Demonstration in Washington: Tausende marschieren „für das Leben“
Am Mittwoch versammelten sich tausende Demonstranten in der US-Hauptstadt für einen Protestmarsch. Sie wollen das Recht auf Abtreibung abschaffen.
WASHINGTON dpa | Tausende Menschen haben in der US-Hauptstadt Washington gegen das Recht auf Abtreibung demonstriert. Trotz der Eiseskälte nahmen am Mittwoch Bürger aus dem ganzen Land an einer Kundgebung im Stadtzentrum teil und zogen zum Obersten Gerichtshof.
Der „March for Life“ (Marsch für das Leben) wird seit 1973 im Januar veranstaltet – stets am Jahrestag der Entscheidung des Supreme Court, Abtreibung als verfassungsmäßiges Recht festzuschreiben.
Auch Papst Franziskus sendete über Twitter einen Gruß an die Demonstranten: „Ich schließe mich dem „March for Life“ in Washington mit meinen Gebeten an. Möge Gott uns helfen, jedes Leben zu respektieren, insbesondere das verletzlichste“. US-Präsident Barack Obama unterstrich in einer Mitteilung das Recht jeder Frau, selbst über ihren Körper und ihre Gesundheit entscheiden zu können.
Nach Angaben der Washington Post handelt es sich bei dem Protestmarsch um die weltweit größte Anti-Abtreibungs-Veranstaltung. Familien, Schulklassen, kirchliche Organisationen sowie etliche Politiker waren angereist. Sie hielten Fotos von Föten und Neugeborenen hoch und trugen Schilder mit Aufschriften wie „Schützt Leben“ oder „Hört auf Babys zu töten“. Die Abtreibungsdebatte ist in den USA immer wieder ein kontroverses Wahlkampfthema.
Leser*innenkommentare
Marcus
Gast
@Anton
Dann schaust Du z.B. hier http://www.welt.de/wissenschaft/article728068/Natuerliche-Verhuetung-so-sicher-wie-die-Pille.html oder sonst wo im Internet. Es gibt mittlerweile mehrere wissenschaftlich anerkannte natürliche Verhütungsmethoden mit einem gleichen Pearl-index als die Pille.
Frau stürzt ins Elend wenn sie ein Kind bekommt? – extrem krasse Ansage. Wer Kinder hat weiß das Mann/Frau ins Glück stürzen wenn ein Kind geboren wird.
Das eigene ungeborene Kind zu töten weil man arm ist, ist wahre Mutterliebe? Wird jetzt nicht wirklich ernst gemeint sein. Ich kenne Armut aus Uganda, die Menschen möchten nicht zusätzlich dadurch gedemütigt werden das man ihr Leben als lebensunwert bezeichnet oder gar dazu auffordert ihre eigenen Kinder umzubringen. Die Leute möchten keine Abtreibungsklinik von Planned Parenthood vor der Tür, sondern eine richtige Klinik die sich um alle kümmert! In Afrika sterben täglich ca. 1000 Frauen durch Schwangerschafts- oder Geburtskonflikte (und tausende weitere Männer/Frauen/Kinder wegen anderer Dinge) und zwar wegen der miserablen medizinischen Versorgung. Viele Frauen dort treiben nur ab weil sie befürchten Schwangerschaft/Geburt nicht zu überleben weil sie nicht medizinisch versorgt werden. Und dann werden dort Unsummen in Abtreibung und Pille gesteckt anstatt in die medizinische Versorgung. Dafür fehlt mir das Verständnis.
Die Armut muss ausgerottet werden, nicht die Armen. Da sind wir uns sicher einig.
Viele Grüße
Marcus
Gast
Hallo Anton,
Es ist längst erwiesen das natürliche Verhütungsmethoden genauso sicher sind wie die Pille. Und sie haben keine Gesundheitsrisiken wie die Pille. Und vor allem, natürliche Verhütung kostet nichts bis fast nichts. Gerade Ärmere müssen über natürliche Verhütung aufgeklärt werden statt ihnen die Pille zu geben. Die Pille kostet viel Geld und muss bezahlt werden, die Pharmalobby schenkt sie nicht her.
Bezahlen tun entweder die Armen selber, die Regierungen armer Länder, Hilfsorganisationen oder Regierungen reicher Länder (subvention). Allesamst sollten (und könnten dank natürlicher Vehütungsmethoden) dieses Geld für Nahrungsmittel- und Gesundheitsversorgung ausgeben, um damit den Frauen UND allen anderen zu helfen und zig Meschenleben zu retten.
Zu meinen es wäre besser Tod zu sein als sich das Leben der Armen "zumuten" ist eine krasse Herabsetzung der eh schon so Geschundenen.
