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Debatte Frauenbild in der AfDMit Gott für Kontrolle

Kommentar von Ilse Lenz

Rechtspopulisten in der AfD bedienen antifeministische Forderungen. Sie fußen auf organisiertem Hass gegen Frauen und der Abwertung von Kinderrechten.

Bekennende Gegnerin der „Genderideologie“: AfD-Politikerin Beatrix von Storch Bild: dpa

Ehe und Familie vor! Stoppt Gender-Ideologie und Sexualisierung unserer Kinder!“ Unter diesem Leitwort fand in Hannover eben die „Demo für alle“ (sprich „Demo für wen wohl?“) statt. Solche Ideen vertreten rechtsreligiöse Kreisen und Teile der AfD, die antifeministische Forderungen gegen Geschlechterpolitik, Gender Mainstreaming und die Geschlechterforschung übernommen haben.

Man fragt sich verblüfft: Wie passen Sexualisierung der Kinder und Gender Mainstreaming zusammen? Im wirklichen Leben haben sie nichts miteinander zu tun. Doch die AfD handelt einfach mit Versatzstücken einer Strategie, die sich gegen Geschlechterpolitik und Geschlechterforschung richten und bis zu offenen Hasskampagnen führen.

Zum ersten Versatzstück Gender Mainstreaming: Auf der Homepage der „Demo“ ist zu lesen: „Gender-Mainstreaming“ steht laut Theologen „im krassen Gegensatz zur biblisch geoffenbarten Schöpfungsordnung Gottes.“ Tatsächlich will Gender Mainstreaming Gleichheit in Organisationen erreichen: Deren Maßnahmen sollen gleichheitlich wirken und Männer und Frauen gleich an den Entscheidungen beteiligt sein. Männer, die sich für Geschlechtergleichheit engagieren wollen, wurden damit angesprochen. Das entspricht sowohl dem Grundgesetz als auch dem Europäischen Wertekonsens.

Ilse Lenz

1992-2014 Professorin für Geschlechter- und Sozialstruktur-forschung an der Universität Bochum. Am 3.12. um 19 Uhr wird sie im Berliner taz Café die Frage diskutieren: „Der organisierte Hass. Was tun gegen Antifeminismus?“

Die neue Verbotspartei

Die rechtskonservative Kritik lautet, dass der Begriff Gender die „natürlichen“ oder „göttlich gegebenen“ Geschlechtsrollen widerlege. Das hat allerdings die Völkerkunde schon seit 100 Jahren getan: In manchen Gesellschaften betreuen die Eltern die Kinder, in manchen die Mütter (wie in Deutschland bisher, wo sich das gerade ändert) und in anderen die Väter. Geschlecht ebenso wie Begehren kommt auf dieser Welt in Hunderten von Varianten vor und bisher hat das nur die verunsichert, die meinten, an der Spitze des Fortschritts zu stehen und den anderen ihre Lebensformen aufzwingen zu dürfen.

Heute sprechen die rechtskonservativen und antifeministischen Netzwerke die Sprache von Verbot und Kontrolle: Stop mit der Geschlechterpolitik und -forschung, Ausschluss von homosexuellen Lebensformen mit Kindern! Wie in den USA vertreten sie den Neoliberalismus in der Wirtschaft und eine neopatriarchale Geschlechterordnung.

Wer die Geschlechterforschung verbieten will, will unterbinden, dass über die Spannungen und Probleme genderreflexiv nachgedacht wird, die der flexibilisierte Kapitalismus, die neuen Freiheitsräume, Ausgrenzungen und Gewaltformen mit sich bringen. Stattdessen werden Geschlechterrollen aus dem 19. Jahrhundert als biologistische Binsenwahrheiten dargeboten. Frauen wie Männer sollen erneut in den Käfig von kollektiven homogenen Normen eingesperrt werden. Zudem wird die grundgesetzlich garantierte Freiheit der Wissenschaft durch die Hasskampagnen bedroht.

Gegen die kindliche Neugier

Zum zweiten Versatzstück „Sexualisierung der Kinder“: Sie wird von so unterschiedlichen Kräften wie der Kommerzialisierung der Kindheit und der Kinderkörper, Massenmedien, anzüglicher Werbung und Pornos im Internet vorangetrieben. Weder Sexualpädagogik noch Geschlechterforschung sind daran ursächlich beteiligt. Vielmehr kritisieren sie ihrerseits die Sexualisierung von Kindern. Eltern sehen diese Entwicklungen mit Sorge und ihre Ängste sind berechtigt.

Meist werden sie mit ihren Kindern über Liebe und Sexualität reden und versuchen, die Fragen und Probleme der Kinder zu verstehen und Gesprächspartner für sie zu werden. Wesentlich sind Zuhören und Verständnis.

Wenn man Verbote verkündet oder Kinder unter den Glassturz stellt, bringt das wenig, denn so nimmt man die Kinder und ihre Fragen in einer tiefgreifend veränderten Umwelt nicht ernst.

