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Debatte ZweistaatenlösungDenkt anders!

Kommentar von Nir Baram

Israel und Palästina verhandeln seit Jahrzehnten über eine Zweistaatenlösung. Es wird geredet, aber nichts getan. Sie sollten endlich damit aufhören.

Gespräche, Abbruch der Gespräche, Vereinbarungen, Meetings, Road Maps, Kriegserklärungen – egal: Israel baut Siedlungen. Bild: dpa

T EL AVIV taz Berlin im Jahr 2017: Gesponsert von 16 verschiedenen NGOs findet eine Tagung in einem wunderschönen Hotel statt. Leute aus Europa, Israel und den USA treffen sich in der Lobby: Politiker, Intellektuelle, Diplomaten, Journalisten. Unmöglich, nicht die wachsende Spannung zu spüren, mit der die Geladenen dem Höhepunkt der Konferenz entgegenfiebern: Schimon Peres, der frühere Präsident Israels, wird zu ihnen sprechen.

Und dann, was passiert dann? Auch Mahmud Abbas wird eine Rede halten. Die beiden werden sich die Hände schütteln. Ein früherer deutscher Diplomat, Glanz in den Augen, wird fragen: „Glaubst du, sie tun es wirklich?“

Der Titel der Rede von Schimon Peres klingt alt und neu zugleich: „Fünfzig Jahre Sechstagekrieg und Zweistaatenlösung: Es ist möglich, es ist der einzige Weg, die Zeit ist reif dafür!“ Nach den Reden dann eine Show, mit Tänzern und Tänzerinnen aus Tel Aviv und Ramallah – Kindern beider Städte! Kann eine Veranstaltung spannender sein?

privat
Nir Baram

geboren 1976 in Jerusalem, ist Schriftsteller. Sein Vater und auch sein Großvater waren Minister der israelischen Arbeitspartei. Barams letztes ins Deutsche übersetzte Buch „Gute Leute“ ist Ende 2012 im Hanser Verlag erschienen.

Wahrscheinlich wird so ein Event auf die eine oder andere Art irgendwann stattfinden. Die Diskussionen, Verhandlungen, Konferenzen, Friedensgespräche, Vereinbarungen, Meetings und Bemühungen, die es seit Jahrzehnten gibt, zielen auf nur eine Lösung: die Zweistaatenlösung. Um es klar zu sagen: Lange habe ich diese Vision unterstützt.

Die Zweistaatenlösung: Eine Zombievision

Aber Jahre fruchtloser Gespräche mit dem schlimmsten Schiedsrichter und Schicksalslenker, den man sich vorstellen kann – den USA –, lassen mich annehmen, dass es sich um eine Zombievision handelt. Um etwas, worüber man in politischen Versammlungen in Oslo oder Berlin reden kann, aber vor Ort, im Westjordanland, im Alltag, ist sie bedeutungslos.

Leute sagen zu mir: Aber wenn du an etwas glaubst, dann musst du dafür kämpfen, dann darfst du nicht die Hoffnung verlieren, vielleicht ändert sich ja etwas, Europa wird die Federführung über die Gespräche übernehmen, eine andere Regierung in Israel oder meinetwegen auch China wird an die Macht kommen und eine Lösung einfordern, die Jugend wird aufbegehren und nach Frieden rufen.

Meine Antwort wird simpel sein: Wir reden seit vierzig Jahren darüber, und während wir darüber reden, wird alles getan, um eine Lösung zu verhindern – die immer neuen Siedlungen, die die Israelis auf palästinensisches Gebiet bauen, sind ein Beispiel dafür, oder dass palästinensische Kinder weiterhin von israelischen Streitkräften verhaftet werden. Also gebt mir ein Datum, wann ihr aufhört zu reden und anfangt, über neue Ideen nachzudenken. 2017? 2027? 2100?

