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Demonstration von Coronaleugnern in Wien: Viele Österreicher blieben ungeimpft Foto: dpa

Die Corona-Lage in Wien und LissabonKein Bier für Ungeimpfte

In Wien explodiert die Zahl der Infektionen. Jetzt hat die Regierung harte Maßnahmen erlassen. In Portugal dagegen scheint die Pandemie weit weg.

W ie abgeschnitten war das À-la-carte-Geschäft am Montag“, klagt Erich Mayrhofer. Der Bärenwirt, dessen Gourmet-Restaurant weit über Petzenkirchen im niederösterreichischen Mostviertel Gäste anzieht, hatte Einbrüche erwartet. Aber keine solch drastischen. Am Samstag sei das Lokal mit 50 Gästen noch voll gewesen: „Gestern waren es fünf.“ Allein für den November seien 650 Reservierungen storniert worden. Rund um den Martinstag am 11. November kommen normalerweise kleine und größere Gruppen zum traditionellen Gänseessen, zudem beginnen die Weihnachtsfeiern. „Wenn eine Achtergruppe reserviert hat und einer ist nicht geimpft, sagen alle ab“, sagt Mayrhofer jetzt: „Die Firmen trauen sich nicht und sagen lieber ganz ab.“

Wenn eine Achter­gruppe reserviert hat und einer ist nicht geimpft, sagen alle ab

Erich Mayrhofer vom Gourmet-Restaurant Bärenwirt

Seit diesem Montag gilt in ganz Österreich die 2G-Regel: Nur wer gegen Covid-19 geimpft oder von der Krankheit genesen ist, hat freien Zugang zur Gastronomie, zu Kultur- und Sportveranstaltungen und zu körpernahen Dienstleistungen. Am Arbeitsplatz gilt seit 1. November 3G, denn in Österreich explodieren seit Mitte Oktober die Infektionszahlen. Am Mittwoch lag die Inzidenz bei schwindelerregenden 651 Neuinfektion auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Die Behörden meldeten 11.398 neue Fälle – und das bei lediglich 8,9 Millionen Einwohnern.

Bei Mario Pulker, dem Leiter der Gruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), vibriert das Handy fast im Minutentakt. Er meldet sich auf der Rückfahrt von einer Krisensitzung in Klagenfurt: „Es herrscht Panik. Wir hatten mit 30 bis 40 Prozent Umsatzrückgang gerechnet, aber es sind 60 Prozent.“ Er erzählt von stornierten Weihnachtsfeiern, Taufen, Hochzeiten, selbst Stammtische träfen sich lieber privat, als sich einer Impfung zu unterwerfen.

Dabei zeigten die Gastwirte durchaus Verständnis: „Es geht wohl nicht anders, wenn man einen kompletten Lockdown verhindern will. Aber wir sind wieder die Leidtragenden“, sagt Pulker, der 60.000 Betreiberinnen und Betreiber von Gastronomiebetrieben vertritt, „vom Würstelstand bis zum Haubenlokal“.

Von der Politik fordert man die Beibehaltung der halbierten Umsatzsteuer und einen Verlust­ersatz, außerdem die Verlängerung der Kurzarbeit und die weitere Stundung von Krediten. Pulker rechnet nächstes Jahr mit 1.400 Insolvenzen in der Branche. Vor Corona waren es zwischen 300 und 400 jährlich.

Jetzt erinnert man sich wieder ans Impfen

Die Wienerin Lydia Berger muss nach einer Muskelverletzung jede Woche zur therapeutischen Massage. „Am Montag hat man dort erstmals meinen Impfnachweis sehen wollen“, erzählt sie. Im Austria Center, einem großen Konferenzzentrum an der Donau, wo sich die 69-Jährige am Mittwoch ihre Booster-Impfung abholte, beobachtete sie einen deutlich erhöhten Zulauf von Impfwilligen als noch vor einer Woche. Damals hatte sie eine Enkelin zum Zweitstich begleitet. „Viele Ältere, aber auch junge Leute standen jetzt Schlange“, sagt die Rentnerin.

Allein am Samstag ließen sich in ganz Österreich 32.000 Menschen impfen, nachdem die Nachfrage wochenlang bei vier- bis fünftausend Stichen täglich stagniert hatte. Erstmals mussten wieder Wartezeiten in Kauf genommen werden.