Verbote aber wollen die rechtskonservativen Kampagnenbetreiber. Ihnen geht es um das private Elternrecht bei der Sexualaufklärung – über Kinderrechte habe ich wenig gelesen. Dieses Recht wollen sie mit Verboten und Kontrollen der Sexualaufklärung in der Schule durchsetzen. Einige Sprecher und JournalistInnen gefallen sich in homophoben Andeutungen, dass Vielfalt (oder Gender Mainstreaming) zum sexuellen Missbrauch führen könnte. Ging es gestern noch gegen die bösen Emanzen, so wird heute die Kampagne gegen Gleichheit mit dem Kampf ums Kind legitimiert.

Spiel mit der Angst der Eltern

Besondere Aufregung gibt es über ein Buch zu Sexualpädagogik der Vielfalt, das an den Erfahrungen und Fragen der Jugendlichen anknüpfen will. Die sprachlichen Gewaltexzesse gegen VertreterInnen dieser Richtung auf dem Internet schlossen Mord- und Vergewaltigungsaufrufe mit ein und riefen Proteste mehrerer wissenschaftlicher Fachgesellschaften hervor. Die Kampagne gegen das Buch wird fortgesetzt, wobei einige durchaus diskutierbare Beispiele wiederholt werden, ohne auf den Grundansatz des Bandes einzugehen: Er geht davon aus, dass die Teilnehme freiwillig ist und die intimen Grenzen der Jugendlichen zu respektieren sind.

Das Ziel ist, sexuelle Selbstbestimmung der Kinder und Jugendlichen, Anerkennung sexueller Vielfalt und eine offene Haltung zur Sexualität zu fördern. Dies Ziel soll im Austausch mit den Eltern verwirklicht werden.

Wenn heute sexueller Missbrauch im allgemeinen Bewusstsein ist und als Gewalt betrachtet wird, so ist das der Frauenbewegung, der Geschlechterpolitik und der Geschlechterforschung zu verdanken. Gegen große Widerstände haben sie geschafft, das Problem zu thematisieren, Unterstützung für die Opfer zu organisieren und Rechtslage und das Rechtsbewusstsein zu verändern. Die EU hat Maßnahmen gegen sexuelle Gewalt umfassend unterstützt.

Die bürgerliche Mitte akzeptiert heute Geschlechtergleichheit und hat das Problem des sexuellen Missbrauchs erkannt. Was wird sie von rechtskonservativen Kampagnen halten, die mit den Ängsten von Eltern vor sexuellem Missbrauch operieren und zugleich die Kräfte verbieten wollen, die ihn entschieden bekämpfen?

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41 Kommentare

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  • Welche Benachteiligung der Väter sprechen Sie an? Es hat einen regelrechten Roll-Back des Patriarchats gegeben. Hören Sie doch auf mit der Verbreitung von Unwahrheiten: Gemeinsames Sorgerecht und Umgangsrecht (egal für welche Art von Vätern- sogar für die,die jahrelang im Knast sitzen) ist allerorten vorhanden und gesetzlich gesichert (für die Väter, die sich kümmern, selbstverständlich zu Recht, nur leider nehmen das Sorge- und Umgangsrecht, in teuren Gerichtsverfahren erstritten, die Wenigsten De facto in Anspruch, wie auch Elternzeiten usw.). Bedeutet gemeinsames Sorgerecht konkret: Die Väter haben die Rechte, die Mütter die Pflichten.Eine eklatante Schieflage (übrigens von sehr vielen männlichen Rechtsanwälten und Soziologen bereits erkannt und in Literatur und Forschung veröffentlicht) Misstände, die sich bereits verheerend auf das reale Kindeswohl ausgewirkt haben. Lobbyarbeit der Makulisten/Männerrechtler sei Dank, wurden Mütter immer weiter in die Rechtlosigkeit und ins Prekariat getrieben, Persönlichkeitsrechte verletzt (oder wie erklären Sie sich, dass Mütter zum Ziel der Arbeitsaufnahme, ihren Wohnort nicht mehr frei wählen können, sobald sie das gemeinsame Sorgerecht mit dem Vater teilen? Oder was sagen Sie zur Verhängung von Zwangsgeldern über bis zu 25.000 Euro, einseitig, nur über Mütter, um diese zu disziplinieren, wenn sie vormals gewaltätigen, sogar vorbestraften und psychisch kranken Vätern nicht die Kinder schutzlos ausliefern wollen? Wurden Vätern schon mal Zwangsgelder verhängt, weil sie ihrem Umgang nicht nachkamen? Natürlich nicht..usw.), und die systematische Verarmung von Frauen und Kindern in Kauf genommen.

    • @Florence:

      Auch Ihre Argumentation geht davon aus, dass Kinder (primär) zur Mutter gehören und da faktisch auch in aller Regel zu verorten sind. Gibt es Streit um die Aufenthaltsbestimmung, ist es auch weiterhin Rechtspraxis, nur in Ausnahmefällen gegen die Mutter zu entscheiden. Nichteheliche Väter müssen für ihr Mitsorgerecht die Mutter ersteinmal vor den Kadi ziehen (=jeden letzten Rest von Tischtuch in Stücke reißen), während diese dem gemeinsamen Sorgerecht nur aus Bequemlichkeit widersprechen kann.