Was in den letzten zehn Jahren passiert ist, geschieht nach dem immer gleichen Muster: Es wird geredet, aber nichts getan. Darauf hat sich der rechte Flügel in Israel politisch verständigt (und die Arbeitspartei übrigens auch). Geredet werden muss, weil Israel nicht riskieren will, was Südafrika zu Zeiten der Apartheid erlebt hat: dass das Land boykottiert wird. Israel hat Angst, dass die Besetzung palästinensischer Territorien so am Ende doch noch wirtschaftlichen Schaden nach sich ziehen könnte.

Bisher nämlich konnte das Land sehr eindrucksvoll demonstrieren, dass Frieden mitnichten notwendig ist, damit es prosperiert. Du kannst Territorium besetzen, und deine Wirtschaft wächst trotzdem. Wenn das also stimmt, und es stimmt, dann gibt es überhaupt keinen Anreiz mehr für Israel, die Besetzungen zu stoppen und sich auf einen schwierigen innenpolitischen Streit mit den Siedlern einzulassen.

Gespräche, Abbruch – egal: Israel baut Siedlungen

An genau dieser Stelle kommen die USA und Europa ins Spiel: Die feiern jedes noch so kleine „positive“ Signal aus Israel. Richtig? Also gibt ihnen Israel jedes Mal, wenn die Kritik wieder lauter wird, ein positives Signal und zeigt sich in irgendeinem bedeutungslosen „Prozess“ engagiert. Und während der „Prozess“ noch im Gange ist, baut Israel weiter an seinen Siedlungen. Das ist die Krux: Kontinuierlich hat Israel in den letzten dreißig Jahren Siedlungen gebaut. Gespräche, Abbruch der Gespräche, Vereinbarungen, Meetings, Road Maps, Kriegserklärungen – egal: Israel baut Siedlungen.

Der „Prozess“ ist wichtiger als alles andere. Bleiben wir nur immer im „Prozess“ – dem Muster, das über einen so langen Zeitraum schon funktioniert. Die Politiker und Diplomaten fürchten, dass es eine weitere Intifada geben könnte, deshalb möchten sie, dass man ihnen glaubt, sie seien an Frieden interessiert. Aber dabei machen sie zwei Fehler: Sie legen keinen klaren Zeitplan für den Friedensprozess vor, weil sie auch da fürchten, dass damit eine Intifada ausgelöst werden könnte.

Und, noch schlimmer: Sie überlegen sich keine Alternative zur Zweistaatenlösung. Dieser Fehler ist entscheidend. Du kannst dich den Fakten nicht verschließen und das immer gleiche Lied singen. Das ist verantwortungslos.

Wirklich, Israel ist mit einer ganz einfachen Wahl konfrontiert, jeder Fünfjährige versteht sie: Wenn Israel entscheidet, dass die Siedlungspolitik wichtiger ist als die Zweistaatenlösung – und alles weist in diese Richtung –, dann ist die Entscheidung, die getroffen werden muss, doch ganz einfach: Apartheid oder Demokratie. Mehr nicht.

Wenn Israel die Siedlungen unbedingt will, kann das Land den Palästinensern ja die volle Staatsangehörigkeit und alle bürgerlichen Rechte geben, oder es muss ihnen andere Lösungen anbieten, etwa eine flexible Zweistaatenlösung ohne Grenzziehungen und dem Recht, sich frei zwischen den zwei Staaten zu bewegen. Oder was anderes. Intellektuelle und Politiker müssen neue Modelle entwickeln und sie offen zur Diskussion stellen. Wir brauchen diese Gespräche dringend.

Natürlich kannst du auch weiterhin über deine dir ans Herz gewachsene Zweistaatenlösung sprechen oder über den Clinton-Plan und die glücklichen Tage von Oslo – ich bin kein Nostalgiker, aber ich verstehe, wenn du daran hängst. Aber du musst auch den Tatsachen ins Auge sehen: Eure Vision verblasst. Und was habt ihr als Antwort darauf? Nichts? Keine Idee? Kein wirkliches Gespräch?

