Die Streitfrage: „Wir brauchen mehr Pep“
Pep oder Klopp? Zwei Typen von Fußballtrainern, die die Bundesliga prägen. Welcher Führungsstil ist der bessere? Ein Austausch unter Experten.
Die Saison der Fußball-Bundesliga neigt sich dem Ende zu, die wesentlichen Entscheidungen sind gefallen – Zeit, über die prägenden Trainertypen nachzudenken. Pep oder Klopp?
Pep Guardiola in Diensten des FC Bayern München und Jürgen Klopp, noch bei Borussia Dortmund, inszenieren sich als zwei unterschiedliche Trainer-Typen. Guardiola, der Elegante und Unnahbare, der seine Entscheidungen im Alleingang trifft und Klopp, der einen auf lässig und Kumpel macht. Welcher Führungsstil kommt besser an?
„Was für eine Frage! Als Frau würde ich mir sehr gerne das Beste aus Pep und Klopp zusammenbasteln – als Sportjournalistin fällt mir die Entscheidung schwer“, schreibt RTL-Moderatorin Ulrike von der Groeben der taz.am wochenende. Sie wählt schließlich Klopp: „Er ist authentisch, emotional, witzig, eloquent, ein brillanter Redner und Unterhalter – und ich liebe den Hurra-Fußball, den er spielen lässt.“
Auch die Sat.1-Sportmoderatorin Andrea Kaiser tut sich erst einmal schwer: Beide Trainer seien ehrgeizig und sendungsbewusst. „Aber wenn ich mich entscheiden müsste, dann für Klopp – er ist einfach nahbarer“, schreibt Kaiser der taz.am wochenende.
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Wie verarbeiten Kinder den Krieg? Dass Freunde gehen, weil sie für die andere Seite sind? Dass Verwandte sterben? Im Osten der Ukraine bringen Schüler ihr Leben auf die Bühne. Eine Reportage in der taz.am wochenende vom 16./17. Mai 2015. Außerdem: Seit über 20 Jahren hört Radiomoderator Jürgen Domian den Menschen der Nacht zu. Er spricht mit Mördern, Nonnen und Frauen aus dem Wald. Bald will er aufhören. Ein Gespräch Und: Wie Millionäre mit dem eigenen Boot Flüchtlinge retten. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.
Dorothee Bär sieht das anders. Die Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur ist bekennender Bayern-Fan. Kürzlich trug sie im Bundestag Bayern-Trikot unter ihrem Blazer. „Stilistisch betrachtet: Wir brauchen mehr Pep! Es ist aber auch so, dass man manchmal allein entscheiden und manchmal ein Teamplayer sein muss – also Pop! Den richtigen Verein trainiert allerdings nur einer. Und der heißt nicht Klopp“, schreibt Bär in der taz.am wochenende.
Für den Bayern-Trainer stimmt auch der Literatur- und Kulturwissenschaftler Matias Martinez. Er ist Autor des Buches Warum Fußball? Kulturwissenschaftliche Beschreibungen eines Sports: „Der asketisch-elegante, grüblerisch-nervöse Künstler aus der Fremde, der seinen Beruf als Berufung ausübt, gegen einen von uns, den kumpelhaft-autoritären Macher mit seinem hemdsärmligen Charme. Selbstverständlich bin ich für den Künstler.“
In der taz.am wochenende vom 16./17. Mai 2015 lesen Sie, was der Direktor der Tate Gallery of Modern Art in London und künftige Intendant der Berliner Volksbühne, Chris Dercon, die Sport- und Italienreporterin Birgit Schönau, der Moderator und Kabarettist Dirk Stermann und der Sachbuchautor und Kommunikationsberater Werner Katzengruber zu unserer Streitfrage sagen. Außerdem diskutierte taz-Leser Daniel Timmenberg mit, der die Streitfrage per Mail beantwortet hat.
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