Das Social-Distancing-Horoskop: Sternzeichen bleiben im Haus
Dem Zwilling platzt der Handyspeicher, bei der Jungfrau ändert sich erstmal nix. Das Horoskop für alle, die jetzt zu Hause bleiben.
W idder: Indoor-Parcours, Trinkspiele via Skype und jeden Tag drei neue Projekte: Deine Energie ist unbegrenzt, deine Geduld nicht. Zumindest den neuen Podcast willst du durchziehen.
Stier: Zu Hause ist ohnehin schon die Wohlfühloase. Vorräte an Snacks, Klopapier, Gras und Duftkerzen sind hier auch unabhängig von Corona stets aufgefüllt. Der größte Verzicht? Mal wieder richtig schön essen gehen.
Zwilling: Dein Handyspeicher ist kurz vor dem Platzen: Zig neue Apps wie Zoom, Quizduell, TikTok und Nike Training Club konkurrieren um deine Aufmerksamkeit. Bei den Shoutouts an Pflege- und Sorgearbeiter_innen vermisst du deinen Namen: Für die Memes, die du postest, kann man auch mal Danke sagen.
Krebs: Eigentlich wolltest du aufräumen, dann bist du über diese eine Postkarte gestolpert und jetzt liegen sämtliche Briefe der letzten Jahre vor dir ausgebreitet. Du fragst dich: Soll ich ihm_ihr verzeihen? Dann fällt dir ein, wie scheiße die Person war, und du verschickst Schuldzuweisungen per SMS.
Löwe: Die Bühne ist, wo du bist, nicht, wo die anderen sind! Mit Popmusik im Hintergrund besteht deine Tagesroutine aus Make-up, Styling, Selfies, Live-Sessions und Likes-Sammeln.
Jungfrau: „Quarantäne“ nennt man deinen Lebensstil also. Du siehst nur Vorteile: Mit Tipps zum Alleineseinklugscheißen, deine Freund_innen laden sich Online-Scrabble runter und deine Neurose ist plötzlich sozial kompatibel.
Waage: Insgeheim hoffst du auf Ausgangssperre, damit dir jemand endlich mal die Entscheidung abnimmt. Von deinem Bett aus recycelst du Nudes in sechs verschiedenen Chats und bist froh, dass auf Thirst Traps erst mal nichts folgen muss.
Skorpion: Irgendwie macht dich die Untergangsstimmung horny. Du erschaffst einen virtuellen Charakter, vögelst dich durch die Simulationscommunity, masturbierst nonstop nach dem Motto: Der Körper mag eingesperrt sein, die Gedanken sind frei.
Schütze: Du bist die Person, die von der Social-Distancing-Bürgerwehr von Häuserfenstern aus zurechtgewiesen wird, weil sie Corona-Partys schmeißt und Gruppenspaziergänge anführt. In deiner Zwangsquarantäne merkst du, dass dein revolutionärer Geist auch von zu Hause aus agieren kann.
Steinbock: Du freust dich darüber, endlich in keine Gruppenarbeiten gezwungen zu werden. Im Homeoffice bist du eh effizienter, da dich keine Kolleg_innen von der Seite anlabern.
Wassermann: Du nutzt die Pandemie als Gelegenheit, um mit Micro-Dosing kreativ zu arbeiten. Und die Verschwörungstheorien wieder zurückzuziehen, die du verbreitet hast, als sie in deinem Kopf noch Sinn ergaben.
Fische: Welche Kommunikationsapp kann die beste Nähe aufbauen? Wie viele Koch-Rezepte und Buchempfehlungen aus deiner Wohnung sind zu viele? Ist Vermissen ein Corona-Symptom? Fragen über Fragen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Jugendliche in Deutschland
Rechtssein zum Dazugehören
Jens Bisky über historische Vergleiche
Wie Weimar ist die Gegenwart?
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Denkwürdige Sicherheitskonferenz
Europa braucht jetzt Alternativen zu den USA
„Edgy sein“ im Wahlkampf
Wenn eine Wahl als Tanz am Abgrund verkauft wird