Die Wochenvorschau für Berlin: Alles kalt am 1. Mai
Die Woche in den Wonnemonat beginnt kühl und nass. Fällt die Revolution damit ins Wasser? Warten wir ab und schauen, was die Woche sonst bringt.
Der Blick aus dem Fenster lässt bislang keine Wonnegefühle aufkommen. Dabei beginnt am Montag die 1.-Mai-Woche. Die Vorhersage der Meteorologen für Berlin und Brandenburg: einstellig. Brrr.
Kühl beginnt auch die politische Woche in Berlin. Am Montag stellt Karin Klingen, die Präsidentin des Landesrechnungshofs Berlin, den aktuellen Jahresbericht vor. Das ist nicht uninteressant, weil der des Jahres 2020 im vergangenen Oktober präsentiert worden war. Angezählt worden war damals der grüne Baustadtrat Florian Schmidt wegen der Vorkaufsrechte der Diese-Genossenschaft in Friedrichshain-Kreuzberg. Dieses Jahr also nun April statt Oktober. Vor der Wahl ist ja auch spannender als danach. Wen trifft es diesmal?
Aber auch in diesem Jahr beschäftigt die Diese eG die Politik. Am Dienstag findet die nächste Sitzung des Untersuchungsausschusses statt. Geladen sind bei dieser sechsten Sitzung Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) sowie Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD). Könnte also spannend werden, denn nach dem Urteil des Bundesverfassungsgesetzes zum Mietendeckel wird die Rekommunalisierung des Wohnungsbestands mehr denn je ein Thema werden.
Aber noch einmal zurück zum Montag. Für Klaus Lederer, den Spitzenkandidaten der Linken und Kultursenator, kann der Wonnemonat auch bei 9 Grad Celsius beginnen. Hauptsache, es wird einem warm ums Herz, und daran besteht bei der „Roten Kulturcouch“, die das Münzenberg-Forum und das neue deutschland am Abend veranstalten, kein Zweifel. Lederer wird mit Hans-Dieter Schütt seinen Gesprächsband „Die Sterne über Berlin“ vorstellen. Ob Lederer selbst nach den politischen Sternen greifen darf, wird sich erst am 26. September zeigen. Derzeit sieht es Umfragen zufolge noch nicht danach aus.
An dem Abend, an dem in Berlin sonst Walpurgisnacht gefeiert wird, startet am Freitag das Gallery Weekend. Und es startet nicht nur digital, wie es auf berlin.de heißt: „Ab 24. April greift die bundesweite Notbremse in Berlin: Kultur- wie Freizeiteinrichtungen müssen ab diesem Stichtag geschlossen bleiben. Galerien dürfen als Einzelhandelsgeschäfte unter Einhaltung strenger Hygienerichtlinien geöffnet bleiben. Besucher müssen einen aktuellen negativen Coronatest vorweisen.“
Allerdings gibt es Samstag und Sonntag auch digitale Rundgänge. Insgesamt sind neun Live-Touren geplant. Die Teilnahme ist über Zoom möglich. Bei jeder Tour werden fünf teilnehmende Galerien besucht.
Der revolutionäre 1. Mai dagegen ist und bleibt analog – und damit äußerst konservativ. Die Wettervorhersage für Berlin? 10 Grad!
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