Die Einhaltung der Regeln soll jetzt scharf überwacht werden, hat Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) wissen lassen. 800 zusätzliche Polizisten würden dafür abgestellt, speziell zur Kontrolle von Gasthäusern und Friseursalons. Besuchern ohne Impfpass drohen bis zu 500 Euro Strafe, Lokalbetreiber müssen mit maximal 3.600 Euro rechnen.

In Österreich ist die Impfung wie in ganz Europa gratis und in den meisten Impfzentren muss man nicht einmal einen Termin ausmachen. So kam es am Wochenende zu einem regelrechten Ansturm auf das Vakzin, das Freiheit verspricht. „Die 2G-Regel ist a Grund“, gab eine junge Frau in der Schlange vor einem Impfzentrum freimütig zu, „aber für mich war’s doch am wichtigsten, dass ich persönlich geschützt bin.“

Diese Einsicht bedurfte einer halbjährigen Reifezeit, denn seit dem Sommer ist in Österreich Impfstoff im Überfluss vorhanden. Appelle von Politik und Medizin an die Vernunft und die gesellschaftliche Solidarität haben weit weniger bewirkt als die Impfpflicht durch die Hintertür. Kaum einer, der im Gasthaus seinen grünen Impfpass vorweisen muss, fühlt sich deshalb belästigt. „Ich find’s g’scheit“, sagt der 52-jährige Alois, der in einem Gasthaus auf sein Schnitzel wartet. „Hätten sie schon viel früher einführen sollen“, meint Sonja, die mit einer Freundin bei einem Bier sitzt.

Auf den Intensivstationen lagen am Dienstag erstmals seit dem Frühjahr wieder mehr als 400 Coronapatienten. Zwar sind zwischen 80 und 90 Prozent von ihnen Ungeimpfte, wie die Spitäler bekannt geben, doch kommt es vermehrt zu Impfdurchbrüchen, also der Ansteckung von vollständig Geimpften. Epidemiologen rufen deshalb alle Geimpften auf, sich den dritten Stich geben zu lassen, denn nach sechs Monaten verliere die Immunität an Kraft. Und Richard Greil, Primarius an der Universitätsklinik Salzburg, wo seit Tagen im Krisenmodus gearbeitet wird, richtete einen geradezu verzweifelten Appell an die Politik, endlich zu handeln.

Die falschen Hoffnungen aus dem Sommer

Wie gemütlich war es doch im Sommer: die Sieben-Tage-Inzidenzen waren niedrig, in den Krankenhäusern konnte man sich wieder um Menschen mit Herzinfarkt, Kreislaufkollaps und kaputten Gelenken kümmern. Sebastian Kurz, damals noch Bundeskanzler der Republik, erfreute das Wahlvolk mit dem Versprechen: „Für jeden, der geimpft ist, ist die Pandemie vorbei.“ Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne), der anders als Kurz tatsächlich etwas von Medizin versteht, gab den durch mehrere Lockdowns frustrierten Jugendlichen freie Bahn: „Jetzt seid ihr dran.“ Also auf zu Sommerpartys und ins Nachtleben! Seine Verheißung vom Juli wiederholte Kurz auch noch im September, als die Zahlen zaghaft wieder anzusteigen begannen.

Mediziner und Modellrechner warnten schon damals vor dem Herbst, denn nach einem Ansturm auf die Impfstationen im Sommer stagnierte die Zahl der Erstimpfungen. Nachdem 60 Prozent der impfbaren Bevölkerung immunisiert war, kamen immer weniger Menschen, um sich den Piks abzuholen. Jetzt, Mitte November, sind erst 63 Prozent erreicht. Pamela Rendi-Wagner, SPÖ-Chefin und gelernte Epidemiologin, sagt: „Ohne 80 Prozent Durchimpfungsrate werden wir Corona-Einschränkungen nicht loswerden.“ Länder wie Portugal bewiesen das.

Erst die strengen Regeln lassen viele Österreicher Gefallen am Impfen finden Foto: dpas

Oberösterreich, das drittbevölkerungsreichste Bundesland, wählte seinen Landtag am 26. September. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) regiert dort seit sechs Jahren mit der rechten FPÖ, die Impfskeptiker und Verschwörungsspinner als neue Zielgruppe entdeckt hat. Die wollte man mit einer offensiven Impfkampagne nicht vergraulen. Das Resultat: Neben den Freiheitlichen zog mit der Kleinstpartei „Menschen – Freiheit – Grundrechte“ eine neue Gruppierung von Impfskeptikern in den Landtag ein. Oberösterreich hat die niedrigste Impfquote des Landes, die mit der höchsten Corona-Inzidenz korreliert: schwindelerregende 1.000,2.

Wien, dessen SPÖ-geführte Stadtregierung im Sommer auf große Lockerungen verzichtete, kam am Mittwoch mit 407 dagegen auf die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz aller Bundesländer. Bürgermeister Michael Ludwig hatte sich im Sommer für seine vorsichtige Politik noch die Schelte von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) anhören müssen. Wiens Vorgangsweise gehe „völlig an der epidemiologischen Realität vorbei“, hatte sie erklärt.

Die Welt der Impfgegner

Ein ganz eigenes Kapitel stellt der FPÖ-Chef Herbert Kickl dar, der, ganz im Geiste von Donald Trump, als Quacksalber auftritt. Es ist ihm gelungen, gleichzeitig die Pandemie als Vorwand für Freiheitseinschränkungen darzustellen und die Regierung für die hohen Infektionszahlen zu geißeln. Kickl hat sich virologisch und notariell bescheinigen lassen, dass er nicht geimpft ist. Zur Behandlung von Covid-19 empfiehlt er das Mittel Ivermectin, das Veterinäre zur Entwurmung von Pferden einsetzen. Er beruft sich dabei auf eine libanesische Studie, die deren angebliche Autoren inzwischen als Fälschung entlarvt haben.

Ungeachtet dessen will Kikl demnächst eine große Demonstration gegen den „Corona-Wahnsinn“ auf die Beine stellen. Der FPÖ-Chef hat zudem Juristen beauftragt, Klagen gegen das „3- und 2G-Zwangsregime von ÖVP und Grünen“ zu prüfen.

Noch wilder als Kickl treibt es der rechtsextreme Coronaleugner Stefan Magnet, der seine wirren Thesen über einen obskuren Privatsender in Linz verbreitet. Die „Corona-Panik“ sieht er als „geplanten Verzweiflungsakt der Hochfinanz“, womit ganz offensichtlich die Juden gemeint sind. Wie Kickl sieht Magnet die Impfung als „Instrument der Unterwerfung und Kontrolle“.

Dafür verheißt er die Erlösung durch die „Aufgewachten“ – allerdings erst nach einem von dunklen Mächten entfesselten Inferno.

Portugal: Die Freiheit ist zurück

Das Ozeanarium in Lissabon ist proppenvoll. Es gibt dort mehr Menschen als Fische. Frauen und Männer mit Kinderwagen, alte Damen in Rollstühlen, Schü­le­r*in­nen­grup­pen und viele Tou­ris­t*in­nen tauchen in die Unterwasserwelten des größten Aquariums Europas ein. Die Menschen drängen sich entlang der Glaswand des Großaquariums, das mit fünf Millionen Litern Wasser gefüllt ist. “Keine Sorge, das Glas wird nicht bersten“, beruhigt eine Frau eine andere, die sich minutenlang bemüht, ihre beiden Kinder aus der Menge heraus zu fischen. “Wir sind glücklich nicht mehr in Isolation leben zu müssen“, sagt ein Besucher. Hinter ihm läuft eine Gruppe vorbei, die mit ihren Handykameras darauf wartet, dass der große Hai erneut näher kommt.

Chillen in Lissabon: Die Impfquote ist in Portugal besonders hoch und es gibt kaum Coronaleugner Foto: Jorge Mantilla/imago

Anders als viele Länder Europas, ist Portugal bislang von der vierten Corona-Welle verschont geblieben. Die Siebentages-Inzidenz liegt derzeit bei 75,9. Aus dem aktuellen Impfbericht der Generaldirektion für Gesundheit von Ende Oktober geht hervor, dass 86 Prozent der über zehn Millionen Ein­woh­ne­r*in­nen bereits zweimal gegen Covid19 geimpft sind – weltweit ein Spitzenwert. Selbst junge Menschen folgten dem Rat der Regierung und ließen sich immunisieren. In der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen haben bereits 90 Prozent die erste und 86 Prozent die zweite Dosis erhalten.

Seit dem 1. Oktober gibt es in Portugal keine Einschränkungen mehr. Bars, Restaurants und Clubs sind wieder so voll wie eh und je. Festivals finden statt. Allein das globale Hi-Tech-Event „Websummit“ vom 1. bis 4. November lockte 40.000 Be­su­che­r*in­nen aus allen Teilen der Welt nach Lissabon. Selbst die Verpflichtung zur Vorlage eines digitalen Impfzertifikats ist gefallen, weil sie nicht mehr für notwendig erachtet wird.

Dabei herrschte in Portugal fast ein Jahr lang der Ausnahmezustand. Die Polizei kontrollierte streng. Seit beginn der Pandemie wurden mehr als 1.000 Menschen wegen Ungehorsam festgenommen, über 3.500 bestraft.

Soldaten mit nützlicher Tätigkeit

Doch diese Zeiten sind vorbei. „Es ist die politische Kultur, die zum Erfolg der Impfkampagne beiträgt“, sagt Antonio Costa Pinto, Professor am Institut der Sozialwissenschaften an der Universität Lissabon im Gespräch mit der taz. „Die portugiesische Gesellschaft hat traditionell großen Respekt gegenüber dem Staat und folgt seinen Entscheidungen“, sagt er.

Doch das sei nicht die einzige Erklärung für die hohe Impfbereitschaft der Portugies*innen, meint Costa Pinto. Es gebe auch eine gute Zusammenarbeit zwischen dem nationalen Gesundheitswesen und den lokalen Behörden. Ein Admiral habe den Prozess in logistischer Hinsicht wie eine Militäroperation angeführt.

Henrique Gouveia e Melo, der eine „Task Force“ aus Wissenschaftler*innen, Ärz­t*in­nen und Armeeangehörigen geleitet hat, blickt durch eine militärische Brille auf die Pandemie. „Das Erste, was man macht, ist, das Ganze wie einen Krieg zu betrachten“, sagte er in einem Interview.

Das gute Verhältnis, dass viele Por­tu­gie­s*in­nen zu ihrem Militär haben, ist historisch begründet. Schließlich war es die Armee, die am 25. April 1974 in der Nelkenrevolution der Diktatur von Estado Novo ein Ende setzte. Daher verwundert es auch nicht, dass weite Teile der Gesellschaft den führenden Einsatz des Militärs im Kampf gegen Corona begrüßten.

Unter Vizeadmiral Gouveia e Melo wurde die Impfkampagne neu organisiert. Rund 300 Impfzentren im Norden und Süden des Landes wurden eingerichtet, die meisten von Zivilisten betrieben. Im größten Impfzentrum Lissabons, dem Pavillon drei des Universitätsstadions, impft jedoch ausschließlich Militärpersonal. Das spare viel Zeit, zitieren portugiesische Medien Kapitän João Aniceto, Leiter des Impfzentrums. Angesichts der raschen Ausbreitung der Delta-Variante wurden seit Anfang Juli in Portugal bis zu 160.000 Impfdosen täglich verabreicht.

Auch die Migranten wurden mitgenommen

Die Zentralisierung des nationalen Gesundheitssystems in Portugal erleichtert es, Menschen schnell zu erreichen. Jede Person besitzt eine sogenannte Gesundheits-ID, auf deren Daten die Behörden Zugriff haben. Eine Kampagne per SMS begann, zuständige Teams riefen die Menschen an, um sie zur Impfung zu ermutigen und gegebenenfalls zu erfahren, warum jemand noch nicht vorbeigekommen ist.

