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Die WahrheitAlles meins

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über ein Gartenreich erfreuen.

Tot der Sommer, doch im Winter: Ein Schmetterling macht es sich auf einer Blüte gemütlich Foto: dpa

Thujahecke, round it up

Webergrill und Pflanzengrab

Alles meins, es soll so sein

Mir ist es ein schönes Heim

Stahlgeländer, Eisenzaun

Alle Bäume umgehaun

Schottersteinkorb, saubre Platten

Stiefgemutterte Rabatten

Alle Kanten in Fasson

Gärtnerkübel aus Beton

Auffahrt zur Garage grau

Nur die Regentonne blau

Sonntags brummt die Gartenfräse

Samstags duftet Leberkäse

Keine Amsel, auch kein Star

Und kein Blatt vom letzten Jahr

Tot der Sommer, doch im Winter

Glockenspielmetallgeklimper

Das ist meins, es darf so bleiben

Wer vorbeigeht, der soll leiden

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5 Kommentare

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  • Kinder weinen,



    Narren warten,



    Dumme wissen,



    Kleine meinen,



    Weise gehen in den Garten.



    Joachim Ringelnatz



    -----------------------------------------------------



    ..Sonntags brummt die Gartenfräse



    Samstags duftet Leberkäse..



    Ich meine den Ablieferungszeitdruck der Schreiberinn zu spüren.



    Juti!

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Von Bayer gibt`s Roundup®



    Für der Menschheit Grab.



    Wie wird das sein?



    Aus Stein.

    www.ardmediathek.d...TM0YWNmZDE0NmE0Yw/

  • Mörderische Mimesis//



    //



    Heute ist das Thema Garten://



    Herbstzeilose still erwarten//



    Einen Cut durch meinen Spaten.//



    //



    Sollte ich mich denn erbarmen//



    Diesen kleinen dürren Armen//



    Jetzt zu nehmen ihre Samen?//



    //



    Roundup ist schon längst gestrichen//



    Viele Leben sind verblichen//



    Tod per Chemie eingeschlichen.//



    //



    Wasser ist das Elixier//



    Das erlaubet nicht nur mir//



    Gartenpflege und -pläsier.//



    //



    Einen Brunnen bohren wir//



    Zur Bewässerung dafür://



    Pro Terra, Flora, Getier.//



    //



    Energie spendet der Wind//



    Der betreibt das Rad geschwind//



    Dass das kühle Nass nun rinnt.//



    //



    Wasser ist der Vita Born//



    Turgor hält Zellen in Form//



    Seine Kraft, sie ist enorm.//



    //



    Darum es niemals verschwenden//



    Lieber es noch mal verwenden//



    Sonst könnte es trocken enden.//



    //



    Der genannten Pflanze Samen//



    Unabhängig von dem Namen//



    Keinen Ehrenplatz bekamen.//



    //



    Herbstzeitlose der Schamanen//



    Sie bekam den deutschen Namen//



    Nicht aufgrund menschlicher Dramen.//



    //



    Leider hat sie nämlich auch//



    Ähnlichkeiten mit Bärlauch//



    Daher Vorsicht bei Gebrauch!//



    //



    Eine Warnung sei gesendet://



    War man beim Pflücken geblendet//



    Ist das Leben schnell beendet.//



    //



    Ob in Garten oder Wald//



    Subito, das heißt schon bald//



    Macht dich Colchicum dann kalt//.



    //



    Die Moral von der Geschicht//



    Iss von solchem Blattzeug nicht//



    Was nach Bärlauch wohl nicht riecht.//



    //



    Martin Rees

  • Hier im dorfe Eden,



    kenne ich nur zu gut dieses Bestreben !



    Nicht zu vergessen der oberste Gemeindearbeiter,



    als Natursensenmännerbefehlsgeber und Begleiter.



    Den sanften Schnack mit ihm am Zaun ,



    begann ich schon früh zu misstraun.



    Das gute in ihm war trotzdem sehen :



    Es war sein begehren die öffentlichen Mülltonnen zu leeren !

  • Schön - des Spießbürgers SchrebersGewand.



    Kann auch biedermeiern - so&so & allerhand.

    Liggers. But. “All miin“ - höert auf so manche Melodien.



    "Tjä“ - säh de Ohl - “dat giv so Bäckerslüü



    Schaffen hart von spät bis früh.



    Denn Obends ever - De Kass! - “All miin!“



    Un steuern na de nächste Kneipe ~ hiin!“