Crowdfunding für Fahrradschloss: Brechalarm am Bolzenschneider

Das SkunkLock enthält Chemikalien, die Fahrraddiebe erbrechen lassen. Klingt nach einer tollen Idee – es gibt aber auch Nebenwirkungen.

Ein mit einem Bügelschloss (Aufschrift: SkunkLock) abgeschlossener Radrahmen

Es ist zum Kotzen Foto: SkunkLock

Morgens, halb zehn in Deutschland. Ein Radler hat Lust auf eine Waffelschnitte, steigt deshalb von seinem Fahrrad ab und geht in den Supermarkt. Wenige Minuten später kommt er mit der Schnitte wieder raus, dafür ist das Fahrrad weg. Scheiße!

Laut polizeilicher Kriminalstatistik werden hierzulande jedes Jahr über 300.000 Fahrräder geklaut. Man muss diese Zahl nicht in Fußballfelder umrechnen, um zu verstehen, dass das ganz schön viele sind. Für die Bestohlenen ist das zum Kotzen.

Ein Projekt aus San Francisco verspricht nun eine Lösung: Das SkunkLock ist ein Fahrradschloss, das mehrere stinkende Chemikalien enthält – darunter Capsaicin, das auch in Pfeffersprays zum Einsatz kommt. Beschädigt ein oder eine Dieb_in das Schloss, wird der Wirkstoff freigesetzt.

Wer den widerlichen Gestank einatmet, muss sich laut Herstellerangaben mit hoher Wahrscheinlichkeit übergeben. Für die Produktion sammeln die Entwickler zurzeit Geld auf der Crowdfundingplattform Indiegogo.

Im ersten Moment klingt das SkunkLock nach einer tollen Idee: Endlich reihern die, die es verdient haben! Aber was ist mit den Nebenwirkungen? Capsaicin kann zu Juckreiz, Hautirritationen und Atemnot führen. Der Einsatz von Pfefferspray kann deshalb zu Recht strafbar sein.

Fahrradschlösser aber sollten vor Diebstahl schützen – und niemanden angreifen. Wenn der oder die Dieb_in auf das Fahrrad kotzt, gibt es außerdem eine Riesensauerei. Da hätte er oder sie das Rad auch gleich stehlen können.

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