Das Angebot, sich den Schuss gegen Covid abzuholen, richtete sich in Portugal nicht nur an die einheimische Bevölkerung, sondern auch an Einwanderer*innen, die sich ohne eine Aufenthaltsgenehmigung im Land befinden. Anfang des Jahres hat die Regierung vorläufig mehr als 350.000 Ein­wan­de­re­r*­in­nen legalisiert. Die Ausländerbehörde hat zwar noch nicht für alle eine endgültige Entscheidung über ihre Zukunft getroffen. Doch aufgrund von zwei Regierungsbeschlüssen haben sie nun Zugang zu allen öffentlichen Dienstleistungen, wie Sozialversicherung, dem Abschluss von Miet- und Arbeitsverträgen sowie zum nationalem Gesundheitssystem. Nach Angaben von Henrique Gouveia e Melo seien so 85.000 Personen mit einer Corona-Impfung erreicht worden, deren Status in Portugal nicht geregelt gewesen sei.

In diesem Zusammenhang weist der Sozialwissenschaftler Costa Pinto darauf hin, dass die Zivilgesellschaft In Portugal eher schwach entwickelt ist. Genau dieser Umstand habe der Regierung in Sachen Covid-Impfung in die Hände gespielt. So seien Anti-Impf-Bewegungen oder Verschwörungsmythen weitestgehend irrelevant gewesen.

Die Impf-Kampagne läuft derzeit schon wieder auf Hochtouren. Personen, die Anspruch auf eine Booster-Impfung haben, sind bereits dazu aufgerufen worden – zusammen mit einer Impfung gegen die Grippe. Von den 1,5 Millionen Berechtigten – Menschen im Alter von über 65 Jahren, deren Impfung mindestens sechs Monate zurück liegt wurden 351.000 bereits zum dritten Mal geimpft – vor allem in Apotheken und Impfzentren.

Damit will das Portugal weiter Spitzenreiter bleiben – getreu der Devise: Alle Wege führen nach Lissabon. Vom 2. bis 4. Dezember finden in Lissabon in der Altice Arena mit 20.000 Plätze vier Konzerte von André Rieu statt. Drei davon sind bereits ausverkauft. Dank der hohen nationalen Impfrate fühlt sich der Geiger mit seinem Orchester in Portugal sicher. Rieu möchte, dass das Publikum die Shows mit einem Lächeln auf den Lippen verlässt.

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23 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Aber bitte! Wer kennt sie nicht, die unterentwickelte portugiesische und die überstarke deutsche Zivilgesellschaft! Schließlich war es Deutschland, in dem das Volk die faschistische Diktatur hinwegfegte, während Portugal in einem langen und blutigen Krieg von seiner befreit werden musste, weil sein Volk überwiegend aus Zynikern bestand und besteht, die "keine Gesellschaft kennen, sondern nur Individuen".

    Ironie off.

  • ARD, heute 18.46 Uhr:



    Portugal erwägt neue Maßnahmen

    Trotz einer Impfquote von 86 Prozent hat der portugiesische Ministerpräsident António Costa mögliche neue Corona-Maßnahmen angekündigt. "Wir können die Anzeichen nicht ignorieren", sagte Costa angesichts der jüngsten Infektionswelle in weiten Teilen Europas. "Je später wir handeln, desto größer ist das Risiko.

  • Wieso schreiben Sie wiederholt lediglich von "Stich" und "Zweitstich"? Warum nennen Sie diese "Stiche" nicht beim Namen?



    ... und "gratis" sind die "Stiche" auch nicht! Das zahlen schließlich wir Steuerzahler.

    Und Sie schreiben, "nachdem 60 Prozent der impfbaren Bevölkerung immunisiert war ..." und "ließen sich immunisieren". Hä, wo ist dann das Problem für diese Immunisierten?

    • @Bruno The Ludwig:

      Das Problem für die Immunisierten ist, dass sie nur bei einer sehr hohen Impfquote (über 85%) hinreichend vor Durchbruchsinfektionen geschützt sind.

      Delta umgeht die Impfung nämlich nicht, sondern bruteforced sich mit einer extrem hohen Vermehrungsrate durch den Immunschutz hindurch. Und damit sind auch Doppeltgeimpfte gefährdet, wenn sie zB mit infizierten Ungeimpften längere Zeit (also länger als wenige Minuten) in geschlossenen und schlecht durchlüfteten Räumen verbringen müssen. Und wenn nur 2/3 der Bevölkerung den höchsten Impfschutz haben, pasiert das eben so oft, wie wir es aktuell sehen - nämlich täglich mehrere tausend Mal in Deutschland.