Wir lassen zu, dass die Zweistaatenlösung unser Denken lähmt, und viele Leute haben auch nicht den Mut über Postzweistaatenlösungen zu sprechen, weil sie wissen, dass man ihnen sofort vorwerfen wird, sie versuchten, den jüdischen Staat zu zerstören.

Deshalb gilt bei Gesprächen: Rede über die Zweistaatenlösung, selbst wenn du weißt, es wird unmöglich, sie auszuführen – und sprich über keine Alternativen. Kapiert? Gut!

Man könnte mich jetzt fragen: Aber was bietest du uns an? Und ich kann nur ehrlich antworten: Zuerst muss damit aufgehört werden, die Tatsache zu leugnen, dass wir uns auf einem Weg befinden, der die Zweistaatenlösung unmöglich macht. Im Augenblick haben wir die Verhandlungen, die John Kerry, der Außenminister der USA, „produziert“: Okay, lass die Diplomaten noch einmal eine amerikanische Produktion erleben, wir nehmen ja alles von Hollywood, warum also nicht auch die Ideen, die vom Außenministerium der USA kommen.

Zynismus – statt einer besseren Zukunft

Aber während diese Produktion läuft, lass uns über andere Lösungen nachdenken. Ich schlage Gespräche zwischen Palästinensern, Israelis und allen anderen Seiten vor. Lass uns über 1948 und 1967 reden und neue Modelle entwickeln. Nichts ist perfekt, aber wir können es uns nicht mehr leisten, dass das unsere einzigen Optionen sind: eine Zweistaatenlösung oder der Status quo.

Es sollte uns klar sein, dass es so unmöglich weitergehen kann. Du möchtest eine Deadline dafür? Vielleicht 2015? Okay. Mehr geht nicht. Mehr gibt’s nicht. Muss die Besetzung palästinensischer Gebiete eben bis dahin beendet sein. Es gibt eine einfache Regel, die allen Lösungen zugrunde liegt: Demokratie und nicht Apartheid.

Der nie enden wollende „Prozess“ schadet: Früher war damit die Hoffnung auf eine bessere Zukunft verbunden, jetzt steht er nur noch für Zynismus und Verzweiflung. Wir haben einen Zustand erreicht, in dem alles bloß noch hoffnungslos scheint. Wenn wir aus dieser gefährlichen Kiste herauswollen, dann sollten wir mutiger sein, wenn wir über unsere Zukunft nachdenken. Es wird allerdings die schlimmsten Konsequenzen nach sich ziehen, fürchte ich, sollten wir auch die nächsten dreißig Jahre weiterhin dasselbe sagen.

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22 Kommentare

 / 
  • R
    Rozernbaum

    Man kann es nicht mehr hören / lesen. Seit 50 Jahren diskutiert die Welt über Israel und Palestina. Seit 50 Jahren ist es den dort lebenden Menschen völlig egal was USA und Europa denken. Allenfalls Zahlungen und Waffen sind willkommen. Aber sie handeln wie sie gerade wollen.

     

    Vielleicht geht uns das ja wirklich nichts an. Warum sollen wir mitreden, wenn doch keiner auf uns hört ?

     

    In geschichtlichen Dimensionen wird sich das automatisch lösen. Langfristig wird m.E. die arabische (stetig wachsende) Bevölkerungsmehrheit dort das sagen haben. Die gegenwärtigen Auseinandersetzungen in der arabischen Welt werden die Region stark beeinflussen, aber nicht zugunsten Israels.

  • „dann ist die Entscheidung, die getroffen werden muss, doch ganz einfach: Apartheid oder Demokratie.“:

     

    Die Naivität von Nir Baram ist kaum zu glauben:

     

    Hat er nicht mitbekommen, daß die Hamas mit Demokratie nichts am Hut haben?

    Sondern eine Diktatur errichtet haben die sie „Gottesstaat“ nennen?

    Dann hat er sicher auch noch nichts von der „Hamas-Charta“ gehört?