       

      Sie haben schon Recht: Eigentlich sollten Sorgerecht und Sorgepflicht Hand in Hand gehen. Aber die aktuelle Rechtswirklichkeit basiert immer noch bei weitem zu sehr auf der Annahme, dass sorgewillige Väter die Ausnahme und allein erziehende MÜTTER die Regel darstellen. Auch durchweht die Rechtsprechung immer noch der alte Geist, dass "Kindeswohl" und "Wille der Mutter" eigentlich ein und dasselbe sind. Bis auf das letzte ist das auch alles aktuell nicht unrealistisch, aber die daraus resultierende Ungleichbehandlung von Vätern und Müttern wirkt immer noch als Hemmschuh gegen mögliche gesellschaftliche Veränderungen. Als Mann richte ich mich nämlich nach wie vor darauf ein, dass die Mutter meiner Kinder im Zweifel wie eine Löwin um die "Last" der Übernahme von überwiegendem Sorge- und Aufenthaltsbestimmungsrecht kämpfen - und im Zweifel auch siegen - wird. Also gestalte ich mein Leben von vorne herein so, dass ich im Trennungsfall in der Lage bin, die Unterhaltszahlungen zu leisten, statt den alleinerziehenden Vater zu geben. Ist doch klar.

  • 4G
    4845 (Profil gelöscht)

    Wieso macht dann Beatrix von Storch Politik, was doch eigentlich Männersache ist? Warum ist sie nicht zu Hause und gebährt Kinder für den Führer???

  • Gott hin oder her: Wenn es keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt, warum dann nicht über Frauenquoten auf Bohrinseln, im Bergbau und bei der Müllabfuhr reden?

     

    Kann mir eigentlich jemand plausibel erläutern, welchen konkreten Nutzen man sich davon verspricht, daß alle Belegschaften 50/50 besetzt sind?

    • @Dudel Karl:

      Ach Herr Kreiner,

       

      Unterschiede zwischen Menschen leugnet doch keiner. Ebensowenig wie Qualifikationsunterschiede, wenn es um besondere berufliche Anforderungen geht. Aber das hat selten ursächlich mit dem Tragen eines Penis oder einer Scheide zu tun, auch nicht, wenn das was dran- oder aboperiert wurde. Es ist ein Kategorienfehler, wenn man das Geschlecht als Begründung für unterschiedliche Behandlung und für die Ungleichverteilung von Chancen heranzieht.

      Darüber hinaus ist es auch intra-geschlechtlich ("Gender" wäre an dieser Stelle einfach zu kompliziert) unsinnig, aus dem Tragen usw. mehr zu schließen als auf eben dieses Tragen. Die Unterschiede zwischen Personen sind wesentlich größer als zwischen statistischen Gruppen. Und: Unterschiedlichkeit ist ja gerade das Thema, aber eben nicht wie Sie sie hier verwenden, sondern als Perspektivenvielfalt, und die kann immer nützlich sein.

      • @Karl Kraus:

        Jaja, aber dann, mein Lieber, ist die Quote nicht die richtige Lösung, sondern nur eine bürokratische Stümperei.

        • @Dudel Karl:

          Die Quote ist der Versuch, mithilfe realer Personen die psychologischen Hemmnisse auf dem Weg zu einer "geschlechtsblinden" Einstellung zu überwinden. In der Tat wirkt die Quote seltsam willkürlich. Aber ich frage mich, was die Alternative sein soll. Interessant finde ich die Idee komplett anonymisierter Bewerbungen, aber die scheitert natürlich im nächsten Schritt an den persönlichen Gesprächen. Vielleicht aber wäre das ein Anfang, denn wenn man als Frau (hihi: pc-Wortspiel!) erst mal beim Personaler/der Personalerin sitzt, geht's vielleicht leichter. Allerdings ist die Quote m. E. der einzige Weg, nach und nach die de facto männlich-klischeehaft dominierte Psyche (teils auch von Frauen) in den "oberen" Etagen zu erweitern bzw. zu öffnen. Umgekehrt fände ich übrigens Männerquoten in extrem weiblich dominierten Berufen interessant.

          Die Hoffnung mancher, dass die sogenannte Wirtschaft dadurch menschlicher wird, halte ich freilich für vollkommen naiv. Es geht immer noch um Karriere und nicht um den Weltfrieden. Und die Karriere scheint leider als Wert an sich immer mitzuschwingen. Es ist verwirrend.

          Hier also meine Forderung: Identische Löhne für identische Arbeit und eine Quote dort, wo ein Geschlecht weit über die Verteilung in der Bevölkerung hinaus überrepräsentiert ist. Prost!

           

          (Wir haben übrigens das Thema des Artikels ein bisschen verlassen...)

  • "Wenn heute sexueller Missbrauch im allgemeinen Bewusstsein ist und als Gewalt betrachtet wird, so ist das der Frauenbewegung, der Geschlechterpolitik und der Geschlechterforschung zu verdanken. Gegen große Widerstände haben sie geschafft, das Problem zu thematisieren, Unterstützung für die Opfer zu organisieren und Rechtslage und das Rechtsbewusstsein zu verändern."

