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Debatte SyrienBitte keinen Zwei-Tage-Krieg!

Kommentar von Ahmad Sadiddin

Greift der Westen jetzt militärisch ein, dann nur, weil er seine Interessen schützen will. Die syrische Bevölkerung spielt keine Rolle.

Nächstes Ziel Syrien? B-52-Bomber im Einsatz (Archivfoto von 2002) Bild: ap

D as vorweg: Falls die westlichen Länder (inklusive Türkei) sich nun zu einer militärischen Intervention in Syrien entschließen, dann tun sie das, um ihre Interessen zu schützen, nicht die der Syrer.

Das bedeutet: Sie werden tun und lassen, was immer sie möchten und zwar ohne Rücksicht darauf, welche Folgen das für die syrische Bevölkerung haben wird. Unsere Sicht und unsere Bedürfnisse zählen nicht, deswegen wurde bislang ja auch nicht interveniert, trotz aller Verbrechen, die das Regime in den letzten zweieinhalb Jahren begangen hat.

Doch nun scheint der Westen ernsthaft einige schmerzhafte Angriffe gegen die Regierungstruppen zu erwägen, und das dürften die Gründe dafür sein:

Ahmad Sadiddin

ist Agrarwissenschafter und tritt demnächst eine Assistentenstelle an der Universität Florenz an. Zuvor arbeitete er an der NAPC, am Nationalen Agrarwissenschaftlichen Zentrum, in Damaskus. Zwischen 2000 und 2006 war er in der „traditionellen Opposition“ tätig, verließ dann aber das Land, um in Italien seine Studien fortzusetzen. 2010 kehrte er nach Syrien zurück. Als die Aufstände begannen, wurde er zum Militärdienst eingezogen (den er bislang aufgrund seines Studiums hinausschieben konnte). Saddidin desertierte und flüchtete in die Türkei und blieb dort einige Monate, bis er das Visum für Italien erhielt.

Über Facebook hat die „taz“ syrische Oppositionelle um ihre Einschätzung der Situation gebeten.

1. Die Zerstörung in Syrien ist massiv, das Land fällt auseinander (gut für Israel) und das bedeutet, dass egal welche Regierung auf Assad folgen wird, sie wird schwach genug sein, um die geopolitischen Forderungen des Westens zu akzeptieren (wiederum gut für Israel).

2. Dass das Projekt der Islamisten in Ägypten (dem Dirigenten der arabischen Welt) „besiegt“ wurde, hat Folgen auch für die syrischen Muslimbrüder. Sie werden die Fehler ihrer Nachbarn nicht wiederholen (zu schnell nach der Macht zu greifen). Das Begehren der Islamisten, zumindest einige der arabischen Länder zu vereinigen, ist weg.

3. Das wichtigste aber ist: Es wird immer wahrscheinlicher, dass sich die Krise in Syrien auf die Nachbarländer ausbreitet. Je länger man wartet, desto schwieriger wird es, diese Entwicklung zu stoppen. Deshalb ist es vielleicht Zeit einzugreifen, um weitere negativen Folgen für die Region abzuwenden.

Ja, ich denke all die genannten Faktoren sind Indikatoren dafür, dass aus westlicher Sicht die Zeit für eine militärische Intervention gekommen ist. Wie massiv man gedenkt einzugreifen, ist noch offen.

Die Mehrheit der Syrer (mich eingeschlossen) wollen eine Intervention, die endgültig Schluss macht mit dem Assad-Regime (dass dieser Wunsch erfüllt wird, ist sehr unwahrscheinlich). Oder zumindest eine Intervention, die das Regime zum Rücktritt zwingt und dazu, eine Übergangsphase gemäß der Genfer Konferenz zu akzeptieren (das ist schon wahrscheinlicher).

Allerdings könnte es gut sein, dass die Intervention nur als „Bestrafung“ gedacht ist, um eine „starke Botschaft“ an das Regime zu senden, dass es keine Chemiewaffen mehr einsetzen dürfe. Das wäre die schlimmste aller Optionen. Denn sie bedeutet, dass der Krieg noch lange weiter gehen wird...