     

    Ich würde sagen, ein Genozid-Programm ist eher ein Friedenshindernis als ein paar Siedlungen.

     

    Daß die Türkei in Nord-Zypern illegal Siedlungen baut, interessiert auch niemanden.

  • einfach nur WOW. nebenan wurden gerade 360 menschen (mindestens) vergast und sterben täglich hunderte durch waffen, aber hier wo es um ein paar jüdische häuser geht, ist der teufel los.

     

    die deutschen waren halt immer schon besessen von juden. nicht nur seit 1933.

     

    übrigens gab es zwischen 48-67 dank mord und vertreibung keinen einzigen juden in w-bank, gaza und ost-jerusalem und dennoch krieg und terror gegen juden.

     

    die sogenannten "siedlungen" sind nicht die ursache, sondern die folge der arabischen träume, den holocaust zu vollenden.

  • Au weia - welch Geschrei!

     

    @DAVID: Ich habe den Artikel als "mutig" bezeichnet, weil der Autor offenbar Israeli ist. Und mein Nachbar beschießt mich einfach deshalb nicht, weil ich ihn nicht unterdrücke.

     

    @DAVID, @FRANZ WALTER: Nicht "die" Palästinenser, sondern radikale Gruppierungen schießen ziemlich primitive (bislang) ballistische Raketen, die bisher m.W. allenfalls zufällig Schaden angerichtet haben, auf Israel (es gab wohl einen bedauerlichen und inakzeptablen Todesfall). Die "Vergeltungsschläge" der israelischen Luftwaffe stehen hinsichtlich ihrer Folgen in keinem Verhältnis dazu.

     

    @FRANZ WALTER: Die Friedensbewegung in Israel verdient großes Lob. Es gab (1995) sogar schon einmal fast Frieden, erinnern Sie sich? Und es war kein "böser Araber", der den (zu Recht) Friedensnobelpreisträger Jizhak Rabin ermordet und das Erreichte damit torpediert hat.

     

    @FALLOBST: Interessant (auch wenn's stimmt), dass Sie mich reflexhaft als "Linken" verorten. Lächerlich allerdings, mir Nähe zu Hamas, Muslimbrüdern und Islamisten im Allgemeinen zu unterstellen - das genaue Gegenteil ist der Fall. Und wie hierzulande seitens eines gewissen rassistischen Pöbels und seiner stillen Sympathisanten mit Flüchtlingen umgegangen wird, ist MIR keineswegs egal - Ihnen auch nicht?

     

    @GREG: Richtig - Israel hat die besetzten Gebiete "erobert" (den "Verteidigungskrieg" lasse ich mal stehen, weil damals durchaus Prävention zugestanden werden konnte). Aber für den Umgang mit eroberten Gebieten und ihrer Bevölkerung gibt es völkerrechtliche Regeln. Die UN haben, wie Sie schreiben, "die Rückgabe der Gebiete UND die Anerkennung Israels (zusammen mit einem Friedensvertrag) von Seiten der arabischen Staaten gefordert". Will heißen: Beides steht am Ende von Verhandlungen, nicht als Vorbedingung. Und übrigens: Auch ich gestehe niemandem das Recht zu, die Vernichtung Israels anzustreben.

  • Die Pro-Palästinenser hier in taz sollten klar sagen, ob sie das Existenzrecht Israels grundsätzlich ablehnen. (Grenzen von 1947)

     

    Falls nein, sollten sie erklären, wie sie sich verhalten würden, wenn es Leute gäbe, die ihnen nach dem Leben trachten, offene Morddrohungen aussprechen und diverse Mordversuche durchgeführt haben. (Plus permanente Nadelstiche)