     

    Wenn der Kampf gegen Mißbrauch so bedeutend ist, und ich stimme der Autorin darin zu, sollten aber auch die Opferverbände gehört werden.

     

    Gerade ZartBitter hält das Werk "Sexualpädagogik der Vielfalt" stellenweise für sehr übergriffig.

    Gerade unter den Sexualpädagogen tummeln sich immer noch Pädobefürworter, das schafft kein Vertrauen. Die Pädophilievorwürfe gegen Profamila-Funktionäre sind noch nichtmal aufgearbeitet, schon freut man sich über ein neues Betätigungsfeld.

    Und die Beteiligung von Eltern an einer Neugestaltung der Sexualaufklärung wird von der behördlichen, politischen Obrigkeit verhindert.

    Es gibt derzeit in B-W keine Informationen für Elternvertreter was unter "sexueller Vielfalt" unterrichtet werden soll.

     

    Dies ist tatsächlich ein Skandal.

     

    Ohne Beteiligung der Eltern und der Öffentlichkeit bleibt Mißtrauen und ich halte gerade angesichts der Geheimhaltung dieses Mißtrauen für berechtigt.

    Aus diesem Reservat bedient sich die konservative Ecke.

     

    Wir brauchen eine neue Sexualaufklärung - keine Frage !

    Die Frage ist nur ab welchem Alter, in welcher Form und was sind die Inhalte und vor allem wer klärt auf.

     

    Ich persönlich halte das Grundschulalter für zu früh, den Frontalunterricht für daneben, die Pflicht für kontraproduktiv und die Inhalte derzeit für sehr diskussionsbedürftig - da noch gar nicht bekannt.

    • @Seifenblase:

      "Gerade unter den Sexualpädagogen tummeln sich immer noch Pädobefürworter, das schafft kein Vertrauen."

       

      Das ist eine haltlose Behauptung!

       

      "Es gibt derzeit in B-W keine Informationen für Elternvertreter was unter "sexueller Vielfalt" unterrichtet werden soll."

       

      Es gibt in anderen Bundesländern längst Lehrpläne, in die das Thema sexuelle Vielfalt eingearbeitet wurde. Es geht darum, Kindern zu vermitteln, dass die heterosexuelle Paarbeziehung sicher die verbreitetste Form der Intimität ist, aber längst nicht die einzige Form der Liebe. So schwer ist das eigentlich nicht zu verstehen, oder?

       

      Lassen Sie sich doch nicht von diesen Menschenfischern verrückt machen...

      • @Dhimitry:

        Menschenfischer gibt es auf beiden Seiten.

         

        In B-W wurden die Grünen gegründet, in Heidelberg entstand die Indianerkommune, Sexualpädagogen waren oft pädophil angehaucht.

         

        Ich vertraue nur dem, was ich selbst sehe und erlebe.

         

        Warum stemmen Sie sich gegen eine Diskussion um die Inhalte der Sexualerziehung und deren Grenzen.

         

        Die Lehrpläne der anderen Bundesländer sind sehr unterschiedlich. In N-W nehmen gerade 7 Schulen an der neuen Sexualerziehung teil. Von einem durchschlgenden Erfolg kann man wohl nicht sprechen.

        Erfahrungsberichte von Eltern sind dem entsprechend dünn.

        Ich möchte nicht dass die Schule meiner Kinder zum Experimentierfeld

        übergriffiger Sexualpädagogen wird.

         

        Aber ich bin schon der Meinung, dass die Sexualaufklärung verändert werden sollte.

        Warum also nicht Opferverbände und Eltern einbinden ?

        • @Seifenblase:

          Ich stemme mich eigentlich nie gegen das Debattieren. Es ist nur so, manche Debatten wurden schon so oft geführt und es kommen keine neuen Beiträge.

           

          Lehrpläne sollten in einem demokratischen Prozess festgelegt werden. Von Menschen, die dafür gewählt wurden. Nicht von selbsternannten Elternvertretern.

           

          Die Perspektive von Opferverbänden ist sicher immer nützlich. Allerdings ist die Verknüpfung von Kindesmissbrauch und einer ganzheitlichen Sexualaufklärung schon ein wertender Vorgang, der im schwulen*feindlichen Milieu nur allzu verbreitet ist. An dieser Stelle wird die Debatte dann unseriös.

           

          Kindesmißbrauch darf nicht unterschätzt werden, denn es kommt in allen Milieus zu diesen Verbrechen. In liberalen genauso wie in christlichen. Was soll also diese Verkürzung der Debatte?

          • @Dhimitry:

            Da Kindesmißbrauch in allen Milieus vorkommt, gehört die Aufklärung über Mißbrauch in eine moderne Sexualerziehung, insbesondere im Internetzeitalter.

             

            Natürlich ist die Opferperspektive allein bei der Aufklärung nie zu begrüßen. Es muß auch hier abgewogen werden, was mute ich den Kindern oder Jugendlichen zu, wo erzeuge ich hemmende Ängste.

