Die Wochenvorschau für Berlin: Nahost, Mauerfall, Nahost
In Berlin wird Tacheles geredet: Es dreht sich um Nahost, 35 Jahre Mauerfall und auch die Friedensapostel um Sahra Wagenknecht bekommen Gehör.
Neben dem Nahostkonflikt drängt sich in dieser Woche vor allem Deutschland in den Vordergrund. Weil: 3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit. Schon am Montag beschäftigt sich der Soziologe Steffen Mau bei der Lesung seines neuen Buchs „Ungleich vereint“ 35 Jahre nach dem Mauerfall mit der Frage, wie es um Ost- und Westdeutschland steht. Die Veranstaltung mit Ex-Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) findet in der Vertretung des Freistaats Sachsen statt.
Weiter geht’s am Dienstag mit deutscher Geschichte: Um 11 Uhr verleiht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) im Schloss Bellevue Verdienstorden zum Tag der Deutschen Einheit. 13 Frauen und 15 Männer werden ausgezeichnet, darunter Stars wie Jürgen Klopp und Lutz Seiler.
Ein überzeugter Demokrat und Europäer, der längst auch einen Orden verdient hätte, aber von Steinmeier à la Heidi Klum leider kein „Foto“ bekommt, ist der Berliner Schauspieler Ulrich Matthes. Am Mittwochabend wird er dennoch gefeiert: bei der Premiere der Arte-Doku „Ulrich Matthes – Leidenschaft und Haltung“ im Filmkunst 66 in Charlottenburg.
Am Donnerstag ist dann endlich Tag der Deutschen Einheit. Während die Yogis nun ihren freien Tag genießen können, rufen die Friedensapostel vom Bündnis „Nie wieder Krieg“ zu einer Demo am Großen Stern auf. Im Aufruf warnen sie vor weiterer Aufrüstung, Waffenlieferungen und einem neuen „Großkrieg“. Kritik an Russland bleibt außen vor, ganz im Sinne von Hauptrednerin Sahra Wagenknecht (BSW). Teile der Friedensbewegung distanzieren sich davon. Sie rechnen mit einer „kruden Mischung aus Putin-Fans, Verschwörungs-Esos und Reichsbürgis“ und kündigten eine Gegendemo an.
Zum Wochenende rückt der Nahostkonflikt wieder in den Fokus. Anlässlich des Jahrestags des Hamas-Angriffs am 7. Oktober finden zahlreiche Demos und Veranstaltungen statt. Im von antizionistischen Aktivist*innen massiv angefeideten linken Club About Blank heißt es am Samstag und Sonntag: „We will dance again“. Eine Veranstaltung in Erinnerung an die über 360 auf dem Nova-Festival ermordeten Raver.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Juso-Chef über Bundestagswahlkampf
„Das ist unsere Bedingung“
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Weil sie weiblich sind
Verein „Hand in Hand für unser Land“
Wenig Menschen und Traktoren bei Rechtspopulisten-Demo
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen