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Die Türkei und die ISGrenzgeschäfte mit dem Terror

Die Türkei gilt als Unterstützer der IS-Terroristen. Vor denen hat Erdogan nun aber selbst Angst und gräbt eine alte Idee aus: die Flugverbotszone.

Wen oder was lassen die türkischen Soldaten wirklich rein oder raus? Kurden oder Waffen? Bild: reuters

ISTANBUL taz | Das Foto ist verstörend und löste in Ankara helle Empörung aus. Es zeigt den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und seinen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu beim Besuch der Haci-Bayram-Moschee in Ankara. Auf den ersten Blick völlig unspektakulär, ist das Foto im Kontext ein Skandal. Die New York Times stellte das Foto am Mittwoch zu einem Artikel, in dem es darum geht, dass just aus dem Umfeld dieser Moschee etliche Jugendliche sich den islamischen Terroristen des IS in Syrien angeschlossen hätten. Erdogan als Terrorpate?

Der Präsident war empört. In einer Rede am selben Tag nannte er die Unterstellung der NYT „schamlos, schäbig und niveaulos“. Seit zuerst US-Verteidigungsminister Hagel und dann sein Kollege Außenminister Kerry sich nach dem Nato-Gipfel in Wales bei Gesprächen über die Zusammenarbeit gegen den IS in Ankara einen Korb holten, hagelt es in den USA kritische Berichte über die Türkei.

Bereits einige Tage vor der Fotoaffäre veröffentlichte die NYT eine lange Recherche darüber, dass Angehörige des IS Tanklaster mit Öl, das sie auf ihren besetzten Ölfeldern fördern, illegal in der Türkei verkaufen. Die Los Angeles Times hatte einen IS-Kommandanten auf türkischem Boden interviewt, und der letzte US-Botschafter in der Türkei, Francis J. Ricciardone, beschrieb im Wall Street Journal, wie er in Ankara vergeblich versucht, die türkische Regierung von der Unterstützung und Aufrüstung islamischer Fundamentalisten in Syrien abzuhalten. Das Editorial fragte provokativ: „Ist das Nato-Land Türkei überhaupt noch ein Alliierter?“

Aus Sicht der USA und damit auch der EU stell sich diese Frage in der Tat. Seit Erdogan den jetzigen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu zu seinem Außenminister gemacht hatte, wurden die Bemühungen, EU-Mitglied zu werden, mehr oder weniger eingestellt. Stattdessen wird nun auf eine historisch begründete Machtposition im Nahen Osten gesetzt.

Erdogan unterstützte die Muslimbrüder

Während des Arabischen Frühlings unterstützte Erdogans Regierung die in Tunesien, Libyen, Ägypten und Syrien aktiven Muslimbrüder, mit deren Hilfe Erdogan der Türkei wieder die dominante Rolle im Nahen Osten verschaffen wollte, die das Osmanische Reich einmal hatte. Die Strategie scheiterte. In Ägypten putschte das Militär die Muslimbrüder von der Macht, in Tunesien mussten sie daraufhin zurückstecken, und in Syrien scheiterten sie bei dem Versuch, Assad mit Waffengewalt zu verjagen.

Jahrelang tat der Westen wenig, um die Opposition gegen Assad zu unterstützen. Erdogan ließ deshalb den Transfer von Geld, Kämpfern und Waffen auch dann noch über die türkische Grenzen rollen, als in Syrien längst Gruppen wie die mit al-Qaida verbundene Al-Nusra-Front oder der Islamische Staat die Opposition dominierten. Außerdem glaubte der türkische Geheimdienst, IS-Kämpfer in Syrien gegen die dortigen, von der PKK unterstützten Kurden instrumentalisieren zu können.

taz am wochenende

Nie war die Gesellschaft freier, die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung größer. Doch viele macht das nicht glücklich, sondern panisch. Im Job und in der Liebe. Der Soziologe Heinz Bude in der taz.am wochenende vom 20./21. September 2014. Außerdem: Eine Reportage über verschleppte Kinder im Bürgerkrieg in El Salvador, die als Erwachsene ihre Eltern wiederfinden. Und: Wie eine Initiative in Peru Elektroschrott umweltverträglich entsorgt. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Die Konsequenzen dieser ideologisch motivierten, halsbrecherischen Politik fallen Erdogan und der Türkei jetzt auf die Füße.

Als Kämpfer des IS vor drei Monaten Mossul überrannten, zeigten sie Erdogan ihre Dankbarkeit und nahmen den dortigen türkischen Konsul, seine Familie und alle übrigen Konsularbeamten als Geiseln – 49 von ihnen befinden sich nach wie vor in der Hand des IS. Unter den 1,5 Millionen syrischen Flüchtlingen, aber auch innerhalb der türkischen Bevölkerung gibt es offenbar genug IS-Sympathisanten, dass die Gotteskrieger glaubhaft mit Terroranschlägen in der Türkei drohen können, sollte Erdogans Regierung sich gegen sie stellen.

Erdogan ist Gefangener seiner eigenen Politik

Wie US-Präsident Obama Erdogan in Wales mitteilte, haben NSA und CIA Erkenntnisse, dass es in allen großen türkischen Städten Schläferzellen des IS gibt, die das ganze Land mit Attentaten überziehen könnten.

Erdogan ist damit zum Gefangenen seiner eigenen Politik geworden. Aus Angst um die türkischen Geiseln und vor Attentaten in der Türkei, vor allem aber, weil er eine indirekte Hilfe für Assad fürchtet, will er den USA keine militärische Unterstützung gegen den IS zukommen lassen. Um die Geister, die man einst rief, jetzt wieder loswerden zu können, wurde im türkischen Sicherheitsrat vor zwei Tagen eine alte Idee ausgegraben.

Erdogan beauftragte seine Militärführung, die Errichtung einer Pufferzone auf der syrischen Seite der 950 Kilometer langen Grenze durchzuspielen, und will auf der Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates am Samstag die alte Forderung nach einer vom Westen überwachten Flugverbotszone in den syrischen Provinzen entlang der türkischen Grenze wieder auf die Tagesordnung setzen lassen. So hoffen die türkischen Sicherheitsexperten sich vielleicht doch noch vom IS-Terror abschotten zu können, ohne Assad einen Vorteil zu verschaffen.

Gefahr der „Pakistanisierung“

Die größte Gefahr für die Türkei ist es, dass die gesamte Region entlang der südlichen Grenze „pakistanisiert“ wird, also zu einem Gebiet vergleichbar dem afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet, das seit Jahrzehnten von islamistische Milizen kontrolliert wird.

Ob der Plan einer Pufferzone jetzt eher realisierbar ist als vor zwei Jahren und ob sich jetzt eine multinationale Truppe findet, die diese Pufferzone schützen und überwachen soll, ist mehr als fraglich. Die einzigen Bodentruppen vor Ort sind die syrischen Kurden von der PYD, die eng mit der türkisch-kurdischen PKK zusammenarbeiten und die dort ihr Autonomiegebiet Rojava verteidigen. Just in diesen Tagen hat der IS eine neuerliche Offensive gegen die Kurden gestartet. Sie vertrieben die Kurden aus 15 Dörfern, 3.000 Flüchtlinge saßen vor der türkischen Grenze und wurden nicht reingelassen. Erst seit Freitagmittag lassen die Soldaten sie die Grenze passieren.

Ein Sprecher der Kurden sagte der Zeitung Radikal, dass erst vor wenigen Tagen erneut Waffen zur Unterstützung des IS über die türkische Grenze gekommen seien. Eine unabhängige Bestätigung dafür gibt es nicht, aber die Beteuerungen der türkischen Regierung, den IS nicht zu unterstützen, klingen nicht glaubwürdiger.

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43 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Mit hilfe der Kurden wurde nach dem 1.Weltkrieg die türkische Republik (CHP) gegründet. Mit hilfe der türkische Sozialisten wurde die Arbeiter Partei Kurdistan (PKK)gegründet. Nach dem 2013 im März ein Waffenstillstand und gleichzeitig ein Friedensprozess gestartet worden von PKK, weiss die türkische Regierung nicht mehr was sie machen sollen. Die Ziele der türkische Regierung ist nach wie vor Kurden zu Assimilieren und die PKK zu vernichten. Da momentan Friedensprozess gibt kann die türkische Regierung nicht viel machen ausser den IS finanzieren und mit Waffen gegen Kurden und PKK zu unterstützen.

  • Das was der Menschlickeit Gerechtigkeit als Kommentar abgibt. Ist schlichtweg gelogen u. an den Haaren gezogen. Das man nicht rot wird, wenn man das behauptet, ist schon beschämend. Er/Sie spricht von Entstehungsgeschichte der PKK, daran wäre die Türkei schuld. Falsch! Korrekt müsste es heissen, dank Kubakrise (Schweinebucht) u. Sowjetunion, hat man die Karte Kurden rausgezogen. Man hat Sie organisiert, erst in diversen extrem linken Gruppen/Organisationen (wie z.b. Devrimci Dogu Kültür Ocaklar=Deutsch Revolutionären Kulturvereinigungen des Ostens) der Vorläufer der PKK. Zahlreiche blutige Anschläge gingen auf Ihr Konto. Danach wurde Sie umbenannt zur PKK. Die Entstehung der PKK, war nicht die Assimilations- u. nicht wie behauptet Vernichtungspolitik. Es ging einzig u. allein um einen sozialistisches kurdischen Staat zu errichten. Es gab auch kein Vernichtungspolitk seitens der Türkei. Sonst würden keine Kurden mehr in der Türkei leben. Oder Persönlickeiten wie der Schauspieler Yilmaz Erdogan, Sängerin Yildiz Tilbe, Produzent Mahsun Kirmizigül, Megastar Ibrahim Tatlises. Er/Sie fragt wo die Türkei war, als die IS-Miliz im Nordirak gewütet hat. Die kurdischen Flüchtlinge aus Nordirak u. jetzt Syrien asyl gewährt. Noch Undankbarer als der Menschlichkeit Gerechtigkeit geht es wohl kaum nicht mehr.

  • Die Türkei hat ganz offensichtlich gemeinsame Sache mit der ISIS gemacht. Die haben diese armen Kurden verkauft, weil da die YPG die Miliz ist. Es leben da aber viele unterschiedliche Kurden, nicht nur Anhänger von der PKK oder Öcalan.

     

    Die ISIS könnte die Türkei in viele Probleme bringen - wenn sie sich gegen diesen radikalen Islam nicht wirklich abgrenzen können, dann werden sie dafür auch die Konsequenzen bekommen, denn die ISIS kennt nur Weiß und Schwarz - Freund oder Feind? Die Türkei ist kein Freund - allenfalls temporär auszunutzen.

    Die 49 Geiseln waren nur ein Vorgeschmack - das sagt die ISIS in ihrem neuen Film ja selber. Sie lieben das Töten und Sterben - viel Spaß Türkei mit solchen Leuten.

  • @Alp Tagan Also deine Aussage, dass die Türkei seit Jahren einem Terror ausgesetzt ist, ist an sich nicht einseitig zu bertrachten! Die Türkei hat jahrzehnte lang selber Terror ausgeübt. Aber natürlich ich habe es vergessen: der Staatsterror wird nicht als Terror eingestuft, sondern wird als legitime Verteidigungsmethode definiert. Anscheinend hast du dich noch nie mit der Frage auseinander gesetzt, warum denn die kurdische Arbeiterpartei PKK entstanden ist. Die kam nicht einfach so vom Himmel! Es stellt sich als ein Werk türkischer Assimilations- bzw. Vernichtungspolitik dar. Eine Selbstverteidigungsstrategie der kurdischen Bewegung. Die kraft der PKK hat sich nicht allzuletzt in Shengal bewiesen. Wohingegen kein einziger Staat die Menschen in dieser Region vor einem Massaker bewahrt hat, war es gerade die von dir genannte "Terrororganisation", die mit Leib und Seele gegen diese gottlosen Radikalislamisten vorgegangen ist und somit eine hohe Anzahl kurdischer Eziden gerettet hat. Die PKK hat bewiesen, dass sie sich als einzige Kraft im Nahen Osten für die menschlichen Werte einsetzt. Wo war denn die Türkei zu diesem Zeitpunkt? Achja gerade dabei die Dschihadisten mit Waffen auszustatten oder doch eher gerade dabei Erdöl von ihnen abzukaufen?! Es liegt doch offen auf der Hand, dass die Türkei diese Dschihadisten unterstützt. Ich verstehe nicht wie naiv man sein kann um die Tatsachen zu ignorieren und wie man so nationalistisch orientiert sein kann, dass man den Staatsterror ignoriert!

