Die Wahrheit: Mein Freund ist kalt
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Diesmal darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über Kumpel Baum erfreuen.
Der deutsche Wald,
einst wohlgestalt,
ist nur noch Schutt.
Der Wald ist putt.
Von jetzt auf gleich:
Die harte Eich
ist weich wie Blei
dank Zeh Oh Zwei.
Und auch die Buch
nagt Hungertuch,
weil: nirgends Nass,
bloß Gift en masse.
Waldschicksal schwer:
Wird nicht mal mehr,
weil tot und krank,
Ikea-Schrank.
Waldleben doof:
kein Ponyhof.
Ihm hilft nicht Schrei,
nicht Sea-Watch Drei.
Harzleer und kalt
ruht unser Wald.
Er hats vergeigt.
Steht still und schweigt,
schnitzt, beinah tot,
in höchster Not
ganz ohne Klag
sich selbst zum Sarg.
Erst stirbt der Forst,
dann stirbt der Horst.
Man glaubt es kaum:
Volk ohne Baum.
Die Wahrheit auf taz.de
Leser*innenkommentare
Lowandorder
Da fehlt im a Juli - Wann i dess richtig seh.
Zu dess trocke Recht - Statt dera klasseZeh -
Ehrn Panzer - dee letschte Baum zerbrecht.
Charlotte Roches viva-feuchtes Feuchtgebiet.
& Däh! & somít …
🥚jòò. Dann kenne sich durch all de trocke Schichte.
Ha noi. De schlandsche' Beim' - Aaf wieder richte.
kurz - Ja. Es ist ohne Frag' - Doch&Glatt zum Heulen.
Des Purzelbaumes Frücht' - Sann - Beulen. 👻 👻 👻