             

            Desshalb halte ich es für eine ziemlich bescheuerte kontraproduktive Idee die Elternperspektive völlig außen vorzulassen. Sie drückt ein tiefsitzendes Mißtrauen gegenüber den Erziehenden aus und schürt so nur Resentiments.

             

            Im Übrigen finde ich nicht, dass es Lehrpläne nach Parteileitlinien geben bzw. dass Schule ein Instrument der Parteien sein sollte. Schule muß gesamtgesellschaflich gedacht werden und für die meisten akzeptabel sein.

            Dies geht aber nicht par or­d­re du muf­ti. Unter Liberalität stelle ich mir eher eine offene Gesellschaft vor, die Kritik aufnimmt und erwiedert.

             

            Auch möchte ich, dass sich die Sexualpädagogen der pädophilen Vergangenheit ihrer Zunft stellen.

             

            Ohne Aufarbeitung gibt es kein Vertrauen. Heimlichkeiten sind immer der Tod jeder Aufklärung.

            • @Seifenblase:

              Ich glaube wir sind so ziemlich einer Meinung: Aufklärung über Mißbrauch ist elementarer Teil der Sexualerziehung.

               

              Das wird im neuen Lehrplan aber doch auch nicht ausgeschlossen, nur weil dort auch andere Formen der Sexualität thematisiert werden, als die zweigeschlechtliche Paarbeziehung.

               

              Ängste müssen ernst genommen werden und natürlich müssen Eltern in den Prozess der Lehrplanerstellung einbezogen sein. Am Ende muss es für diesen Prozess aber Regeln und demokratische Verfahren geben. Die selbsternannten Elternvertreter auf der Straße haben dafür keine Legitimation. Sie sind wichtiger Teil der Meinungsbildung, aber nicht als Entscheider gewählt.

              • @Dhimitry:

                Das Thesenpapier zur sexuellen Vielfalt wurde ja höchstwahrscheinlich von eher schwarzen Vorgängerministerialbeamten an die Öffentlichkeit lanciert, gerade weil es zu diesem Zeitpunkt vorsichtig ausgedrückt, etwas unterbelichtet war und nicht öffentlich konsensfähig erschien.

                 

                Nur seit diesem Papier wird nicht mehr über Inhalte sondern nur noch trotzig aufeinander rumgehackt.

                 

                Stoch als SPD-Kultusminister gewinnt dadurch, da er die CDU-Konservativen zu der AFD treibt und die CDU spaltet.

                 

                Ja, ich glaube auch, dass wir gar nicht so weit in unserer Meinung zur Aufklärung von einander entfernt sind, nur ich halte das Gezänke um Akzetanz für sexuelle Vielfalt hier für parteiinternen Machtpoker der medienwirksam nach außen getragen wird. Und zwar für einen Streit mit Null-Relevanz für homosexuelle Jugendliche. Eher um eine Machtprobe wie weit Politik in private Bereiche vordringen kann.

                 

                Politisch geht es gar nicht um die Jugendlichen. Weder bei den Demonstranten noch den Gegendemonstranten. Denn es wird um etwas gestritten, was in der Endversion ja noch gar nicht veröffentlicht worden ist. Je länger dieses Schweigen desto schlechter für die Grünen und die CDU.

                 

                Mich persönlich stört die inhaltslose Polarisierung der Diskussion schon lange. Würden wir endlich über Inhalte sprechen - würden wir feststellen, dass die Unterschiede nur marginal perspektivisch sind.

        • @Seifenblase:

          "In B-W wurden die Grünen gegründet, in Heidelberg entstand die Indianerkommune, Sexualpädagogen waren oft pädophil angehaucht.

           

          Ich vertraue nur dem, was ich selbst sehe und erlebe."

           

          Das is zu geil... ich bin sprachlos!

  • Wie werden uns daran gewöhnen müssen, dass die deutsche Variante der Tea-Party sich auf diese Weise die Stimmen der - im wahrsten Sinne des Wortes - Ewiggestrigen sichert.

  • Andreas Kemper , Autor*in ,

    Beatrix von Storchs rückschrittliche Geschlechterpolitik scheint auf den Aristokratismus ihrer Familie zu beruhen: https://andreaskemper.wordpress.com/2014/12/01/beatrix-von-storchs-monarchistische-familie/

  • Lasst doch Frauen und Männer selbst entscheiden, welche Rolle in der Gesellschaft sie einnehmen wollen. Dazu brauchen Sie keine AfD, keine LINKE, keine SPD und keine CDU, aber auch keine BündnisGrünen. Genderdenken ist völlig überholt.

    • @DorianXck:

      Danke!

  • Mir machen diese Menschen Angst!

  • Mit welchem Gott denn ? Und wieso Kontrolle ? Sind sich die Schäfchen nicht ihrer Verantwortung als Menschen bewusst ? Passen ihnen ihre kleinen kitschigen Engelskleidchen nicht mehr ?

    Sind sie alle nur als Menschen verkleidet ?

    Dann haben die Hirten ein Problem das auch mit der kirchlich/gemeinschaftlichen Glaubensherrschaft und Ordnungshierarchie nicht mehr zu kitten ist.

  • Ich musste beim Bild von Beatrix von Storch sofort an Christa Meves denken.

