Die Wahrheit: Marathon mit Merz
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über einen atomaren Oppositionspiloten erfreuen.
Einst stand ein Mann in Marathon
und rannte überstürzt davon,
um laut der klassischen Geschichten
vom Griechensiege zu berichten.
Athen jedoch war ziemlich weit.
Die Frage nach der Restlaufzeit
ließ daher nicht nur in Gedanken
den armen Läufer alsbald wanken.
Zwar kam zuletzt der brave Mann
am Zielort grad noch lebend an.
Doch nach Entledigung der Worte
verschied er an besagtem Orte.
Die Restlaufzeit war doch zu viel,
und hier kommt Friedrich Merz ins Spiel.
Der streckt als Golem seine Glieder
und möchte die Atomkraft wieder.
Als Bote ihrer Restlaufzeit
steht er im Interview bereit,
als würde er sich schon drauf freuen,
die Brennstäbe gleich zu vertäuen.
Und flugs rollt seine Cessna vor
und trägt den Mann ins Blau empor.
Doch oben in der Luft wird’s bitter.
Die Tankuhr blinkt und zeigt null Liter.
Man ahnt, das wird kein Marathon,
das reicht von Brilon knapp bis Bonn,
sodass sich über Restflugzeiten
es schwerlich lohnt, noch lang zu streiten.
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