Die Wahrheit: Gefeit gegen die Frikandelgesichter
Der Wahrheitklub tagt auf der Leipziger Buchmesse und sorgt für knallige Orangen. Fallen doch die Holländer ein! Und der Löwe von Flandern ist los!
Die folgende Mitteilung des Wahrheitklub-Vorstands dürfen nur Vollmitglieder lesen. Nichtmitgliedern ist es strengstens untersagt, den amtlichen Textinhalt zur Kenntnis zu nehmen:
Auch in diesem Jahr wird wieder eine öffentliche Vorstandssitzung des Wahrheitklubs auf der Leipziger Buchmesse stattfinden. Am morgigen Samstag, den 23. März 2024, tagt ab 14 Uhr der Wahrheitklub-Vorstand am taz-Stand (Halle 5 | D 500). Anwesend sein werden der Vorstandsvorsitzende ©Tom, der Exekutivvorstand Michael Ringel, das Exekutivorgan Harriet Wolff, der Irland-Erfinder Ralf Sotscheck, diverse Wahrheit-Kolumnisten und -Zeichner sowie der LAMINATOR. Wahrheitklub-Mitglieder müssen ihren Wahrheitklub-Ausweis ordnungsgemäß bereithalten und ihr Wahrheitklub-Abzeichen deutlich sichtbar mitführen.
Der Wahrheitklub tagt diesmal unter dem ganz und gar nicht besinnlichen Motto: „Vorangehen mit Orangen!“ Sind doch die Insassen der beiden niederen Nachbarn im Westen, die Niederlande und das Flandern, 2024 als Gäste nach Leipzig eingeladen, um dort ihre Orangen vorzuzeigen. Die Holländer fallen ein! Und der Löwe von Flandern ist los! So wird der Warnruf durch die sächsischen Messehallen schallen. Da kann nur die Wahrheit helfen. Mit dem einzigen Abwehrmittel, das gegen die Flachländer aus dem weiten Westen hilft: Orangen. Denn wer Orangen zum Knallen bringt, der ist gegen Oranier gefeit.
Deshalb wird die 357.000. Vorstandssitzung des Wahrheitklubs unter der Orangen-Revolutions-Devise vorangehen mit Orangen! Und wer als Leser dieses schaurige Wortspiel durchschaut, bekommt vor Ort eine Frucht überreicht, während die Redakteure Glenmorangie trinken, ihren Haus-Whiskey. Wer allerdings brav einen orangefarbenen Käse mitbringt, bekommt vielleicht auch einen Schluck vom edlen Stoff.
Nur so lässt sich dann auch vermutlich das muntere Gesellschaftsspiel überstehen, das ©Tom mit der versammelten Fan-Gemeinde durchführen wird. Anschließend werden wertvolle Preise vergeben, und der Meister zeichnet höchstselbst gewünschte Charaktere in die Stammbücher – von der Postoma bis zum Teufel.
Der Geist von Jopi Heesters
Vielleicht erscheint zum Wahrheitklub aber auch der berühmteste Holländer der Welt, der mittlerweile 120-jährige und unsterbliche Jopi Heesters, den die Wahrheit jahrzehntelang auch über seinen viel zu frühen Tod mit 108 Jahren anno 2011 immer wieder leidenschaftlich zu würdigen wusste: „Jopi, halt durch!“
Eine Mahnung und Warnung sei an dieser Stelle allerdings ausgesprochen: Störaktionen von holländischen Anti-Wahrheisten werden vom Wahrheitklub-Vorstand rigoros unterbunden und mit drei Jahren Frikandel Spezial morgens, mittags, abends sanktioniert.
Der Publikumssamstag auf der Leipziger Buchmesse 2024 steht also ganz im Zeichen der Wahrheit. Wie immer gilt dabei die Wahrheitklub-Devise: „Ridentem dicere verum.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Vorsicht mit psychopathologischen Deutungen
Kochen für die Familie
Gegessen wird, was auf den Tisch kommt
Insolventer Flugtaxi-Entwickler
Lilium findet doch noch Käufer
Polizeigewalt gegen Geflüchtete
An der Hamburger Hafenkante sitzt die Dienstwaffe locker
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
US-Interessen in Grönland
Trump mal wieder auf Einkaufstour