Aus dem Englischen übersetzt von Ines Kappert.

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44 Kommentare

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  • B
    Boas

    Israel hat mit den innersyrischen Kämpfen absolut nichts zu tun. Es ist ein Bürgerkrieg angezettelt von den Syrischen Bürgern. Egal ob der Westen interveniert oder nicht, der Bürgerkrieg würde noch lange weiter gehen und so oder so Syrien schwächen. Da kann Israel nichts für noch profitiert Israel davon. Syrien war auch vor dem Bürgerkrieg nicht Israels Freund. Warum in diesem Artikel indirekt Israel in die Syrienkrise reingezogen wird erschliesst sich mir nicht. Es war Assad der Syrien (=die Araber) geknechtet hat! Israel hat damit nichts! zu tun.

    Grß aus NRW/Germany

  • NI
    not iam capulling

    odatv zufolge haben akp-minister die abschaffung des "atatürk-frieden-preis" beschlossen. alles kommt so wie akp-tayip es sich wünscht. die aafb ist gemeinsam mit spd und grüne daran schuld. schaut euch mal das datum an: syrien 26.08.2013 - 30.08.2013 türkei 26.08.1922 - 30.08.1922

  • V
    volki

    Die Mehrheit der Syrer (mich eingeschlossen) wollen eine Intervention, die endgültig Schluss macht mit dem Assad-Regime!

     

    Das ist Propaganda......

     

    das kann kein Leser verifizieren, ich höre auch andere Stimmen

     

    Christen die sich vor den Islamisten fürchten etc.

  • der westen ist bodenlos heuchlerisch, beschämend ! natürlich wird der einfall auf syrien gut für israel sein, aber es ist nicht der einzige grund ! zweitens wenn syrien fallen sollte, dann soll sie in 3 geteilt werden. in alawitisch, kurdisch und arabisch. dann hätte es weningstens etwas positives in sich, was diese heuchler-bande was sich der westen nennt herbeigeführt hat !!! das würde natürlich israel gut tun und neue verbündete hervorbringen, die alawiten müssten mit israel zusammen arbeiten wen sie überlebenschance bewahren möchten ! für die kurden geht es ähnlich zu !

  • E
    elturco

    schon klar, die Mehhreit wünscht sich bestimmt nicht dass Assad durch Al-Nusrah oder Al_kaide ersetzt wird. Wenn man so einenQuatch schon in der TAZ liest, dann schaut die Zukunft wirklich düster aus auf dieser Welt!

  • Man sollte mal eins klarstellen: Die westlichen Mächte, insbesondere die USA, können auf arabischem Boden durch Militärmacht keinen Frieden schaffen. Das haben die meisten westlichen Strategen auch mittlerweile begriffen.

     

    Zu 1:

    Israel hat überhaupt nichts davon, wenn in Syrien ein schwaches Regime mit westlicher Unterstützung an die "Macht" geputscht wird. Das bringt nur Unruhe und Nährboden für Untergrund-aktivitäten gegen den alten Erbfeind. Außerdem würde langfristig wahrscheinlich wenn dann Moskau nach alter Sitte die Rolle der Schutzmacht übernehmen.

     

    zu 2.

    Die (gerade noch) friedliche Situation in Ägypten ist nicht mit Syrien vergleichbar. Assad wird erst abtreten, wenn der syrische Militärapparat am Boden liegt. Dann können Muslimbrüder ohne Angst vor einem Putsch das Zepter übernehmen. Das wissen sie auch. Außerdem wäre ich nicht so sicher, dass die beschriebene Form von strategischer Mäßigung zu ihrem Repertoire gehört.

     

    zu 3.

    Da ist vielleicht etwas dran. Insbesondere muss wahrscheinlich nur ein Hauch von Sarin über Grenzen wehen, und schwupps steht Benny N. mit seinen Merkavas vor Damaskus und streitet mit Tayyip E. darüber, wer als erster einmarschieren darf. Das kann keiner wollen.

