an diese Staaten ausgezahlt – und das bei einem Rekordstand der weltweiten Entwicklungshilfe von fast 143 Milliarden US-Dollar. Nach Angaben des One-Berichts sanken die Hilfen auch für fragile Staaten.
Gepaart mit sinkenden Eigeneinnahmen der afrikanischen Länder, sei das „nicht nur ein Skandal“, sagt One-Deutschland-Chef Stephan Exo-Kreischer, sondern „brandgefährlich“. Er fordert von der nächsten Bundesregierung, wieder mehr Geld für fragile Staaten bereitzustellen. Für diese habe Deutschland im Jahr 2016 mit rund 2,2 Millionen US-Dollar rund 12 Prozent weniger Entwicklungshilfe ausgegeben.
Privatinvestitionen für Afrika zu fördern war ein wichtiges Thema der deutschen G20-Präsidentschaft. Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt Firmen teils finanziell, wenn sie in Entwicklungsländer investieren. Projekte in den am wenigsten entwickelten Ländern seien „besonders förderungswürdig“, so eine Ministeriumssprecherin.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Trump und Putin
Bei Anruf Frieden