Die Wochenvorschau für Berlin: Die Bücher der anderen

Die gute Nachricht ist: Das Wetter wird schlechter. Eine gute Woche also, um sich mal seinen Bücherschrank anzugucken oder TV zu schauen.

Mit der Joggginghose in den Ostergottesdienst oder auf dem Sofa netflixen? Foto: dpa

BERLIN taz | Nun dient diese Wochenvorschau ja eigentlich dazu, einen kleinen und meist sehr reduzierten Ausblick darauf zu bieten, was die beginnende Woche in Berlin so an Tollem, Aufregendem und vielleicht auch Politischem bereit hält, wo sich Hingehen, -schauen, -hören oder vielleicht sogar Mitmachen lohnt.

Deshalb zuerst die gute Nachricht für diese Osterwoche: Das Wetter wird schlechter. Pünktlich zu Beginn der Feiertage sinken die Temperaturen ebenso wie die Zahl der täglichen Sonnenstunden, Letztere laut Wettervorhersage auf zwei Stündchen am Ostersonntag, Erstere um bis zu 10 Grad (am Mittwoch werden es wohl 20 Grad) auf 10 Grad.

Es gibt also überhaupt keinen Grund, ein schlechtes Gewissen dabei zu haben, auch diese Woche bzw. jedenfalls die Ostertage auf dem Sofa/im Bett, also vor einem Bildschirm zu verbringen. Denn auf diesen und in der virtuellen Welt, in die sie Einblick gewähren, spielt sich ja eh derzeit alles Interessante und weniger Interessante, also eigentlich alles, ab.

Das gilt auch für die Ostergottesdienste, von denen manche zwar auch in dieser alten echten Welt stattfinden, jedoch mit so begrenzten Besucher*innenzahlen, dass es sich angesichts des Risikos, nach langem Anstehen nicht eingelassen zu werden, kaum lohnt, die Jogginghose auszuziehen (und mit der gehen Sie ja wohl noch nicht in die Kirche, oder auch schon?)

Ruhetage, könnte man fast sagen

Ruhige Tage, Ruhetage, könnte man fast sagen, stehen uns also diese Woche bevor, liebe Güte – was werden wir alle erholt sein nach dieser Pandemie. Früher sagte man angesichts solcher langer Wochenenden ja auch gerne, man könnte mal wieder ein gutes Buch lesen, aber jetzt haben wir die ja alle schon durch, oder geht es Ihnen anders?

Eine einerseits schöne, aber jetzt doch auch wieder unerquickliche Erkenntnis dieser Zeit ist, dass die Bibliotheken der besten Freun­d*in­nen zu vier Fünftel aus den gleichen Büchern bestehen wie die eigene – und sie zumindest die Hälfte des verbliebenen Fünftels lieber verschweigen würden und jedenfalls auf keinen Fall verleihen möchten (wie man selbst auch).

Die zweite Erkenntnis: Bei den ungelesenen Büchern im eigenen Regal handelt es sich zu einem Teil um solche, die da schon seit der Uni ungelesen stehen und allein damit offenbar ihren Zweck erfüllt haben: Ich nenne sie mal Statement-Bücher, geht das?

Der andere Teil besteht aus Büchern über den Holocaust – und damit könnte man die Osterwoche ja mal verbringen: darüber nachzudenken, ob sie etwa denselben Zweck erfüllen. Oder natürlich auch und am besten als Konsequenz dieses Nachdenkens: sie lesen.

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