Die Wochenvorschau für Berlin: Endlich Zeit für die Kleinen!

Erst Lockdown, jetzt Sommerferien. Ein Alptraum für Eltern – denn alles, was man mit Kindern tun kann, haben sie schon getan!

Mehrere Bobby-Cars stehen in einem Regal in einem Kindergarten

Erst war die Kita wg. Corona zu, jetzt sind Sommerferien. Was tun mit all der Zeit? Foto: dpa

Weißt du noch damals in den Sommerferien 2020, als wir es uns sechs Wochen lang so richtig gemütlich gemacht haben – zusammen mit den Kindern in unserer 2-Zimmer-Luxuswohnung?

Diesen Satz wird niemals irgendjemand sagen. Denn Hilfe, es sind Sommerferien. Motto dieses Jahr: Nach dem Lockdown ist vor dem Lockdown. Ab Donnerstag sind die süßen Kleinen schon wieder zu Hause – nach abrupten mehrmonatigen Schul- und Kitaschließungen und zarter, dafür umso wirkungsloser Wiederöffnungen. Endlich hat man mal wieder so richtig Zeit, fernab vom hektischen Schul- und Berufsalltag sich als Familie zusammenzufinden. Ist das nicht herrlich? Denn was gibt es Schöneres, als in den eigenen vier Wänden Zeit mit den Vertrauten zu verbringen (aaaargh)?

Wer Kinder hat, braucht diese Sommerferien nach den vergangenen Pandemie-Monaten entweder starke Nerven, starke Drogen oder ein Disney-Plus-Abo für die Notbetreuung. Am besten aber alles drei zusammen.

Auf politische Hilfe für dieses Problem braucht man jedenfalls nicht zu hoffen. Der Senat will zwar am Dienstag die Corona-Notverordnung neu ordnen und wohl auch die Kontaktbeschränkungen weiter lockern. Aber dass er eine dringend erforderliche Schulnotöffnung auch in den Sommerferien durchsetzt, ist bei aller Notwendigkeit wohl leider ausgeschlossen.

Ans Meer, am besten sofort

Und Ablenkung gibt es kaum: Der Auslandsurlaub ist längst abgeblasen, die Fußball-Europameisterschaft fällt aus, die Olympischen Spiele genauso. Konzerte und Festivals werden nicht stattfinden, und am Kneipentresen versacken ist verboten. Was also tun, wenn Malle keinmal im Jahr ist?

Nun, neben langen, qualvollen Spaziergängen in brandenburgischen Kiefernwäldern, um die Kleinen zu zermürben, könnte man vielleicht sechs Wochen lang aufs Handydisplay starren. Oder mal wieder ein richtiges Buch lesen. Oder endlich mal den modrig-feuchten Kellerverschlag aufräumen. Oder doch die von den Kindern bunt bemalte Wand anstreichen? Ja, all dies könnte man sicher hervorragend tun. Wenn man das nicht schon LÄNGST während des Lockdowns erledigt hätte.

Was bleibt noch übrig? Digital-Detox im Schweigekloster? Fahrradtour nach Sachsen? Alle Fingernägel einzeln ausreißen? Zimmer verdunkeln und Netflix durchspielen? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Bei realistischer Einschätzung bleibt dann wohl doch nur das Meer. Und zwar am besten sofort.

Schatz, weißt du noch damals, in den Sommerferien 2020, als dann vielleicht doch alles gar nicht so schlimm war und wir einfach an die Ostsee gefahren sind?

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