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Die WahrheitSekten, Sekten, nichts als Sekten

Auch wenn das Ende nah ist: Schnell noch vorher diese ausgezeichnete Kolumne des führenden „Haus Windsor“-Experten von Niedersachsen lesen!

S pätestens seit der Pensionierung Rolf Seelmann-Eggeberts gelte ich als der führende „Haus Windsor“-Experte Niedersachsens. Oder zumindest Hannover-Lindens. Auch an dieser Stelle habe ich mich schon mehrfach zum britischen Königshaus geäußert – von der hannoversch-britischen Personalunion über die Verschwörungstheorien bezüglich Dianas Tod bis hin zu den homöopathischen Tendenzen König Charles III. Immer mal wieder fand auch meine beachtliche Sammlung von Teedosen mit royalen Motiven Erwähnung in dieser Kolumne.

Selbstverständlich lese ich alles, was in Buchform über die Royals erscheint. Und zwei Mal im Monat suche ich eine Arztpraxis auf, um dort die Fachpresse zu studieren. Seit einigen Jahren habe ich mir zudem einen Google-Alert zu den Suchbegriffen „Balmoral“, „adelige Gendefekte“ und „Tampongate“ eingerichtet.

Im Zuge dieser Recherchen stieß ich vor zwei Jahren auf einen Artikel der US-Autorin Amanda Montell, in dem diese die These aufstellte, das Haus Windsor sei eine Art Sekte. In beiden Phänomenen gebe es: „Extreme Exklusivität, bizarre Regeln, Geheimhaltung, Lügen, Isolation und psychologische Kriegsführung.“

Auf diesen Gedanken war ich – obwohl selbst bei den Zeugen Jehovas sektensozialisiert – noch nie gekommen, fand ihn aber sofort einleuchtend. Dann las ich die Memoiren von Prinz Harry, in denen er die Royals sogar als „Todeskult“ bezeichnete: „Schloss Windsor selbst war eine Gruft, die Wände voller Ahnen. Der Tower of London wurde von Tierblut zusammengehalten, das von den Erbauern vor tausend Jahren verwendet wurde, um den Mörtel zwischen den Ziegeln zu härten.“

Nicht hilfreich bei paranoidem Denken

Plötzlich wurde mir klar, warum ich mich seit Jahren weigere, in den europäischen Hochadel einzuheiraten. Theoretisch. Praktisch stellte sich die Frage zugegebenermaßen noch nie. Egal. Aus dem gleichen Grund trete ich auch in keine Partei ein. Denn, wenn man einmal dafür sensibilisiert ist, erkennt man Sektenstrukturen überall. Was übrigens nicht hilfreich ist, wenn man zu paranoidem Denken neigt. Das nur nebenbei.

Menschen treten zum Beispiel in die SPD ein, weil sie für eine fortschrittliche Migrationspolitik sind, dann ändert die Führung die Lehre – bei uns im Königreichssaal hieß das: „neues Licht“ – und, schwupps!, verteidigen alle Mitglieder die faktische Abschaffung des Asylrechts oder dass der Kanzler gesagt hat, wir müssten nun „im großen Stil abschieben“. Beziehungsweise: Sie leugnen, dass das Asylrecht abgeschafft wird und sagen, Olaf Scholz wolle ja nur die Sünder in die Hölle … äh … also die Bösen zurück … na, Ihr wisst schon …

Selbst die von Amanda Montell als Sekten-Kriterium benannte „extreme Exklusivität“ trifft inzwischen auf die SPD zu. Die 8,4 Prozent bei der letzten Wahl in Bayern weisen ganz klar auf zwei Dinge hin: Erstens haben wir es hier mit wenigen Auserwählten zu tun. Und zweitens: Das Ende ist nahe!

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Hartmut El Kurdi
Autor, Theater-Dramaturg, Performer und Musiker. Hartmut El Kurdi schreibt Theaterstücke, Hörspiele (DLF / WDR), Prosa und für die TAZ und DIE ZEIT journalistische und satirische Texte. Für die TAZ-Wahrheit kolumniert er seit 2001. Buchveröffentlichungen (Auswahl): "Revolverhelden auf Klassenfahrt", "Der Viktualien-Araber", "Mein Leben als Teilzeit-Flaneur" (Edition Tiamat) / "Angstmän" (Carlsen) / "Als die Kohle noch verzaubert war" (Klartext-Verlag)
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3 Kommentare

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  • Da is was dran.

    “Selbst die von Amanda Montell als Sekten-Kriterium benannte „extreme Exklusivität“ trifft inzwischen auf die SPD zu. Die 8,4 Prozent bei der letzten Wahl in Bayern weisen ganz klar auf zwei Dinge hin: Erstens haben wir es hier mit wenigen Auserwählten zu tun. Und zweitens: Das Ende ist nahe!“ Woll

    Michael-Lukas Moeller hat ja die These aufgestellt - die Paarbeziehung sei die kleinste Form der Sekte!

    kurz - Oil of Olaf I. vande HH zu G 20 - 🙈🙊🙉 - Geht klar!



    Aber - Saskia Esken oder Lars Klingbeil?



    Sach mal - Streichholzziehen! Wollnich

    ps “Die wohl einfachste und fairste Art einen Freiwilligen für eine Aufgabe auszulosen: Lass den Zufall bestimmen wer den Kürzeren zieht!“



    Nur Mut. Bei vielen Kanzlerkandidaten hat das doch auch ganz prima geklappt!

  • Proletarier aller Länder vereinigt Euch!



    Doch hier nur mit Facharbeiterbrief einer DE IHK, nachgewiesen seit 3 Generationen hier ansässig & einer der beiden "Kirchen" zugehörend!



    Doch die Grundidee bleibt ja, da steht die SPD > 150 Jahren felsenfest auf den Grundlagen des "Sozialismus"! s.o. :-)



    .



    Ps. Bin mal gespannt, wer in der SPD diesmal den "Eduard Bernstein Preis" des Jahres bekommt, mit denen, die "beste RevisionistIn" der Partei heimlich ausgezeichnet wird! :-(

  • Sekt(en) oder Selters...



    Ausländer habe ich schon immer gemocht, nur sollen sie doch bei sich bleiben.



    Sinngemäßes Zitat von Methusalix bei Asterix.