Die Wahrheit: Die Magie der Bluthorde
Warum die deutsche Bundesregierung der Ukraine wirklich und wahrhaftig 5.000 Helme für den anstehenden Krieg lieferte.
Sämtlich alle Beobachter waren fassungslos, als Deutschland im Zuge der Ukrainekrise unlängst verkündete, man werde 5.000 Gefechtshelme an die ukrainischen Streitkräfte liefern. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht nannte dies „ein deutliches Signal, wir stehen an eurer Seite“. Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, fragte hinter verschlossenen Türen: „Hat die Alte Lack gesoffen, oder was?“
Dabei hatte die ukrainische Regierung von Deutschland die Lieferung von 100.000 Helmen und Schutzwesten erbeten, laut dem Botschafter waren Kriegsschiffe und Luftabwehrsysteme mitgemeint. Ohnehin ist die Regierung verwundert über die Reaktionen aus dem Ausland, hat sie doch bei ihrer Entscheidung die im aktuellen deutschen Koalitionsvertrag verankerte „Aufrechterhaltung eines glaubwürdigen Abschreckungspotenzials“ eingehalten.
Denn die 5.000 Helme sind nicht einfach 5.000 Helme. Es sind die 5.000 magischen Helme der Spartiaten-Bluthorde des germanischen Fürsten Exaltus von Xanten, genannt der Schlächter von Wesel und Umgebung, die mit Fähigkeiten ausgestattet sind, gegen die 100.000 russische Soldaten schlichtweg machtlos sind.
Das wollte die deutsche Regierung aber erst mitteilen, wenn die Helme zum Einsatz kommen, wozu es aber womöglich nie kommt, denn die ukrainische Armee wird die blöden Helme in einer Lagerhalle einmotten. Schade, denn die Leistungsfähigkeit der Helme beschrieb ein Bundeswehrgeneral mit den Worten: „Geile Sache! Wumms ohne Ende.“
Doch wie kam es dazu? Als die Ukraine am 19. Januar ihre Bestellung an die deutsche Regierung schickte, überlegte Kanzler Olaf Scholz fieberhaft, wie er dem Wunsch nachkommen sollte. Eine eher unauffällige Ausrüstung sollte es sein, aber nicht irgendeine popelige, sondern eine, die in Rollenspielen das Attribut „mythisch“ verdiente und die im Bedarfsfall einen zusätzlichen offensiven Charakter ausspielen kann.
In Äthiopien geraubte Lade
Ob wohl die Bundeslade infrage kam? Die hatte das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr vor einigen Monaten aus einem äthiopischen Kloster geraubt, wo sie 2.000 Jahre aufbewahrt worden war. Gedacht war sie eigentlich als Vorzimmerdeko für Kanzler Scholz, und der wollte sie nicht hergeben, weil sie farblich gut zu der Obstschale seiner Mutter passte. Außerdem musste befürchtet werden, dass die Ukraine die Lieferung einer Kiste mit einem Tragegestänge als nicht hinnehmbare Verhöhnung ihrer Not betrachten würde. Und was war, wenn die geöffnete Kiste den Zorn Gottes hervorrief? Ein Bundeswehrgeneral beschrieb die theoretisch anzunehmende Wirkung einer offenen Bundeslade mit den Worten: „Krasser Scheiß! Extrem Wumms.“
Blieben also die 5.000 magischen Helme der Spartiaten-Bluthorde des germanischen Fürsten Exaltus von Xanten, dem Schlächter von Wesel und Umgebung. Um die zu erhalten, reiste eine Delegation zum Brocken im Harz und brachte dem Göttervater Wodan ein Menschenopfer dar, um im Gegenzug den purpurfarbigen Schlüssel der Kammer des tausendfachen Schreckens zu erhalten. Dieser Schlüssel musste dann im Turmfels der Externsteine im Teutoburger Wald in ein Schloss gesteckt werden, das von einem hungrigen, sechs Meter großen Troll bewacht wurde, den man aber zu der Melodie von Vicky Leandros’ Hit „Günther gestehe“ zum Einschlafen bringen konnte.
Danach betrat die Delegation die erwähnte Kammer der tausendfachen Schrecken, in deren Mitte der Sarkophag von Fürst Exaltus lag. Um ihn herum gruppiert lagen die sterblichen Überreste seiner Spartiaten-Bluthorde. Neben den sterblichen Überresten der einstmals schlagkräftigsten Armee der Welt lagen ihre Helme, die rein zufällig wie moderne Gefechtshelme aussahen. Diese wurden geborgen, ebenso wie die gleiche Menge an 20-seitigen Würfeln, die als magische Aktivatoren benötigt wurden. Soll niemand sagen, Ostwestfalen hätte keine Attraktionen zu bieten.
Versuchskaninchen mit Würfeln
Zurück in Berlin wurden fünf ehemalige Bundestagsabgeordnete, die bei der letzten Wahl ihr Mandat verloren hatten und nun zu nichts mehr zu gebrauchen waren, als Versuchskaninchen ausgewählt. Sie erhielten jedoch nur 19-seitige Würfel, da das Würfeln der 20 die finale Wirkung der magischen Helme ausgelöst hätte. Ein Bundeswehrgeneral zitiert und kommentiert das aus Menschenhaut gefertigte Buch der wahren Apokalypse, das ebenfalls in der Grabkammer von Fürst Exaltus gefunden wurde und als Bedienungsanleitung galt: „Wer die 20 würfelt, pflegt geschmeidig einen Atompilz über die Häupter seiner Feinde ein. Schadensmaximierung: 10.000 Prozent. Leute, ich geh steil!“
In den Tests ergaben die gewürfelten Zahlen 1, 3, 9, 14 und 17 Schäden wie das Erscheinen des Rachegeistes Wolfgart, der einen Ex-Abgeordneten mit einem riesigen Säbel quasi „rasierte“, das Erscheinen eines süß wirkenden Hundes, der den Wunsch weckte, ihn zu streicheln, was die Ex-Abgeordnete im Moment ihres Todes bereut haben dürfte, sowie das Erscheinen einer Werbetafel der AfD mit einer vernünftigen Forderung, was bei einem dritten Versuchskaninchen spontan Wahnsinn auslöste. Über die Wirkungen der Zahlen 1 und 9 wurde Stillschweigen vereinbart.
Jetzt bleibt der Regierung nur die Hoffnung, dass die ukrainische Seite ihre Meinung ändert, wenn sie das mitgelieferte Buch der wahren Apokalypse liest.
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