  • Beängstigend schaue ich auf die momentane Entwicklung: Amerika ist pauschal der böse Bube und Syrien drohe ja möglicherweise ein vollkommen ungerechtfertigter Angriff von Seiten der Allianz.

     

    Sind die Dinge denn immer so klar? Ich denke nicht. Ein Enschreiten Amerikas ist hier dringlichst von Nöten, da der dortige Machthaber bereits mit C-Waffen seine eigene Bevölkerung quälte, bei allem Verständnis für andere Meinunungen und die Toleranz dieser, würden Amerikaner wirklich sinnlos einen Krieg anfangen? Nur der eigenen Interesse willen? Die amerikanische Geschichte zeigt, dass die Hauptintention der Amerikaner zum größten Teil aus dem Ursprung deren Seins stammt: Frieden und dessen Wahrung

    • SM
      Steven Müller
      @David Meinhart:

      Wirklich sehr naive Sichtweise! Man kann doch nicht allein aufgrund der Geschichte eines Staates auf seine zukünftigen Entwicklungen hin zum Krieg oder Frieden schließen.Demnach müsste ja Deutschland kriegerische Intentionen verfolgen nach 2 entfachten Weltkriegen.

      Die Busch-Ära hatte doch nun wirklich nichts mit Frieden zu tun und was plant Friedensnobelpreisträger Obahma jetzt?

      Außerdem frage ich mich mit welchem Recht die USA als Staat überhaupt militärisch gegen einen Staat intervenieren können? Demnach könnte das gleiche ja auch jeder andere Staat willkürlich nach diesem Vorbild tun!?

      Was hat überhaupt ein Militärschlag gegen Syrien (indem wieder zahlreiche unschuldige sterben werden!)mit Friedenssicherung zu tun?

      Aber wahrscheinlich werden uns die wahren Gründe eines Militärschlags ja sowieso verschwiegen: Unterstützung der Rüstungsindustrie und damit wirtschaftliche Ankurbelung sowie strategische Sicherung im Nahen Osten etc.

    • @David Meinhart:

      Na dann her mit den Beweisen das Assad Giftgas eingesetzt hat.

      • @mrf:

        Logische Frage: Wer denn sonst? Amerikaner? Rebellen? Letztere kommen sicher nicht an so ein Zeug, erstere haben dazu keinen Grund

        • @David Meinhart:

          Es ist ja noch gar nicht klar was für ein "Zeugs" verwendet wurde. Das versuchen gerade die UN-Ermittler herauszufinden.

        • GS
          Günter Scholmanns
          @David Meinhart:

          Sie treffen also hier folgende, vollkommen aus dem Blauen geschöpfte (weil nicht konsequent, bis überhaupt gar nicht mit Argumenten von Ihnen gestützt) irgendwie blümerant gefolgerte Schlußfolgerung:

          "Letztere kommen sicher nicht an so ein Zeug"

          Was bitte finden Sie so selbstgewiss "logisch" an Ihrer Frage-Antwort Sequenz? Seit wann informieren Sie sich über das zur Debatte stehende Thema überhaupt? Denn:

          Es gibt von der Anzahl, der auch hier zugegebenermaßen nicht eindeutig belegten Behauptungen, mehr plausibel klingende Veröffentlichungen allerorten dazu, dass es aus den Reihen der Rebellen geschieht, als diese mantraartig sich in Trance versetzenden "Es war Assad, es war Assad..."-Behauptungen. Ich möchte hier nicht die Redlichkeit auch Ihrer dahinter stehenden persönlichen Überzeugung diffamieren, finde aber meinerseits Ihre Haltungsäußerung nicht plausibel. Tut mir leid, bei allem Respekt.

    • S
      Sokrates
      @David Meinhart:

      Ist es wirklich klar wer dort was eingesetzt hat?

    • @David Meinhart:

      Es wäre gewiss nicht der erste sinnlose Krieg der Amerikaner.

      • @Rainer B.:

        Es liegt im Auge des Betrachters, ob man einen Krieg anfängt mit der Hoffnung auf gelingen, oder wie ich Sie verstehe, ihn anfängt mit der Gewissheit des Sinnlosen.