    Na ja, außer mir kennt die wohl keiner mehr.

  • In der AfD wird seriöse Männerpolitik (die anderswo leider fehlt) mit ewig gestriger und erz konservativer Sosse vermischt. Leider wird es dadurch der Frauenlobby leicht gemacht, seriöse Männerinteressen anch Gleichberechtigung zu diskreditieren.

    Früher wurden Feministinnen gleich als Kommunistinnen diffamiert - heute werden die Männerrechtler in die rechte Ecke gestellt - das Prinzip ist leider das gleiche.

    Nur weil irgendwelche Politiker_innen "Gleichberechtigung" im Munde führen, heisst dies noch lange nicht, dass sie dies auch meinen - genauso wenig wie "Verteidigungsminiterinnen" nur verteidigen oder "Friedenspolitik" immer der Vermeidung von Kriegen dient.

    Solange die Betonung von Geschlechterunterschieden als Weg zur Gleichstellung gepriesen wird, wird es weniger Gleichstellung und erst recht weniger Gleichberechtigung geben. Darin unterscheiden sich viele Feministinnen von der AfD leider nur wenig. Die einen wollen Privilegien für Frauen die anderen die Frauen zurück an den Herd verdammen - Gleichberechtigung interessiert beide nicht.

    • @Velofisch:

      Was ist denn "seriöse Männerpolitik, die anderswo leider fehlt"? Und wer ist die "Frauenlobby"? Wer sind denn "Männerrechtler heute"?Was bezwecken Sie mit Ihren absurden Kriegsvergleichen? Sie haben offensichtlich nicht den geringsten Verstand. Es wäre besser Sie gingen nicht wählen.

      • @jan messerschmidr:

        Schöner Kommentar, hätte meiner sein können ;-)

        Jan Messerschmidr, seriöse Männerpolitik, dahinter verbergen sich Maskulisten (bitte selber googeln).

        • @Florence:

          Ich erlaube mir zu widersprechen. Das Posting von Herrn Messerschmidt ist vielleicht eloquent und schön bissig, aber eher wenig darauf gerichtet, die Diskussion in der Sache weiterzubringen. Insofern stelle ich mir unter "schön" etwas Anderes vor.

           

          IHR Posting hingegen könnte die Diskussion vielleicht schon weiterbringen, ist es doch ein perfektes Beispiel für das, was Velofisch beklagte, nämlich dass Männerpolitik gerne über die Diffamierung ihrer Betreiber als Reaktionäre aus dem Diskurs gedrängt wird.

           

          Fakt ist, dass unser Staat es tatsächlich geschafft hat, ausnahmslos ALLE rechtlichen Privilegien von Männern auszumerzen - was zu begrüßen ist. Verblieben sind lediglich geschlechtsspezifische Privilegien von Frauen - insbesondere Müttern - die überwiegend auf eine klassische Rollenverteilung in der Standard-Heterofamilie ausgerichtet sind.

           

          Man kann sich durchaus auf den Standpunkt stellen, dass diese Privilegien die Gleichstellung furchtbar behindern und dringend ebenfalls auf den Müll gehören. Aber leider will sich das - außer Männerrechtlern - kaum jemand auf die Fahnen schreiben, weil diese Privilegien gleichzeitig Ausdruck der permanenten Opferrolle der Frauen sind, die als Argument für weitere Privilegien genutzt wird. Insofern hat Velofisch durchaus einen Punkt, der nicht nur an der (unterstellten) Gesinnung der handelnden Personen, sondern insbesondere auch an den sachlichen Inhalten festzumachen ist.

          • @Normalo:

            Und (Fortsetzung 2, s.o.) @Normalo, Ihre Argumentation ist ebenfalls äußerst zynisch. Mütter-Bashing ist en Vogue- nicht zuletzt durch die vom männlichen Herrschaftsdiskurs dominierte und geprägte Medienlandschaft.Schön wäre es in der Tat, wenn Mütter und Väter gemeinsam zum Wohle der Kinder agieren würden. Wirklich ideal, entspricht aber leider nicht der Realität!

      • @jan messerschmidr:

        @Jan Seriöse Männerpolitik thematisiert die Benachteiligung von Vätern, adressiert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch für Männer und kümmert sich um die in der Schulpolitik benachteiligten Jungen.

        Frauenlobby sind die Frauen, denen es nicht um Gleichberechtigung - sondern eben wie fast jeder anderen Lobby auch - um die eigenen Privilegien geht.

        Die Vergleiche dienen der Veranschaulichung wie mit Sprache über die tatsächlichen Absichten getäuscht wird - leider in fast allen Bereichen.

        Den Verstand vermisse ich allerdings bei Ihrem Statement. Selbst wenn Sie der Meinung wären, dass jemand wenig Verstand hätte, so zeugt es doch von einer ziemlich undemokratischen Gesinnung diesen Leuten das Wahlrecht abzusprechen. So will ich bei Ihnen auch nur auf Einsicht hoffen.