      Doppeltgeimpfte mit Durchbruchsinfektion andererseits haben in der Regel eine niedrigere Virenlast (und die Infektion bleibt in meist auf die oberen Atemwege beschränkt - daher auch die anderen Symptome, vorwiegend der vor der Impfkampagne bei Covid kaum auftretende Schnupfen), und sind außer im Extremfall (Karnevalsparties zB) nur für Ungeimpfte gefährlich.

    • @Bruno The Ludwig:

      die Immunisierten haben kein Problem. Das Problem sind die Ungeimpften. Die verstopfen die Kliniken und nehmen den anderen Kranken die Betten weg. Wegen denen sind sowohl Kliniken als auch deren Personal permanent überfordert. Auch das bezahlen alles wir Steuerzahler! Und 60 % Geimpfte ist halt einfach zu wenig um dieses Virus auszubremsen. Siehe Artikel und Portugal.



      Was daran ist eigentlich nicht zu verstehen?

  • Der Vergleich zwischen Portugal und Österreich hinkt m.M. nach. Was bei den Zahlen in Ö immer vergessen wird ist die Tatsache, dass dort seit einem 3/4 Jahr sehr umfassend getestet wird (PCR-Tests großteils verpflichtend). Betrachten wir die Zahlen von www.corona-in-zahlen.de/ zeigt sich, dass Ö mehr als 5x soviel testet wie Portugal und 11x (!) soviel wie Deutschland, welches Ö ja gerade zum Risikogebiet erklärt hat.

    Man kann die Zahlen wahrscheinlich nicht 1:1 hochrechnen, aber in Ö fallen definitiv auch viele positive Fälle in die 7-Tages-Inzidenz, welche in anderen Ländern nicht einmal aufscheinen (weil die betroffenen Personen keine Symptome haben). Aber zieht man nur einen Teil davon in Betracht, wäre die Inzidenz in Portugal und vor allem auch Deutschland um vieles höher.

    Ich weiß nicht warum sich die Ganze Welt so auf die 7-Tages-Inzidenz konzentriert, OHNE dabei auch die Anzahl der Testungen anzuführen. Mit so einer Vorgehensweise wäre ich in Statistik glatt durchgefallen.

    Wer noch weitere Daten braucht: ourworldindata.org/coronavirus-testing

    • @Lemmy:

      Ja ist auch nur ein Zufall, dass Oberösterreich und der Südosten Bayern beide ziemlich genau eine Inzidenz von tausend haben...scheint doch alles konsistent zu sein..

      Abgesehen davon ist es genau anders herum: Österreich testet mehr, weil es eine höhere Inzidenz hat und hat nicht eine höhere Inzidenz, weil es mehr testet!

      Deutschland testet dort viel wo die Inzidenz hoch ist...wieso soll in Schleswig-Holstein genauso viel wie in Österreich getestet werden, wenn dort die Inzidenz ein Zehntel dessen ist und deutlich besser durchgeimpft ist? An der Inzidenz würde ein solch sinnloses Vorgehen nur minimal etwas ändern...

      Abgesehen davon lässt sich allein an der Todesrate (pro Einwohner) von letzter Woche erkennen, dass mit den Inzidenzen alles zus stimmen scheint: Österreich hat knapp doppelt so viele Tote, passend zu der Beobachtung, dass die Inzidenz gut 2mal so hoch war!

      • @Entlarver0815:

        die Inzidenz ist nur im Zusammenhang mit den schweren Verläufen (Klinikaufenthalt und Intensivstation) wichtig. Wenn es nur leichte Verläufe oder gar keine Symptome gibt, warum soll man sich dann wegen der Inzidenz verrückt machen? Es geht doch darum dass die Leute nicht schwer krank werden und sterben. Und schwer krank werden und sterben tun die Ungeimpften. Die verstopfen die Kliniken und nehmen allen anderen die Betten weg. Und von dieser Unvernunft haben sowohl wir, als auch Österreich zu viele. In Porugal, Spanien und auch Italien sind die Menschen um vieles vernünftiger und auch entspannter. Die Querfasler und Impfphobiker verhindern bei uns ein normales Leben, worüber sie sich dann aufregen. Noch mehr Dummheit geht nicht...