        • @David Meinhart:

          Am Anfang eines jeden Krieges steht immer der "gerechte Kampf für eine gute Sache" - also der Versuch, die Gewißheit des Sinnlosen zu verdrängen.

  • Z
    Zweifler

    Oder ist der wahre Grund das die USA sowie Großbritanien und auch Frankreich nur wieder die 'Kriegskarte' ausspielen - wie so oft in der Geschichte - um von inneren Problemen in ihren Ländern abzulenken - zB den auch in der USA aufkeimenden Protest gegen #PRISM & Co.?! Da kommt nun Syrien gelegen, den es bedarf ja eh nur eines (wie auch immer abgeleiteten) grund um 'einzugreifen'.

    • @Zweifler:

      Meine Antwort an David Meinhart ist aus Versehen bei Ihnen gelandet. Sorry!

    • @Zweifler:

      Am Anfang eines jeden Krieges steht immer der "gerechte Kampf für eine gute Sache" - also der Versuch, die Gewißheit des Sinnlosen zu verdrängen.

  • A
    an-kn

    zu 1. a)ein failed state direkt vor der haustür mit sunnitischen extremisten in besitz von assads chemiewaqffen ist ganz sicher nciht im interesse israels.

    b)eine post-assad regierung wäre vl schwach genug "die geopolitischen Forderungen des Westens zu akzeptieren". wenn es denn eine regierun g geben sollte. bis jetzt hat es die opposition nicht ansatzweise geschafft sich zu einigen. eine regierung die zu schwach ist akzeptierte interessen ducrchzusetzen nutzt niemandem.

    c)warum genua ist es im interesse israels dass eine syrische regierung westliche interessen befolgt? ein schelm, wer dabei im unterton raushört, dass über westliche regierungen israelische interssen durchgesetzt werden. für das syrische drama sind v. a. die syrer, mit unterstützung von iran, hisbollah und sunnitischer dschihadisten zuständig. etwas selbstkritik würde hier gut tun statt ständig mit dem finger auf israel zu zeigen.

     

    zu 2. ägypten dirigiert schon lange nichts mehr in der arabischen welt. ganz zu schweigen davon, dass jetzt deshalb die syrischen muslimbrüder au diesem grund davon absehen würden, zu schnell nach der macht zu greifen. dafür sind sie schlicht zu schwach.

    zu 3. eine eskalation ist mit läängerer dauer wohl wahrswcheinlich, allerdings wäre sie mit einem eingreifen des westens deutlich wahrscheinlicher. die hisbollah und iran müssten noch mehr in die waagschale werfen, bis hin zum all-out war (schlecht für israel, soviel zur konsequenten logik der argumentation im artikel), und/oder ein militärischer sieg der opposition würde dschihadistischen tendenzen im gesamten nahen osten auftrieb geben, da die dschihadisten moralgestärkt sich das nächste ziel aussuchen . millionen alawiten fliehen in den libanaon, was dort ein völliges chaos zur folge hätte.

     

    fazit: einer der unzulänglichsten artikel die es seit langem auf taz.de zu lesen gab

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    Mein lieber Herr Sadiddin, es gibt noch eine ganz andere, eine wirklich-wahrhaftige / menschenwürdige Alternative OHNE Gewalt, doch dafür ist selbst die taz nicht bereit sich kommunikativ zu öffen, bzw. aus der allgemein-konfusionierenden Überproduktion von systemrational-spalterischen Kommunikationsmüll auszuscheren.

  • J
    Joey

    Endlich hat jemand bemerkt, da es mal wieder Israel ist, dass die globale Politik kontrolliert...

     

    Und die Taz gibt dafür eine Bühne.

     

    Meines Erachtens nützt der Zusammenbruch in Syrien nicht, beide Staaten hatten sich ja mehr oder weniger mit der Situation arrangiert. Wie neue Machthaber ggü. Israel eingestellt wären, lässt sich derzeit ja gar nicht abschätzen.