    • @Menschlichkeit Gerechtigkeit:

      Die PKK hat bewiesen, dass sie sich als einzige Kraft im Nahen Osten für die menschlichen Werte einsetzt.

       

      witz des tages!

      • @Tim:

        Die Jeziden wurden nicht von den Peschmerga verteidigt, die jetzt Waffen von uns bekommen, von der PKK. Das waren die einzigen, die nicht vor der Mörderbande ISIS geflohen sind.

        • @Tupaq:

          ich würde das jetzt mal so erklären, dass die pkk kampferprobter und besser bewaffnet ist, nicht dass sie sich als größerer menschenfreund hervortut oder je getan hätte.

  • "Seit Erdogan... wurden die Bemühungen, EU-Mitglied zu werden, mehr oder weniger eingestellt. Stattdessen" wird auf "Machtposition im Nahen Osten gesetzt."

     

    Schröders Politik war es es immer gewesen die Türkei vollständig in die EU zu integrieren. Dann kam Frau US-Büttelin Merkel und die CDU fuhr einen harten Kurs gegen eine Mitgliedschaft: "Tükei nicht in EU, privilegierte Partnerschaft...". Alle deutschen Medien beteiligten sich an dem neuen Antikurs. Also musste sich die Türkei unabhängig von Erdogan umrientieren. Ein Werben darum, Promotion, die Türkei, mit der man seit den 60ern verhandelt, in die EU zu integrieren, hat es außer in den Schröderjahren in D nicht gegeben, während anderen auch zweifelhaften Ländern der rote Teppich ausgebreitet worden ist. In den USA hatte man bereits in den 80ern von der Demokratisierung des Islams schwadroniert - die Welt teile sich entlang der Glaubengemeinschaften... was ja nun mehr für den Wunsch des Heraushaltens von Moslems aus der Christlichen EU. Mukierte nicht auch Merkel die fehlenden christlichen Bezüge im babylonischen EU-Tempel :-)? Ganz zufällig wurde dann die AKP, Erdogans Partei, mit Hilfe Fethullah Gülens, Gründer der einflussreichen Gülenbewegung aus den USA gefördert, anfang 2000er. Die dann sogleich Regierungspartei wurden. Ganz interessanter Hintergrund https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2014/maerz/guelen-versus-erdogan-vom-freund-zum-feind Ich glaub nicht, dass es je beabsichtigt war, die Türkei voll zu integrieren.

  • Es ist mir zwar nicht egal, was zwischen Syrern, Türken und Kurden alles abläuft, aber in der Region der Erde haben wir wenig direkte Einflußmöglichkeiten.

    Aber eines dürfte klar sein: Der Konflikt wird von uns nicht in der BRD gelöst und gehört infolgedessen auch nicht hier hineingetragen.

     

    Irgendetwas muss jetzt mal geschehen. Hier leben viele türkische Staatsbürger die Erdogan gewählt haben. Wir wollen Menschen aus Syrien aufnehmen. Wer überprüft deren psychische Verfassung, ob sie Interesse an abgeschnittenen Köpfen von Nicht-Sunniten haben?