  • KS
    Kritische Stimme

    Das ist alles der falschen Politik europaeischer Politiker zu verdanken wie Merkel,Westerwelle,Verhagen,Rosenthal,Blair,Haig,die niemals ein Wort von Kritik finden konnten fuer die illegale Bauerei im Palestinensergebiet+Menschenrechtsverletzungen und Israel dauernd belohnt haben mit Geld,Subventionen,Handelsabkommen und gratis Waffen.In der Tatsache hat die EU illegales Handeln von Israelseite provoziert.Solange die EU weiter schweigt wird die Situation immer explosiver.Von USA kann nichts erwartet werden durch die dortigen juedischen Lobbys.Hoechste Zeit Israel Bedingungen zu stellen und in der Zwischenzeit die Zusammenarbeit einzufrieren und israelische Waren beim Import extra zu belasten,bis man da echt Frieden stiften will.Europa wird das viele Kosten ersparen,gute Beziehungen im NahOst,und Israel Frieden bringen

  • Wie wäre es mit einer 3-Staaten-Lösung?

     

    Israel, Westjordanland und Gaza.

     

    Wenn die Hamas irgendwann vernünftig oder weg ist, können sich Gaza und Westjordanland ja vereinigen.

     

    Mit Hamas (so wie sie jetzt ist) ist kein Staat zu machen.

  • M
    MaterialismusAlter

    Es ist schon eine Leistung einen so langen Artikel zu schreiben und den palästinensischen Terror als Friedenshindernis nicht einmal zu erwähnen.

  • Eigentlich wollte ich zu diesem Thema keine Kommentare mehr schreiben, weil sich trotz allen verlogenen Geschwafels von Seiten der Israel-Hasser eh nichts ändern wird, andererseits hat man als Deutscher die Pflicht, solchem Gerede entgegenzutreten, auch wenn man immer dasselbe schreibt:

    Israel hat die besetzten Gebiete in einem Verteidigungskrieg erobert, in dem die Gegener Israels die Vernichtung des `Judenstaates`und die Vertreibung bzw. Tötung aller Juden anstrebten. Die UNO hat in ihrer bekannten Resolution die Rückgabe der Gebiete UND die Anerkennung Israels (zusammen mit einem Friedensvertrag) von Seiten der arabischen Staaten gefordert. Die Araber haben (mit Ausnahme Ägyptens, aber die haben den Sinai ja auch zurückbekommen!) die Anerkennung Israels abgelehnt. Wer trotzdem fordert, dass Israel die Gebiete zurückgeben muss und den Arabern zugesteht, weiter die Vernichtung Israels anzustreben, ist ein Antisemit, ob es ihm nun passt oder nicht.

    • M
      Mephisto
      @Greg:

      Nicht ganz: Ägypten hat einen Friedensvertrag unterschrieben (das hat al-Saddat das Leben gekostet).Allerdings gibt es noch ein Land, welches einen Friedensvertrag unterschrieben hat: Jordanien, jenes Land, welches in einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg das heutige "Westjordanland" besetzte (und der Region diesen Namen gab). In jenem Friedensvertrag steht (unter Anderem):Die Grenze zwischen Israel und Jordanien ist der Fluß Jordan.Jordanien stellt das Gebiet "Westjordanland" auf unbestimmte Zeit unter Israelische Verwaltung.Jordanien verzichtet auf ewig auf jede Form von Besitzansprüchen in jener Region.Einschränkungen: Jordanien wünscht sich eine Einigung zwischen Israel und der arabischen Bevölkerung in jenem gebiet und die Grenze ist nicht fest, da der Fluß seinen Lauf ändern kann und Jordanien ein volles Nutzungsrecht des Gewässers hat. Der Vertrag ist öffentlich einzulesen.

  • Sie tun so, als gäbe es viele Möglichkeiten. Doch nur zwei Sachen sind Ihnen wichtig. Getötete Kinder und Siedlungsbau. Das Erstere ist in großem Maße "Pallywood" - ergo meist miese Propaganda- Kinder starben auf beiden Seiten. Zum Zweiten. Wollen Sie wirklich einen "judenfreien" Palästinenserstaat? Zumindes das sollte Ihnen als zivilisiertem Mitteleuropäer arg aufstoßen.

