Deutsche Rüstungsexporte: Saudis stehen auf deutsche Waffen
Die Menschenrechtslage in Saudi-Arabien ist kritisch. Trotzdem ist das Königreich Hauptabnehmer für deutsche Militärtechnik.

Beliebte deutsche Wertarbeit: Leopard 2. Bild: dpa
BERLIN dpa | Saudi-Arabien war im vergangenen Jahr Hauptabnehmer deutscher Rüstungsgüter. Das berichtete das ARD-Hauptstadtstudio am Montag unter Berufung auf den Rüstungsexportbericht, der am Mittwoch vom Kabinett beschlossen werden soll.
In den Golfstaat wurden 2012 Exporte im Wert von 1,237 Milliarden Euro genehmigt. Dabei handelt es sich unter anderem um Grenzsicherungsausrüstung, Rohrwaffenrichtgeräte und Waffenzielgeräte, aber auch um die Software für die Steuerung von Flugkörpern.
Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien sind wegen der Menschenrechtslage in dem Königreich hoch umstritten. Für Aufsehen sorgten in den letzten Jahren Berichte, nach denen die saudische Regierung auch 270 „Leopard 2“-Kampfpanzer aus deutscher Produktion anschaffen wolle. Beim Hersteller Krauss-Maffei Wegmann ging aber bis heute kein Auftrag ein.
Insgesamt gingen die von der Bundesregierung erteilten Exportgenehmigungen im vergangenen Jahr von 5,4 auf 4,7 Milliarden Euro deutlich zurück. Auch die tatsächlichen Ausfuhren nahmen von 1,285 Milliarden auf 946 Millionen Euro ab. 59 Prozent der Exporte gingen an Länder, die nicht der EU oder Nato angehören oder gleichgestellt sind.
Stark angestiegen sind die Exportgenehmigungen für Kleinwaffen. An Drittländer außerhalb von EU und Nato wurden Pistolen oder Maschinengewehre sowie Munition für 37,1 Millionen Euro exportiert. 2011 waren es noch 17,92 Millionen Euro.
Union und SPD haben in ihren Koalitionsverhandlungen beschlossen, den Verbleib von Kleinwaffen durch eine bessere Kennzeichnung stärker zu kontrollieren. Zudem wollen sie die Information von Bundestag und Öffentlichkeit verbessern.
Leser*innenkommentare
Volker Birk
Wen interessieren schon Menschenrechte? Schürfrechte interessieren. Saudi-Arabien ist deshalb enger Partner, weil es den Brückenkopf in die Ölregion bietet.
Wer Brunnen- und Grundschulkriege will, soll nach Afghanistan gehen. Apropos Afghanistan – ist da nicht die Opium-Produktion erneut auf einen Rekordwert gestiegen?
JK Inc
Gast
Die Interessen deutscher Heroinabhängiger werden auch am Hindukush verteidigt.
Sehenswerte, wie auch schockierende Doku:
http://www.vice.com/vice-news/this-is-what-winning-looks-like-full-length
Gatsname
Gast
So, und nun warten wir auf die "Aktivisten" welche lieber Izmash (Kalaschnikow) oder Uralwagonsawod (T-90) denn deutsche Firmen (KMW, H&K) den Exportauftrag gönnen.
Am besten jene Aktivisten, welche früher schon von der DDR finanziell unterstützt wurden.
lions
Achso, wenn ich nicht töte, macht es ein anderer, wäre Ihre Logik.
Gut ist, was Arbeitsplätze/Gewinne schafft, oder so ähnlich.
Sehr fragwürdige Moral !
Gatsname
Gast
Wenn Sie den Beitrag lesen werden Sie feststellen, dass es um den Export um nicht um den Einsatz geht. Sie könnten aber auch gerne mal nachschlagen, wann Saudi-Arabien den letzten Krieg geführt hat.
Abgesehen davon freu ich mich tatsächlich über deutsche Arbeitsplätze - im Gegensatz zu Ihnen. Sie ignorieren das Problem, und schließen lediglich die Fenster im Elfenbeinturm.
amigo
Gast
Wegen eiskalten Ignoranten wie Ihnen, werden - da seien Sie ganz beruhigt - immer Waffen (made in germany) weltweit exportiert - Auch in Krisengebiete.
Der Tod ist eben in erster Linie stets ein Meister aus Deutschland...
Ach ja - Nicht zu vergessen:
Hurra Deutschland!
Gatsname
Gast
Sie meinen eiskalte Ignoranten, welche den russischen Waffenfabriken die Aufträge zuschanzen obwohl die Russen keinerlei Skrupel haben ALLES an JEDEN zu liefern?
Sie können sich die Exportbilanzen zu Kleinwaffen mal ansehen, dann wissen Sie WER der Waffenweltmeister ist.
Kleiner Tipp: 7,62 x 39