Wer hilft Frauen die mit ihrer Abtreibung Probleme bekommen? Es sind die Pro-Life Organisationen. Nach pro familia/planned parenthood usw. darf es sowas ja gar nicht geben bzw. ist eine Erfindung der Prolifer... Wenn sich eine Frau wegen einer Abtreibung umbringt dann auch noch die jenigen verantworlich machen zu wollen die gegen Abtreibung sind, das ist schon extrem paradox.
Viele Grüße
774 (Profil gelöscht)
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@Marcus Natürliche Verhütungsmethoden als zuverlässig zu bezeichnen ist m. M. nach mehr als fahrlässig. Die Pille ist im Verhältnis zu den Kosten eines ungewollten Kindes geradezu geschenkt. Gesundheitsrisiken der Pille sind mittlerweile minimal und immer noch akzeptabler, als ein Leben im Elend wegen eines Kindes.
774 (Profil gelöscht)
Gast
Abtreibung mag für viele Frauen durchaus eine psychische Belastung sein. Doch umbringen wird sich deswegen mit Sicherheit keine. Außer, die Umgebung der Frau erfährt davon und traktiert sie deswegen.
Wer in Deutschland aufgewachsen ist, kann sich brutale Armut kaum noch vorstellen. Doch in den USA gibt es sie noch zuhauf. Einem Kind dieses Leben zu ersparen ist echte Mutterliebe.
Gesundheitliche Probleme treten praktisch nur bei und nach illegalen Abtreibungen auf, wie man sich leicht vorstellen kann. Legale Abtreibungskliniken schützen also das Leben von Frauen. Das Spießrutenlaufen durch die Abtreibungsgegner ist gewiß etwas, das sich in die Psyche der Frauen nachhaltig einprägt.
Außerdem müssen sie befürchten, daß die Abtreibung von denen publik gemacht wird, was die Suizidwahrscheinlichkeit drastisch erhöht oder zumindest in eine prekäre Lebenssituation durch das Austragen des Kindes führen wird.
774 (Profil gelöscht)
Gast
Viele Frauen können sich ein Kind einfach nicht leisten. Sie leben zudem in prekären Situationen, z. B. Slumviertel in L. A. Ich habe höchsten Respekt vor Frauen, die ihrem Kind ein solches Leben nicht zumuten wollen. Zudem wäre es empfehlenswert das sicherste aller Kontrazeptiva, nämlich die Pille, für die ärmeren Frauen zu subventionieren.
Die Fundamentalisten helfen diesen Frauen in keiner Weise. Ganz im Gegenteil: Durch die Belagerung von Abtreibungskliniken werden die abtreibungswilligen Frauen sogar stigmatisiert und psychisch noch mehr unter Druck gesetzt. Nicht wenige von ihnen werden als einzigen Ausweg den Suizid wählen. So, wie es schon immer war.
Marcus
Gast
@Markus Meister Warum diese verallgemeinerung? auf dem march for life waren auch humanists-for-life, feminists-for-life, pro-life-alliance-of-gays-and-lesbians und zahlreiche andere nicht christliche gruppen. a)sind lang nicht alle abtreibungsgegner christen b) sind die allermeisten christen gegen die todesstrafe und gegen krieg und kinderarmut bzw. für gute bildung und gute gesundheitsversorgung sowiso. darüber kann es (doch eigentlich) keine zwei meinungen geben. viele grüße, Marcus
Brecht
Gast
Beruhigend zu sehen, daß der Widerstand gegen den Wahnsinn doch immer stärker wird. Wenn man sich überlegt, wie hoch die Zahl der auf diese Weise ermordeten Kinder ist, wird jedem normal fühlenden Menschen schlecht.
Marcus
Gast
bin positiv überrascht das die taz darüber berichtet, aber Leute, "tausende", auf twitter und co. berichten zahllose teilnehmer von 4 - 500 000. auch auf zahlreichen fotos und filmen die schon im netz sind ist zu sehen das es mehrere hundertausend waren.
viele grüße
Markus Meister
Gast
Es ist immer erstaunlich, wie sehr diesen konservativen Christen am Schutz des ungeborenen Lebens liegt und wie wenig man diese Leute sieht, wenn es um den Schutz von geborenen Leben geht. Gegen Krieg, Todesstrafe, Kinderarmut, für gute Bildung oder eine anständige Gesundheitsversorgung sich einzusetzen fällt diesen "Christen" nicht ein. Im Gegenteil, man wählt Politiker die gern geborenes Leben in die Todeszelle oder in Kriege schicken und sich einen Dreck um Armut scheren. Sonderbare Auslegung der Bibel!
Gast5000
Gast
@Markus Meister Es ist erstaunlich das es Menschen gibt, die sich gegen die Todesstrafe einsetzen aber trotzdem für die Tötung ungeborenen Lebens durch Abtreibungen eintreten. Wie kann das nur sein? Amnesty International shame on you!
gast
Gast
die sind dann auch gegen die Todesstrafe?
Gastname
Gast
@gast Warum sollten - darauf spielen Sie ja offenbar an - die Demonstranten nicht gegen die Todesstrafe sein?