        • @margarete2052:

          "Wenn es nur leichte Verläufe oder gar keine Symptome gibt, warum soll man sich dann wegen der Inzidenz verrückt machen?"

          Weil das eine ANSTECKENDE Krankheit ist. Und weil auch 1/3 der "leichten Verläufe" langfristige, manchmal dauerhafte und oft schwerwiegende Folgeschäden haben.

          So ziemlich ALLE Infizierten entwickeln eine Herzmuskelentzündung, die in der Regel erst nach mehreren Monaten ausheilt. Das kann natürlich nicht jeder Hausarzt feststellen; das merkt man wenn man 2 Monate nach "Genesung" beim Joggen mit Herzinfarkt zusammenklappt, und auf der ITS kein Platz mehr frei ist.

  • Faktencheck: Auch in Portugal steigen die Covid-19 Infektionen seit mehreren Wochen:



    coronalevel.com/de/Portugal/



    Auch eine hohe Impfquote stoppt die Pandemie nicht.

    • @naemberch:

      Inzidenz ist nicht gleich Schwere des Verlaufs. Ein Erreger der nicht steril geimpft werden kann wird durch hohe Impfquoten nicht ausgerottet, sondern gehemmt. Facebook ist keine seriöse Quelle.

      • @Nafets Rehcsif:

        Nafets Rehcsif liegt absolut richtig.

        Überspitzt gesagt ist die Anzahl der Infektionen vergleichsweise egal.

        Viel entscheidender ist die Wahrscheinlichkeit einer schweren Erkrankung oder gar des Todes.

    • 2G
      2284 (Profil gelöscht)
      @naemberch:

      Faktencheck:

      Faktor der Vermehrung in Portugal über die letzten 4 Wochen: 1,7

      Faktor der Vermehrung in Deutschland über die letzten 4 Wochen: 3,5

      Während sich die Zahl der Infektionen pro Woche in Portugal also nichtmal verdoppelt hat, hat sie sich in Deutschland mehr als verdreifacht.

      Und das wohlgemerkt bei einer wesentlich niedriegeren Inzidenz, die lag bei Portugal am 13.10 bei 42,2 und hat sich in den letzten 4 Wochen auf 75,4 gesteigert, also nichtmal verdoppelt.

      In Deutschland hingegen lag die Inzidenz am 13.10 bei 70,1 und hat sich auf beachtliche 248,5 am gestrigen Tag hochgeschraubt.

      Die Inzidenz, die sich ja unabhängig von der Bevölkerungsanzahl vergleichen lässt, weil gerechnet auf 100.000 Einwohner*innen lag somit vor 4 Wochen in Deutschland nichtmal doppelt so hoch wie in Portugal, inzwischen beträgt sie mehr als das dreifache.

      Kurz zusamenefasst:

      Natürlich stoppt Impfen die Pandemie nicht komplett, das würde eben auch nur mit 100 % sterilisierender Wirkung passieren (was nie irgendwer behauptet hat) aber es verlangsamt offensichtlich das Wachstum deutlich, was von Anfang an das erklärte Ziel war.

      • @2284 (Profil gelöscht):

        Danke fürs Vorrechnen! Eindruchsvoller kann man die Wirkung einer hohen Impfquote kaum darlegen.

        Wir müssen uns vor Augen halten, dass wir es mittlerweile mit einem Virus zu tun haben, das fast so ansteckend ist wie Windpocken, dreimal so ansteckend wie die ersten Stämme (Wuhan und Ischgl), und mehr als fünfmal so ansteckend wie Grippe. Das kann man nicht wegimpfen, aber mit Impfung *und Hygienemaßnahmen* kann man es sogar ausrotten - Masern *sind* in weiten Teilen der Welt bereits komplett ausgerottet, obwohl das Masernvirus doppelt so ansteckend sind wie Delta-Covid, und bei Masern nicht ansatzweise mit demselben Nachdruck gearbeitet wurde.

        Man darf halt nur keine halben Sachen machen und dem Virus eine Chance zum Fluchtmutieren geben.