    Die NATO ist ein Scheißverein, der uns nicht mehr schützen kann. Da hat wirklich Putin bessere Konzepte gegen Dschihadisten in Tschetschenien und im Nordkaukasus. Ganz schnell raus da.

     

    Und wenn uns unsere Regierung nicht davor schützen will, werde ich mich auch nicht wundern, wenn zukünftig mal wieder ein paar Autos von VWPorscheKatar als Widerstand gegen die Mörderbanden brennen, die Katar unterstützt.

    • @Age Krüger:

      Putin hat die Islamisten im eigenen Land bekämpft. Was hat das jetzt mit der NATO und den Islamisten in Syrien zu tun? Der Verein heißt North Atlantic ... usw. Sie befürchten das wir IS-Terroristen als Asylanten aufnehmen? Man muss eben die Leute überprüfen, über die Verwandtschaft und so.

      • @Gabriel Renoir:

        Putin hat von Anfang an Assad unterstützt. Putin hat auch von Anfang an, im Gegensatz zum Westen erklärt, welche Gefahr man sich mit der Unterstützung der Rebellen auf den Hals hole, nur um Assad zu stürzen. Man muß kein Putinfreund sein, um unterscheiden zu können, wer wann, reale Situationen wie realistisch, richtig einschätzt.

      • @Gabriel Renoir:

        Ich rede ja auch von präventiven Maßnahmen.

        Und siehe die Antworten unten. Kennen Sie jeden Beteilligten an der Katar Holding, die auch an deutschen Betrieben dicke beteilligt sind. Frau Merkel kennt die ja wohl alle. Von da aus läuft das Geld in den IS. Und liegen Wolfsburg, Emden, Dresden oder Stuttgart-Zuffenhausen, von wo aus Geld zum IS evtl.fließt, nicht mehr in diesem Land?

    • @Age Krüger:

      Merkel hat doch in bester Pofalla-Manier erst gerade folgendes erlassen:

       

      Diese Fragen sind beendet. Mir wurde versichert, Katar gewährt den Terroristen keine Unterstützung

      • @H-G.-S:

        Nein! Hat sie echt gesagt??

         

        Dann wäre der IS ja isoliert :)

      • @H-G.-S:

        Wenn das so ist, müssen wir es ja glauben. Was wären wir sonst für Staatsbürger?

  • Was Erdogan wohl denkt, wenn er irgendwann in einem Erdloch sitzt und um sein Leben fürchtet. Denkt er dann, das habe ich nicht gewollt... oder ist er wirklich so ein Überzeugungstäter?

  • "Seit zuerst US-Verteidigungsminister Hagel und dann sein Kollege Außenminister Kerry sich nach dem Nato-Gipfel in Wales bei Gesprächen über die Zusammenarbeit gegen den IS in Ankara einen Korb holten, hagelt es in den USA kritische Berichte über die Türkei."

     

    Ein äußerst bezeichnender Satz. Obwohl Erdogan seit langem jede Menge Kritikwürdiges macht, beginnt diese erst, nachdem er Befehle verweigert. Irgendwie ist das typisch für die Amerikaner.

     

    Offenbar hat man in Ankara die Großmachtträume aber noch nicht aufgegeben. Man will die Situation nutzen, um weiter am Sturz von Assad zu arbeiten. Eine Flugverbotszone würde sich ja nur gegen die syrische Regierung richten und ihre Möglichkeiten im Kampf gegen IS einschränken. Oder hat die IS jetzt schon Luftstreitkräfte?

     

    Nebenbei. Woher will der "Westen"eigentlich das Recht nehmen, eine solche Flugverbotszone zu erklären?

