Die Wahrheit: Zielführend
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit – heute darf sich die werte Leserschaft an einem Poem über Führungsqualitäten von Politikern erfreuen.
Politiker und Funktionäre handeln meist
zielführend. Was im Wortsinn heißt:
Sie führen, wenn ein solches Ziel sie haben,
es an der Hand wie einen kleinen Knaben.
Oder auch an der Leine, wie den Dackel Klaus,
mal rechtsrum, linksrum, auch mal geradeaus.
Ein solches Ziel zu führen, ist nur scheinbar leicht.
Denn es kommt selten vor, dass man’s erreicht.
Trotz allerschönster Reden macht es dicht.
Auch wenn man es beschimpft, gehorcht es nicht.
Drum setzt sein Führer zu Erziehungszwecken
es oft in dunkle, abgeleg’ne Ecken.
Da fällt's ihm leicht, klammheimlich zu verschwinden.
Und kann sein Führer es nicht wiederfinden,
verliert es aus den Augen, sagt er ungerührt:
Was soll’s? Ich hab das Ziel ja nur geführt!
Es dann noch zu verfolgen, lohnt nicht mehr.
Ja, so ein Ziel macht’s seinem Führer schwer.
Das kann man täglich sehen, hören, lesen:
Dein Ziel, das fremde, unbekannte Wesen.
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