    • A
      Anonymus
      @Jürgen Matoni:

      Very convenient. Die Toten sind nur inszeniert. Eine solch zynische, gewollte Ignoranz sollte Ihnen als "zivilisertem Mitteleuropäer" arg aufstoßen.

  • J
    joey

    @nasopoeta: Das ist ja schön, daß du dich für deinen Antisemitismus nicht mehr schämst, ein befreiendes Gefühl muß das sein. Bist also zum Ottonormalantisemiten aufgestiegen. Glückwunsch!

  • F
    Fallobst

    Mensch wie mutig, dass Mehrheits-Deutschland "inzwischen" auf die "Antisemitismus-Hetze [...] pfeift"!

    Apartheidsblabla, an den Haaren hervorgezogene Vernichtungs- bzw. Vertreibungsvergleiche und hier in Deutschland wird zur gleichen Zeit mit Flüchtlingen umgegangen wie mit Müll, begleitet vom Dauerbeschuss zynischer und scheinheiliger Kommentare der "bürgerlich-moderaten-liberalen-wie-auch-immer" Parteien..

    Die gleichen Parteien bzw. Meinungsäußerer sehen in den Muslimbrüdern Ägyptens und der Hamas progressive linke Bewegungen - zum Weinen ist das.. Und natürlich: islamische Extremisten wurden durch Illuminaten, Freimaurer und die israelische Regierung zu dem was sie sind.. Klar und meine Oma frisst nen Besen zum Frühstück.

    Die armen armen Muslimbrüder müssen schon seit Wochen Kopten schlachten, um mit dem Blut-Count ihrer "Brüder" mithalten zu können. Auf Frauen(rechte) muss da halt eben mal verzichtet werden, ich mein das könnt ihr doch verstehen, ihr emanzipatorisch "Linken"?!

  • FW
    Franz Walter

    Bla bla bla, wieder mal ein Artikel, der für linken Antisemiten in Deutschland Bestätigung und Legitimation zugleich ist.

     

    Was sich, leider, auch nie ändert: die Palästinenser schießen Raketen ab oder sprengen Busse in die Luft, sobald sie die Möglichkeit haben (letztere Dank der Mauer kaum noch). Sie haben die Vernichtung aller Juden immer noch nicht aufgegeben und reden auch nicht darüber.

    Eine Friedensbewegung, die auf Kormpromissen und Verständnis beruht, gibt es nur in Israel, weil Israel leider die einzige Seite ist, die über eine moderne Gesellschaft inklusive Meinungsfreiheit verfügt.

     

    Hier werden sich wieder die deutschen Antisemiten verewigen, die endlich einen Grund gefunden haben wollen warum Opa mit Adolf zusammen ja doch irgendwie richtig handelte.

  • M
    Meier3

    Ich bin für die 3-Staaten-Lösung: Israel, West-Jordan-Land und Gaza.

  • Eigentlich wollte ich zu diesem Thema keine Kommentare mehr schreiben, weil sich trotz allen verlogenen Geschwafels auf israelischer, US-amerikanischer und europäischer Seite nie etwas ändert - somit kein Anlass, an den alten Kommentaren irgendwas zu aktualisieren.

     

    Aber auf jeden Fall ist ein dickes Lob, Nir Baram, für diesen hervorragenden, mutigen Artikel angebracht.

     

    Vielleicht müsste man mal ein wenig energischer verdeutlichen, dass die israelischen Regierungen (mit wenigen Ausnahmen; und nicht etwa, wohlgemerkt, "die" Juden!) seit Jahrzehnten für einen Großteil der Spannungen über die unmittelbare Region hinaus und wohl auch für die Ausbreitung grotesk radikalisierter Spielarten des Islam Verantwortung tragen. (Auf die reflexhafte Antisemitismus-Hetze, die ich mir mit dieser Äußerung einhandle, pfeife ich inzwischen.) Und die israelische Regierung wie auch das Volk sollte sich fragen, wie lange wohl die Völkergemeinschaft bei aller gewohnten Trägheit sich noch am Nasenring durch die Arena führen lässt. Selbst in Washington könnte irgendwann mal Hirn vom Himmel fallen.