  • @the kurde @hüseyin akdag ich unterstüzte ihren post voll u ganz. schäbig ist einzig u allein die berichterstattung der taz. sie haben in all ihren punkten vollkommen recht. die IS ist eine Terroristenvereinigung die die westlichen Mächte heraufbeschworen haben indem sie untätig blieben als Assad tausende dahinschlachtete. Der Artikel ist in sich unschlüssig u auch unlogisch. Warum soll die Türkei mit ihrer Nahost-Politik gescheitert sein? Weil sie die unterdrückten Demokratiebewegungen gedeckt hat? Fragen sie mal Araber-auch hierzulande- danach? Die werden einstimmig berichten, dass sie die Politik Erdogans im Nahen Osten immer noch unterstützen. Die einzigen die die Politik ächten, sind PKK-Symphatisanten, Sissi u Assad loyale Mittäter an tausendfachem Mord. Und fragen sie dieselben wie sie zum Westen u Deutschland stehen?!Die Türkei leidet unter Terror seit Jahrzehnten u soll die IS-Terroristen unterstützen? Die Taz fällt auf amerikanische Propaganda rein. Die NYT u die amerikanische Propagandamschinerie hat nicht umsonst erst nach den IS Verhandlungen die Türkei zur Zielscheibe erklärt. Wo bleibt die ach so stabile Nordkurdische Autonomie? Sie sind nicht mal in der Lage ihre Frauen u Kinder zu beschützen! Diese werden lieber in die Türkei geschickt-die sie jahrzehnte terrorisierten. Die Türkei wird weiterhin das tun was die Menschlichkeit gebietet. Hier wird schon rumgeschrien wenn einige hundert neue Asylbewerber aus den Kriegsgebieten um Asyl ersuchen. Die Türkei hat mittlerweile 1,5 Millionen Asylbewerber aufgenommen!

    • D
      D.J.
      @alp tagan:

      Es ist doch völlig egal, was der Westen macht in den Augen derer, die ihm jegliche Verantwortung für alles zuschieben wollen. Greift er ein - falsch. Greift er nicht ein - falsch. Im Ürigen finde ich diese ständige Verantwortungsdelegation infanil.

      D hat übrigens insgesamt mehrere Millionen Asylbewerber/Flüchtlinge seitt den 90ern aufgenommen, nicht einige Tausend (und das war gut so, siehe z.B. Jugoslawienkriege). Und gab/gibt mehr Geld für jeden von ihnen aus als die Türkei, die sie weitgehend dich selbst überlässt.

      • @D.J.:

        leben sie auf dem mond? die türkei hat allein seit der syrien krise knapp 2 millionen flüchtlinge aufgenommen. würden sie auf der erde leben wüssten sie das sogar deutschland dies gebührend ehrt

  • D
    D.J.

    Waffen gegen Geiseln? Es gibt keine Dummheit und Verantwortungslosigkeit, die ich Erdo und seinen Lakaien nicht mehr zutraue (den ich vor 10 Jahren noch als Hoffnungsträger sah).

    Andererseits: Unsere Waffen an Saudi-Arabien - auch ein Verbrechen.

    Besinnen wir uns unserer gemeinsamer Interessen mit Russland im Kampf gegen den Dschihadismus.

    • @D.J.:

      menschenleben retten ist also falsch. ob man nun geld, waffen gibt oder kämpfer frei lässt, ist, denke ich kein wirklicher unterschied. und man sollte schon ganz schön perfide sein, russlands "kampf gegen den dschihadismus" - ein genozid im kaukasus - als den unsrigen zu bezeichnen.

  • Herr Gottschlich, wenn Sie es nicht wissen, dann wissen Sie es erst jetzt. Die Türkei war das erste Land, welches die IS-MILIZ als Terorrorganisation gestuft u. in die Liste der Terrororganisation aufgenommen hat. Das war im Jahr 2013. Da haben die anderen westlichen Ländern nichts getan. Überhaupt hat die Türkei die IS-Miliz nicht unterstützt, wenn es einer getan hat, dann die USA. Sie wollte u. will immer noch Esad stürzen. So wie Sie Bin Laden gegen Sowjetunion unterstützt hat, untstützte die USA die IS-Miliz.

     

    Kommentar bearbeitet. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.