    • @Joey:

      Assad weg ist oder stark geschwächt ist ist es auch der Iran. Darum geht es Israel.

  • S
    Sokrates

    Es geht nie um die Interessen der örtlichen Bevölkerung oder Religion oder sonst irgendwelche Landesinternen Angelegenheiten. Es geht immer nur um die strategische Lage des Landes/der Regionoder Wirtschaftliche Bedeutung der im jeweiligen Boden lagernden oder auf/im selbigen wachsenden Rohstoffe.

    Es geht nicht um den gegnsätzlichen Glauben der Kontrahenten(der doch meisst der gleiche ist), es geht darum das diejenigen das sagen haben müssen, die besagte Rohstoffe/Lage den sie unterstützenden Instanzen frei zugänglich machen/halten.

    In diesen Zusammenhang ist es auch nicht erwünscht, das ein gewisser Bildungstand und wirtschaftliche Selbstständigkeit überschritten wird.

    Sonst würden vielleicht die Bevölkerungen keine Hilfe von aussen benötigen sondern diese heuchlerischen "Helfenten" als das entlarven was sie wirklich sind, ihre eigenen Interessen verfolgende, manipulatieve Intriganten.

  • Ich bin nun wirklich kein Militärstratege, aber ich frage mich was Obama mit diesem angeblichen Militärschlag bezwecken will?

    -

    In einem Land das mit islamistischen Terroristen durchseucht ist, in dem der Mob wütet, und jeder gegen jeden kämpft.

    -

    Was kommt, wenn Präsident Baschar al-Assad liquidiert ist?

    -

    Gibt es einen Plan B nach dem Militärschlag?

    -

    Russland bis an die Halskrause bestückt mit Atomraketen, sozusagen die zweitstärkste Weltmacht ist strikt gegen einen Militäreinsatz der USA.

    -

    Ich frage, hat die westliche Welt die Wirtschaft & Finanzen an die Wand gesetzt? Braucht die westliche Welt nun einen dritten Weltkrieg, um von vorne anzufangen?

    -

    Es muss doch Mittel und Wege geben, um diesen Konflikt in der arabischen Welt im speziellen Syrien auf friedlichem Wege zu lösen.

  • AU
    Andreas Urstadt

    CNN laesst Studenten etc inkl in Diskussionsrunden zu, die pro Assad sind. Andre sind auch dabei. Studentinnen, westlich gekleidet verteidigten vehement Assad. Assad war fuer die Einladungen bei CNN nicht verantwortlich.

     

    Die taz ist mittlerweile die Praktikantenzeitschrift des Pentagon.

     

    Ich kenne die syrische Geschichte. Syrische Fluechtlingskinder hatten bei uns in der Familie Deutschunterricht. Ab 4 Jahre.

     

    Kam im Ort bei den Deutschen nicht unbedingt an. Es gab Angriffe der Deutschen im Ort. Offen und versteckt.

     

    Die gute Assadopposition konnte entstehen, WEIL und MIT Assads westlicher Einstellung im oeffentlichen Leben. Kein Islamismus, keine Scharia, Saekularisierung. Assads Offenheit in den Fragen liess die Moeglichkeit persoenlichen Wachstums UND auch Opposition.

     

    VOR den Unruhen war Assads Frau in allen life style Magazinen vertreten inkl den ueblichen auch adligen (England) Empfaengen. Der Westen signalisierte Syrien gehoert dazu.

     

    Nochmals, dieselbe Situation in den USA wie in Syrien liesse dort jedes Tabu fallen. Der Westen agiert voellig scheinheilig, die fast tgl Anschlaege in Irak sind Schuld der USA und UK. Die Opferrate uebertrifft alles ins Bodenlose im Verhaeltnis zu Saddam. Die toten Kinder dort interessieren niemanden. Vielleicht sind auch die Leichentuecher nicht weiss genug.

     

    ...

  • wäre schön, wenn syrer endlich mit ihre israelbesessenheit aufhören würden (gut für israel blabla) und sich überlegen würden, was gut für syrien ist.