    • D
      David
      @Naso poeta:

      Was bitte ist daran mutig, einen Israelkritischen Artikel zu bringen? Und ja, ich halte Sie für einen Antisemiten, der seine rassistische Hetze unter dem Deckmantel des Antizionismus anbringt. Und wenn wir schon dabei sind: Sie haben sicherlich auch nichts dagegen, wenn ich als Ihr unterdrückter Nachbar Ihnen am Tag drei bis 25 Raketen in den Garten schieße.

  • B
    Bernhard

    Warum müssen eigentlich nur die Israelis irgend etwas? Wie wäre es damit, dass die Palästinenser aufhören, Israel zu beschiessen? Die oben an den Tag gelegte Einseitigkeit ist genau die, die eine Lösung verhindert, egal von welcher Seite.

  • D
    Doktor77

    Netanyahu dürfte das anders sehen - und er bestimmt, was geschieht.

    Und ausserdem: es ist der Kern des Zionismus, der Staatsideologie, das jüdische Menschen

    in diesem Land mehr Rechte haben als nichtjüdische Menschen.

    Solange das so ist, wird sich nichts ändern. Unter der Vorausetzung wäre eine Akzeptanz

    der Siedlungen fatal. Was würde es den Palästinensern nützen? Nichts, aber sehr viel

    den Siedlern.

  • RD
    Rainbow Dash

    Alle bedeutenden politischen Gruppierungen auf palästinensischer Seite wollen die Zweistaatenlösung nicht. Alle bedeutenden Palästinenservertreter träumen von einem Großpalästina und der Vernichtung Israels und der Vertreibung aller Juden aus dem nahen Osten.

     

    Sämtliche Verhandlungen sind rein pragmatisch auf kurzfristige Ziele angelegt und/oder dienen der Deligitimierung Israels.

     

    Die Fatah hatte Anfang dieses Jahrhunderts mit Camp David eine realistische Chance auf einen eigenen Staat. Die Verhandlungen scheiterten damals einzeig an der Fatah und Jassir Arafat, der allem Anschein nach noch während der Verhandlung die Entscheidung zur zweiten Intifada traf.

     

    Beide Seiten wissen dass die jetzigen Verhandlungen zu nichts führen werden: deswegen baut Israel weiter Siedlungen, deswegen stellt die Fatah als Vorbedingung die Entlassung von 114 verurteilten Mördern (Concrete hat eine Liste der für die Entlassung vorgesehenen Langzeitinhaftierten und ihren Verbrechen: http://concrete.blogsport.eu/2013/08/14/what-a-bunch-of-nice-guys/ )

     

    Plumpester Anti-Amerikanismus ist auch dieser Satz:

    "Aber Jahre fruchtloser Gespräche mit dem schlimmsten Schiedsrichter und Schicksalslenker, den man sich vorstellen kann – den USA –, lassen mich annehmen, dass es sich um eine Zombievision handelt."

     

    Mir fallen einige schlechtere Schiedsrichter ein: der Iran zum Beispiel, für den die Vernichtung Israels Kern der Staatsideologie ist und für den der "Zionismus" sowieso an allem Schuld ist.

     

    Zu guter letzt Frage ich mich auch, warum dem Autor die Verhaftung palästinenischer Kinder so ein Gräuel ist - ihr Indoktrinierung zum gewaltsamen Kampf bis hin zu Selbstmordattentaten aber nicht. Die Frage: "Was soll Israel denn sonst mit denen machen?" wird man sich gefallen lassen müssen. Es gibt durchaus einige minderjährige Palästinenser, die schon bis zum Lynchmord aufgestachelt wurden. Soll man die einfach laufen lassen?

  • M
    Mark

    Israel will keinen Frieden, weil es dafür keine Notwendigkeit sieht. Die EU und die USA machen eh keinen echten Druck. Die westlichen Medien schon gar nicht.