    • @Hüseyin Akdag:

      Ja gut, dass Erdogan Terroristen wie IS unterstützt ist bekannt. Was der Westen unter der Ägide der USA jetzt aber aufzieht ist heuchlerisch. Schon 2013 als sich der Syrienkonflikt zuspitzte hatten Terroristen wie Al Nusra u Al Quaida, ISler usw. ihre Lager an der türkisch-syrischen Grenze. Nur damals hat es die öffentliche Berichterstattung überhaupt nicht gestört. Wurden uns doch die Terroristen als syrische Oppositionelle verkauft die für Demokratie kämpfen (auch in der taz). In den Kommentarspalten wurde immer wieder darauf hingewiesen. Das interessierte die Medien in Artikeln nicht, stets schrieben sie über "Rebellen". Und IS-Verbände kämpften eifrig mit FSA, Al Nusra und Co für die für den Westen "gute" Sache: Assad zu stürzen. Insofern soll Erdogan jetzt den Sündenbock machen und die Schuld allein auf sich laden - natürlich ist er auch darin verstrickt. Aber in der Unterstützung und Versorgung der Terroristen arbeitete er ja ganz im Sinne des Westens, der eben noch vor einem Jahr, zumindest in Deutschland immer von seinen oppositionellen syrischen Rebellen schwärmte, wo schon längst klar war, dass nicht einmal der Terroristen überhaupt aus Syrien kommt. Und weiter trifft man sich, Saudis, Qatar, Deutschland, USA usw. in "Friends of Syria"-Meetings und würfelt darum, wer öffentlich den Bösen spielen darf...

    • D
      D.J.
      @Hüseyin Akdag:

      Dass solch ein rassistischer Dreck hier stehenbleiben darf (letzter Satz), wundert mich schon. Erdogans Propaganda-Jüngern scheint das letzte Schamgefühl abhanden gekommen zu sein.

      • @D.J.:

        @Akdag bezog sich auf das was @The Kurde schrieb. Vielleicht erst mal durchlesen bevor du @Akdag Rassismus vorwirfst.

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          @Akdag regt sich über einen Einzelnen auf, @The Kurde, der sagt:

          "Fuck EU & Fuck USA und alle Allierten." usw. @The Kurde steckt also alle in einen Sack und sagt: Fuck u all! Wo fängt Rassismus an? Alle unter Generalverdacht stellen, alle in einen Sack, wie damals mit der Weltverschwörung!

        • D
          D.J.
          @fornax [alias flex/alias flux]:

          Mein Fehler.

          Aber es macht immer noch einen Unterschied, ob ich eine Regierung beschimpfe oder ein Individuum.

  • Erdogan : Schäbig-Schamlos- Niveaulos- Trifft voll und ganz auf ihn zu!

  • Es wäre gute journalistische Arbeit gewesen, wenn die TAZ erwähnt hätte, dass DIE LINKE im Bundestag, insbesondere Gregor Gysi, die "ROLLE der TÜRKEI" schon früh angeprangert hat, während Gabriel, SPD und Merkel, CDU darüber gelacht haben. Die gesamte Außenpolitik dieser Regierung (CDU-CSU-SPD) ist falsch und gefährlich.

    • D
      D.J.
      @Willi:

      Richtig. Es sagt viel über die erbärmliche Politik (auch in Bezug auf Saudi-Arabien) aus, dass ich in diesen Punkten der Linkspartei, die mir sonst nicht gerade liegt, völlig Recht geben muss.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Wer nimmt schon US-Zeitungen ernst?

  • Fuck the new turkisch gowerment.

     

    Fuck EU & Fuck USA und alle Allierten.

     

    Sie alle schauen zu, wie die türkei die isis mit waffen unterstützen und tun leider nichts.

    Siehe ROJAVA. Leider sind die Kurden, die wieder leiden müssen, liegt ja auf der Hand.

     

    Nachdem 1. Weltkrieg entschied ja wieder mal die GB dafür, dass ein KURDISTAN nicht entstand, liegt ja auf der Hand.

     

    Wie die 49 Geiseln in Mosul gefangen genommen wurden liegt auf der Hand.