        • @Velofisch:

          Fortsetzung: Unterhaltspflichtverletzung ist v.S. der Väter Kavaliersdelikt. Alleinerziehende Mütter leben mit Kindern oft unter dem Existenzminimum, ihre Verarmung nimmt rasant zu, die Erpressbarkeit der Mütter ist nahezu lückenlos durch ALGII-Gesetzgebung, Kooperation der ARGEN und Jugendämter sowie Gerichte (Stichwort: Gutachterwesen) diese wirken als Repressionssystem zusammen; degradiert wurden Mütter zum Faktotum und Sündenbock der gesamten Gesellschaft: Gebär-,Arbeits-, Haushalts-, Sexmaschine in einem. Dank Maskulisten.

           

          Alleinerziehende Mütter haben schlichtweg gar keine Zeit und Kraft, sich für so eine Lobbyarbeit (Frauenlobby/Mütterlobby quasi nicht -existent!) freizuschaufeln, das ist Fakt und das wissen Sie auch! Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Männer? Letztere ziehen sich aus der Affäre in der Kindererziehung, verdienen Männer immer noch überproportional mehr als Frauen, ist doch die Karriere wichtiger, da wird die weibliche Verwandtschaft der Väter benutzt und vorgeschoben. Es geht Ihnen/den Vätern um Macht, nix anderes.

          Ja, (Zitat) "Politikmachen", das wollen sie, die Väter, aber wo sind die, die z.B. als Erzieher arbeiten? Ach ja, die drängen ja gerade in diesen Beruf, da er so gut bezahlt ist, nicht wahr? Aber die Frauen sind schuld, denn sie sind in den sozialen Berufen überdurchschnittlich beschäftigt. Und somit haben die Jungs ja keine männlichen Vorbilder....so, ich hör jetzt auf mit dieser grob zusammengefassten Darstellung, da es die Kommentarfunktion schon so sprengt. Unterlassen Sie Ihre Polemik, informieren Sie sich bitte genau und schauen Sie über Ihren Tellerrand.

          • @Florence:

            "Unterhaltspflichtverletzung ist v.S. der Väter Kavaliersdelikt."

             

            Etwa 80% aller unterhaltszahlungspflichtigen Väter kommen diesen Pflichten nach, über 80% der unterhaltszahlungspflichtigen Mütter nicht. Stellt sich also die Frage, ob man dieses "Kavaliersdelikt" wirklich geschlechtsspezifisch auf VÄTER eichen sollte.

             

            Das eigentliche Problem ist aber, dass nur ein Bruchteil der Väter berechtigt ist, Unterhalt so wie die allermeisten Mütter in Naturalien zu leisten, also an der Sorge des Kindes zu mindestens 50% beteiligt zu sein. Wer die Schuld dafür einzig den hieran uninteressierten Vätern zuschiebt, liegt meilenweit neben der Realität. Die "Last" der hauptsächlichen Kindersorge und der möglichen Angewiesenheit auf den zahlungspflichtigen Elternteil ist heiß umkämpft, und die Kämpfe werden fast immer von den Müttern gewonnen. Denn die - eigentlich antiquierte - Einstellung, dass nach der Trennung zwangsläufig die Mutter "alleinerziehend" ist, während Trennungsväter ihren Pflichten gegenüber dem Kind vor allem in Form von Unterhaltszahlungen nachkommen sollten, ist immer noch selbst in den vermeintlich emanzipiertesten Köpfen tief verwurzelt. In Ihrem scheinbar auch.

             

            Und wer meint, dass der Wunsch eines Vaters, genau so einen Zugang zu seinen Kindern zu haben wie die Mutter es selbstverständlich für sich beansprucht, ausschließlich auf Machtausübung gerichtet sein könne, lässt tief blicken. Schließen Sie da von sich auf Andere, oder können Sie Männern einfach nicht zutrauen, ihre Kinder so zu lieben wie Frauen das tun?

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Gender-Wahn beiseite, wenn ich das Bild von von Storch betrachte, dann stelle ich Fest: Konservatismus macht alt.

  • "Und dann kommt es hier im Lebensborn zum nationalsozialistischen Beischlaf."

    Aus dem Film "Ich diente dem König von England." von Bohumil Hrabal , Jirí Menzel 2008

  • Die Moderation: Kommentar entfernt.
    • 2G
      2284 (Profil gelöscht)
      @Naphtalin:

      1. Ich verstehe nicht, was sie für ein Problem mit Homsexualität (in ihrem Jargon: Schwuchtelei) haben.

      2. Wie der Artikel schon darlegt, ist es weniger die Intention, den "Kleinen"(übrigens ein Begriff, auch wenn positiv gemeint, implizit die Kinder nicht als vollwertige Personen anerkennt), solche Praxen nahezubringen, sondern vernünftig zu erklären, was die meisten Kinder dank Internet oder missbrauchenden Verwandten (ok, überspitzt, aber in den meisten Missbrauchsfällen sind die missbrauchenden Mitglieder der ach so gefeierten Familie http://www.gegen-missbrauch.de/familie) oder Altersgenossen sowieso schon kennen. Die Sexualpädagogik möchte also nicht dafür begeistern, sondern vielmehr über Risiken und verantwortungsbewussten Umgang aufklären. Ihnen ist es doch sicher auch lieber, wenn Kinder über Verhütungsmöglichkeiten aufgeklärt werden, als wenn das Thema totgeschwiegen wird, und sie trotzdem Verkehr, dann halt nur ungeschützt haben, oder nicht?