     

    60 jahre lang haben sich araber für dumm verkaufen lassen und von ihren (auch religiösen) machthabern gegen juden und israel aufhetzen lassen, statt zu überlegen, was gut für IHRE länder und deren entwicklung ist.

     

    was hätten araber mit all dem geld, was sie für die vernichtung israels ausgaben und ausgeben alles sinnvolles machen können in ihren eigenen ländern?

  • Obama sagte: "Das berührt langsam Kerninteressen der USA"

    Das klingt nicht nach Sorge um syrische Bürgerinnen.

    Noch was;

    Irak war auch mal ein 2 Tage Krieg.

  • Ist es wirklich gut für Israel, wenn Syrien auseinanderbricht? Ich glaube nicht, dass Israel an einem permanenten Unruheherd im Norden gelegen sein kann. Die mehrheitlich sunnitische und islamische Bevölkerung wird sich vielleicht einem westlichen Diktat vorübergehend ergeben, aber was wäre damit langfristig gewonnen? Syrien bliebe auf Jahrzehnte ein brodelnder Vulkan, der jederzeit wieder ausbrechen kann. Es wird keine nachhaltigen militärischen Lösungen geben können, die für sich allein stehen. Das Morden muss selbstverständlich sofort beendet werden und es muss eine politische Lösung gefunden werden, die weitere Waffengänge erschwert bzw. ganz verhindert. Auch Israel wird dazu seinen Beitrag erbringen müssen. Sonst laufen alle Interventionen ins Leere.

    • D
      DDHecht
      @Rainer B.:

      Diese beinahe schon traditionellen hohlen Seitenhiebe gegen Israel zeigen doch die ganze Dramatik! Assad ist sicher kein Freund Israels, aber er war für Israel einigermaßen berechenbar. Weshalb sollte Israel also ein Interesse am Zerfall dieses Status quo haben? Das ist UNSINN und zeugt von Komplexen!

  • 8G
    889 (Profil gelöscht)

    "Die Zerstörung in Syrien ist massiv, das Land fällt auseinander (gut für Israel)"

     

    erstaunlich, was da en passant verkündet wird...

  • M
    Marius

    Eine Intervention, die Schluss macht mit Assad? Schön und gut, aber FSA und Al-Nusra werden bei einer Konferenz nicht ihre militärische Macht abgeben, die sie ja beide offenbar ähnlich missbrauchen wie die Regierungstruppen.

  • GS
    Günter Scholmanns

    Diese „Zwei Tage“ werden doch, so wie man das aus der westlichen Militärstrategenwelt ja zur Genüge gewöhnt ist, von Anfang an als gewollte „Lügenkostruktion als Ersteinsatz“ ,nur in vorgespielter Getuerei dazu in die Welt gesetzt, um endlich endlich das Tor zum Ganz Großen Krieg gegen gewisse syrische Bevölkerungsteile beginnen zu können. Wir werden es erleben, dass es dann danach ungefähr so heißen wird:

    Tja tut uns leid, aber wir hatten gedacht, es werde so schon klappen, aber nun sind unerwartete Umstände eingetreten, die uns dazu zwingen, richtig Groß hier weiter machen zu müssen. Der von uns hier geführte Krieg wird wohl nun doch länger dauern. Spätestens dann, ziehe auch ich mich hier aus dieser Kommentarwelt zurück.Es bringt nichts wenn selbst große Teile der Pressemacht gegen den Frieden angetreten sind.

  • G
    Gastler

    Egal, wie oder was mensch macht - er macht es falsch....

     

    http://www.taz.de/Debatte-Syrischer-Buergerkrieg/!122544/

    (beispielsweise)

  • P
    prop

    Ohne die Information, ob der Autor Sunnit oder Schiit ist, ist der Artikel unvollständig.

  • EP
    entsetzter pazifist

    Interessanter "Syrer" den sie hier ausfindig gemacht haben.

    "Die Mehrheit der Syrer (mich eingeschlossen) wollen eine Intervention,"

     

    Hört sich aus westlicher perspektive einfach total unglaubwürdig an.