    • @naemberch:

      Ja die zahlen sind auch oben im Artikel zu finden. Hätten sie diesen gelesen wäre ihnen dass vielleicht aufgefallen.

  • Das Problem besteht in Österreich (meiner Beobachtung nach) zum Teil auch in der dort vorhandenen Medienlandschaft. Man muss sich nur mal eine kurze Zeit OE24 anschauen (z.B. mit Gerald Grosz), dann weiß man wo die Impfskeptiker herkommen. Wenn man solchen Menschen SO eine Bühne gibt, ist die Impfverweigerung absehbar. Ich fand es auch bedenklich, Sarah Wagenknecht bei Anne Will einzuladen. Nur weil jemand populär ist, muss man ihm nicht die Bühne für jede Schwachsinnsaussage bieten, das die Frau keine Ahnung von Medizin hat war doch nach den ersten zwei Sätzen ersichtlich. In Österreich ist das halt nochmal um ein Vielfaches stärker vom Boulevardjournalismus geprägt. Die Auswirkungen sind hier nun zu sehen…

    • @Gregor von Niebelschütz:

      es sind ja auch hauptsächlich rechte Menschenverachter die sich einen Dreck darum scheren wie es den Leuten geht. Die wollen an die Macht und was das bedeutet das sollten doch gerade wir Deutschen noch wissen. Schließlich kam unser größter rechter Menschenverachter ja auch aus Österreich. Und in Amiland konnte man auch deutlich verfolgen was solche rechtsdrehenden Unholde anrichten, wenn man die an die Macht läßt. Dass ausgerechnet Sahra Wagenknecht immer weiter nach rechts rutscht, das ist besonders tragisch. Mit ihrem Verhalten und ihren mehr als merkwürdigen Aussagen hat sie der LINKE schwer geschadet. Da oben drauf kam dann noch ihre Impfverweigerung und die Wiederholung von zig mal widerlegten Impflegenden und Aussagen von merkwürdigen selbst ernannten "Experten". Außerdem turnt die Wagenknecht doch durch sämtliche Talkrunden. Dass sie dabei hauptsächlich ihre eigene Partei schädigt ist wohl ein Grund, dass sie immer eingeladen wird.

  • "Das Angebot [...] richtete sich in Portugal



    [...] auch an Einwanderer*innen, die sich ohne eine Aufenthaltsgenehmigung im Land befinden"

    Warum, zum @#*$& noch einmal kriegen wir das nicht auch hin?

    • @tomás zerolo:

      Ich weiß nicht wo Sie geimpft wurden, aber in dem Impfzentrum in dem ich war hätte sich ein rosa Gepard namens Arnold Stallone impfen lassen können, ohne nach seinem Aufenthaltsstaus gefragt zu werden.

      • @Nafets Rehcsif:

        der rosa Gepard namens Arnold hat das aber nicht gewusst, weil das nicht kommuniziert wurde. In Portugal wurden solche Leute angesprochen/angeschrieben etc. Siehe Artikel. Hier ist man dagegen richtig drauf versessen die wieder los zu werden. "Kleiner" Unterschied zu Potugal ;-)

  • Die neue Regierung versagt doch jetzt schon in der Pandemie.



    Anstatt knallhart zusagen in Pflegeheimen,Krankenhäusern etc. Muss die Impfung Pflicht sein wird herum geeiert.

    Auch die Einführung von 2G bei über 18 jährigen ist längst überfällig.



    Du willst dich nicht impfen lassen, kein Problem dann ist halt nix Party, Sportstudio oder anderen Dingen.

    Aber so, das ist doch lachhaft so herum zu Eiern

    • @Gretchen Müller:

      Jein - wer versagt, ist hauptsächlich die geschäftsführende abgewählte Regierung.

      Eine neue Regierung haben wir noch gar nicht. Die AMpelparteien können allenfalls Gesetzentwürfe im Bundestag zur Abstimmung stellen - aber das scheitert an den Durchseuchern von der FDP.

  • " die Zivilgesellschaft In Portugal eher schwach entwickelt ist". Soll heissen, eine starke Zivilgesellsschaft bringt lauter schwachsinnige Verschwörungstheoretiker zutage? Na dann lieber wie Portugal oder?