    Erdogan verkaufte sie erst alle und dann kaufte sie wieder, liegt auf der Hand.

     

    Wie lange wird man die türkei nicht in die augengucken und obwohl man weiß, dass sie lügen, trotzdem nicken und lachen? Lächerlich, liegt ja auf der Hand.

     

    Deutschland kann nur nicken und lachen, liegt ja auf der Hand. Schaut man die Zeit vor dem 1. Weltkrieg und nachtürlich weährend des 1. Weltkrieges, sieht man, wie Deutschland die türkei in jeder hinsicht zur seite stand und LEIDER nur zugeschaut hat, was in der NEUEN Türkei passiert ist, liegt ja auf der Hand. Es ist alles archiviert und liegt im Archive.

     

    SCHAUT NUR ZU, es sind nur die KURDEN. Lächerlich, lächerlich.

    • @the kurde:

      du hast pranken wie ein boxer

    • @the kurde:

      Ja, die Unschuldslämmchen mit der weißen Weste. Derzeit müssen wieder Schulen brennen "Three schools vandalized by PKK supporters in eastern Turkey" http://www.viewstimes.com/three-schools-vandalized-by-pkk-supporters-in-eastern-turkey-4507

      Immer mal wieder, http://dtj-online.de/nichts-anderes-als-pure-barbarei-1019

      Aber jetzt gibt´s ja Rückendeckung der Westpresse "PKK-Verbot" abschaffen, sonst auch in Deutschland, oder?

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        Und warum brennen diese Schulen? Weil sie eine reine Assimilationsstätte darstellen. Die kurdischen Schulen die in diesen Regionen errichtet wurden, wurden ja auch niedergelegt seitens des Staates. Und warum? weil ja ein Mensch kein Recht darauf hat auf seiner Muttersprache unterrichtet zu werden!

        • @Menschlichkeit Gerechtigkeit:

          Achso..."@Menschliche Gerechtigkeit" besteht aus Schulen niederbrennen...

          Ihre Argumentation ist ja schon hanebüchen "da brenn ich halt mal schnell Schulen ab". Klingt wie Larry Silverstein zu WTC7 " ach, das hat gebrannt, da haben wir uns entschieden es zu sprengen" http://www.youtube.com/watch?v=UYJ1wxb_8y0 anstatt die Feuerwehr zu holen :-), ha, ha. Ich find das ja ok, wenn jemand seine Sprache im Unterricht haben will. Aber selbst der "große" Führer Öcalan meinte neulich zu Perincek dass das irgendwo Schwachsinn ist, das gleich absolut zu verlangen. Was ist das für eine Argumentaton? Ich mein, in der Ukraine z.B. gab´s auch Russen und es wurde in Ukrainisch unterrtichtet. Und da gibt´s x Beispiele. Oder wie ist das in den USA? Die Ordnungsmacht stellt nun mal die Unterrischtssprache. Kann man drüber diskutieren. Änderungen usw. wünschen. Aber nicht mit solchen Methoden "niederbrennen" und PKK-Terrortrupps. Was können die Lehrer dafür? Die machen auch nur ihren Job. Was können die Kinder dafür? Aber Kinder werden von der PKK ja auch noch Eltern geraubt und zu Kämpfern ausgebildet. Und das soll ich unterstützen. Naja, die taz und der Rest der deutschen Presse unterstützen es ja "PKK legalisieren"... Schöne Neue Welt halt. Aber nicht mit mir.

    • @the kurde:

      "Fuck"

       

      Was hat dieses Wort in der Diskussion zu suchen? Auch wenn EU, Türkei und USA genug schlimme Dinge tun, kann man sich doch einer vernünftigen Ausdrucksweise bedienen.

  • Die 49 Geiseln sind frei- da hat die Türkei jetzt keinen Vorwand mehr sich zurückzuhalten und kann als NATO-Mitglied AKTIV in den Kampf gegen die ISIS eingreifen. Wenn die Türkei wollte, wäre ISIS in ein paar Wochen Geschichte.

    Mal sehen, was Erdogan jetzt tut?