Die FDP und Magenta, Pink oder Lila: Der Liberalen neue Farbe
Die FDP hat ein neues Logo: Eine dritte Farbe soll wohl dafür sorgen, dass alte, negative Konnotationen vergessen werden. Nur wie nennt man sie?
Endlich kann wieder über die FDP geredet werden. Sie präsentiert sich seit dem Dreikönigstreffen nicht mehr nur noch in Blau und Gelb, sondern fügt eine weitere Farbe hinzu. Wie diese Farbe zu nennen ist – darüber wird noch gestritten.
Die Berliner Zeitung titelt „FDPink“; die taz findet auf der Titelseite, es sei Lila. Die Zeit, der Focus und die ARD sind sich einig: ein eindeutiges Magenta. Ganz diplomatisch platziert sich Die Welt dazwischen – ihr zufolge ist es ein Magenta-Pink.
Auf Twitter herrscht wenig Diskussion: Die FDP hat offensichtlich der Telekom die Farbe geklaut. Die FDP bezeichnet es ebenfalls als Magenta.
Ganz aus dem Nichts kommt die Änderung wohl kaum. Schließlich stehen Lindner und Parteifreunde damit in einer Tradition, die die Farbwahl erklären könnte: Die Partei für Freiheit und Fortschritt (PFF) in Belgien sowie die liberale Patei NEOS in Österreich bedienen sich ähnlicher Farbtöne. Bei beiden läuft es wesentlich besser als bei den deutschen Liberalen – ein wenig Abkupfern kann man ihnen also nicht übel nehmen.
Nur, wen will die Partei damit beeindrucken? Lila gehört natürlich eigentlich bereits den FeministInnen – beziehungsweise Anti-FeministInnen, die Lila als Farbe der unbefriedigten Frau abstempeln. Und auch bei Pink denkt man weniger an den/die Otto-Normal-FDP-WählerIn als an so manche Klischees über Frauen und Weiblichkeit. Vielleicht funktioniert es, denn bisher bildeten weder FeministInnen noch Frauen den Kern der FDP-WählerInnen.
Wie man die Farbe auch nennen mag, die Revolution des FDP-Logos sorgt wenigstens für Gespräch. Und vielleicht wird sogar irgendwann wieder über Inhalte geredet.
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