      3. Gleichmacherei scheint mir doch eher der Versuch zu sein, Heterosexualität als Norm beizubehalten oder täusche ich mich da?

      • @2284 (Profil gelöscht):

        Du lieber Himmel! Sie schreiben tatsächlich "wir Eltern"? Wer ist das nochmal? Ich persönlich als Mutter verwahre mich ausdrücklich dagegen, von jemandem wie Ihnen vertreten zu werden. Und Mutter Natur? Wie anmaßend, zu denken Sie wüssten, was Mutter Natur will. Haben Sie es auch eine Nummer kleiner? Dieses Leben ist hart, wenn man sich kaum im Stande fühlt, sich unter Berücksichtigung der Netiquette zu äußern.

        • @Diana :

          Vor lauter Bestürzung über den unsäglichen Kommentar von Naphtalin habe ich AARON geantwortet. Ich bitte um Entschuldigung AARON. Sie waren wirklich nicht gemeint. Ich bewundere Ihre Geduld und Ihren Aufklärungswillen mit denen Sie Naphtalin (ist das nicht in Mottenkugeln?) beschenken.

      • @2284 (Profil gelöscht):

        @AARON: Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass jemand anders für mich entscheiden will, was ich (und damit auch gleich für meine Kinder mit) gut und was schlecht zu finden habe. Spermaschlu.... etc. haben nichts, aber auch gar nichts außerhalb der Privatsphäre zu suchen. Ich liebe diese apodiktischen Konstruktionen: wenn wir das nicht (ach so) offen thematisieren, enden alle doof.

        Und um mich ganz unbeliebt zu machen: 3. Ja. Weil von Mutter Natur so gewollt. Wenn Mensch sich zu Gott (im Sinne von Allesbeherrschend) machen sollte, sind wir auf einem schlechten Weg. Kinder auf Bestellzettel? Nein, Danke! Dann lieber ganz altmodisch ;O)

        • @Naphtalin:

          Ich muss mich AARON anschließen. Menschen wie Sie sollten sich evt. ernsthafte Gedanken darüber machen, was es bedeutet Teil einer freiheitlichen und pluralistischen Gesellschaft zu sein und den Mehrwert der Sache erkennen. Ich finde es schade, wenn Heranwachsende sich, wie die älteren Generationen, bei denen das Thema Sex im Elternhaus ein Tabuthema war, ihren Mangel an Information mit einem in den Medien kommunizierten Halbwissen kompensieren müssen. Sie sollten sich auch fragen, warum Sie Ihren Kindern Realitäten vorenthalten möchten. All die sexbezogenen Praktiken, die sie hier dämonisieren, werden Ihre Kinder, wenn nicht aufklärend durch die Eltern oder die Schule, spätestens in der 6. Klasse auf dem Smartphone-Bildschirm eines Klassenkameraden betrachten können. Wenn Ihnen das lieber ist, können wir diese Themen als privat und irrelevant determinieren und die Schüler mit ihrer Verwunderung und all ihren Fragen mit ihrer Naivität allein lassen.

        • 2G
          2284 (Profil gelöscht)
          @Naphtalin:

          "wenn wir das nicht (ach so) offen thematisieren, enden alle doof."

           

          Ja natürlich. Wenn man mit Leuten nicht über ein Thema redet bleiben sie doof. Wie soll denn ein Lernprozess sonst stattfinden?

          Und nein, es geht nicht darum, ihnen und ihren Kindern vorzuschreiben, was sie gut und schlecht zu finden haben, sondern eben genau darum ihnen ein breites Spektrum an Entscheidungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Das ist zum Beispiel mit Ausdrücken wie "Schwuchtelei", die schon eindeutig wertend sind,schwer möglich.

          Zu drei. Meinen sie Mutter Natur wollte, dass sie in einer beheizten Wohnung leben und ihr Fleisch nicht selbst jagen? (ich unterstelle ihnen beides mal, sollte ich mich irren, nehme ich das selbstverständlich zurück). Vielleicht sind das größere Probleme für Mutter Natur als ein wenig gleichgeschlechltliche Liebe, die übrigens auch im Tiereich vorkommt, also bei weitem nicht so unnatürlich ist, wie sie es gerne hätten. Was das ganze jetzt mit Kindern auf Bestellzettel und Spermaschlucken zu tun haben soll entzieht sich meines Verständnisses.

          • @2284 (Profil gelöscht):

            Danke für Ihre geduldigen Antworten! Jetzt hat es glaube ich auch Naphtalin verstanden... :)

  • Wenn immer das rhetorische Ausnahmetalent Beatrix von Storch auftritt, beginnt die Realsatire. Solang solche Menschen die Überzeugungen der AfD in der Öffentlichkeit vertreten, muß man sich keine Sorgen machen, daß die Partei von einer breiten Öffentlichkeit ernst genommen wird.