    Ich habe in dem (bestenfalls) Kommentar nur Hinweise gefunden welche eine "Intervention" per Militär meinten.

    Ich glaube einfach nicht das jemand sein Land bombardiert und Zerschlagen sehen will - und Schwach genug um den Westen hörig zu sein - selbst wenn er desertieren musste und in Italien wohnt.

     

    Übrigens kann man über die Quelle dieses Kommentares keine einzigen informationen kriegen -das ist also eigentlich so als ob man sagt "ein Kumpel hat gesagt ..." und für mich entbeehrt sich dieser Artikel jeglicher daseinberechtigung in einer Zeitung.

     

    Als Kommentar könnte Ahmad Saddedin doch ohne weiteres diese Worte unter die 6-7 Arrtikel setzen welche bezüglich "Krieg in Syrien" in den letzten 2 Tagen auf taz.de erschienen sind.

     

    mfg v.m. , Berlin

  • K
    kein

    "Die Mehrheit der Syrer (mich eingeschlossen) wollen eine Intervention, die endgültig Schluss macht mit dem Assadregime (dass dieser Wunsch erfüllt wird, ist sehr unwahrscheinlich). "

     

    Die Mehrheit der Syrer stehen hinter Assad und diese wollen keinen weiteren Angriffskrieg des Westen, damit Syrien genauso endet wie Irak, Libyen.

  • Kommentar wurde entfernt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen.

  • Vorbereitung eines Angriffskrieges

    -

    Seit 1946 gilt international die Vorbereitung eines Angriffskrieges als Kriegsverbrechen. Besonders der amerikanische Ankläger in den Nürnberger Prozessen hat dies so formuliert.

    -

    Wenn man sieht, wie die USA ihre Überfälle vorbereiten und begründen, gehört mindestens der junge Bush nach Den Haag, die Vorbereiter des Kriegs gegen Syrien werden nicht viel besser sein.

    -

    Die USA haben gute Gründe, den Internationalen Strafgerichtshof nicht anzuerkennen.

  • W
    Wolfgang

    Der aggressive Charakter des Imperialismus, des globalen Finanz- und Monopolkapitals, - der imperialistischen Finanz- und Monopolbourgeoisien, insbesondere des Energie-, Rohstoff- und Rüstungskapitals -, findet heute seinen Ausdruck im Krieg des amerikanischen, britischen, französischen und saudischen Imperialismus gegen die arabischen Staaten.

     

    Der (nordamerikanisch-westeuropäisch-saudisch-katarische) Imperialismus gewährt reaktionären Organisationen finanzielle und politische Unterstützung, verstärkt den politischen Druck. Bewaffnete Interventionen, grausame Repressalien - insbesondere in den Ländern, in denen der Kampf bewaffnete Formen annimmt -, Verschwörungen und reaktionäre und faschistische Umtriebe, Provokationen und Erpressungen gehören zu seinem Instrumentarium.

  • SH
    seine Heiligkeit

    ...eine stabile Instabilität im islamischen Raum ist für diejenigen immer gut, die ihr land/imperium/einflußraum stabil halten wollen. kommen andere umstände, kann man das ja ändern.

     

    warum sollte der westen seine eigenen interessen nicht wahrnehmen - so wie es die situation ergibt? die Menschenrechte, die der westen will, sollte er nicht denjenigen verordnen, die diese nicht wollen oder sogar aktiv bekämpfen. gegen die menschenrechtsgegner muß der westen sich mit allen Mitteln (je nach situation) verteidigen - ein gutes Beispiel ist hier der Kampf gegen die nazis, den die Amerikaner so tapfer geführt haben.

  • R
    Racket

    Was bitte hat Israel von einem failed state an der Norgrenze? Mehr Terror?

  • F
    felsufl

    "Das vorweg: Falls die westlichen Länder (inklusive Türkei) sich nun zu einer militärischen Intervention in Syrien entschließen, dann tun sie das, um ihre Interessen zu schützen, nicht die der Syrer." ACH? SAG BLOß? War ja nicht immer schon so...!